Beiträge von megarafrauchen

    Um nochmal die Spinne zu nehmen:

    Das Bonbon würde Dir bestimmt nicht helfen, da bin ich überzeugt. Aber wenn jemand käme, der sich zwischen Dich und die Spinne stellt und die Spinne entfernt, dann wäre das doch toll, oder? Denn dann könntest Du Deine: "Ich mach die Spinne tot-Strategie" ändern in "da ist einer, der mich vor der Spinne beschützt, ich muss sie nicht tot machen".

    Und genau das ist ja das, was ich bei meinem Hund erreichen möchte. Da ich ihr aber nicht erklären kann, dass sie keine Angst haben muss und dass ich die Situation kläre, muss ich ihr anderweitig klar machen, dass sie selber keine Aggression zeigen muss, weil ich die Situation kläre. Und dazu muss ich erstmal die Aggression unterbinden.

    Klar gibt es in den Augen meines Hundes einen Grund seinem Gegenüber aggressiv gegenüber zu treten. Sie ist unsicher, möchte aber vielleicht trotzdem Kontakt aufnehmen, ist deswegen frustriert und wurde auch schon ein paar Mal an der Leine bedrängt. Ich habe sie nicht richtig beschützt. Nun muss sie lernen, dass sie mir endlich vertrauen kann und dass es jetzt keinen Grund für aggressives Verhalten mehr gibt.

    Meiner Meinung nach erreiche ich das aber nur dadurch, dass ich die Hundebegegnung zu einer Normalität mache und nicht dadurch, dass ich ihr massiv Bedeutung beimesse. Und das tue ich (in meinen Augen) bei beiden Methoden aus dem Eingangspost.

    Lucy_Lou: Du beschreibst in Deinem letzten Absatz das Bsp. mit der Angst vor Spinnen. Ich sehe das Ganze etwas anders. Mein Hund darf durchaus Angst/Unsicherheit bei Hundebegegnungen zeigen. Sie darf einen Bogen laufen oder sich hinter mir verstecken, aber sie darf nicht pöbelnd nach vorne gehen. Jetzt, wo ich das Pöbeln ja größtenteils abgestellt habe, zeigt sich bei Meggie wieder die Unsicherheit, aus der das Verhalten resultiert. Sie versteckt sich also nicht mehr hinter aggressivem Verhalten und das ist das, was ich erreichen möchte.

    Klar muss man dann auch noch gegen die Angst/Unsicherheit arbeiten.

    @Vallea: Ja, genau das ist der springende Punkt. Ich hab auch verdammt lange gebraucht, um das zu begreifen. Anita Balser hat ja das Hundetraining nicht neu erfunden, aber ich finde, sie verpackt es so, dass zumindest mir die Augen geöffnet wurden.

    Wenn ich einfach mache und nicht drüber nachdenke, dann klappt es einfach, fange ich an nachzudenken, dann geht´s garantiert in die Hose.

    Ich selber hab noch nicht so gearbeitet, habe aber letztes Jahr bei einem Baumann-Seminar eine HH kennen gelernt, die so gearbeitet hat. Ihre Hündin ist/war ähnlich wie Meggie leinenanggressiv aufgrund von Unsicherheit und mangelnder Führung durch die HH.

    Das Prinzip mit dem Clickern hat bei Ihnen bis zu einem bestimmten Abstand zum anderen Hund funktioniert. Also im Prinzip hat es geklappt bis der andere Hund einen bestimmten Wohlfühlabstand unterschritten hat.

    Genauso war es bei uns - wir haben ja nach "Alter Angeber" gearbeitet.

    Mittlerweile bin ich der Meinung, dass ich das unerwünschte Verhalten meines Hundes strikt unterbinden muss, wenn ich das Problem tatsächlich beseitigen will. Unterstützend kann ich natürlich andere Hunde positiv verknüpfen, aber das Hauptproblem wird es meiner Meinung nach nicht lösen, da sich der Hund immer "entscheiden" kann, ob er pöbeln will oder nicht.

    Hallo Sven,

    darüber, dass mit dem Hund gearbeitet werden muss, gibt es glaube ich keine Diskussion.

    Da ich den Begriff "Hundeausbilder" etwas merkwürdig finde, frage ich mal ganz vorsichtig nach dem Namen (gerne auch per Mail, meine Mail-Addy ist freigeschaltet). Dass ein Hundetrainer den Hund im Griff hat, ist absolut nicht ungewöhnlich und leider auch kein Garant für die Qualität des Trainers. Der Hund ist verunsichert, weil er den Trainer nicht kennt und daher nicht einschätzen kann - da sind die meisten Hunde erstmal brav. Es kann natürlich sein, dass der Trainer wirklich gut ist, aber vielleicht wäre es gut sich da mal ein paar Meinungen einzuholen.

    Wenn du uns verrätst, wo genau in Berlin du wohnst, könnten wir dir vielleicht auch einen guten Trainer oder eine gute HuSchu in deiner Nähe empfehlen.

    Wenn Du schreibst er ist verwöhnt, dann würde ich persönlich da schon ansetzen. Ein Hund, der schon zuhause keine klare Führung hat, wird Dir draußen niemals die Führung überlasse.

    Zur Situation draußen.

    Ist der andere Hund angeleint, solltest Du Deinen Hund auch anleinen.

    Mir persönlich ist es nicht (mehr) wichtig, dass mein Hund die volle Aufmerksamkeit auf mich richtet, wenn wir einem anderen Hund begegnen. Ich bin dazu übergegangen die Situation komplett zu ignorieren. Der andere Hund ist für mich quasi nicht da und ich laufe ganz normal weiter, nehme meinen Hund nur etwa neben mich. Mir hilft es mir ein Ziel zu suchen, auf das ich zulaufen kann.

    Läuft Hundi ruhig neben mir, kann sie gucken wohin sie will. Merke ich, dass sie zicken möchte (allerspätestens beim Fixieren), mache ich mit einem "Kscht" einen Schritt auf sie zu. Ich unterbreche also ihr Verhalten schon bevor es richtig zum Ausbruch kommt. Nimmt sie sich zurück, nehme ich den Druck sofort wieder raus.

    Ob Du mit jedem anderen freilaufenden Hund Kontakt zulässt, musst Du selbst wissen.