Beiträge von Momo und Lotte

    ... aber es gibt ja einen Unterschied zwischen "clever" und "richtig" - wenn "clever" heißt, sich rauszumanövrieren, ohne selbst Schaden durch selbst verschuldetes Verhalten zu nehmen, ist das auch nicht unbedingt rühmlich.

    Versteht mich nicht falsch, es gibt sicher Sachen, die man einvernehmlich auch mal untern Tisch fallen lassen kann. Aber im Grunde sollte man doch das Verantwortungsbewusstsein aufbringen, für Fehler gerade zu stehen und die Größe zeigen, sich zu entschuldigen.

    Man geht doch nicht weg, wenn sich gerade jemand massiv erschrocken und vielleicht auch verletzt hat. Neeee. Und trotzdem würde ich wegen so einer Kleinigkeit nicht die Polizei holen.

    Deeskalieren, aufrichtig entschuldigen, fragen, wie man die Situation jetzt löst und der anderen Seite auch ihre Wut zuzugestehen finde ich komplett richtig.

    Edit: Wird ja gerade hier eh schon diskutiert, sorry für die Doppelung der Nachfrage!


    3. Falls doch ein "Missgeschick" passiert, gibt man nicht einfach so seine Kontaktdaten raus. Unter keinen Umständen.

    Das ist vielleicht OT, trotzdem: Wieso das?
    Ich find's ne gute Sache von der TE, dass sie ihre Kontaktdaten herausgegeben hat. Ich finde auch, dass das ganz schön tapfer ist dafür, dass sich ja schon in der Situation gezeigt hat, dass die Leute ziemlich sauer sind.
    Die Versicherungsdaten hat man ja nun auch nicht so schnell zur Hand.

    Ich wünsch euch jedenfalls auch ein blaues Auge und ab jetzt ne gute Schleppleine in der Hand. Und würde mich auch freuen, wenn du berichtest, wie es ausgegangen ist. In solche Situationen kann ja schnell noch mal jemand geraten.
    Alles Gute euch und dem umgeworfenen Kind.

    Auch Futtertuben (da kann man auch diese Silikontuben für Kosmetik nehmen) gehen gut und können mit gut verträglichem Nassfutter befüllt werden.

    :flushed_face: Die sehen ja total praktisch aus. Leider kann ich das Bild nur vergrößern und sehen, dass es von Kaufland ist. Hast Du noch einen direkten Link oder Suchbegriff? Ich find es dort nämlich nicht.

    Wie groß sind die ungefähr in der Hand? 10 cm?

    Die sind glaube ich innerhalb und außerhalb von Händen gleich groß :D
    In meinen Händen so groß:

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    Kaufen kann man sie hier: https://www.kaufland.de/product/382666245/?vid=382452016

    gibt's aber auch beim Imperialisten mit A.

    Ja, so mein ich das! :)

    Lamm und Kartoffel ist doch schon mal gut, das gibt's auf jeden Fall als Nassfutter. Von Christopherus, Rinti, Belcando... findet man auf jeden Fall solche Zusammensetzungen.

    Als Tube habe ich so etwas:

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    Die kann man gut auswaschen.
    Gut befüllen kann man die mit Spritzbeuteln, ich hab da einen alten zweckentfremdet.
    Da die Löcher, aus denen die Masse gedrückt werden soll, sehr klein sind, hab ich die entweder mit dem Bohrer oder Messer vergrößert (z.B. für Leberwurst) oder ich schraube zur Belohnung den ganzen Deckel ab (bei Nassfutter).


    Zum Futtersuchen: ich sehe das nicht so kritisch, wenn es dabei nicht darum geht, sich so jegliches Essen zu erarbeiten. Ein bisschen schnüffeln und suchen ist ja nicht zwangsläufig so wahnsinnig anstrengend und aufregend, dass da jeder Hund von überschießt. Das würd ich vom Hund abhängig machen.
    Ich hab hier einen (Bolle) der dreht dadurch mehr auf, bei allem, was mit Essen zu tun hat - der kommt da in Rauschzustände. Meine Mädels (Alma und Elsa) kann ich mit Futtersuchen eher runterbringen, wenn sie sehr aufgeregt waren oder sind - bei denen hält es das Gehirn halbwegs beschäftigt und den Parasympathikus stimuliert. Die beruhigen sich dadurch eher.
    Das Gleiche bei Futterbällen - Bolle versucht frustriert den Ball zu schreddern, wenn er leer ist, der kommt da nach Frauchen), die Mädels akzeptieren wenn er leer ist und legen sich befriedigt schlafen.
    Wenn du das Gefühl hast, das tut ihr gut, lass sie suchen. Wenn du das Gefühl hast, sie dreht davon mehr auf, lass es bleiben.

