So, ich habe mich jetzt auch schon mal durch den ganzen Thread gelesen (beachtlich, was damit seit gestern passiert ist )
Zu mir: Ich kenne Jäger. Ich habe einen Jagdhund Mix. Sie jagt nicht mehr, weil wir daran gearbeitet haben
Sie wurde ausrangiert und angekettet weil sie den Jagdhundanforderungen nicht gerecht wurde..dazu aber gleich mehr.
Möchte etwas zu dem Thema sagen, es geht ja hier schon lange nicht mehr nur um dieses Hundehalsband sondern ums Jagen an sich und die Ausbildungspraktiken...und damit letzlich doch wieder ums Halsband
Grundsätzlich bin ich Vegetarierin und esse keine Tiere ("uff " werden jetzt wohl alle Jäger hier machen, was für eine bescheuerte Einstellung). Auch keine die aus dem Wald kommen.
Es bringt aber nichts darüber zu diskutieren, ob es Jäger geben sollte oder nicht, oder ob der Mensch vielleicht andere Mittel und Wege einschlagen sollte um wieder mehr natürliche Feinde des Wildes zu etablieren anstatt immer mehr Jäger in die Wälder zu setzen...nein, das bringt nichts.
Ich kann aber (oder muss es wohl) verstehen, dass sich die Anzahl des Wildes in Grenzen halten muss und dass dafür geschossen werden muss .
Was ich aber einfach widerlich finde, ist, dass hier von Wild als "Stück", von "Gebrauchshunden" ,"krankgeschossen" und "Starkzwang" gesprochen wird.
Das ist mir einfach zuwider und hat nichts mit meiner Emotionalität zu tun...ich sehe einfach jedes Tier als Kreatur mit Seele an das weder krankgeschossen noch ausschliesslich zu eigenem Jagdgebrauch gezüchtet gehört. Aber das ist wohl nur meine Meinung. Dass der Mensch und das Tier sehr wohl miteinander und nebeneinander leben können ohne einander so vorsätzlich und aus "Passion" zu verletzen hat früher auch mal funktioniert...
Nun möchte ich aber auch mal den Aspekt des richtigen Alters der Jagdhunde beleuchten...also bis zum vollendeten zweiten Lebensjahr wird der Jagdhund dann also gedrillt. Gut, dann jagt er...und was passiert mit ihm, wenn er zu alt wird????
Ich arbeite mit mallorqinischer Tierschutzorga zusammen, die täglich mit einer Flut an ausrangierten Podencos und anderen Jagdrassen überschwemmt werden, auf die die Jäger keine Lust mehr haben...und jetzt möchte ich nicht hören "In Spanien ist das ja ganz anders..."
Wenn ich das hier alles lese, habe ich das Gefühl einen mallorquinischen Jäger vor mir zu haben, der eben genau mit solchen Halsbändern, Starkzwang usw. arbeitet. Und macht der Hund nicht mit oder entwickelt Ängste (gerade Podencos neigen dazu) wird er angekettet, verhungert oder Tierschutzorgas finden ihn vorher. In welch erbärmlichem Zustand sich diese Tiere befinden und welche Wunden oft an ihnen sind, auch aufgrund der Halsbänder, möchte ich euch allen ersparen!!! Und das Argument "Ja, die werden da ja auch anders und viel dauerhafter benutzt" zählt auch nicht. Einmal zu feste am Hund gerissen und schon sieht es so aus...
Sorry, habe einfach kein Verständnis für Menschen, die Tiere abknallen, und dann darauf warten dass ihr mit Schmerzreizen erzogener Hund (Gebrauchshund...) hinter dem Wild herrennt dass sie krankgeschossen haben und an das sie sich selbst ohne Flinte und Hund nie im Leben rantrauen würden (weil sie keine Chance hätten)
...und dann ihren Hund womöglich
ausrangieren..weil wie hier schon geschrieben, er wird ja nicht im Haus gehalten bzw. mit wenig Emotionalität nur zur eigenen Passion nützlich gehalten...also was will man mit ihm, wenn er der Passion nicht mehr dient???
Ich kenne einen Jäger, dessen Hund ist 7 Jahre. Und er arbeitet ohne Zwang und mit Geduld und Liebe...schade dass er wohl die Ausnahme ist.