Hmmm.
Ich zäume mal das Pferd von der anderen Seite auf und liste die Probleme auf, die ich bisher hatte mit Hund (Tierheimhund, habe sie seit 1 Jahr nächste Woche).
Alleine bleiben hat lange gedauert, habe da viel Geduld gebraucht und mehr als 4 Stunden tagsüber geht immer noch nicht (Abends geht auch länger). Das ist aber sehr von der Geschichte des Hundes abhängig, bei meinen Eltern ging das nach einigen Wochen total problemlos über mehrere Stunden.
Am Anfang hat sie nur auf Wege gekackt, weil sie vom Tierheim es nur kannte, auf Pflaster zu kacken. Hat einige Tage gedauert, bis sie kapiert hat, dass man nur im Gras kackt und am besten noch schön tief ins Gestrüpp. ==> ABER: Oftmals muss man trotzdem wegräumen, weil es Grünanlagen sind wo Kinder spielen, direkt am Wegrand wo es unmöglich aussieht, Nutzwiesen, Hundewiesen oder ähnliches. Man darf sich dafür also nicht zu schade sein!
Am Anfang hat sie in den Familiengarten (großes Grundstück) gekackt, weil wir nur eine Wohnung haben und Gras war für sie zum lösen da. Diesen Sommer sind wir konsequent jede Stunde aus dem Garten raus ne kleine Runde gegangen, damit sie Garten nicht mit Kacken verbindet - und haben kein Problem mehr.
Familienfeier (z.B. Hochzeit, runder Geburtstag etc): Tja, ich habe 2 Freunde die helfen würden und habe meine Eltern immer nur als Notlösung in der Hinterhand. Dummerweise waren beide Freunde ebenfalls eingeladen, also mussten dann doch meine Eltern "herhalten". Machen sie ja gerne, ich mochte sie nur gerade am Anfang nicht überstrapazieren und erst mal beweisen, dass ich es auch alleine hinkriege. Also immer noch eine Möglichkeit in der Hinterhand haben, Freunde ebenfalls mit Hund oder so, die den Wuffel nehmen.
Feier/Abendessen bei Freunden: Hui, Arbeiten bis 5, Überstunden bis um 6 und um 7 muss man los um rechtzeitig dort zu sein. Immer lustig. Normale Menschen nutzen die Stunde mal die Füße hochzulegen, in Ruhe zu duschen etc. Ich nutze ein Deo und gehe mit Hund die Stunde fast komplett raus, damit sie müde ist, wenn sie alleine bleiben muss. Auch einkaufen oder ähnliches gestaltet sich manchmal zum Organisationsmarathon. Letztens hatten wir einkaufen, Hund Gassi gehen, Oma zum Flughafen fahren und dann alleine bleiben weil wir eingeladen waren. Das war lustig und ohne unser vorher festgelegtes Zeitmanagement wären wir ziemlich aufgeschmissen gewesen.
Herz aus Stein: das allerschlimmste sind die Augen. Die Augen eines Hundes, bei denen man ein Herz aus Stein braucht, um nicht sein Brötchen doch zu teilen.
Die Diskussion um "Darf der Hund ins Bett und aufs Sofa" - Hund hat gewonnen *hust* Aber nur unter Auflagen (nur auf ihre Decke und nur, solange sie sich problemlos mit einem "Runter" eben runter bewegt).
Gassigehen bei Regen: Die beste Anschaffung für den Herbst/Winter war eine gefütterte Thermohose und eine anständige Regenjacke, hat zwar auch genug gekostet, aber ich habe keinen Cent bereut. Aber ich kann trotzdem nicht behaupten, dass nach 4 Tagen Dauerregen Gassi gehen ein Vergnügen ist. Man geht halt.....
Jagen: der AJT Mammutthread ist mein Zuhause, aber es macht auch unheimlich Spass.
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So, und jetzt eine Anekdote als Grund warum man einen Hund haben muss:
Steh ich gestern in der Küche und packe die Brötchen um. Knäule die Brötchentüte und schmeisse sie lachend auf Lena, die grad in die Küche kommt weil es kruschelt. Sie nimmt die Tüte, schmeisst sie spielerisch rum, und pfeffert sie mir auf mein Kommando "bring" vor die Füsse. Nochmal das Kommando, und sie gibt die Tüte korrekt in die Hand. Belohnung: Eine Walnuss. Madam verschwindet glücklich im Wohnzimmer um nach ein paar Minuten wieder hinter mir zu stehen. Ich guck sie an "na, was los?" sie dreht sich um, rennt ins Wohnzimmer (ich ziemlich verdutzt), sie kommt wieder und spuckt mir die halbe Walnusschale vor die Füsse, geht ins Sitz und guckt mich an nach dem Motto: "so, jetzt hab ich es dir wieder gebracht, jetzt hätt ich gern ne neue".