Beiträge von Momo und Lotte

    Liebes Forum,

    ich hab schon wieder einen akuten Anfall von Betriebsblindheit. Und mir ist nebenbei völlig rätselhaft, weshalb ich Fremdhunde gut lesen kann, bei meinen aber immer ein Brett vorm Kopf habe.

    Frage: Ist es Imponierverhalten oder Kontaktversuch?

    Ich habe einen ruhigen, netten Kastraten und eine kastrierte PRT-Mix-Hündin mit etwas höherer Körperspannung.
    Derzeit lebt in Pflege bei mir eine kleine, schwer herzkranke Hündin.

    Anfänglich habe ich die Hunde separiert, da die Pflegehündin aus dem Drohen gar nicht mehr rauskam. Inzwischen sind alle vergesellschaftet und es ist recht friedlich.
    Die Pflegehündin und mein Kastrat sind höflich miteinander, keine große Interaktion, es gibt aber schon mal ein Beieinanderliegen.
    Die Pflegehündin neigt dazu, die beiden anderen zu reglementieren, wenn sie sich zu schnell oder zu wild bewegen oder spielen (egal ob allein, miteinander oder mit mir). Sie kann gut akzeptieren, wenn ich mit dem Kastraten schmuse, schmuse ich mit meiner PRT-Hündin, drängt sie sich dazwischen.

    Meine PRT-Hündin schafft es aber immer wieder, die Pflegehündin zu einem Knurren zu bewegen.
    Was man da beobachten kann (etwa 1-2 Mal ab Tag und abhängig von der Erregungslage):
    PRT-Hündin...
    - leckt Pflegehündin die Schnauze, die Ohren, Augen oder den Kopf
    - stolziert um Pflegehündin herum
    - macht sich groß vor Pflegehündin und stellt sich sehr dicht vor sie
    - macht Bow und wedelt (wird manchmal erwidert.)
    - hat gesteigertes Interesse am Anal/Vaginalbereich der Pflegehündin (andersherum aber auch)

    - trägt die Rute meist entspannt und langsam, weich wedelnd

    kurz: sie wirkt ähnlich wie ein notgeiler Rüde an einem Kastraten. Und die Pflegehündin verhält sich auch wie ein belästigter Kastrat. Nackenhaare stellen sich auf, Knurren, keinen Millimeter weichen.
    Ich kann die Situationen sofort auflösen, da reicht ein Wort und es ist vorbei.

    Die Pflegehündin ist auch kastriert. Ich kenne so ein Sexualverhalten auch unter Hündinnen, wenn eine läufig ist - das hier finde ich aber komisch.
    Wie interpretiert ihr das? Sexuell motiviertes Imponierverhalten? Klärung der Tanzbereiche? Vorsichtiger Versuch der Kontaktaufnahme? (Das hat die PRT-Hündin bei Einzug nämlich ziemlich ähnlich bei meinem Kastraten gezeigt)

    Ich würde mich sehr über Einschätzung der Körpersprache-Pros freuen. Mit Videos kann ich leider (noch) nicht dienen.

    Liebe Grüße
    Momo

    Das ist doch super! Aber wieso fütterst du denn lieber grottiges Dosenfutter statt gekochtem Huhn? :???:

    Ganz ausgezeichnete Frage, zumal das nicht nur schlechter, sondern auch noch teurer und schwerer ist! :muede: :lol:
    Ich möchte sie nach und nach an hochwertiges Fertigfutter gewöhnen, damit sie
    1.) das Gleiche frisst wie meine beiden, um es hier - wenn möglich - etwas unkomplizierter zu gestalten
    2.) nur pures Hähnchenmuskelfleisch ja kaum irgendwas enthält außer Protein, sie rührt es aber nicht mehr an, sobald eine wenig Möhre oder eine Innerei oder eine Kartoffel zu engen Kontakt zum Hühnchen aufweist
    3.) ich es dem zukünftigen Gnadenplatz auch einfacher machen will, der wird genug andere Baustellen übernehmen.

    Deshalb wird jetzt peu a peu das Huhn mit Mistfutter gemischt und das dann wiederum peu a peu mit besserem Futter. Ich hangle mich sozusagen über den typischen Dosengeschmack zum Ziel.

    Das klingt ja toll! Schon mehr als du anfangs gehofft hast, oder?