    Zum Garten: Da bin ich ganz bei dir. Im Garten ist auch bei meiner Alma schnell überdrehen angesagt, denn da sind Katzen. Das hat mich extrem genervt, denn ich konnte niemals einfach wurschteln oder entspannt herumsitzen und durch die Gegend gucken, Alma war immer unter Anspannung.
    Deshalb haben wir das geübt.
    Du musst herausfinden: Was ist die Erwartung deiner Hündin im Garten? Weshalb dreht sie ab?
    Wenn es actionreiches Spiel ist, dann erfüll diese Erwartungshaltung nicht,
    Wenn es Futtersuche ist, dann erfüll diese Erwartung nicht usw.

    Auch hier: überleg eine Alternative, was soll sie stattdessen tun? (Bei Alma: Essen suchen statt Katzen suchen, Stehen bleiben statt lospreschen) - und wenn du weißt, was sie tun soll, dann fördere und bestätige dieses Verhalten.
    Das wird bei dir gänzlich anders sein, als bei mir. Aber hier wird im Garten mit der Reizangel gearbeitet (fetzen in hoher Erregung aber unter Ansprechbarkeit), dann ein Dummy apportiert (Fetzen in höherer Erregung, aber Ansprechbar und auf Kommando mit Wartezeiten), dann ein Dummy gesucht (Konzentration und Wartezeit), dann Futter vom Boden aufgelesen (Noch ein Level niedriger), dann ein Kaufartikel geknuspert (Entspannung) und dann geruht. Ich muss Alma irgendwo auf ihrem Level abholen und begleite sie Schritt für Schritt in die "Langeweile". Wir sind da trotzdem erst bei vielleicht 30 Minuten ruhen im Garten.

    Wenn du im Garten Ruhe haben willst (sie ist ja noch jung, deshalb wird sie sich natürlich eh erst mal nicht irgendwo hinpacken und ein Kreuzworträtsel machen) überleg dir genau:

    1.) wie die Ruhe aussehen soll.

    - Darf sie rumwandern und schnüffeln? Soll sie liegen und schlafen? ...?
    2.) Überleg dir auch, was sie jetzt von der gewünschten Ruhe abhält.

    - Reize im Garten, Katzen, Eichhörnchen...? Reize außerhalb des Gartens, fremde Hunde, Spazierende...? Reize, die du selbst evozierst, wie Spiele usw.? Reize, die sie vorher erlebt hat, wegen derer sie schön drüber ist? Oder ist sie dann einfach noch voll von angestauter Energie weil sie sich noch nicht die Knochen strecken konnte...?
    3.) Überleg dir, welche Schritte zwischen dem Ist und dem Sollzustand liegen - es sind fast immer Minischritte. Aber dazu kann ich jetzt keinen Spiegelstrich machen, das wären zu viele Möglichkeiten. :)

    Zur Ruhe im haus kann ich leider nix beitragen, das Problem hatte ich erst ein Mal und habe es tatsächlich nicht in den Griff bekommen, der Hund war aber auch nur 2-3 Monate hier.

    Sehr interessant fand ich ja, dass diese blau-grün-graue Verfärbung direkt nach dem Anschnitt zu sehen war, aber 2 Stunden später war sie wieder weg. :ka:

    Ja, das ist faszinierend, oder? Hexen färben sich ja auch so intensiv. Geht irgendwie noch schneller und wird noch dunkler.

    Video Anschnitt Hexenröhrling

    Und wenn man die dann frisch aufgeschnitten in die Pfanne wirft: zack - alles wieder hübsch beige-bräunlich.
    Oder bei Fichten-Reizkern. Die sind ja im Anschnitt neonorange, zuhause ausgepackt sind sie dann schon eher grün/türkis und in der Pfanne dann so, wie man sich Pilze vorstellt.
    Da bleib ich ewig Kind, das finde ich immer wieder so abgefahren, als hätte ich's noch nie gesehen.

    Voll toll.

    Komischerweise find ich's bei manchen Pilzen ekelig. Bei Rotkappen z.B. - ich weiß nicht warum, die kann ich nicht essen weil mich irgendwas an der Verfärbung ekelt.

