Hallo erst einmal.
Zitat
Ich habe mich mit diverser Fachliteratur darüber informiert, wie ich den Hund stubenrein bekomme. Die Standards sind mir also klar: Nach jeder Aktivität muss der Hund raus, sei es Schlafen, Fressen oder Spielen. So weit, so gut. Daran halte ich mich auch. Dummerweise klappt das nicht immer so wie es soll.
Das ist schon mal richtig!
Sicherheitshalber würde ich in ihrer Wachphase noch alle zwei Stunden kurz zum Lösen raus.
Nicht zum Gassi gehen, sondern wirklich nur, damit sie sich lösen kann.
Zitat
Teilweise ist meine Kleine dann der Meinung sie müsste, obwohl sie geschlagene zwei Stunden im Garten war und dort auch diverse Geschäfte verrichtet hat, direkt nach Rückkehr in die Wohnung erst mal auf den Teppich machen. Die hierauf zu erfolgende Reaktion laut Fachliteratur: Wenn man den Hund dabei erwischt Schimpfen und wenn man es erst später bemerkt soll man den Hund ignorieren.
Da wirst Du etwas umdenken müssen.
Wenn Deine Kleine zwei Stunden im Garten war, dann ist sie aufgepuscht.
Aufregung regt den Darm an.
Und dann ist es schon logisch, daß sie wieder "muß".
Die erstbeste Gelgenheit wäre dann wieder in der Wohnung.
Ich würde die Kleine sowieso nicht so lange im Garten toben lassen.
Ein junger Hund braucht sehr viele Ruhepausen, wo geschlafen wird.
Je mehr Action der Hund hat, desto mehr ist sie aufgepuscht. Der kleine Körper steht dann so unter Streß, daß es eine Weile dauert, wieder von da runter zu kommen!
Und wenn Du sie erwischt, mußt Du nicht schimpfen.
Ein klares Nein sollte reichen, vorausgesetzt, der Hund versteht schon ein Nein.
Das muß man dem Hund aber erst einmal beibringen, was NEIN für das zukünftige Hundeleben bedeuten soll.
Oft reicht es auch, wenn man den Welpen sofort hochnimmt. Die meisten hören mit dem Pinkeln auf. Dann sofort raus in die Löseecke und den Hund dort absetzen. Wenn sie dort zu Ende pinkelt, sie loben, loben, loben!
Den Hund sollst Du nicht ignorieren, wenn Du irgendwann später mal den "Unfall" entdeckst.
Das ist die größte Strafe, die Du einem Hund geben kannst.
Und das wird kein Hund verstehen, weil es so lange zurückliegt!
Der Hund kann ja nicht wissen, daß Du die Pipipfütze meinst.
Du sollst dann einfach die Pfütze kommentarlos entfernen.
Hast Du Wut im Bauch, was ja irgendwo verständlich ist, dann sorge dafür, daß Dein Welpe das nicht mitbekommt, wenn Du die Pfütze entfernst.
Denn, wenn Du Pech hast, erreichst Du mit Deiner Schimpferei und dem Ignorieren genau das Gegenteil!
Der Hund wird pinkeln, weil er Dich beschwichtigen will.
Dann hast Du erst Recht Pfützen in der Wohnung.
Zitat
Das Problem bei der Sache ist nur, dass mein Hund mich regelrecht provoziert wenn ich ihn ignoriere.
Auch da ist wieder ein Denkfehler von Dir.
Der Hund provoziert Dich nicht.
Der Hund ist gerade überfordert.
Sie weiß ja nicht, warum Du das machst.
Warum bist Du sauer?
Warum ignorierst Du sie?
Sie weiß es wirklich nicht!
Durch die Überforderung entsteht Streß beim Hund, welches sich dann in Übersprungshandlungen ausartet.
Um die innere Spannung wieder lösen zu können, haben Hunde praktisch gesehen, drei Möglichkeiten:
- sie bellen, oder jaulen
- sie pinkeln, teilweise sogar koten
- oder sie müssen kauen
Sorge lieber dafür, daß Dein Hund erst nicht in so einem Streß geraten muß.
Dann kommen auch die folgenden Symptome nicht zum Vorschein.
Sonst biete dem Hund andere Alternativen an, die ungefährlich für den Hund sind.
Zitat
Wenn er also merkt, dass er nicht beachtet wird, wird irgendetwas angestellt worauf man einfach reagieren muss. So meint sie dann zum Beispiel, sie müsste irgendein Kabel anknabbern. Wenn sie das macht, kann ich sie ja schlecht ignorieren sondern muss das unterbinden, schließlich ist das ja für sie auch gefährlich. Oder sie versucht den Teppich zu zerlegen.
Wie bereits weiter oben geschrieben.
Das sind Übersprungshandlungen, um den Streß abbauen zu können.
Dein Hund ist aufgeregt, und puscht sich noch mehr hoch.
Um wieder runter kommen zu können, muß sie etwas "tun".
Zitat
Kann mir da jemand behiflich sein? Mir ist klar, dass ich nach so kurzer Zeit noch keine Wunder erwarten darf und das tue ich ja auch nicht, aber irgendwie muss das ja hinzubekommen sein. Es ist mein erster Hund und ich bin natürlich noch ziemlich unerfahren, will aber auch nicht das die ganze Sache einreißt und sie womöglich so nie wirklich Respekt mir gegenüber entwickelt.
Du hast einen Welpen.
Ein Baby, sozusagen.
Werde erst einmal etwas lockerer, schraube Deine Anforderungen etwas zurück und bau nicht gleich so einen großen Druck auf.
Hilf Deinem Welpen lieber, damit sie erst gar keine "Fehler" machen kann.
Grenzen und Konsequenz sind natürlich wichtig, gar keine Frage, aber man kann das alles auch auf eine "liebevolle" Art und Weise und vor allem altersgerecht machen, ohne daß der Hund gleich "den Respekt" vor Dir verliert.
Schöne Grüße noch
SheltiePower