    Wesentlich mehr! Statt 'bald ist es vorbei' ist jetzt das Gefühl angekommen, dass es vielleicht wirklich noch ein lebenswertes Jahr wird.
    Es ist richtig toll, sie geht sogar schon kleine Runden mit uns um den Block, schläft entspannt auf der Seite in 20 cm Abstand zu meinem Rüden, meine Hündin und sie brauchen hier uns da noch die Managerinnenhand, das wird aber auch langsam. Und inzwischen wird der Anteil von gekochtem Huhn im wirklich grottigschlechtem Dosenfutter (Rinti Filetto, es war die 19. Sorte, die nicht auf Abwehr stieß) immer kleiner - und sie frisst immer brav auf.

    Mit dem UpCard gehe ich nun vorsichtshalber noch wieder minimal hoch, die Hustenzählung ergab gestern 7, vorgestern waren wir mal bei 2 oder 3. Ich bin mir zwar nicht sicher, ob das wirklich die Stellschraube ist, aber ich werd's mal versuchen.

    Ich umarm' euch alle mal, danke für euren ganzen Beistand und wünsche euch alles gute.

    Anbei für irgendjemanden, der in Zukunft vielleicht mal diesen Thread auf der Suche nach Antworten liest und der Vollständigkeit halber die Röntgenbilder vom Riesenherz meines Pflege-Riesenherzchens.

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    @SanchoPanza

    Wir waren wirklich auch erstaunt und der Vorhof hatte sich merklich verkleinert. Unser Kardiologe meinte, dass das gar nicht so selten seien.

    Das finde ich total interessant, meine Kardiologin meinte, das wäre nicht möglich. Aber wahrscheinlich ging es da konkret um meine Elsa.
    Dabei wäre das so schön, ihr Röntgenbild zeigt leider auch Ultraschall-Deppen wie mir, dass das Herzeinen so riesigen Teil des Brustkorbs annimmt, dass das nur dazu führen kann, dass es auf die umliegendem Organe drückt. :( (ggf. stelle ich das mal hier rein, falls es jemanden interessiert)

    Aber trotzdem läuft es hier merklich besser, die kleine frisst inzwischen richtig gut, ich weiß nicht, ob das an besserem Allgemeinbefinden liegt oder am Futterneid, denn ich habe die Vergesellschaftung mit meinen inzwischen geschafft und muss auch gar nicht mehr viel aufpassen. Und wenn die fressen, frisst sie auf jeden Fall vorsichtshalber auch die ganze große Portion auf, bevor da etwas für die Dicken abfallen könnte.

    Der Termin in der TK war heute so hilfreich. Zum einen wurde festgestellt, dass die Ursache allen Übels auf jeden Fall die Herzklappen sind - vorher stocherte man ein wenig im Unklaren, was Ursache, was Auswirkung war.
    Daran kann man nichts machen, die werden nicht mehr besser.
    Ihr Herzschlag ist enorm langsam, EKG-überwacht wurde dann versucht, ob Atropin ihren Herzrhythmus wieder beschleunigen kann, dem war leider nicht so.
    Also bleibt eigentlich nichts zu tun, sie hat aber nicht, wie vorher vermutet, nur noch wenige Wochen, sondern bei gut eingestellter Medikation wahrscheinlich noch 12 - 18 Monate. Ein Herzschrittmacher würde ggf. die Symptome lindern, ihre Lebenszeit aber nicht verlängern und durch ihr erhöhtes Narkoserisiko ist ohnehin fraglich, ob das eine gute Idee wäre.

    Da das Lungenödem, wie im Röntgen festgestellt wurde, weg ist, darf ich ein wenig mit den Diuretika runtergehen und versuchen, die Minimaldosis zu finden. Bei Husten darf ich selbstständig wieder höher dosieren.
    Vetmedin und Cardalis bleiben so, wenn der Körper sich daran gewöhnt hat, kann ich langsam anfangen sie zu belasten um dann zu sehen, ob sie z.B. 3x20 Minuten am Tag laufen schafft. Wenn sie das schafft, vielleicht auch mal etwas mehr, dann passt alles so und sie kann noch ein schönes Jahr haben - ohne OP ...und wie ein ziemlich normaler Hund.

    Auf Herzwürmer wurde nun auch getestet, damit kenne ich mich allerdings ziemlich gut aus und weiß, dass die Behandlungsmethoden gegen Diofilaria ohnehin nicht das sind, was ihr Organismus gut wegstecken würde. Deshalb ist es annähernd egal, ob sie die hat oder nicht. Aber besser es genau zu wissen ist es allemal, dann kann man immer noch überlegen.