    Ich finde, dass euer Programm gut und angemessen klingt. Wenn eh alles noch so aufregend für sie ist, finde ich es voll okay, da jetzt nicht noch riesig mit Sport anzufangen oder so. Aber das kannst du besser beurteilen. Du bist ja Expertin für deinen Hund!
    Und ein bisschen Unsicherheit ist auch ganz normal.

    Es gibt ja auch schnittfeste Hundewurst. Wenn du weißt, was sie genau nicht verträgt, kann man danach mal gucken. Auch Futtertuben (da kann man auch diese Silikontuben für Kosmetik nehmen) gehen gut und können mit gut verträglichem Nassfutter befüllt werden.

    Dem Dummy hab ich eine Sonderrolle zukommen lassen, es ist ein Kaninchenfell-Futterdummy, den ich schon unter spektakulärem Getöse ausgepackt habe, um ihn dann erst mal eine Zeitlang nur selbst zu bespielen. Dabei hab ich mich immer wahnsinnig gefreut, wenn ich ihn aus dem Schrank geholt habe, so war mir Almas Neugier schon mal sicher.
    Dann durfte sie nach ein paar Tagen auch mal daran riechen und bekam ein Leckerchen daraus, wir haben mal damit gezergelt - aber immer nur kurz und immer mit extrem viel Party. Ich hab den Dummy immer wieder weggepackt, wenn gerade Highlife in Tüten war. Irgendwann hat sie sich dann schon immer sehr gefreut, wenn ich "ooooh! der Dummy!" geflüstert habe.
    Peu an Peu wurde der dann mal irgendwo gezückt, wo die Ablenkung größer war. Im Garten oder im Hausflur oder auf der Straße. Später bei uns auch mal auf dem Friedhof (ohne Eichhörnchen aber mit einer gewissen Eichhörnchen-Erwartung) nun auch mal nach einem Spaziergang im Wald.
    Noch ist sie nicht so weit, dass sie den Dummy gegen eine Jagderfahrung tauschen würde. Auch bei zu nahen Hundebegegnungen können wir ihn noch nicht einsetzen, denn das würde seine Wertigkeit vielleicht mindern. Aber langsam wird er zu ihrem absoluten Lieblingsteil und damit hab ich dann irgendwann ein neues Werkzeug im Köfferchen.
    Aber ich kann mir vorstellen, dass das bei deiner Hündin schneller geht, wenn sie ohnehin gern spielt. Oder dass es dann vielleicht auch nicht so ein irres Gewese oder nur die Non-Plus-Ultra-Leckerchen im Dummy braucht. Ich musste mich hier schon sehr zum Horst machen, damit meine Alma das Ding gut und spannend findet.
    Inzwischen trägt sie es auf Spaziergängen auch gern ein Stück und freut sich wie blöd, wenn ich ihr sage, dass wir es verloren haben und sie es suchen muss.
    Aber: Gegen eine flüchtende Katze würde es definitiv noch verlieren, gegen ein pöbelnden Hund auch.
    Irgendwann, eines schönen Tages wird das Ding aber noch der unschlagbare heilige Gral.

    Am besten ist es so, dass das Erlebnis für sie sowieso positiv ist. Gute Laune schadet ja nie.
    Sie ist unsicher mit Hunden und deshalb wirst du da schon auch noch mal irgendwann ranmüssen. Ich kenn aber die Rasse nicht, weiß nicht, wie die so mit Artgenossen sind und kann mir das Verhalten deiner Hündin im Kontakt noch nicht so ganz vorstellen, deshalb mag ich dazu nix sagen.

    Aber das ist auf jeden Fall ein guter Grund dafür, dass sie erst mal grundsätzlich Hundekontakte positiv belegen sollte.
    Und nach Möglichkeit sollten so viele Frustsituationen wie möglich erfolgreich gemeistert werden können, denn durch die positive Erfahrung lernt sie ja, dass die Alternative funktioniert und sich gut anfühlt. Gleichzeitig solltet ihr nicht so viele frustrierende Situationen haben, denn dadurch steigt ja der Stresspegel und die Wahrscheinlichkeit, dass sie auf den nächsten Hund blöd reagiert, steigt.

    In der Ampelparallele:
    1.) Strecke mit wenigen Ampeln suchen
    2.) Gute Musik im Auto anhaben um die ganze Situation schon mal angenehmer zu haben

    3.) Sushi und Erdbeeren auf dem Beifahrersitz als Alternativverhalten

    4.) Nach jeder überstanden Ampel reflektieren, dass ich das erstaunlicherweise ausgehalten habe - ohne TaxiDriver-Momente

    Ich finde richtig, dass du aufs Feld ausgewichen bist, auch wenn's nicht gebracht hat. Auf die Dauer kann dein Hund so auch lernen, dass Bögen laufen eine gute Alternative zu Vollgas ist.

