Beiträge von Smaddi

    Hallo :)

    Also ich kann dir aus Erfahrung sagen: nach dem Physikum geht das Studium erst richtig los. Mein Freund ist nun im vorletzten klinischen Semester und alles vor dem Physikum war wirklich der reinste Witz gegen seinen jetzigen Stundenplan.

    Er geht morgens um 7 aus dem Haus und ist manchmal um 21h noch nicht wieder da, wenn er auf Station arbeitet. (Er hat im moment Famulatur) Unter der Woche, während des Semesters, geht er manchmal schon um viertel nach 6 aus dem Haus und kommt oft erst so zwischen 6 und 7 wieder. Wenn er um 4 zu Hause ist, ist das echt früh und ziemlich selten.

    Hinzu kommt noch das lernen für die Prüfungen, die ja nicht ohne sind. Zwar interessanter als in der Vorklinik, aber mind. genauso komplex.

    Er könnte sich gar keinen Hund alleine erlauben. Wenn deine Eltern da nicht mitziehen, dann würde ich das definitiv bleiben lassen - da hat der Hund absolut überhaupt nichts von und du auch nicht vom Hund!
    "Krankheit oder sonstiges" - was ist denn sonstiges? 12 Stunden Uni? Ich glaube nicht, dass das im Sinne deiner Eltern sein wird ;)

    Wenn dann später noch dein eigener Haushalt dazukommt (zu den normalen Arztarbeitszeiten), dann wirst du echt ein Zeitproblem bekommen. Meiner Meinung nach ist ein Hund einfach nicht Arztkompatibel, wenn der Arzt oder der Medistudent alleine lebt ;)

    Ich hab das früher auch unterschätzt ("ach das bisschen Haushalt") Ich mach im Moment ein Praktikum...bin im Moment 9,5 Stunden ausser Haus. D.h. Hundi läuft morgens, ich geh um 7, komme um ca. 16.30 nach Hause, ess schnell was, laufe 2 Stunden mit Sienna, mache dann noch Kopfarbeit...d.h. es ist dann bereits 8...und dann kommt noch der total normale Haushaltswahnsinn und die Pipirunde zur Nacht. Und ich habe nur temporär nen normalen 8 Stundentag und würde selbst das später auf Dauer nicht von einem Einzelhund erwarten! (Sie macht das allerdings sehr gut mit, schläft eh die ganze Zeit und hat keine Trennungsängste)

    Du hast dir zudem noch sehr arbeitsintensive Rassen ausgesucht.

    Wenn ich Züchter wäre, dann würde ich mit meinem Hintergrundwissen einem Medizinstudi keinen Hund geben.

    Warte lieber ab, bis das Studium beendet ist und du genau deine künftigen Arbeitszeiten grob abschätzen kannst (zu mal du auch da ordentlich Überstunden schieben wirst).

    Ich kenne keine alleinelebenden Ärzte mit Hund und auch keine mit Partner ;)

    Überleg es dir in deinem Sinne und im Sinne des Hundes nochmal!

    Liebe Grüße :)
    Kathi

    Marion, Meike wird nicht weggeheiratet...jedenfalls nicht, wenn das hieße, dass sie wegzöge :D Sie ist eigentlich die einzige hier, der ich meine Tiere guten Gewissens notfalls anvertrauen würde und ausserdem ist sie nicht nur bei Tieren so hilfsbereit sondern generell.

    OT:
    Zu der Hundetrainerin: ich hab sie nochma eben telefonisch kontaktiert und am Samstag direkt nen Termin um 16 Uhr :gott: :hurra: Werde dir dann berichten! Auf alle Fälle war sie sehr nett, findet es ein Unding, dass auf Hundewiesen dauernd irgendwelche Ressourcen rumgeschmissen werden (also ist da ganz meiner Meinung) und meinte, dass Hunde einfach eine klare und unmissverständliche Struktur haben müssen, arbeitet sehr viel über Körpersprache (find ich schon mal super) und fragte aus eben gegebenem Anlass, ob ich Sienna aus dem Schutzdienst hätte :D Meine Idee mit der Impulskontrolle (absitzen, und erst bei Blickkontakt laufen, fand sie schon mal ne gute Basis)

    Also sie ist bisher total sympathisch am Tel. Werde dich dann bestimmt telefonisch abends mal "belästigen"...

