Anila: Es hätte schon gereicht, wenn du die letzten 10 Seiten mal durchforstet hättest. Aber auch hier noch einmal für dich: Seite 88. Diese Seite wird hier spätestens alle 10 Seiten mindestens 1 mal erwähnt.
Beiträge von Faesa
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Wow. Alle von Hand, was ne Arbeit. Aber schön siehts aus!
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Zuerst zu dem Kleinen, einen Welpen von 10 Wochen den ganzen Tag im Garten zu beschäfftigen und das auch noch mit 3 kleinen Kindern ist schon mehr als verantwortungslos. Da kann ich mir gut vorstellen da da etwas schief gelaufen ist.
Der Welpe meiner Eltern war mit gleichem Alter jedes Wochenende den ganzen Tag im Garten bei schönem Wetter. Diese Aussage sagt nichts darüber aus, ob der Hund den ganzen Tag toben musste oder ob er seine Ruhephasen bekam. So ein Blödsinn, bei schönem Wetter würde ich mit Welpe im Leben nicht in der Bude hocken, der wäre auch mit mir den ganzen Tag im Garten - und ich würde nichts anderes machen als was ich in der Wohnung auch täte. Ihn toben lassen und für Ruhe sorgen. Sehe da das Problem nicht.
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Das ist interessant. Darum hatte ich irgendwo weiter vorne ja auch geschrieben, vielleicht weiss jemand (vom Fach) noch mehr.
Die Frage ist, was ist ein Notfall. Ist es ein Notfall, wenn ein 3 jähriger Hund dringend eine HD Behandlung bräuchte, die aber nicht finanzierbar ist oder ist es ein Notfall, wenn ich eine Katze vorbeibringe, die mir vors Auto gelaufen ist.
Letztlich sagt der Punkt 1 ja auch aus, dass der Tierarzt Leid heilen soll - wäre ja auch in gewisser Weise eine Verpflichtung. *grübel*
Aber aus finanzieller Sicht kann ich jeden Arzt verstehen, der eine Behandlung ohne Zahlung ablehnt.
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Man sollte die leute nicht einfach arrogant be- bzw. verurteilen. Bevor man weiß was für Lebensumstände gegeben sind. Ich wünsche niemaden aus dem Job zu fliegen oder eventuell wegen schwerer Krankheit seinen Job zu verlieren.
Um Himmels Willen, darum geht es ja gar nicht. Wie ich weiter vorne geschrieben habe, kenne ich das Problem einer unheilbaren Krankheit, einer ganz kurzen Lebenserwartung aus der eigenen Familie. Und ich hätte sie für nichts verurteilt, was sie ihr noch erfüllt haben, auch wenn das Geld dafür eigentlich nicht da war.
ZitatMag sein das es einige Leute gibt die nicht mit Geld umgehen können.
Aber dann gibt es auch die,die wirklich jeden Cent zweimal umdrehen und überlegen was sie kaufen. Und trotzdem knabbern müßen.Trotzdem versuchen das geliebte Tier zu versorgen .Und selber verzichten . Aber es reicht einfach nicht. Sollte man solche Leuten die Zahlung per Rate verweigern?Aber sie das jetzt mal aus Sicht des Tierarztes. Der ist ja nun nicht die Wohlfahrt. Der hat vielleicht auch eine Familie, der hat Praxiskosten, seine Mitarbeiter wollen bezahlt werden (die vielleicht auch eine Familie haben und ihre Kinder ernähren müssen). Und wenn jetzt jeder reinkommt und Ratenzahlung will, wie soll er denn dann seine Kosten begleichen?
Ich finde das immer sehr einfach gesagt "Ratenzahlung muss her". Aber die umgekehrte Seite, dass der Tierarzt Leistungen von z.B. 2000 Euro erbracht hat, aber über 1 Jahr warten muss, bis er das Geld vollständig beisammen hat, das wird dabei gerne übersehen.
Denn letztlich beginnt damit ein Teufelskreis: Der Tierarzt gibt der Ratenzahlung nach und muss selber dann eine Ratenzahlung für irgendwas vereinbaren, weil er das Geld, was er eigentlich schon eingenommen hat, noch nicht zur Verfügung hat. Irgendwie doch auch sinnfrei oder?
Ist der Arzt in einer solchen Genossenschaft wie von Boxer geschrieben, trägt die Genossenschaft das Risiko. Oder zumindest das Zinsrisiko. Dann ist es auch einfacher. Aber wenn der Tierarzt auf eigene Rechnung arbeitet, muss er auch sehen, dass er sein Geld reinbekommt, um seine Kosten zu decken. Und zumindest meine Tierärztin hier im Ort ist sicher keine Millionärin...
