Beiträge von Faesa

    Ein Welpe macht viel Arbeit und braucht in den ersten Monaten viel Aufmerksamkeit.

    Wäre denn ein Tierheim/Tierschutzhund was für euch? Einer, der alleine sein kennt, dessen Blase schon etwas länger aushält als die eines Welpen?

    Damit wäre der sicher dann auch Bürotauglich.

    Schaut doch mal euch in den Tierheimen in München und Umgebung um, oftmals kann man da schon viel über den Charakter eines Tieres sagen.

    Wichtig wäre, dass ihr euch überlegt, was ihr ausserdem für Anforderungen an den Hund stellt, bzw. ihr dem Hund bieten könnt.

    Ein Huskey braucht eine andere Auslastung als ein Zwergschnauzer und ein Labrador hat ein anderes Gemüt als ein Pondego.

    Wie lange müsste der Hund denn im Büro sein? 4 Stunden? 8 Stunden? Mittagspause?

    Ich weiss, viele Fragen, aber es gibt sooo viele Hunderassen...

    Wie macht ihr das, wenn weit und breit kein Mülleimer ist?

    Im Allgäu ging es uns so, Mittagsrunde, schon in schicken Klamottchen für Omi's 92sten Geburtstag, wir und zwei weitere Gäste unterwegs. Auf den Kuhweiden steht extra, dass man es bitte wegmachen soll.

    Soweit so gut, effektiv haben wir den wirklich wiederlich stinkenden Haufen von Lena (vor Aufregung von so vielen Leuten natürlich Durchfall) 30 Minuten durch die Lande geschleppt.

    Ganz ehrlich: In dem Falle wären wir weniger doof angesehen worden, wenn wir es hätten liegen lassen.

    Ansonsten mache ich auch immer weg, die dunklen Tüten gibts ja für nen Silberling beim Schweden, und befinden sich mittlerweile in vermutlich jeder Hose, Jacke und Tasche in mehrfacher Ausführung. Aber gerade hier in der Stadt ist der nächste Müll auch nicht weit... Beim nächsten Allgäubesuch muss ich mir echt überlegen, was ich dann mache... wenn ihc mir vorstelle, wir gehen 4 Stunden wandern.. .soll ich die Tüte neben mein Butterbrot packen??? :???:

    Ich finds klasse, dass du dir so viele Gedanken gemacht hast.

    Andererseits, hast du dir schon wieder fast zu viele gemacht :-) ein Hundekauf darf auch ruhig (ein wenig und in Grenzen!) eine Bauch- bzw. Herz-Entscheidung sein, eine Frau sucht man ja auch nicht nach Beruf, Vorbildung und Hobbies raus :-)

    Zu deinem Problem mit dem Handlen für deine Freundin: Ich habe derzeit knapp 60 Kilo und ich bin ehrlich: Wenn Lena durchgehen würde, hätte ich keine Chance. Und Madam hat gerade mal 21 kilo. Mich hat sie schon 3 mal um ein Haar von den Beinen geholt, meine Mutter hat sie stump umgerannt, zum Glück auf weichem Waldboden ohne Wurzeln. Sonst wäre das wohl sehr schmerzhaft geworden. Und einen 90 Kilo Kerl hat sie von den Füssen geholt.. soviel dazu. Ein Hund der dir im falschen Winkel in die Quere kommt, wird dich mit fast jedem Gewicht zu Fall bringen. Und sei es nur, dass du über dich selber stolperst.

    Eher würde für mich da das Argument zählen was für mich auch ein Kriterium war: Ich möchte den Hund selber noch heben können. 40 Kilo kann ich effektiv nicht mehr heben. Lass den Hund im Wald sich nen Bein verknacksen und ich muss ihn heimtragen. Lass mich alleine Mittags mit ihm Gassi gehen und er/sie wältz sich so richtig im Schlamm dass du den direkt ohen Umweg über Teppich oder Tapeten ins Bad und die Wanne verfragen willst. 20 Kilo schaff ich, der Airdale von meinen Eltern mit 32 wird da schon schwerer.