    Noch was ganz Blödes: Ich war letztens bei einer Verhaltenstierärztin. Hat mich alles nicht so sehr weitergebracht - bis auf eine sehr banale Geschichte: Sie sagte zu mir, dass ich es mal mit Fleischwurst probieren soll.
    Ich fand das irgendwie total bescheuert, weil so naheliegend, dass das besser ankommt, als meine gesunden Leckerchen. Und Leberwurst und Fleischwurst gewinnen hier tatsächlich einige Rennen gegen andere Reize, bei denen getrocknetes Hühnchen nix reißen würde.

    Und noch was: Keiner meiner Hunde hat von sich aus gern apportiert, getragen oder gespielt. Ich baue inzwischen seit ca 6 Monaten einen Dummy auf, der ganz langsam so bedeutsam für meine wird, dass der auch in ablenkenden Situationen zum Einsatz kommen kann. Noch nicht immer und das wird auch noch dauern. Aber es kann lohnend sein, so ein Jackpot-Spielzeug aufzubauen.

    Ich finde, dass du in ganz vielen Bereichen schon eine ziemlich gute Intuition beweist.
    Zum Thema Frust und "Gehorchen" möchte ich etwas beitragen.

    Ich denke nicht, dass man durch viel Frust lernt, Frust besser zu ertragen. Ich glaube eher, dass man lernt, Frust zu ertragen, wenn er erfolgreich überwunden wurde.
    Wenn ich also auf der Rückfahrt im Stadtverkehr an der zwölften roten Ampel stehe, bin ich nicht nicht für die dreizehnte besser gewappnet weil ich irgendwann resigniere. Wenn ich Stress hab, nervt mich jede weitere Ampel noch mehr. Was aber hilft, ist Strategien zu entwickeln, die man anwenden kann, um daraus immer wieder zu lernen, dass man diesen Frust übersteht, obwohl's nicht so schnell so läuft, wie man sich das wünscht.
    Also leg ich mir z.B. irgendetwas zu essen auf den Beifahrersitz, was ich nur an roten Ampeln essen kann. Gut, das ist nur so semi übertragbar - aber ich hab ein echtes Aggressionsproblem bei Ampeln.

    Ich glaube, dass ein Hund dann gut lernt, dass man Frust aushalten kann, wenn er die Erfahrung macht, dass er es ausgehalten hat und es sich gelohnt hat. Also kurze, dosierte Frustrationen, die sich von allein ergeben, schnell vorbei sind und ein lohnendes Alternativverhalten.

    Dein Hund sieht auf aushaltbare Distanz einen anderen Hund? Gucken lassen, dann etwas lohnendes anbieten. Zeit ausdehnen.
    Dein Hund sieht auf nahe Distanz einen anderen Hund? Nicht so lang gucken lassen, sondern eine lohnende Alternative anbieten. Trägt sie z.B. vielleicht gern Dinge herum?
    Oder gibt es irgendwelche Belohnungen, die sie auch in Stresssituationen gut findet?
    Arbeitest du mit Marker oder Clicker?

    Das klingt natürlich nur in der Theorie besser, denn in der Praxis ist der Reiz oft länger da oder näher als es gerade fürs Training ideal wäre. Aber wenn du vielleicht zusätzlich einen Richtungswechsel als positiv aufgebauten Trick übst, dann kommt ihr vielleicht aus solchen Situationen schneller wieder raus. Und mit einem Erfolgserlebnis für euch beide.

    Thema "Gehorchen" - finde ich gar nicht schlimm. Gib keine Kommandos, die eh nicht befolgt werden. Sie kann das einfach unter der Ablenkung noch nicht, das bringt euch nix. Kommandos gewaltvoll durchsetzen ist popelig und führt ja auch nur dazu, dass sie eben nicht gern "sitz" macht oder wasauchimmer.
    ich finde nicht, dass es Strafkonsequenzen haben darf, wenn ein Hund ein Kommando nicht ausführt, das er einfach unter hoher Reizlage noch nicht kann. Lieber das Kommando sauber aufbauen und so, dass es freudig erfüllt wird und nach und nach die Erregungslage steigern, in der es angewendet werden kann.

    My two Cents. :) andere werden's bestimmt anders sehen.