Ach ja und auch noch mal als Denkanstoß: Die Firma wo meine Mutter angestellt war/ist (12 Mann Betrieb, existiert seit 90 Jahren in 3. Generation in der Besitzerfirma) musste Insolvenz anmelden vor 3 Jahren. Und zwar nicht, weil sie pleite waren, oder keine Aufträge hatten, nein, weil 2 Kunden ihre Rechnungen einfach nicht zahlten. Und da es sich bei denen um Großaufträge handelt, wo einer ein Jahr Firmenexistenz sichert, war es einfach nicht mehr finanzierbar. Die Firma musste ja ihre Rohstofflieferanten zahlen, konnte aber nicht, weil das Geld vom Kunden nicht da war. Man kann mit Raten oder verspäteten Zahlungen Firmen in den Ruin treiben! (Die Firma hat zum Glück sich neu organisieren können und besteht in kleinerer, abgewandelter Form weiter und meine Mama hat nach 2 Jahren Insolvenzgezacker wieder einen Arbeitsplatz).
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Ich meine nein. Zumindest nicht in der Form, wie ich sie aus der Humanmedizin kenne. Aber vielleicht gibt es ja einen Tierarzt hier im Forum (oder jemand der eher in dem Bereich arbeitet), der dazu noch was sagen kann.
Der Eid des Hippokrates ist genauso wie die moderne Definition (Deklaration des Weltärztebundes) auf Menschen ausgerichtet. (z.B. verbietet der Eid des Hippokrates Sterbehilfe, das würde also mit einem Tiermediziner überhaupt nicht vereinbar sein).
http://de.wikipedia.org/wiki/Eid_des_Hippokrates
Da findest du den Eid selber, den Wortlaut und auch einen Link zur Definition des Weltärztebundes. Beides ist absolut Menschenorientiert.
Edit: Was mir noch eingefallen ist: Die Verpflichtung zur Hilfe in der Humanmedizin ist in D ja auch einfach, weil eigentlich jeder (ich nutze bewusst eigentlich) krankenversichert ist. Z.B. darf ein Arzt eine aktute Behandlung nicht ablehnen, wenn du keine 10 Euro dabei hast. Hast du allerdings einen Kontrolltermin/Vorsorgetermin und keine 10 Euro, darf er ablehnen. Humanmediziner sind also zumindest zum Teil für die ihnen entstehenden Kosten abgesichert. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass ein Humanmediziner einen Ausländer auf Besuch hier behandelt, ohne Geld sehen zu wollen. Bei Tierärzten gibt es keine Versicherung, sie arbeiten im Prinzip wie jeder andere Dienstleister: Auf eigene Rechnung und eigene Kappe. Da wäre es zumindest wesentlich nachvollziehbarer, wenn sie Behandlungen ablehnen.
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Er ist für sein Einkommen verantwortlich. Wenn er weiss, dass er nicht bezahlt wird, warum sollte er dann behandeln? Er hat keinen Eid, keine Verpflichtung zur Hilfe, so wie es Humanmediziner haben - aber auch die können selbstzahler Behandlungen ablehnen und nur Kassenleistungen durchführen.
Und selbst in Krankenhäusern werden heute teilweise Patienten abgelehnt, die versichert sind, weil sie kein Notfall sind.
Ich sehe da zwar einen moralischen Aspekt, aber ich kann es aus finanzieller Sicht verstehen, wenn ein Arzt eine Behandlung die er nicht bezahlt bekommt, ablehnt.
Und die meisten werden es heute wohl tun, einfach weil die Moral und finanzielle Sicherheit innerhalb der Gesellschaft wegen all Abschweifungen oben, geringer geworden ist.
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Ich kannte die Geschichte vorher schon, aber egal wie oft ich sie lesen, möchte ich das Heulen anfangen.
Das Traurigste an der Sache ist, dass sowas tagtäglich passiert und man nicht wirklich was dagegen machen kann, außer Aufklärung zu betreiben...Liebe Grüße
AnnaAber selbst das hilft nicht, weil hier immer wieder Leute im Forum auftauchen, die hinterher sagen: Ja ich weiss, aber der kleine hat mir so leid getan und ich bin froh, wenigstens ihn gerettet zu haben.
Wie schon weiter oben geschrieben: Angebot bestimmt die Nachfrage. Und solange es Leute gibt wie den einen Hundebesitzer hier in meiner Nachbarschaft der zu seinen Kindern gesagt hat: Mir egal, ihr könnt nen Hund haben, aber ich zahl keine 1000 Euro, findet also was billiges, dann kann man schon den Eindruck gewinnen, dass es nie um den Hund, sondern immer nur ums Geld geht. Und genau auf diese Schiene bauen diese Leute.
Und solange in der Gesellschaft dieser Mythos umgeht, dass Züchterhunde mit Papieren etwas versnobtes sind, dass die Besitzer dieser Hunde was besseres sind, spießig, etwas Hochnäsiges, solange wird man nie den eigentlichen Wert eines Hundes mit Stammbuch anerkennen. Und solange werden es diese Hinterhofvermeherer einfacher haben.
Und solange immer wieder die liebevollen Unfallwurfaufzuchten mit den schwarzen Schafen im VDH verglichen werden, wird man an der Einstellung zu einem Zuchthund auch nichts ändern können.
