Beiträge von Momo und Lotte

    Das ist so beknackt.
    Ist aber echt unterschiedlich in den Gemeinden. Meine Mutter (auch NRW) hatte die letzten 30 Jahre große Hunde, für die Anmeldung ihres aktuellen Pflegehundes muss sie aber einen SKN machen.
    Hier in Wuppertal muss man auch, egal wie lang man unauffällige*r Großhundhalter*in war.
    Kostet aber nicht die Welt und ist easypeasy. Wäre ja ganz nett, wenn die Fragen ein bisschen komplexer wären, man möchte ja auch mal herausgefordert werden, damit man das Gefühl hat, dass sich das auch lohnt! :)

    Hummel - das klingt einfach perfekt.
    Wie hast du es denn aufgebaut, dass die in höchstem Wellengang noch bei dir sind? Also, was genau meint bei dir persönlich das "im Kleinen"?


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    zum Thema Hochschrauben kurz die Erfahrung von vor 20 Minuten. Ich hab mit Alma und Bolle erst in der Wohnung etwas Dummy-Suchen gespielt, bin dann auf den Hausflur ausgewichen und da war ganz schön Spannung drin. Konzentration gab's, sie fanden es aber sehr aufregend und waren sehr unter Strom.

    Dann ging's im Garten weiter, in bereits erhöhter Erregung. Ich schließe die Gartentür, sage Alma, dass sie warten soll (Bolle darf machen, was er will).
    Die Nuss wartet auch, als ich mich aber von der Gartentür umdrehe, ist sie nicht an ihrem Warteplatz sondern Nase an Nase mit einer Katze im Garten.
    Aufstellung: ich - 10 m Platz - Katze - 3cm Platz - Alma.
    Ich hör mich sie abrufen und denke noch "Scheißplan! Keine Bewegung reinbringen!" und da kommt die einfach brav zu mir, quetscht sich am Kater auf der schmalen Treppe vorbei und setzt sich neben mein rechtes Bein (Üben wir gerade als Ausgangsposition). :shocked:
    Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht, ob der Ginster (so heißt der Kater) Alma eine auf die Nase gehauen hat und sie deshalb so folgsam war. Ich sehe da jedenfalls nichts.
    Direkt nach Abgang des Katers haben wir im Dummyprogramm weitergemacht - sie durfte hetzen, packen, hat auf Abbruch und Lauersignale reagiert wie ne 1 und mir den Dummy angesichts weiterer katziger Zaungäste gebracht, konzentriert gesucht und war einfach ein angespanntes Goldkind.
    Also hier scheint die Erregungslage (zumindest in dieser Situation) keine Auswirkungen darauf gehabt zu haben, dass wir Katzen nicht fressen.

    Eigentlich gehört das in "was haben eure Hunde heute gut gemacht" - aber hier passt's thematisch besser. :herzen1:

    Gartenfrage!
    Man spricht ja immer von guten und schlechten Nachbarn. Bezieht sich das nur auf das Pflanzen im Beet? Oder sollen auch Kübel nicht nebeneinander stehen?

    Ich baue meist nur (in relativ großem Stil) Tomaten an, deshalb hat mich das bisher nicht so interessiert. Aber wenn ich jetzt auch Kartoffeln, Radieschen, Möhren, Rote Beete, Bohnen usw. anpflanze, sollen dann schlechte Nachbarn auch nicht im Kübel zu Nachbarn werden? Orrr, Kübeltetris.

    Hast du schon tannalbin probiert? Hat bei unserem alten Hund als einziges geholfen nach 14tagiger Durchfall-Odysee

    Tannin wirkt hier auch gut bei akutem Durchfall. Ich nehm das Äquivalent aus der Humanmedizin, das es auch freiverkäuflich in Drogeriemärkten gibt, muss man dann entsprechend runterdosieren. Aber wenn Flohsamen und Chia (Chia, uneingeweicht, hilft hier besser als Flohsamen) nicht mehr helfen, krieg ich mit Tannin zumindest für die Nacht Ruhe rein.