    Du sprichst es im Prinzip schon selber an: Viel ist am Hund erziehung, so natürlich auch deine Vorurteile (weisst du ja selber dass es welche sind). Ich kann es verstehen, dass man das als Argument gegen einen Hund nimmt, ich würde mich aufgrund zu vieler verzogener Jack Russels vermutlich immer gegen einen solchen entscheiden, aber versuch es nicht zuuu eng zu sehen.

    Was mich nur wundert (oder hab ich das falsch gelesen), du willst, dass der Hund dich auf eine 80km Radtour begleitet? Bzw. 40km Wandern?

    Dann solltest du gerade mit dem Rad eher einen kleinen Hund in Erwägung ziehen, den du in einen Fahrradkorb packen kannst? Ich kenne keinen Hund, der 80km am Rad mitlaufen kann. Soweit ich weiss, sind 30-40 km bei Training das maximale was ein Hund schafft (correct me if I am wrong....).

    So, das war es erstmal, muss weiterarbeiten.

    Viel Spass bei der Informationssuche und *daumendrück* für den perfekten Hund für euch!

    Wir üben ja sehr fleißig und Lena ist auch lernwillig. Wobei….. also wenn man zwei Töpfe hat, einen mit Intelligenz (also selber denken usw.) und einen mit Will-to-Please, dann hat sie den ersten ignoriert und in den zweiten ist die mit Kopfsprung a’la Obelix rein. Sprich, sie ist im Prinzip zu doof, aber für Leckerli und um Frauchen zu gefallen macht man natürlich alles.

    Für 3 Monate haben wir schon eine ganze Menge geschafft, aber natürlich auch noch genug Baustellen. Vielleicht habt ihr für mich noch ein paar zusätzliche Tips. Ich weiß, es ist ein langer Text, aber ich fand’s auch für mich mal gut, zusammen zu fassen, wo es genau hängt. Wer nicht alles lesen mag, kann sich ja auf einzelne Punkte beschränken. Bin über jeden Tip noch zusätzlich dankbar. Manchmal hat man ja Scheuklappen auf und kommt nicht auf das Nahe liegende. Zumal ich als Pendler im Moment keine Hundeschule besuchen kann (heute hier, morgen da, geht einfach sich von den Terminen nicht auf).


    1. Sitz auf Distanz
    Seit ein paar Tagen übe ich auf einer „abgelegenen Wiese“ (so abgelegen wie das Mitten in der Stadt halt geht) an der Schleppleine mit ihr. Etwa 1 Stunde, wobei ich immer wieder auch spiele mit ihr zwischendurch. Mittlerweile geht es schon ganz gut, dass sie nicht mehr auf mich zugedappelt kommt, sondern sich dort hinsetzt, wo sie ist. Ich nutze beim Üben komplett den Clicker, bin mir nur unsicher, wie ich ihn bei dieser Übung einsetze. Ok, sie setzt sich, Click. Wie kriegt sie dann die Belohnung? Soll ich ihr erlauben, zu mir zu laufen, oder gehe ich auf sie zu? Sie steht beim click öfters auf, und sinnvoll wäre es ja, dass sie erst auf mein Freizeichen aufsteht – aber Click bedeutet ja eigentlich „hast du gut gemacht, kannst aufhören“ oder? Bei 2-3 Metern war das noch einfach, mittlerweile haben wir das auf 10 Meter gesteigert, da wird es schon komplizierter jetzt.

    2. Platz
    Oh Mann, meine kleine Katastrophe. Es gibt Tage, da geht es recht gut, und Tage, da guckt sie mich an als hätte ich gerade „Pfefferkuchen“ zu ihr gesagt und einen Handstand verlangt.