    P. hat sich übrigens GAR nicht mehr gemeldet, ich weiß nicht mal, was mit meinem Geld ist :???: Nicht mal meine Terminabsage wurde bestätigt.

    So, bis morgen früh in alter Frische
    Kaddi und die pitschnasse Sienna lässt auch grüßen

    Fanta

    Wir passieren inzwischen Hunde, die vorher wild verbellt wurden. Seitdem klar ist, dass ich entscheide, "was gut und was böse ist" und dass ICH sie abschirme und nicht andersrum, dass ich halt den Ton angebe, ist so vieles leichter geworden. Nicht nur an der Leine.

    Sie baut viel mehr Blickkontakt auf, rückversichert sich viel öfter, sucht viel öfter von sich aus Körperkontakt bzw. lässt sich besser auf den ein, den ich ihr geben will.

    Sie ist ruhiger mit den Katzen.

    Langsam erzielen wir sogar erste Erfolge in ihrer Ballgeilheit.

    Der HTS-Ansatz ist irgendwie total ganzheitlich...ich bearbeite nicht jede Baustelle anders, sondern alle ziemlich gleich über Ampel und Körpersprache und Sienna springt super darauf an. Sie ist allerdings auch ein Hund, der selber bei anderen dieses Ampelsystem perfekt beherrscht und es daher auch schnell bei mir verstanden hat.

    Aber wie ich bereits sagte...das ist ein ganz komplexes System und beinhaltet mehr als nur diese Ampel ;)

    LG,
    Kathi

    Alina

    Nein, ich mach das nicht durch. Es ist ein GANZ anderer Aufbau, einem leinenaggressiven Hund sein Verhalten abzugewöhnen bzw. es umzupolen oder einen Hund zu haben, der dieses Verhalten nicht zeigt. Wir müssen bei unseren Hunden die Knackpunkte finden, mit denen Ihr gar nicht in Berührung kommt (Ihr Glücklichen ;)) und schauen, wo die Aggression herkommt und dann dementsprechend nen Ansatzpunkt finden.

    So sehe ich das. Meine Pflegehündin war immer leinenführig und nie aggressiv...da habe ich nichts gemacht, die war von alleine so und lief total lieb und entspannt mit...da bedurfte es keiner speziellen Pädagogik, um sie zu ihrer Ruhe zu bringen ;)

    Ich kopiere hier mal meinen Text aus einem anderen Thread, in dem ich antwortete.

    Es gibt drei Phasen, grün, gelb und rot und diese hat sie sich bei dem Hund ihres Rudels abgeschaut, der die Qualität zum Rudelführer hat.

    Grün heißt: Bewegungseinschränkung
    -> Du zeigst dem Hund, dass du in dem Moment nicht möchtest, dass er an dir vorbei geht und er "deinen" Bereich als deinen akzeptieren muss, so lange du diesen nicht freigibst. Ich stelle mich dann unmittelbar vor meinen Hund, um sie in ihrer Bewegung einzuschränken, damit sie nicht an mir vorbei kann. ("Das ist jetzt MEIN BEreich, da hast DU gerade absolut nichts verloren") Der Hund muss das respektieren.

    Versucht sie das weiter, reagiert sie also nicht auf grün, dann gibt es "gelb". Zu der Bewegungseinschränkung, kommt ein akustisches Signal hinzu - das ist ein Signal oder Laut, das nicht im alltäglichen Wortschatz vorkommt (beim Hund einem Brummeln oder Knurreln gleichzusetzen), das ist quasi die Ankündigung dafür "wenn du jetzt nicht sofort aufhörst, dann gibt's gleich eins auf den Deckel" zwinkern Natürlich werde ich nicht grob, aber so kommunizieren halt auch Hunde unter sich.

    Bei uns gibt es dann ein "KSSSCHT!" oder ein straffes "EY!" oder "ÄH-ÄH" in Kombination mit der Bewegungseinschränkung.

