Also ich fühle da irgendwie mit allen Perspektiven mit.
Ich war mal ein Kind/Jugendliche, allerdings aus völlig verhundetem Haushalt, was recht lange keinen eigenen Hund hatte und froh war, den Hund der ein oder anderen Mithundler damals für meine ersten eigenen, bei mir auch sportlichen Erfahrungen, wie es sich mit den Fusselköppen lebt wusste ich natürlich schon. Kann aber nicht jeder das Glück haben über die Eltern auch ein bissl "Credits" zu haben, weil ich selber das aber als tolle Zeit in Erinnerung habe, würde ich versuchen engagierte junge Leute auch nach meinen Möglichkeiten zu unterstützen in ihren Erfahrungen mit Hunden.
Tucker himself hingegen ist ein Betreuungsalptraum, nu isser 14 und ich würde noch nicht wetten, dass der herzallerliebste Flokati nicht doch plötzlich überall Zähne kriegt wenn man nicht sehr umsichtig ist und seine Auslöser kennt. Außerdem geht er mit niemandem mit, mein Ex hat zwei Jahre gebraucht den Gutesten überhaupt an die Leine zu kriegen, der brauchte wortwörtlich nicht einmal an die Leine denken, kam Tucker nicht mehr in seine Reichweite (und die sind echt dicke, knuddeln, spielen, im selben Bett schlafen, jeden Abend nach der Arbeit und vor dem Duschen ihm frische Socken bringen...). Er hasst es wenn ich länger weg bin und er betreut werden muss, außer mit meiner Tochter geht er mit niemandem weiter als bis eben das Nötige getan ist. Meine Tochter kann ihm ne mittlere Runde abringen (45min), dann will er aber zügig heim. Freilaufen ausgeschlossen, da macht er sich sofort und direkt auf den Heimweg.
Ich kann meinen eigenen Hund also auch nicht einfach betreuen lassen, es gibt drei Personen die ihn problemlos betreuen können, auch in die Wohnung und ihn abholen oder dort betreuen, die wissen genau wie er tickt, die kennt er sehr gut und er hat regelmäßig Kontakt mit ihnen. Und 2-3x im Jahr übernachtet er auch mal (immer gleiche Person und gleiche Wohnung), er findet das nie prickelnd, aber es muss im Notfall halt auch wirklich klappen und nicht irgendwann vor Jahren mal geklappt haben, weil ich ihn sonst praktisch nie aus der Hand gebe.
Auf der anderen Seite betreue ich selber seit Jahren eine bunte Mischung immer mal wechselnder Hunde mit, da ist alles dabei, der gutmütige Labbi der nie in Schwierigkeiten gerät, die stets gern überdrehende Aussiedame, der Pointermix wo man immer aufpassen muss, dass er nicht doch mal schneller sieht oder schaltet und dem Schleppleinenhalter Flugstunden erteilt, der sonst total auf Frauchen fixierte Dobi und seine terrieristische PRT Gouvernante, die lustige Doodeline die sich von allen zu jedem Blödsinn anstiften lässt, die Labbi/Mali Mixine die aussieht wie ein schlanker Labbi aber ohne entsprechende Anleitung/Führung keinen Besuch reinlässt...
Gut, ich hab natürlich inzwischen die Erfahrung, ich kenne die Hunde obendrein auch schon ausm Training und sie mich, das bringt natürlich Vorteile. Aber den Grundstein konnte ich schon als Kind/Jugendliche legen, bei mir quasi einfach dadurch, als Kind einer Hundefrau geboren zu sein.
Was ich aber unbedingt noch sagen wollte:
Ich genieße es sehr, dass mein Hund sehr an mich gebunden ist, das ist halt ein schönes Gefühl. Es macht mir überhaupt nichts aus den Hund voll in mein Leben einzuplanen, keine Flugreisen oder Kreuzfahrten zu unternehmen, ich hab meinen Hund am liebsten bei mir, ich will gar nicht ohne den weg.
Aber ich hasse auch wie wenig andere Dinge, wenn mein Hund heftig leidet, weil es eben diese handvoll Gelegenheiten in 10-15 Jahren gibt, wo es einfach nicht geht den Hund einzuplanen, wo er untergebracht werden muss. Ich will nicht, dass mein Hund leidet, es ihm scheiße geht und er sich für nix mehr interessiert, weil ich länger als nen Tag weg bin.
Nun ist es so, dass auch der nächste Hund wsl ein typischer Einmanncharakter sein wird, aber das wird etwas, worauf ich großen Wert legen werde, bei einem Hund diesen Typs natürlich auch nur in eher begrenztem Personenkreis, aber da dann auch so intensiv, dass der Hund die Zeit dort und mit den dortigen Personen auch genießen kann und nicht nur auf mich wartet.