    Die Kombination Sitz-Platz mit Handzeichen geht super. Direkt Platz geht………. Kein Kommentar. Ich übe schon mit ihr Sitz Platz komplett ohne Handzeichen in der Wohnung, damit sie den Unterschied der Wörter lernt, das geht auch super. In der Kombination funktioniert das zu 95%, nur Platz wird leider in 20% der Fälle ignoriert und wenn ich dann deutlicher Platz sage, wird in 50% der Fälle ein Sitz, erst beim 3. Versuch wird dann ein Platz draus.

    Ich tippe ja auf den Aufbau, Hund hat gelernt erst sitz zu machen, dann über Leckerli in Hand runter in Platz. Verbindet also Platz mit Sitz. Nur wie kriege ich das aus ihr raus?

    Von Bekannten kenne ich den Befehl „lieg“ statt Platz. Natürlich ein deutlicher Wortunterschied, aber ich finds so furchtbar wenn ein erwachsener Mann vor nem Hund steht „mach schön lieg“… irgendwie ist „mach Platz“ besserer Satzbau – bzw. gewohnter für unsere Ohren.

    3. Platz auf Distanz
    Nachdem Sitz auf Distanz relativ gut geht, habe ich versucht, sie aus dem Sitz in den Platz zu kriegen. Keine Chance *seufz* Sie kommt dann fröhlich wedelnd auf mich zugerannt und sucht in meiner Hand nach Leckerlies. Also Platz kommt da bei ihr überhaupt nicht an. Ich fürchte, da warte ich erst mal auf Tips zu Punkt 2 bevor ich hier weiter mache.

    4. Bei Fuss gehen
    Habe schon seeeeehr lange (also seit ungefähr 2 Monaten) immer mal geklickert, wenn Madam neben mir lief für bei Fuss. Wichtig war es mir am Anfang nicht, aber mitnehmen konnte man es ja. In der Wohnung habe ich sie parallel darauf trainiert, an meine Linke Hand zu kommen (leider meist von vorne, aber dabei gings ja erst mal nur um die Seite).

    Leider habe ich das Gefühl, Madam kapiert überhaupt nicht, was ich von ihr will. In den letzten 2 Wochen ist sie zwar öfters mal neben mich gelaufen, hat sich nen Leckerli abgeholt und ist aber mit dem Click sofort wieder abgedüst. Und wenn der Click nicht direkt nach 2 Schritten kam, ebenfalls.

    Also habe ich an der Schlepp angefangen, eine Art Ignoranzkarree zu laufen. Sie hat also etwa 10m Spiel bekommen und ich bin sinnfrei im Quadrat gelaufen. 2 mal ist sie so weit weg gelaufen von mir, bzw. stehen geblieben beim schnuppern, dass sie leichten Leinenzug hatte, ansonsten ist sie immer nach etwa 2 Runden, also etwa 1-2 Minuten, neben mir her gedappelt. Juhuu. Der Hund kapiert also langsam, dass sie irgendwas bei mir soll. Click, Leckerli. Hat suuuuuper geklappt, haben wir jetzt ein paar Mal gemacht und sie ist eben auf dieser Wiese an der Schlepp suuper aufmerksam. Bis zu 15 Schritte läuft sie schon neben mir her, dann muss ich sie erneut per Befehl daran erinnern. Allerdings bisher geht das nur an der Schlepp gut, sobald ich von der Wiese gehe und die normale Leine wieder dran ist, hat sie fast alles wieder vergessen. Wie kriege ich das hin, dass sie das Bei Fuss gehen jetzt nicht nur mit dieser Wiese verbindet? Ich kann doch nicht mit ner 10m Schlepp durch die Stadt laufen (abgesehen davon viel zu gefährlich wenn sie losspurtet).