    Geht der Hund auch darauf nicht ein, wird es taktil, das heißt, es kommt zu einer Berührung. Es gibt also rot. zwinkern Der Hund wird weggestupst oder geschubst, aber natürlich nicht so, dass es wehtut (ein Rudelführer hat es nicht nötig, jemandem weh zu tun und das ist ja auch gar nicht in seinem Sinne. Ein Rudelführer will sein Rudel vor potenziellen Gefahren schützen und es könnte ja auch sein, dass der fremde Hund auf deinen losgeht und so schirmst du halt erstmal alle voneinander ab, bis du die Lage geklärt hast), wenn Sienna fixiert, dann schieb ich immer ihren Kopf weg von dem fixierten Objekt, oder stupse sie mit einem "ey" an...auch da wieder Bewegungseinschränkung.

    Inzwischen reicht bei Sienna Stufe gelb, oftmals schon Stufe grün...nach dem Motto "oookay Frauchen, regel du das mal" und dreht direkt ab. Rot gab es nur 2-3 mal hier.

    Rot entspricht bei Hunden einem kurzen Schnappen und körperlichem zurechtweisen.

    Ich bin total begeistert davon, Sienna spricht total super darauf an und seitdem ich nach dem Konzept oftmals vorgehe, sind auch schon Spaziergänge wesentlich entspannter geworden (vorher absolute Leinenpöbelei)

    Gelobt wird sie natürlich trotzdem für das, was sie richtig macht!! Nicht das du denkst, man würde nur sanktionieren, dem ist nicht so ;)

    Ziel ist, dass dein Hund Respekt (negativ belegter Begriff, aber ich denke, du weißt wie ich das meine) hat und weiß, dass du ihm Vorantwortung abnimmst und es sich lohnt, auf deine Ansagen zu reagieren. Den Respekt, den der Hund vor dir als Rudelführer hat und haben muss, denn hat er den nicht, dann übernimmt der Hund diese Rolle des "ich klär das schon" und dann kommt es zu Problemen. Was anderes gibt es für Hunde nicht, entweder er regelt Angelegenheiten wenn er mich für inkompetent hält oder ich tu das für ihn/das Rudel.

    Voraussetzung ist, dass du VOR deinem Hund mögliche Reize entdeckst und VOR deinem Hund beginnst, zu handeln (siehe Nase, Augen, Ohren). Da wieder nach dem Motto "Hund, entspann dich, ich regel das schon, alles is in Ordnung"

    Voraussetzung ist, dass du überzeugt, souverän und selbstbewusst auftrittst..das ist natürlich ein Prozess, denn man dahin durchlaufen muss - das geht nicht zwingend von heute auf morgen zwinkern

    Unser Zusammenleben ist dadurch schon viel entspannter geworden lachen

    Beobachte mal das Verhalten deines Hundes:

    Er wird IMMER erst wittern (Nase ist der wichtigste und beim Welpen bei der Geburt der einzig ausgeprägte Sinn neben dem Tastsinn), dann wird er mit den Augen schauen "wo kommt der Geruch her?" (Sehen ist der Sinn, der sich dem Welpen dann erschließt)
    und dann wird er die Ohren aufstellen (der 3. letzte und eigentlich "unwichtigste" Sinn.) SPÄTESTENS DANN(!!!) solltest du einschreiten...Bei uns kommt es inzwischen gar nicht mehr dazu, dass meine Körperspannung (also Vorstufe zum Rüpeln) aufbauen kann, denn dann ist ein Eingreifen eigentlich sinnlos, da dein Hund auf deine Bewegung mit "ich fang dann mal an" reagiert ;)

    Merke: so früh wie möglich unterbinden. Erst wenn der Hund akzeptiert hat, dass er nicht zu rüpeln hat, kannst du ihn irgendwann aktiv zum anderen Hund schicken (wenn DU das willst).

    Voraussetzung ist, dass du überzeugt, souverän und selbstbewusst auftrittst..das ist natürlich ein Prozess, denn man dahin durchlaufen muss - das geht nicht zwingend von heute auf morgen ;)

    Unser Zusammenleben ist dadurch schon viel entspannter geworden!

    Liebe Grüße und informier dich bei Interesse mal über die Methode vertieft, falls sie dich anspricht, denn das sind jetzt nur Bruchstücke eines ganzes Konzepts, die auch richtig angewandt werden müssen.

    So, mal abgeändert zusammengefasst :D Ich hoffe, du kannst dir davon ein Bild machen!

