Ich werd mich mal bemühen, meine persönliche Sicht dazu wiederzugeben...
- Was ist eurer Meinung nach will-to-please?
Will to please, ist der Wille zu Gefallen, es dem HH recht zu machen. Man kann aber auch den schönsten "will to please" ruinieren, wenn man nicht in der Lage ist, dem Hund zu erklären WAS einem gefällt- da haperts denn auch meistens.
Grundsätzlich ist der "will to please" nichts anderes als ein guter Wille, ob was gutes draus wird liegt in des Hundeführers Hand.
- Was ist eurer Meinung nach eine gute Bindung zwischen Hund & HH?
Willst du ein Ideal? Idealerweise ist die wirklich gute Bindung von beiderseitigem Vertrauen, auch in schwierigen Situationen geprägt, hier werden keine Kommandos mehr geschnauzt/gebrüllt sondern körpersprachlich und mit wenigen Zeichen und Blicken kommuniziert. Beide sind ein eingespieltes Team, das Gesamtbild zeichnet sich durch Ruhe und Harmonie aus.
Die Realität: Es gibt viele tolle Paare, sowphl im hochklassigen Hundesport als auch "freizeitmäßig", es gibt auch viele, wo die Hauptbindung vor allem zwischen Hund Napf besteht, ansonsten sieht die Beziehung von beiden schon auf Distanz sehr anstrengend aus...
Und noch anders: Hunde sind gutmütige Wesen, oft himmeln sie noch den Herrn an der sie schlägt...leider :kopfwand: :zensur: .
- Wie kann man will-to-please und eine gute Bindung als aussenstehender unterscheiden?
hehehe... gute Bindung ist, wenn dein Beagle, Dackel, RR etc... frei läuft, was sieht oder in die Nase kriegt und du ihn trotzdem abrufen kannst. "will to please" ist, wenn dein DSH, Aussie, Border, Goldie etc... mit dir durch irgendeinen irrwitzigen Stangenwald hüpft, ne Obedience Prüfung oder dogdance Vorführung mitmacht und dabei auch noch glücklich aussieht... 
- Was sind die Vor- und Nachteile?
ganz klarer Vorteil von guter Bindung: sie hilft dir auch dann, wenn dein hund keinen "will to please" hat
.
Im besten Fall und bei erfahrenen Leuten, erleichtert der "will to please" die Ausbildung erheblich, dafür muss man ihn aber auch sinnvoll nutzen.
- Bedeutet ein Will-to-please auch gleichzeitig eine gute Bindung?
- Bedeutet eine gute Bindung gleichzeitig auch will-to-please?
Weder noch. "will to please" kann ja auch ein Hund haben der keine besonders gute Bindung hat oder sogar fehlgeleitet ist, das ändert ja nichts am grundsätzlichen 2will to please" Potential, oder?
Ein Hund der keinen "will to please" hat, wird ihn auch durch Bindung nicht kriegen. Er kommt weil er ne Bindung hat, aber nicht weil er gefallen will.
Logo ist es praktisch wenn beides zusammen kommt. Ich persönlich arbeite gerne mit Hunden mit viel "will to please". Trotzdem ist mir die Bindung wichtig. Ich möchte, dass mein Hund gerne mit mir arbeitet, nicht nur weil er eben diesen "will to please" hat.
Es gibt aber auch kaum Hunde die gar keinen "will to please" haben, in gewisser Weise wurde jeder Rasse das angezüchtet, auf ihrem jeweiligen Spezialgebiet. Vermutlich gibt es kaum einen hund der an einer Fährte soviel "will to please" zeigt wie einen Beagle oder Dackel...
Es ist auch immer etwas die Frage wo der "will to please" herkommt und wie stark es beim einzelnen Hund ausgeprägt ist.
Ich würde den "will to please" niemals der Bindung vorziehen, er ist sozusagen nur das Sahnehäubchen.
Allerdings muss man auch sagen, das viele Hundehalter gerade bei den Moderassen mit dem "will to please" oft heillos überfordert sind. Sie wissen gar nicht damit umzugehen.
"will to please" ist nicht als unbedingt und ausschließlich positiv anzusehen!
Um Gefallen zu können braucht der Hund nämlich erstmal ne Aufgabe, sucht er sich selbst eine, ists mit dem Gefallen meist nicht weit her...
lg Susanne