    5. Fuss Grundstellung
    Und nun kommt mein größtes Problem. Fuss Grundstellung peilt sie überhaupt nicht. Habe es gerade vorhin wieder probiert. Bei Fuss, Hund läuft an meine Linke Hand und stupst sie an, allerdings von vorne. Ich drehe mich so, dass sie von hinen kommen muss. Hund kommt, bleibt stehen. Befehl sitz, Hund geht etwas weg von mir und setzt sich hin. Wenn ich ihr auf „die Pelle“ rücke, rutscht sie weg von mir. Ich habe das Gefühl, dass sie einfach diese Nähe/Enge nicht mag. Dadurch sitzt sie aber natürlich auch immer im fürchterlichen Winkel zu mir.

    Habe dann also mich neben sie gestellt, click, Leckerli. 45° Drehung, Befehl Fuss bringt nix, bewegt sie sich nicht. Locken führ dazu, dass sie hochspringt und mir halb die Hand ab beisst (blöde Kuh, muss ich sie immer wieder dran erinnern, dass sie so keine Leckerlis bekommt). Leider kapiert sie es nicht, dass sie nur ein paar cm vorrutschen muss. Wie kann ich ihr das noch beibringen? So richtig schön mit um mich rum hab ich ja schon fast aufgegeben, wenn ich sie mit Leckerlis locken will, läuft sie dann immer genau andersrum der Hand nach *grml*

    6. Die Zeitung für den Hundehalter
    Ich stelle oft genug fest, dass ich die viel zitierte Zeitung bräuchte, um sie mir vor den Kopp zu hauen. Stehe auf der Schlepp, werfe den Ring, Lena will nachsprinten, Befehl „nein“. Tja, Hund rennt trotzdem und Frauchen steht so deppert auf der Schlepp (bzw. Pech mit dem Untergrund), dass es mir die Leine unter dem Fuss vorzieht. Sprich, Hund lernt Befehl zu ignorieren. Sind diese Fehler schlimm? Verzeiht das gerade so ein Hund wie Lena, der offensichtlich eh ein wenig „beschränkt“ im Hirn ist? Ich ärgere mich da immer maßlos über mich selber.

    Ja, ich liebe meinen Hund! Ich würd sie um nix in der Welt hergeben, aber sie erfüllt leider das absolute Klischee vom Treu-Doofen Gefährten. Und nein, es ist absolut nicht böse gemeint!

    Ach ja, Schleppleine deshalb, weil Madam vor 2 Wochen ihren Jagttrieb entdeckt hat und auf eben dieser Übungswiese Kaninchen jagte, den Erfolg gönne ich ihr nicht noch mal (sie hat es wohl nicht bekommen, muss aber nah dran gewesen sein, denn seit dem ist irgendwie das Jagtfieber in ihr erwacht). Ich versuche auch über Ring Werfen und diverse Apportierübungen die Impulskontrolle zu steigern (eben werfen und „nein“ oder so). Aber damit stehen wir noch am Anfang. Damit nerve ich euch später :-)

    Auf Tips hoffend - Faesa

    Morgens und Abends Mischen kannst du sicher. Wegen der Verdauungszeiten nur nicht innerhalb einer Mahlzeit mischen.

    Rinti ist nicht so schlecht vom Futter her - aber wenn er es nicht mag, natürlich nicht zu ändern.

    Bestes Futter hat auch Nassfutter. Schau doch da mal rein. Dort gibt es ja auch hochwertiges Trockenfutter.

    Such mal nach Beiträgen von mir. Da müsstest du einen Link finden.

    Neopren hab ich noch nicht probiert, aber 4-fach Gurtband war kein Problem.

    Ich dachte allerdings auch dass das bei Leder und Neopren eher an den Nadeln hängen würde, als an der Maschiene. Zumindest für Leder gibt es ja die speziellen Nadeln, die eine Schneidkante haben und das Leder schneiden statt durchstechen. Wäre evt für Neopren auch hilfreich oder geht das so? *auf Erfahrungsberichte hoff*

    Such mal auf Seite 37 aufwärts

    https://www.dogforum.de/ftopic46641-360.html

    Zitat

    Alleine schon das mit dem Grauen, was hat das hier zu suchen ob sie einen Grauen mit Nymphen zusammen hällt, und womöglich auch ein Kaninchen mit einem Meerschwein in ein Käfig sperren würde!