    Liebe Grüße,
    Kathi

    Mich hat die Story schon bis in meine Träume verfolgt und ging soweit, dass A. nen korrupten Tierarzt zum einschläfern gebracht hat und Meike das auch noch finanzieren sollte. :hilfe: Ich sollte weniger surfen ;)

    Shoppy, ich glaube, ich verstehe was du meinst :D

    Das Thema ist auch wahnsinnig komplex wie ich finde.

    Also ich gebe nun mal das Beispiel Hundebegegnung... Sienna ist früher regelmäßig völlig ausgetickt (in die Leine steigen, bellen und das sehr wild - so dass ich mir dachte: ach du kacke...wenn ich den Hund nicht kennen würde, würd ich den als total aggressiv einstufen) und tut das heute noch bei ganz wenig ausgewählten Hunden (die es sich allerdings mal bei ihr versaut haben und eine spontane Bedrohung für sie und mich darstellten oder von denen sie gebissen wurde.)

    Ich achte ganz verstärkt auf ihre Körpersprache, nahezu permanent, wenn wir unterwegs sind.

    Bei Hunden ist es so, dass sie ihre Umwelt erstmal über die Nase wahrnehmen, die Augen dann suchen wo der Geruch herkommt und sie dann bei Sichtung die Ohren noch hinzunehmen. Das kann ich an Sienna 1:1 so bestätigen.

    Sehe ich nun also in der Distanz einen Hund kommen (da hat sie meist erst ihre Nase "aktiviert" ;)), setze ich Sienna ab und stelle mich "demonstrativ" vor sie, um ihr zu zeigen, dass sie einfach nicht hin muss und es sie gar nicht zu interessieren hat, dass da ein Hund kommt und eventuelle Situationen für sie kläre, um sie zu schützen.

    Das Wittern eines fremden Hundes war früher schon der Punkt, an dem sie extrem unruhig wurde und schon zu schnaufen begann.

    Ist sie leise, stelle ich mich neben sie und lobe sie kurz, meist über ein "fein" und kurzes streicheln der Brust. Aber eben nur dann, wenn sie entspannt ist!

    Brummelt sie weiter, reagiert also nicht auf meine Bewegungseinschränkung, dann bekommt sie gelb, also das akustische Signal, bei uns "Ksccccht"...

    Ist sie dann ruhig, auch wieder kurzes Lob.

    Reagiert sie darauf nicht (was inzwischen nahezu nicht mehr der Fall ist), dann touchiere ich sie und stubse sie ein Stück weg.

    Inzwischen bin ich schon so weit, dass ich sie bei Hunden, denen sie früher an der Leine ganz rüpelig begegnete, entspannt absetzen kann... dann gibt es die positive Bestärkung für ihr ruhiges Verhalten und das (bisher seltene, aber Gott sei Dank schon mögliche) von mir aktive Hinschicken zum anderen Hund. Es gab überhaupt keinen Stress, weil ich ihr zeigte "das ist okay, geh hin und schau's dir an" - sie orientiert sich einfach ganz anders bei mir und hält immer öfter Rücksprache mit mir!!

    Seitdem wir das so handhaben und sie weiß, dass ich die für sie unangenehmen Situationen im Griff habe, kommt sie öfter zu mir, baut viel mehr Blickkontakt auf, sichert sich mehr bei mir ab und ist viel viel entspannter im Alltag. Das beginnt zu Hause, geht weiter über Leinenführigkeit (warum sollte sie auch vor mir gehen wollen, wenn sie den Genuss des Schutzes und der Sicherheit haben kann?) und endet bei Hundebegegnungen an der Leine (noch nicht immer, aber immer öfter).

    Lob gibt es auch nach tollen Hundebegegnungen auch oftmals in Form von Zuneigung (Spiel oder Körperlichkeit). Da wird dann mal richtig die Sau rausgelassen ;D

    Es ist ja wie gesagt nicht so, dass ich sie nur unterbutter, aber dieses "in die Schrankenweisen" ist hier für UNS einfach nur total super und Sienna springt prima darauf an und es wirkt ohne viel Brimbamborium.

    Ich clicker auch mit ihr, aber eben nicht in der Erziehung, weil es hier bei uns nichts brachte. :)

    Liebe Grüße,
    Kathi