    Vielen Dank, das wäre super, aber zwei Stunden Anfahrt pro Einheit wären das. Das wird also nicht zu machen sein.
    Die Hundeschulen in der näheren Umgebung schreiben leider nicht über den Wesenstest.
    Der Hundesportverein auch nicht, aber ich empfinde das trotzdem an "näher dran" als Welpenspielgruppe und Giftködertraining.
    Die müssen sich da einfach mal durchtelefonieren.
    Und man muss irgendwie herausfinden, ob der Hund bellen darf, wenn er sich dabei z.B. hinter Frauchen versteckt.

    So bescheuert, ich mach mir hier voll den Fimmel deshalb, die Halterin selbst sieht das völlig gelassen, weil der "niiie beißen würde".

    sehr spannende Diskussion!

    Ich versteh also richtig, dass einige hier das Thema Jagd komplett über Abbruch steuern, somit gar nicht riskieren, dass der Hund adrenalinmässig an einen Punkt des Kontrollverlustes kommt?

    Der Gedanke kam mir noch gar nicht :emoticons_look: . Ich dachte der diplomatische Aufbau über Zusammenarbeit ist alternativlos. Würde aber im Umkehrschluss in unserem Fall meiner Einschätzung nach weitere Jahre Schleppleine mit sich bringen.

    Wie gehen Hundetrainer denn mit dem Thema um? Ist das ein ähnlicher Zwiespalt wie der aversive Abbruch bei anderen Themen?

    Ja, einige hier machen es so, ganz clean. Aber viele andere hier machen es anders, mit Zusammenarbeit, mit dem Versuch von Kooperation, mit dem Erlauben von Jagdsequenzen (also entweder wie bei dir komplett ausgelagert in Dummyarbeit oder in Jagdsequenzen am Objekt, z.B. "schauen lassen". Manche, die sind aber eher vor 200 Seiten in diesem Thread zu finden, gehen mit dem Hund auch an der Leine der Spur querfeldein nach...)
    Hundetrainer*innen gehen sehr unterschiedlich mit dem Thema um. Und da ist auf jeden Fall die Kluft ähnlich groß, wie in anderen Punkten.
    Ich gehe da gerade - wie @Vakuole auch - ein Stück mit Anja Fiedler.
    Was richtig für einen selbst und den eigenen Hund ist, ist einfach flexibel.
    Wenn mir jetzt jemand (rein hypothetisch) sagen würde, dass es ein Mal heftig knallen muss, danach ist aber happyjoyjoy für immer - ich würd's tun.
    Da das aber niemand sagt, ich andere Erfahrungen gemacht hab und ich mich mit der Weichheit ganz gut identifizieren kann, knallt's hier nicht. Zumindest nicht aus didaktischen Gründen. ;)

    Vielleicht ist der betreffende Hund in irgendeiner Weise unterfordert?

    unterfordert waren meine Müllschlucker auch eher nicht. Das waren/sind eher gemütliche und zufriedene Tiere. Mein jetziger Müllschlucker ist kastriert, meine Lotte war es nie.

    Aber meine intakte Lotte mal ausgeschlossen, Kastration wurde hier ja schon häufiger angesprochen.
    Ohne Jagd auf Hasen mit Suche nach Futter gleichsetzen zu wollen:

    "Ansonsten zeigen Erfahrungen vieler Hundehalter als auch systematische Untersuchungen an Hauskatzen, dass die meisten Sexualhormone das Jagd- und Beutefangverhalten eher dämpfen. Das erklärt, weshalb gerade jagdlich motivierte Hunde und entsprechende Hunderassen häufig verstärkt jagen, wenn sie kastriert oder chemisch kastriert sind, und nach dem Abklingen der chemischen Kastration das Jagdverhalten wieder reduzieren."


