Sorry, ich bin zwischenmenschlich nicht ganz gesellschaftsfähig und gehe mit Leuten auch hart ins Gericht, daher ne ernstgemeinte Frage, ich lerne gern dazu und versuche zu verstehen: Ist es nicht ein Unterschied, ob die Person jetzt unverschuldet in schlechte Zeiten gerät oder ob sie sich quasi bewusst dafür entscheidet?
Ich könnte nicht Mitleid haben und für jemanden da sein, der sich bewusst und trotz Warnungen dazu entscheidet, ins offene Messer zu rennen und dann hinterher angekrochen kommt, um sich auszuweinen
Hm. Also ich würde sagen, dass das davon abhängt, in welcher Position man sich sieht. Menschen haben ja durchaus das Recht, dem eigenen Rat und den eigenen Warnungen nicht zu glauben, wenn ihnen diese eben unbegründet erscheinen. Meine Freundin ist ja nicht dazu verdammt, meine Ratschläge und Sorgen anzunehmen. Sie ist ja Expertin für ihr Leben, da darf sie trotz aller Alarmglocken in die Misere rennen und muss danach nicht mal sagen "du hattest Recht" - die darf auch einfach heulen kommen. "Ich hab's dir ja gesagt" hilft ja niemandem.
Zudem macht die Person ja sicherlich nicht absichtlich etwas Blödes. Oder zumindest nicht, um mich durch Fehlentscheidungen und anschließendes Heulen zu terrorisieren. Deshalb würde ich ihr das Ausheulen nicht verwehren, zumindest bis es einem irgendwann selbst zu sehr an die Nieren geht.
Ich finde Fehler machen und auch sehenden Auges in Kauf zu nehmen, Fehler zu machen, vollkommen okay. Mehr als beraten kann man nicht. Und wenn es nicht angenommen wird, sehe ich das weder als Abwertung meiner Person, noch als Verwirken des Tröstanspruchs.