    Welpen produzieren ist halt ein sensibles Thema wo viele drauf anspringen, wenn jemand augenscheinlich uninformiert und naiv an die Sache herangeht.

    Dass die Diskussion teilweise offtopic wurde, liegt sicherlich auch an der Threadstarterin, die eben den Grauen als Argument angeführt hat - und das natürlich dann kommentiert wurde.

    Eigentlich fand ich die Diskussion nicht so schlecht. Es gibt wenig Ausreisser, viele Tips, Erfahrungsberichte etc. Und dass seltsamerweise da Menschenvergleiche heran gezogen wurde, wurde von der Forengemeinde sogar fast komplett ignoriert, weil es nun wirklich nichts zur Sache tat. An dem Punkt hatte ich nämlich mal die böse Befürchtung, dass der Thread abdriftet.

    Im Prinzip hat die Threaderstellerin alle Infos nun mit auf den Weg bekommen und muss ihre Entscheidung für sich und ihre Hündin treffen. Sie hat die Rechtliche Seite, die Gefahren... wenn sie das eingehen möchte, ist es ihr gutes Recht. Sie wird sich dann schon über die möglichen Konsequenzen im klaren sein (hoffe ich zumindest).

    Ich würde mich allerdings freuen, wenn sie sich am Ende äußern würde, ob sie es tut oder nicht (auch wenn das vermutlich einen Streit vom Zaun brechen würde), vielleicht auch mit der Erklärung warum sie es doch macht oder eben halt nicht macht. Einfach für mich um es zu verstehen.

    Entspannte Grüße
    Faesa

    Huhu Sarah,

    ich bin auch Jaahre nicht mehr an der Maschiene gesessen, wollte mir immer eine kaufen aber hatte nie so wirklich einen Grund gehabt, bis dieser Thread aufkam. Ich hab eine von Quelle. Weiter vorne hier im Thread gibt es diverse Diskussionen dazu (auch über die vom Kafferöster etc).

    Aber im Prinzip kannst du nähen, wenn du eine (doppeltgelegte) Stoffbahn mit zwei Händen geradeaus bewegen kannst und gleichzeitig(!) mit dem Fuss ein Pedal runterdrücken kannst *lach*

    Das ist alles nicht so schwer wie es aussieht. *Mutmach* Und macht Suuupper Spass!

    Ich hab gestern die kurze Trainingsleine für Lena fertig bekommen - Ja, Fotos gibts heute Nachmittag wenn ich fertig mit Arbeiten bin.

    Und nebenbei näht man dann die seit einem Jahr kaputte Jogginghose grad noch, der unten aufgegangene Bettbezug wird repariert und Lena hat ihr Kissen als Beisswurst entdeckt (blöde Kuh) und durfte jetzt auch schon 2 mal geflickt werden weil ich es zu spät gesehen hatte. Langsam lohnt die Maschiene :D

    Ich hab noch mal was zum Thema, vielleicht interessiert es ja noch jemanden:

    Verantwortungsvolle Wurfplanung und Welpenaufzucht
    Quelle: http://www.retriever-forum.de/showthread.php?t=143

