Mir geht es so, dass ich immer noch nicht greifen kann, was genau diese Stressattacken auslöst, weil mir noch viel zu viele Informationen aus eurem Alltag fehlen. Das ist auch absolut logisch, weil du natürlich die Dinge beschreibst, die du aus deiner Perspektive siehst. Ich meine das absolut nicht negativ!
Ich arbeite ja in diesem Bereich, und bräuchte für eine korrekte Anamnese, wenn ich gebucht werde, auch noch viel mehr Informationen. Insofern kann ich nur versuchen aus den vorhandenen Informationen eventuelle Rückschlüsse zu ziehen. Nichts davon ist böse gemeint. Mir geht es eher darum, dir und deinem Hund zu helfen. So dass, ihr wieder entspannt miteinander durch den Alltag kommen könnt.
Generell ist es so, dass beim Thema Überforderung der Zusammenhang nicht so einfach herzustellen ist. Ich meine damit, dass viele Hundehalter nur die Situationen kurz vor dem Ausraster im Kopf haben, es aber in der Realität so ist, dass sich die Dinge sozusagen aufstapeln über mehrere Tage, wenn ich sogar eine ganze Woche.
Ebenfalls eine Rolle spielen kann, ist die erwartungshaltung des Hundes. Ich greife mal als Beispiel auf, was du geschrieben hast:
Du beschreibst, dass ihr einen kurzen Spaziergang gemacht habt, dein Hund freudig über eine Wiese geteilt ist und ihr danach ans Wasser seid, was dein Hund schön findet. Danach kam ein etwas milderer Ausraster.
In meinem Kopf stellt sich da direkt die Frage, ob das über die Wiese tollen tatsächlich Freude ist, oder schon eine Form von Stressabbau war. Ähnliche Gedankengänge habe ich beim Wasser.
Hinzu kommt, dass dein Hund wie du schreibst, bereits die Erwartungshaltung hat, dass etwas kommt, wo er aufdreht. Diese Erwartungshaltung kann eine Rolle spielen bei deiner Problematik..
Da ich allerdings nicht gesehen habe, was dein Hund da genau macht und wie das aussieht, ist das nur eine Vermutung und der Hinweis darauf, dass man Situationen unterschiedlich beurteilen kann. Es gibt viele Hunde, für die ist es zum Beispiel kein Problem am Wasser herum zu tollen, ich habe aber z.b selbst Hunde, da sieht das lustig aus, ist allerdings ein großer Stressfaktor. Wenn sie wüssten, dass sie das regelmäßig machen dürften, würden sie den ganzen Tag aufgrund dieser Erwartungshaltung schon Stress aufbauen und an irgendeiner Stelle eben rauslassen müssen.
Das ist lediglich ein gedankengang. Und eine Idee. Vielleicht ist es auch ganz anders. Wie gesagt, ich lese deine Beschreibung. Mehr steht mir nicht zur Verfügung.
Generell finde ich es gut, dass du dich nicht damit zufrieden geben willst, denn dieses Verhalten ist nicht normal! Auch wenn ganz viele junge Hunde so etwas zeigen, macht es das nicht gesünder und besser. Insofern finde ich es absolut richtig, dass du dir Hilfe suchen möchtest.