Erst wenn der Wert der Ware Hund wieder erkannt ist, wird man auch bereit sein, in der Masse der Hundebesitzer, mehr Geld für einen Hund auszugeben, und nicht beim erstbesten zu kaufen. Keiner würde sein Auto auf dem Polenmarkt kaufen, ohne sich informiert zu haben, aber beim Hund tun sie es dann doch...
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Ich kann so vieles wie Santi nicht verstehen. Ich kenne hier aus anderen Foren Hilferufe nach anwaltlicher Hilfe, weil einem eine Bank eine 100% Finanzierung für ein Haus nicht genehmigen will (würde ich auch nicht als Bank), und hinterher gejammert, dass man ja kein Geld hat.
Wenn ich im Büro immer alle gehört habe, das Gejammer um den 20-25sten rum, dass endlich Gehalt kommen muss, damit sie wieder aus dem Dispo rauskommen - aber ich war die einzige, die Mittags nicht zum Bäcker oder Imbis gegangen ist, sondern ich hatte meine Butterbrote oder Reste vom Vortag dabei. Ich war auch die einzige, die mit dem echt billigen, von der Firma zur Verfügung gestellten Jobticket gekommen ist - aber U-Bahn fahren war ja nicht zumutbar, lieber über die Spritpreise aufregen.
Viele können heute nicht mehr wirtschaften und viele vergessen auch, in guten Zeiten was für schlechte zurückzulegen. Ich hab mir immer gesagt, das Geld auf meinem Konto muss mindestens für eine neue Waschmaschiene noch reichen. Sonst wird die Neuanschaffung von XY halt nicht getätigt. Und die Tierärzte (oder Vermieter oder sonst wer) sollen es dann ausbaden, müssen für die finanziellen Fehler anderer gerade stehen.
Wo es wirklich mies gelaufen ist, das ist die eine Sache. Ich weiss, als meine Schwiegermutter unheilbaren Krebs und nur noch 1 Jahr Diagnostiziert hatte, wurde jedes Einkommen auf ein Minimum heruntergefahren und man ist halt noch mal nach Portugal, ihre Traumreise gefahren, für 8 Wochen. Da war es dann schon auch knapp. Aber das sind wirklich die Ausnahmen. Bei ganz, ganz vielen hängt es einfach an falscher Kalkulation von Anbeginn an.
Ich hab eben mal aus Spass in Google "Röntgengerät Gebraucht" eingegeben. Ein ganz einfaches was ich gefunden habe, war mit 25.000 Euro veranschlagt (zumindest sah es für mich einfach aus ohne viel Schnickschnak).
Wenn jeder Patient 50 Euro zahlt, braucht der Arzt dafür 500 Patienten, nur um das Gerät rauszuhaben. Da ist aber noch keine Vorsteuer abgerechnet, und er selber hat noch nix verdient (von seinen Lohnnebenkosten mal ganz abgesehen), keine Praxismiete bezahlt (und klein sind die Praxen ja nun auch nie, Warteraum, Untersuchungsraum, braucht ja alles seinen Platz) etc. Daher kann ich es schon auch verstehen, wenn einem nichts mehr geschenkt wird und auch gewisse Preise (keine überzogenen) verlangt werden. Und ich kann es verstehen, wenn gerade kleine Praxen sich eben nicht auf das Riskikospielchen Ratenzahlung einlassen.
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Darum nimmt man sich normalerweise eine Weile frei, 2-4 oder auch mal 6 Wochen wenn man sich einen Hund anschafft und trainiert das alleine bleiben direkt von Anbeginn, damit sich eine solche Angst, wie dein Hund sie jetzt erlebt (Stress) gar nicht erst aufbaut.
Wenn du sie während des Trainings immer wieder alleine lässt, wirft dich das immer wieder zurück, weil der Hund immer wieder dem für ihn Super Gau ausgesetzt ist, immer wieder in diese Stresssituation kommt und daher wird das auch nix werden, bis du dir wirklich mal die Zeit nimmst, das mit ihr zu üben.
Mir tut der Hund einfach nur leid. Ich weiss, was meine für Ängste hatte, und ja, die ersten Monate waren hart, nicht weggehen zu können ohne Hund, kein Essen gehen, nichts, aber es hat sich gelohnt. Mein Hund macht nichts kaputt, und ist nicht mehr dem Stress in dem Maße ausgesetzt, wie deine es ist.
Such dir für die Zeit des Trainigs eine Unterbringungsmöglichkeit, damit sie nicht mehr dieser Stressituation ausgesetzt ist. Hundesitter, Hundepension, Eltern, Freunde, egal, hauptsache der Hund ist in der Zeit nicht mehr alleine. Denn jedes alleine bleiben wirft dich (teilweise bis zum Anfang) zurück.
Es ist ja nur ein Übergang, bis sie es kann mit dem alleine bleiben. Aber du tust weder dir noch deinem Hund (und letzterem noch weniger) einen Gefallen, wenn du sie immer wieder alleine lässt, OHNE dass sie es kann.