    Zitat

    Möchte man einen Retriever-Welpen vom Züchter, sollte man darauf achten, dass der Züchter in einem den VDH-angeschlossenen Retrieververeinen nach den strengen Zuchtordnungen züchtet. Nur dann hat man die größtmögliche Wahrscheinlichkeit, einen gesunden Hund zu bekommen. Die Wahrscheinlichkeit, bei einem unseriösen Vermehrer einen gesunden Hund zu bekommen, ist um ein vielfaches geringer. Einen Hund beim Vermehrer zu kaufen ist wie russisches Roulette. Und will nicht jeder möglichst einen gesunden Hund? Oder mal andersherum: In den VDH-anerkannten Retrieververeinen ist alles sehr "durchsichtig". Jeder kann sich Zuchtbücher bei der Geschäftsstelle besorgen, es gibt die LCD-Datenbank unter http://www.labrador.de Jeder zur Zucht zugelassene Hund muß HD- und ED-geröntgt und die Rö-Bilder von einem neutralen Gutachter (für den LCD Dr. Tellhelm, JL-Universität, Giessen) ausgewertet worden sein. Es werden nur Hunde zur Zucht zugelassen, die HD A1 bis C2 haben, bzw. ED-Grad 0 bis 1. Ob man tatsächlich mit einer ED-Grad: 1 oder HD: C2-Hündin bzw. Rüden züchten sollte, ist eine andere Sache. Es hat aber jeder Welpenkäufer die Möglichkeit und das Recht, sich beim Besuch beim Züchter die Gutachten der Elterntiere zeigen zu lassen. Dann kann er immer noch entscheiden, ob er aus dieser Verpaarung einen Hund möchte, oder nicht. Außerdem ist Hundezucht eben Genetik und ein C2-Hund muß nicht unbedingt ein schlechter Vererber sein. Es gibt auch HD A1-Rüden, die mit mehreren versch. Hündinnen immer wieder schlechte Würfe hatten, sich also herausgestellt hat, dass der Rüde seine guten Hüftgelenke leider nicht weitervererbt hat. Diese Rüden kommen automatisch aus der Zucht, weil die Hündinnenbesitzer auf der Suche nach einem Deckrüden ja auch Nachzuchtergebnisse des entsprechenden Hundes anschauen und dann eben Abstand von dieser Verpaarung nehmen, sprich: der Rüde wird nicht mehr genommen. Ich kenne auch Züchter, die ihre Deckrüden selbst aus der Zucht genommen haben, obwohl es Top-Hunde waren. Sie habe ihre Qualitäten leider nicht an die Nachkommen weitergegeben. In der Dissidenz ist das alles nicht möglich. Dort werden die Elterntiere nicht offiziell für Gutachten geröntgt und Zuchtbücher mit allen vorhandenen Daten der vergangenen Jahre gibt es sowieso nicht. Selbst wenn der "Züchter" in der Dissidenz noch so sorgfältig seine Welpen aufzieht, er hat keinen Zugriff auf eine solche Datenansammlung, wie sie den VDH-Züchtern zur Verfügung stehen. Und er kann zwar beispielsweise die Daten in der LCD-Datenbank im Internet einsehen, aber sie nutzen ihm nichts, weil Hunde mit VDH-Zuchtzulassung in der Dissidenz unter Strafe nicht decken dürfen. Er kann ausschließlich auf gut Glück irgendwelche Hunde verpaaren, was eben in den meisten Fällen in die Hose geht. Ich habe jetzt auch immer nur von den Gelenken der Hunde geschrieben, aber ein zur Zucht zugelassener Hund muß ja auch vor jedem Deckakt eine gültige (nicht älter als ein Jahr) Augenuntersuchung auf PRA, RD und HC vorweisen können. Diese muß von einem speziell ausgebildeten TA vorgenommen werden. Mal ganz abgesehen von einem retrieverspezifischen Wesenstest (hat nichts mit dem Wesenstest für gefährliche Hunde (Kampfhunde) zu tun), der bestanden sein muß und einer Formwertbeurteilung von mind. "sehr gut", die von einem VDH-Zuchtrichter ausgesprochen werden muß.
    Ein Großteil der Vermehrer nimmt für einen Welpen genauso viele Euros, wie seriöse VDH-Züchter. Die Vermehrer spekulieren darauf, dass die potentiellen Welpenkäufer nach dem Motto "Was teuer ist, ist auch gut" handeln - und traurigerweise fallen ja auch immer noch massenweise Menschen darauf hinein. Es braucht jetzt auch keiner wieder schreiben: "Ja aber es gibt auch kranke Hunde, die im VDH gezüchtet wurden". Ja, die gibt es, und das wird auch nicht zu verhindern sein. Hier sind es aber Einzelfälle, in der Dissidenz ist es die Regel. Im LCD und Dt. Retriever Club werden die Daten (auch gerade von kranken Hunden) veröffentlicht und so jedem Züchter die Möglichkeit gegeben, dies in seinen Zuchtplänen mit zu berücksichtigen, um unsere Rassen zu erhalten und natürlich auch nachhaltig zu verbessern. Und aufgrund der oben geschriebenen Tatsachen ist es eben nicht möglich, in der Dissidenz Hunde zu züchten, die die Qualität der im VDH gezüchteten Hunde haben (vereinzelte Ausnahmen bestätigen vielleicht auch hier mal die Regel). Es geht nicht um ein schönes, sauberes Welpenzimmer, sondern um das genetische Potential, das in unseren Hunden steckt. Und danach sollte man einen Hund auswählen, nicht nach einem picco bello-Welpenzimmer und einem rhetorisch gut gewandten "Züchter". Ein gepflegter, gut genährter, optisch schöner Hund sagt leider noch gar nichts über seine Qualitäten als Zuchthund aus. Und das sog. genetische Potential eines Hundes sieht man ihm äußerlich definitiv nicht an, das erkennen erfahrene Hundeleute/ Züchter ausschließlich aus den aussagekräftigen VDH/FCI-Ahnentafeln. Dieses Wissen muß man sich über Jahre aneignen. Der 08/15-Welpenkäufer wird auch ohne dieses Wissen über die Genetik einen guten Retriever bekommen, sofern er ihn beim seriösen LCD-, DRC- oder GRC-Züchter gekauft hat. Da hat sich nämlich der Züchter mit der Genetik schon ausreichend auseinandergesetzt. Es gibt demnach nur zwei Alternativen: Entweder man entscheidet sich für einen Hund aus dem Tierheim, oder für einen Hund von einem Züchter, der in einem VDH-anerkannten Verein (bei den Retrievern LCD, Dt. Retriever Club und GRC) züchtet.