    Mich freut das alles sehr, auch wenn es nicht viel ist. Ich kann nun besser einschätzen, wie lange sie noch hat und ich kann jemanden für sie suchen, wenn die Medikamente eingestellt sind und wir so weit sind, dass sie frisst, spazieren geht und vielleicht auch mal spielt. Jemanden, der vielleicht sagt, dass genau sie gut dahin passt, der*die mit sichtbarem Abschied gut umgehen kann und sie einfach betüddelt. Keine Gewaltmärsche, kein Hundesport, kein Stress.
    Irgendwo wird es diesen Menschen geben, bestimmt.

    Ihr Lieben. vielen Dank für eure Antworten! Ich antworte erst mal und erzähle dann in einem weiteren Post, wie's heute in der TK war.

    Versuchsweise würd ich nachts mal nen Eimer mit gekochten Nudeln, Essensresten o. ä. einfach in ihrer Nähe "vergessen".

    Abgesehen vom Gesundheitszustand könnte Futterprägung auch mit rein spielen oder Unsicherheit vor anderen zu fressen.

    Essensreste findet sie leider auch unspannend. Gestern habe ich ihr Hähnchen kurz gekocht, das war dann kurzzeitig der Renner und sie für locker 10 Minuten ein ganz normaler, bettelnder Hund. Heute nachmittag hat sie auch noch die restlichen Stücke gierig genommen - da hab ich Idiotin den Versuch gewagt, es einfach auf einem Teller auf den Boden zu stellen. Jetzt hat sie's wieder stehen lassen. Aber etwas hat sie immerhin genommen. Es muss aber scheinbar aus der Hand kommen und auf den Boden geworfen werden (Marke "ich zähme einen Wolf" im Gewand "ich füttere ein sehr liebesbedürftiges anorektisches Füchschen"), Wasser aus dem Napf ist okay, Futter im Napf scheint ihr zuwider. So komisch. Aber egal, Hühnchen hat nun gut funktioniert, das gebe ich jetzt nicht so schnell auf (zumal nun der halbe Kühlschrank damit voll ist) und probiere es später noch mal. Während ich versuche auszublenden, dass mein Bolle fiepsend vor dem Türgitter nicht fassen kann, dass er das 'freigegebene' Futter nicht haben darf.

    Hallo!

    Unser Tierarzt hat uns in der Anfangsphase Nutriplus Gel gegeben. Das ist hochkalorisch und appetitanregend.

    Eventuell wäre das etwas für euch?

    Habe heute direkt in der Tierklinik danach gefragt, die meinten, ich solle einfach erst mal weiter probieren, ich könne das immer noch holen, wenn ich keine Fortschritte sehen würde, gerade ginge es aber auch darum, dass sie lernen soll, zu fressen. Also versuche ich noch ein paar Tage mein Glück - und wenn's nicht kommt, setze ich auf NutriPlus, das ich ihr zur Not mit der Spritze verabreiche.
    Das finde ich eine gute Idee.

    Beim Vetmedin ist es so, dass es ca. zwei Wochen dauern kann bis das "im Lot" ist. Meiner Hündin ging es vor allem die erste Woche ab Gabe ziemlich döselig. Ab zwei Wochen ging es merklich bergauf. Wenn ein Hund eh ungern frisst, könnte ich mir vorstellen, dass er da dann noch pienziger wird. Als die Behandlung begann gab der Spezialist ihr mit viel gutem Willen vielleicht noch ein Jahr. Das war in 2016. Was soll ich sagen: Die Schrulle ist mit 17 Jahren und 3 Monaten immer noch an meiner Seite und dabei nicht unfit. Allerdings hatte ich bisher das Glück, dass sie nach wie vor kein Wasser in der Lunge hat und auch nie hatte. (Was der Spezialist vor vier Jahren schon nicht verstehen konnte, weil das Herz echt gruselig aussieht.)

    Das klingt so hoffnungsvoll. Die TÄ in der Klinik meinte heute auch, ich solle mal noch die Woche abwarten, falls ihre Mäkeligkeit auf das vetmedin zurückzuführen sei, müsste sich das in ca einer Woche geben. Ihre Prognose ist ähnlich wie die deiner Schrulle, 12 - 18 Monate, dann wird's das Herzchen nicht mehr packen.

    Fessen und Verdauung ist anstrengend fürs Herz, Körpergewicht auch.