    "Da auch die aktivierenden Botenstoffe Serotonin und Dopamin durch die Sexualhormone gefördert werden, sind die weiteren Gegenspieler des Cortisols im Gehirn dann ebenfalls nicht mehr in ausreichender Menge vorhanden, um verhaltensstabilisierend und stressdämpfend zu wirken."

    Quelle: Neurobiologische Aspekte der Kastration, Ganslosser/Strodtbeck

    "Möglicherweise führen die hormonellen Veränderungen nach der Kastration zu einer erhöhten Futteraufnahme
    und reduzierter Aktivität. In einer Studie, bei der die Besitzer von 122 kastrierten Rüden befragt wurden, stellten MAARSCHALKERWEERD et al. (1997) fest, dass es nach dem Eingriff bei 47 Prozent der Hunde zu einer Erhöhung des Körpergewichts, bei 25 Prozent zu gesteigertem Appetit und bei 21 Prozent zu verminderter Aktivität
    kam."

    Quelle: Verhalten sich kastrierte Hunde anders als nicht kastierte?, Brinkmann (2015)

    Aber irgendwie... hm. Meine kastrierten Mädels hier sind keine Staubsauger (haben aber andere Neurosen).
    Das bringt uns nicht sehr viel weiter, oder?

    Es gibt doch sicher etliche Hunde, die passioniert mäuseln, denen das Hetzen aber komplett abgeht. Ich würde das Buddeln jetzt auch nicht in einer der Jagdsequenzen verorten können. Kann das jemand von euch?

    klar...... Baujagd

    Ich meinte jetzt bei diesen Sequenzen mit Orientieren /.../.../Hetzen/Packen/Töten/Fressen. Also es endet mit Packen, Töten, Fressen... aber irgendwie ist doch trotzdem Buddeln nicht Hetzen. :ka:
    ich hab aber ehrlicherweise auch die anderen Sequenzen vergessen und das nur mit "..." überspielt.

    Hummel, jau, geb ich dir recht! Ich glaube, dass die meisten Menschen schon wissen, dass der Hund da jagt. Ist aber einfacher, den Terrier dann abzupflücken, deshalb gefühlt weniger Kontrollverlust. Maybe.
    Meine eine Hündin jagt ja übrigens auch Fliegen. Das ist mir auch ziemlich egal. Das wiederum kommt für mich fast näher ans Hetzen.
    Da steht ja schon wieder die nächste Frage im Raum. Triggert Fliegenhetzen Hasenhetzen? (ich weiß, das klingt jetzt blöd. Ich mein das aber nicht blöd.)

    Wie kommt es denn eigentlich zu dem Phänomen "Staubsaugerhund"? Wie und wann wird der Grundstein dazu gelegt? Mal abgesehen von ehemaligen Straßenhunden.

    Ich weiß es nicht, finde die Frage aber maximal spannend.
    Es gibt so viele Hunde, die in irgendeiner Form Junkies werden, ob Bällchen, neurotische Jagd, staubsaugen, zwanghafte Suche nach dem nächsten Mobbingopfer...
    Ich weiß nicht, ob das alles mit Dopaminausschüttung verknüpft ist.
    Ob das alles mildere/natürlichere/nachvollziehbarere Formen von Zwangshandlungen wie Fensterlecken und Schwanzjagen sind?

    Es macht ja auch bei ehemaligen Straßenhunden nur begrenzt den Eindruck, als würde das die zwangsläufige Folge sein. Ich hab hier derzeit drei Streuner, vorher hatte ich bereits eine Straßenhündin und zwischendurch noch drei Pflegestreuner.
    Manisch nach Essen gesucht haben nur zwei von sieben.

    Ich wette das ist irgendwas mit Hormonen/Neurotransmittern in irgendeiner sensiblen Phase. Ich möchte Dr. House dazu befragen. Dazu gibt's bestimmt irgendeine Studie.
    Wenn's dazu eine Studie gibt, kennt dragonwog die.
    Rück sie raus! :)