    In dem Text geht es in erster Linie um die Auswahl des richtigen Züchters, aber es zeigt Euch natürlich auch, warum Eure Hündin, auch wenn sie für Euch die schönste und netteste ist, für die Zucht ungeeignet ist. Hier sollte man dann auch wirklich den eigenen Egoismus hinten anstellen, und zum Wohle der Hunde auf einen Wurf verzichten.

    Unter http://www.labrador.de findet Ihr übrigens auch die Zuchtordnung, der sich die Züchter im LCD/VDH unterwerfen müssen und unter http://www.drc-online.org zusätzlich viele Informationen über retrieverspezifische Erkrankungen (Hüfte, Ellenbogen, Augen etc.).

    Die gleichen Informationen hinsichtlich des GRC/VDH findet ihr unter http://www.grc.de

    Ich hoffe nicht, hier im Forum oder bei RiN einmal über einen kranken Hund als Produkt Eurer gewissen- und verantwortungslosen Verpaarung zweier Vermehrerhunde (von Zucht definitiv kann keine Rede sein) lesen zu müssen. Und denkt an die neue Gewährleistungspflicht, nach der Ihr dafür haftbar gemacht werden könnt, sollten bei von Euch verkauften Welpen innerhalb der ersten 2 Jahre genetisch bedingte Krankheiten (HD, ED, erblicher Katarakt, PRA, RD, Epilepsie.....) festgestellt werden. Das könnte für Euch richtig teuer werden! Habt Ihr auch daran gedacht?


    Sowie Meine Hündin soll mal Welpen haben- fatale Fehler

    Quelle: http://www.retriever-forum.de/showthread.php?p=1012