Wie sicher jeder hier, kann ich deinen Wunsch nachvollziehen. Ich bin mit dem Wunsch mehrere Jahre "schwanger gewesen", ganz starkt, als meine Eltern sich vor 5 Jahren einen Welpen ins Haus geholt hatten.
Aber ich habe es nicht mal regelmässig geschafft, meine Eltern zu besuchen (die am selben Ort wohnen), an eigenen Hund war mit 8 Stunden Arbeit + Wegstrecke (bei mir 45-60 Minuten je Weg) nicht zu denken gewesen.
Nun habe ich mein Homeoffice und Lena konnte einziehen.
Einen Welpen wollte ich nicht, weil ich einfach nicht rund um die Uhr für so einen kleinen Wurm da sein kann - ich muss schließlich arbeiten. Auch dir kann ich keinen Welpen raten, die brauchen wie schon oben geschrieben "rund um die Uhr" Betreuung, müssen an Geräusche, Farben, Dinge gewöhnt werden, eben die komplette Sozialisierung, plus ihre normale Erziehung. Das ist nicht mal eben nebenbei leistbar.
Also würde ich dir zu einem älteren Hund aus dem Tierheim/Tierschutz raten. Am besten einen mit dem berühmten Zusatz "kennt das alleine sein schon". Aber auch hier gibt es wieder die berühmten "abers". Kann der Hund das auch in deiner Umgebung? Lena kannte das angeblich bis zu 4 Stunden - ich tippe aber eher auf nie richtig gelernt und daher versaut. Ich habe einen Hund mit massiven Verlustängsten, der heult wenn ich aufs Klo gehe. Bis zu 3 Stunden schafft sie mittlerweile halbwegs ohne Schaden zu nehmen.
Ein Hund braucht 3-9 Wochen um sich bei dir einzuleben, ich würde NICHT davon ausgehen, dass ein Hund in 2 Wochen auch noch lernt, alleine zu bleiben. Erst mal muss er lernen, wohin er gehört und dann kannst du damit anfangen. Unter 4 Wochen würde ich dafür nicht einplanen.
Du schreibst, dass deine Mama den Hund mitgenommen hat - könntest du deinen Vierbeiner dann ihr bringen unter der Woche bis er sich eingelebt hat und dann das Alleine-Bleiben Training anfangen?
Du schreibst zwar, dass dein Hund das immer so konnte, aber a) sind Hunde grundsätzlich verschieden und b) hat der das sicher auch irgendwann erst mal lernen müssen und konnte nicht von einem Tag zum anderen so lange alleine bleiben. Mit entsprechendem sensiblen, auf den Hund zugeschnittenen Training ist die Zeit an sich später kein Problem.
Dazu möchte ich dir einfach nur ein paar Gedanken ans Herz legen (nicht zum miesmachen, nur zum drüber nachdenken). Du bist 19 und in der Ausbildung. Weisst du wie deine Arbeitszeiten später sind, wenn du fertig bist? Das was du machst, klingt nach Schulischer Ausbildung, also nicht in einem Betrieb, wo man hinterher übernommen wird. Was ist, wenn du keine Arbeit, in der Nähe deiner Wohnung findest, um Mittags heim zu kommen? 8 Stunden + Weg ohne Pause sind zu lang für den Hund.
Einkaufen und Besorgungen sind schon erwähnt worden, waren für mich mit einem Hund der nicht alleine bleibt eine ganz nette Herausforderung. Ich wollte Samstags eigentlich gerne mal mit meinem Freund bummeln gehen.... tja.... wenn schlechtes Wetter ist, damit Madam im Auto bleiben kann, dann geht das, ansonsten halt nicht.
Kino, Disco, Weggehen. Und damit meine ich nicht, jeden Abend. Aber alle 2 Wochen trifft man sich schon mal mit Freunden. Bisher ist der Wauzi sicher dann zuhause geblieben. Kannst du ihn/sie dann mitnehmen? Ich habe Freunde, die mögen einfach keine Hundehaare im Haus haben (heller Teppich etc), das respektiere ich und da muss Lena daheim bzw. im Auto bleiben.
Den Finanziellen Aspekt mal ganz aussen vor gelassen. Auch das will bedacht werden und einkalkuliert werden. Als Berufsanfänger verdient man ja noch keine Millionen und der eigene Haushalt will auch finanziert werden.
Klar, es kann immer irgendwas unvorhergesehenes passieren. Auch mit 29 kann ich mein Leben nicht ein Hundeleben lang vorausschauen, die Kristallkugel habe ich leider noch nicht bekommen. Aber ich bin sesshafter und damit ein wenig mehr planbarer. Und es ist normaler geworden im Freundeskreis, Verabredungen zu planen als spontan zu sein (manchmal auch schade) und so kann ich Hund gut organisieren. Mit 22 war ich heute hier, morgen dort, da waren meine Freunde und ich noch ungebundener und ständig kurzfristig Planungen umzuschmeissen war normal und ok, mit Hund wird da manches schon schwieriger.
Ich wünsche dir, dass du die richtige Entscheidung für dich und deinen möglichen Wauzi triffst. Diese Entscheidung ist nicht einfach und wenn du dich für eine Wartezeit entscheiden solltest, bist du hier trotzdem zum hibbeln willkommen 