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Dazu würde ich ganz klar das Schattenjagen, Tropfen- und Staubfangen, etc. zählen.
Das gibt es bei vielen anderen Rassen auch. Aufgrund seiner Dauerbereitschaft zur Arbeit und seiner Veranlagung auf optische Reize extrem zu reagieren, entwickeln Border Collies diese Macken häufig. Auch andere Rassen, die ihr Auge viel zur Arbeit nutzen, neigen dazu sich auf andere optische Reize zu fixieren.
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Aber wie nennt ihr das unerwünschte Ersatzverhalten?
Das, was es ist. Fixiert der Hund, nenn ich es Fixieren (oder gerne mal Glotzen). Umkreist der Hund, dann nenn ich es Umkreisen. Beißt er, dann nenn ich es Beißen.
Alle möglichen "Macken" resultierend aus irgendeinem Instinkt findet man bei anderen Rassen auch.
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Was ist denn das "Probem" mit dem Hütetrieb? Wenn ich sehe, dass mein Hund anfangt Schatten, Wasser, oder sonst was zu hüten, warum sehe ich mich nicht nach einem besserem "Hüteventil" um? Also bringe ihm das richtige Hüten bei und lass ihn dann auch regelmässig hüten?
Wie schon erwähnt. Zur Arbeit am Vieh gehört mehr als Fixieren können. Ich habe mal einen Border-Mix im Training gehabt. Der beherrschte das Fixieren bis zum Abwinken. Danach kam das Hetzen. sonst gab es nichts, was wir ihm entlocken konnten.
Das ist ziemlich unschön für die Schafe und nicht zu verantworten... Der Hund hat aber immer noch das "Problem", dass er gerne fixiert und hetzt. Besonders ungünstig ist das, wenn Rehe den Weg kreuzen...
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Also ich dachte immer das folgende Dinge zu Hütetrieb zählt:
- anschleichen im Spiel mit geducktem Kopf/Körper
- Ablegen
- Fixieren
- umkreisen
- Beine zwicken
Man beschreibt das Hüteverhalten beim Border Collie folgendermaßen, ich schreib mal die Kurzerklärungen dahinter, da kann man aber im Grunde noch zu jedem einen Roman schreiben...
Eye - das Auge zeigen
Style - die Arbeitshaltung
Sheepsense - Gefühl für die Schafe
Cast - Gefühl für Abstand und Tempo
Power - die "Stärke" bzw. Ausstrahlung des Hundes (und darin auch der Biss)
Will to please - die Bereitschaft zur Zusammenarbeit während der Jagd
Brain - die Lernfähigkeit
Keeness - die Affinität zum Vieh, oder etwas lapidar: Dass der Hund Dich auch bei widrigsten Umständen nicht allein da stehen lässt
All diese Dinge müssen ausgewogen vorhanden sein - dann haben wir einen guten Arbeitshund vor uns. :^^:
Viele Grüße
Corinna