Gestern Abend mein bisheriges Highlight des Lesejahrs 2024 beendet:
Percival Everett - Die Bäume (orig. the trees)
Ich will gar nicht so viel verraten, aber das Buch ist eine Art surrealer Kriminalroman, der auf historischen Ereignissen beruht, die der Autor in der Gegenwart weiterspielt. Es geht um Lynchmorde, um Rache, um Rassismus in der aktuellen Zeit, und es ist einfach großartig geschrieben, erschütternd wie skurril, witzig und bitterböse. Zunächst spielt die Geschichte im Ort Money, Mississippi, weitet sich dann landesweit aus und reicht hinein bis ins Weiße Haus, wo ein verängstigter Nr. 45 seinen Auftritt hat, der besser und treffender nicht hätte beschrieben werden können. Köstlich diese Szene!
Sehr dialoglastig und aufgebaut wie ein Film, den man Szene für Szene beim Lesen verfolgt, und so war das Lesen für mich ein großes Vergnügen, das nachhallt und bei aller Komik doch sehr nachdenklich macht.
Habe noch ein Buch von diesem Autor auf dem suB liegen (James) und noch eins bestellt (Erschütterung), und freu mich, diese Entdeckung gemacht zu haben.