Hi,
leider wurde dieser Thread hier:
https://www.dogforum.de/ftopic73061.html
aufgrund von zunehmenden "persönlichen Sticheleien" geschlossen.
Binehund hatte aber dort noch aufs Thema bezogen, schließlich gefragt ob wir nicht genauere Anleitungen/Ideen hätten.
Ich verstehe diese Frage sehr gut, ich hasse es auch, wenn nur gemeckert wird ohne Alternativen aufzuzeigen- und zwar konkrete Alternativen.
Schimpfen ist immer sehr leicht, aber völlig sinnlos, wenn man keinen gangbaren, anderen Weg aufzeigen kann.
Bitte, fangt hier nicht wieder an rumzustreiten. Die Frage lautet:
Wie genau kann man gewisse Dinge wie z.B. das als "besonders wichtige und schwierige" "Down" oder die sogenannte "Schusshitze" erarbeiten bzw. vermeiden OHNE dabei zu Mitteln wie einem "Oberländer" u.ä. greifen zu müssen?
Sollte jemand dazu was konstruktives, konkretes sagen können- prima.
Aber die Streiterei können wir uns sparen, das hilft keinem weiter der möglicherweise andere Mittel verwenden würde wenn er denn plausible Lösungen anderer Art kennen würde.
Ich fange dann auch gleich mal an, wie ICH es machen würde:
"sicheres Down":
das lernt der Hund vom ersten Tag bei mir. Zuerst "Sitz", dann aus dem Sitz heraus das Platz. Platz wird dann gefestigt, in allen möglichen Situationen, in der Wohnung, draußen beim Spazierengehen, einfach überall, schließlich auch auf Wiese wenn andere Hunde tollen, mit der Reizangel bis hin zum echten Wild. "Platz" und überhaupt auch jedes andere Kommando gelten grundsätzlich bis zu ihrer Aufhebung, egal wie lange, egal was passiert.
Natürlich muss die Steigerung von Dauer und Ablenkungsgrad der Übungen sowohl an Alter, Konzentrationsvermögen und Reife als auch an den momentanen Stand an. Zu Beginn auch Tagesform und aktuelles Interesse vom Hund Berücksichtigen. Zur Manifestierung und um dem Hund dauerhaft das Gefühl zu geben, dass du immer weißt was zu tun ist, also Arbeit MIT dir, IMMER zu einem Erfolg führt. Und sei es das Vorsitzen beim hereinkommen. Mit dir ist es einfach klasse.
Auch wichtig: insgesamt viel mit dem Hund arbeiten, hier muss es immer um Perfektion gehen, Obedience im Ausgleich und zur weiteren Festigung und Perfektion des Gehorsams bietet sich, aus meiner Sicht, geradezu an.
Es muss darum gehen, dass der Hund sich absolut auf seinen Führer konzentriert und fixiert.
Ganz wichtig ist auch: Konzentration langsam aufbauen, lieber früher die Übung beenden, als einen Fehler zu riskieren, weil der Hund sich einfach nicht konzentrieren kann. Mißerfolge passieren, aber man sollte sie möglichst vermeiden, wenn möglich. Was nicht passiert hat auch nicht die geringste Chance sich zu manifestieren.
Und wenn es doch mal nicht klappt: unbedingt sofort noch was kleines anschließen, was sicher klappt, und sei es Platz oder Sitz, Hauptsache ihr macht noch was "richtiges" zusammen wofür du auch loben kannst.
"Schußhitze":
Wenn es passiert, dass der Hund nach dem Schuß gleich los will, wurde falsch konditioniert. Ich behaupte nicht, dass es das nicht gibt, es ist aber von vornherein vermeidbar.
Kommando "Down" muss einfach 1000% unabhängig vom Nebengeräusch sitzen. Ob da Verkehr ist, Menschen, Hunde, Wild, ob es laut oder leise ist, ob es knallt usw.
Der Hund muss dahin gehend einfach neutralisiert werden für sämtliche Geräusche.
Und umgekehrt, völlig unabhängig vom "Down" natürlich die spezifische Schußfestigkeit.
Hierfür tut man sich am besten mit jemandem zusammen besorgt sich ne Schreckschusspistole und vereinbart, dass der andere sich irgendwo versteckt (im Feldrand etc.). Dann läuft man mit dem Hund in einiger Entfernung, schickt ihn ins Down dann vergehen (je nach Konzentrationsfähigkeit des Hundes) einige Sekunden/Minuten, dann der Schuss. Hund bleibt weiter im Down- mehrere Sekunden/Minuten. Dann Kommandoauflösung und Lob.
Auch hier baut man dann nach den Möglichkeiten wieder auf, näher am Schuß dransein, unmittelbar oder weniger unmittelbar danach an die Reizangel geschickt zu werden, an eine andere inszenierte Beute usw.
Unbedingt auch immer wieder an Jagden teilnehmen, wo man den eigenen Hund ausschließlich zu Übungszwecken mitnimmt. Es sollte nie soweit kommen, dass der Hund weiß "ah, "echte" Jagd"- da kann ich ja Gas geben...
Das wäre mich ein lebenslänglicher Punkt. Es gibt nicht immer den direkten Jagderfolg, aber es gibt IMMER einen Erfolg mit dir.
So, das erstmal von mir.
Ich hoffe auf eine interessante und konstruktive diskussion!
liebe Grüße,
Susanne