Ich bin immer wieder erstaunt, daß für viele Großhundehalter die Regel: "Kommt uns ein angeleinter Hund entgegen, ruf ich meinen zu mir und klär dann erst ab, ob Kontakt erwünscht ist" wohl nicht gilt, wenn sie mich mit meinem 4,5kg-Zwerg treffen.
Vorweg: mein Hund ist top sozialisiert, hat regelmäßig Kontak mit Hunde aller Rassen und Größen. Es ist noch nie was passiert, egal wie wild er mit anderen großen Hunden tobt und spielt. Mir ist das auch wichtig, daß ich keinen kleinen größenwahnsinnigen Kläffer an der Leine habe, der sich für King of Leberwurst hält.
Was mich aber in den Wahnsinntreibt, ist, daß manche meinen Hund und seine Bedürfnisse einfach nicht respektieren. Seh ich in der Ferne einen anderen FREMDEN Hund, kommt meiner erstmal an die Leine, weil ich sonst die Situation nicht einschätzen kann. Aber die wenigsten Halter "größerer" Hunde (dazu zählen in meinem Fall auch die Kniehohen
) nehmen da Rücksicht und rufen ihren erstmal zurück und lassen ihn dann wild auf uns zugaloppieren. Suuuper! Weiß ich, wie uns der Hund gesinnt ist? Muss das sein, daß ein anderer Hund meinen bedrängen darf, nur weil er klein und wuschelig ist?
Es ist doch wirklich so: WENN es mal zu einer doofen Situation kommt, hat meiner null Chance. Da nutzt es mir auch nix, wenn die Halter von weiten rufen: Der tut nix, der will nur spielen
Und wenn ich dann noch Sprüche höre wie: warum so ängstlich, Hunde müssen manche Situationen einfach unter sich klären, krieg ich die Krise.
Klar, die haben ja nicht unrecht, aber ICH will mitentscheiden, in welcher Situation mein Hund wann und mit wem klärt.
Es ist kein Thema, wenn man sich kurz verständigt und dann die Hunde ableint zum Kennenlernen. Darauf freu ich mich immer, mein Hund auch. Aber ungefragt find ich einfach nur unerhört.
Und ich finde es immer total witzig, wie diesselben Hundehalter, die ihren auf meinen zustürmen lassen, auf einmal ganz hektisch werden und knapp am Nervenzusammenbruch vorbeischlingern, wenn ich mit meiner Freundin und ihrem großen schwarzen Neufundländer unterwegs bin. DA klappt es auf einmal, daß die ihren Hund zurückrufen und anleinen. Kein Wort davon, daß die Hunde das selber klären müssen. echt witzig, wie sich die Perspektiven doch verschieben können.
Fazit: mein Hund ist äußerst selten auf dem Arm. Ich würd mich aber nicht scheuen, ihn hochzunehmen, wenn ich die Situation nicht einschätzen kann und ein fremder Hund einfach keine Ruhe gibt. Würde der Hund mich dann anspringen, würd ich das nicht witzig finden. und ob er meinen Hund als Beute sieht, sorry, DAS ist nicht das Problem der Kleinhundebesitzer.
Wenn ich weiß, ich habe so einen Hund und ich hab ihn nicht im Griff, dann leine ich ihn frühgenug an, um so eine Situation zu vermeiden. Aber nööö, stattdessen lach ich lieber die Kleinhundebesitz aus. Ist ja auch einfacher, als SEINEM Hund abzugewöhnen, kleine Hunde als Beute zu betrachten und ggfl. dessen Herrchen/Frauchen anzuspringen! Suuuper Argument!