Ich hab Bolle zum Abholen mitgenommen und bin direkt nach dem Trapo mit Bolle+Pflegi ein paar Meter gegangen. Aber meine hatten im Shelter schon alle etwas Leinentraining, deshalb hatte ich da auch kein Bison an der Leine, sondern einen Hund, der das schon kannte.
Aber das war immer total gut, weil die sich schon mal auf neutralem Boden wahrnehmen konnten und der Pflegi ein bisschen Stress "weglaufen" konnte.
Dann ins Auto und nach hause. Vom Auto wieder gemeinsam die paar Meter nach Hause laufen und dann mal schauen, ob die Pflegis freiwillig ins Haus gehen, haben aber bisher alle gemacht, weil Bolle eben vorgegangen ist.
Für zuhause hab ich dann eine Hühnersuppe mit Moromöhren und etwas Reis oder Kartoffel vorbereitet, erfahrungsgemäß muss das essen schon sehr gut sein, wenn es im Stress nach dem Trapo genommen werden soll. Zudem haben die Hunde ziemlich Durst und neigen zu Stressdurchfall, das hab ich damit immer versucht etwas abzufangen.
Dann irgendwann den Garten zeigen. Das hab ich an der Schleppleine gemacht, die konnte ich bisher glücklicherweise immer schnell abmachen (komplett ausbruchssicherer Garten), weil die Hunde alle freundlich waren und sich wieder haben anleinen lassen.
Das war der Moment, in dem die Hunde alle etwas loslassen konnten. Schütteln, wälzen, traben, schnuppern, mit Bolle connecten... das war eigentlich immer der Moment, wo der erste Stress abgefallen ist.
Ich konnte bisher mit allen Pflegis schon ab Tag 2 spazieren gehen, da hatte ich Glück. Ich hab kleine Runden gewählt und zu Zeiten, wo nicht so viel los ist. Wäre das nicht möglich gewesen, wären wir halt nur bis zur Haustür gegangen und hätten die Geschäfte im Garten erledigt.
Für Leroy, der sehr ängstlich war (der war bei meiner Mutter) hat sie ein Gatter im Garten gebaut. Im goßen Garten hätte er sich irgendwo verkrümelt und es wäre kein Rankommen mehr gewesen. Deshalb gab es einen abgegrenzten Bereich von der Terrasse aus zum Lösen, wo man die Leine nicht festhalten musste.
Von Anfang an hab ich versucht, mich relativ ungezwungen zu bewegen, auch mal Geräusche zu machen, mal kurz aus dem Zimmer zu gehen, mal kurz den Hund ins Auto zu locken. Also alles natürlich ne Spur sensibler, aber dass eben schon mal ein vorsichtiger Kontakt mit diesen Situationen stattfindet.
Staubsauger hab ich z.B. in den ersten Tagen...Wochen? nur in den Räumen benutzt, in denen sich der Pflegi nicht aufgehalten hat, das kommt aber auch darauf an, wie geräuschempfindlich der Hund ist.
Sicherheitsgeschirr hab ich immer so lang am Hund gelassen, bis ich wusste, dass ich ihn an- und ausziehen kann (was hier aber immer schnell klar war, bei Leroy aber war es so, dass er einige Zeit nicht anfassbar war und deshalb das Geschirr und eine Hausleine dranbleiben mussten).
Ich hatte eine Box mit Decke darüber als Rückzugsort bereitgestellt, weil die Hunde alle Hundehütten kannten.
Und ich hatte direkt von vetevo ein Kotprobenset parat, um ggf eine Kotprobe einsenden zu können falls Tierarzt noch zu großen Stress bedeutet hätte und Durchfall auftreten würde.
Aus heutiger Sicht würde ich sagen, dass ich für den Fall der Fälle ein Kindertürgitter parat hätte.
So in etwa.