    Der geringe Hunger resultiert zu großen Teilen vermutlich daher. War bei meinem Katerchen auch so.

    Für die kleine Maus würde ich die letzten Tage einfach nur noch so angenehm wie möglich gestalten und mich auf einen baldigen Abschied einstellen.

    Aber laufen ist auch anstrengend fürs Herz, oder halbherzige Spielaufforderungen, während sie auf dem Rücken liegt - und das tut sie schon in ihren dollen fünf Minuten.
    Wie sich heute herausstellte, sind die letzten Tage vermutlich noch um die 365, das würde ich ihr sehr wünschen.

    Oh Mann Tonic und Pfannkuchen - irgendwie hatte ich gehofft, dass das eine geläufigere Nebenerscheinung ist, die sich irgendwann verflüchtigt.

    der Behandlungsplan sieht jetzt gerade vor:
    1/2 Cardalis (2,5 mg/20 mg, also derzeit 1,25 mg/10mg)
    3/4 Upcard, aufgeteilt auf zwei Gaben (7,5 mg, also 5,6 mg)
    1 Vetmedin, aufgeteilt auf zwei Gaben (5mg)

    wir befinden uns da in einem Einschleichprozess. Bei Vetmedin und UpCard sind wir aber da, wo sie laut TÄ hin sollte, Cardalis soll in 8 Tagen auf 2,5/20mg hochgesetzt sein.

    Morgen haben wir nun doch noch einen Termin in der Tierklinik Stommeln bei Dr. Guy Tater.
    Er will sich noch mal ansehen, ob das alles so passt, er findet, dass die Diagnosen nicht so gut zusammenpassen.

    Beim Futter ist die Kleine heute extrem mäkelig. Fleischwurst fand sie dann gut. Da dachte ich mir "nur Fleischwurst ist ja auch nix" und hab die mit Kartoffel gemischt. Das fand sie blöd und ist jetzt auch der puren Wurst gegenüber skeptisch, da sie die jetzt mit der gruseligen Kartoffel verbindet. :(

    Also, ich kenne mich mit Allergien nicht aus, das vorab. Aber woher weiß dein TA, dass es - wenn es denn eine allergische Reaktion ist - ausgerechnet auf Milben ist?
    Eine Frau, die ich vom Spaziergang kenne, erzählte letztens, dass ihr Hund in regelmäßigen Abständen juckende Ohren bekam, sich darin eine Verdickung gebildet hat, die wohl auch weh tat, weshalb er immer beim Auftreten ziemlich pissig mit anderen Hunden war.
    Es stellte sich dann über Ausschlussdiät heraus, dass er von den gängigen Fleischsorten kaum eine vertrug. Jetzt kriegt er ein Futter, auf das er nicht reagiert (bei ihm glaube ich Pferd und Kartoffel) und es ist seit dem letzten Sommer Ruhe im Karton, es kam nie wieder.
    Es ist wohl ganz lange keiner auf spezifische Futtermittelallergien gekommen, da er sonst keine Symptome zeigte, nur eben die Ohren, mal das eine, mal das andere, mal beide gleichzeitig.

    Also, vielleicht hilft das alles nicht, aber vielleicht ja auch doch.
    Alles Gute.

    Also, erst mal ist es ja toll, dass der Kleine bei dir Schutz sucht und findet. Er braucht ja nun auch einfach einen verlässlichen Anker. Daher finde ich es auch nicht seltsam, was da gerade passiert.
    Du solltest du auf dein Bauchgefühl hören und schauen, wann du dich bewusst rar machst, um die anderen Familienmitglieder zu relevanten Sozialpartnern zu befördern.
    Bis dahin würde ich es sinnvoll finden, wenn er z.B. sein Futter von denen bekommt, zu denen er auch eine Bildung aufbauen soll. Wenn Futter aufgrund des Stresslevels nicht zieht, kann sich auch die zu befördernder Person mit Leberwurst einschleimen.
    Es könnte auch, wenn er darauf abfährt, so sein, dass er diese Leberwurst-Spezialeinheit nur bekommt, wenn du für ihn nicht ansprechbar bist. Wenn du dich abgewendet hast oder später wenn du den Raum verlassen hast.

    Ich schätze es gerade so ein, dass er ja eben von dir alles bekommt, was er braucht und mit den anderen fremdelt, weil er einfach noch zu gestresst ist mit der neuen Situation - ich finde das nicht ungewöhnlich. Was passiert, wenn du z.B. duschen bist? Wendet er sich dann den anderen zu?