Ich kann verstehen, warum viele nicht Zuechter, so ein Verhalten nicht verstehen koennen, moechte aber trotzdem kurz die Geschichte vom Vater meines Hundes erzaehlen.
Also, der Vater meines Hundes, kam als Welpe aus Amerika von einem sehr guten Zuechter, zu einer Zuechterin hier in Deutschland. Sie hat ihn aufgezogen, ihn ausgebildet und konnte ihn schliesslich als Deckrueden einsetzen. Der Hund hat in Deutschland ca. 5 mal gedeckt, bis er 3 Jahre alt war. Er hat gute, aber auch schwierige Nachzucht gebracht.
Diese Zuechterin hatte mit diesem Rueden selber 2 Wuerfe und nur ein Welpe, aus diesen beiden Wuerfen, war so, wie sie sich das vorgestellt hatte, alle anderen waren vom Charakter her zu schwierig und nicht so leichfuehrig, wie sie sich den Hund vorstellte, den sie zuechten moechte.
Auch die anderen 3 Wuerfe, haben schoene aber eben nicht ganz einfach zu haendelnde Welpen gebracht.
Die Besitzerin und Zuechterin, hat also nun hin und her ueberlegt, fuer ihre Zucht, wollte sie diesen Rueden nun nicht mehr einsetzen und ihn nur fuer Fremdhuendinen zu behalten, hat ihr auch wiederstrebt.
Warum, werden sich manche fragen, die Besitzerin und Zuechterin hat 9 Hunde, davon sind 7 Huendinen. Der Vater meines Hundes haette also, immer von den Weibchen bei Laeuffigkeit seperiert werden muessen. Also praktisch immer. Denn eine der Huendinen war immer irgendwann im Jahr laeuffig.
Ist das schoen fuer einen intakten Rueden, der sogar schon gedeckt hat?
Sie hat den Hund, nun nach Schweden gegeben, wo er als Einzelhund lebt, sie ist Co-owner geblieben. Der Ruede wird nun im Sport und auf Austellungen gefuehrt und ist gluecklich. Er bekommt alle Aufmerksamkeit und kann endlich arbeiten, das was er am liebsten tut.
Er hat keinen Stress mehr, da er nicht mehr Rudelboss sein muss und er hat keinen Stress mehr, da es ja keine Hunde mehr gibt in seinem Haus, die laeuffig werden koennen.
Es geht ihm gut und Hundekontakt hat er noch mehr als genug.
Hat die Zuechterin hier einen Fehler gemacht, haette sie den Hund behalten sollen?
Sie zuechtet um die Rasse besser zu machen und nicht um Hunde, die nicht zuchttauglich sind, zu sammeln.
Dieser Ruede ist nun sogar zuchttauglich, trotzdem hat sie ihn abgegeben, und das nur weil er nicht mehr in ihre Zucht passt.
Trotzdem finde ich, das ihre Entscheidung gut und richtig fuer den Rueden war. Sie hat fuer sich und fuer den Hund, die richtige Entscheidung getroffen. Was wirklich nicht einfach fuer sie war, denn natuerlich hing sie auch an diesem, nicht einfachen aber trotzdem tollen Hund.
Ich denke, das man als normale Hundehalter, die nicht zuechten, sowas nicht immer verstehen kann, aber wirklich, was soll ein Zuechter, der eine Idee vor Augen hat, was er zuechten moechte, mit einem Hund, der dieser Idee nicht entspricht oder vielleicht dem Standart nicht entspricht?
Im Haus des Zuechters ins Hintertreffen geraten?
Ein Zuechter hat andere Ansprueche an seine Hunde, wie ein normaler Hundehalter, einfach weil er etwas anderes erreichen moechte, naemlich die Rasse zu verbesseren und nicht nur mit seinem Hund, Freude, Spass und Zusammensein moechte. (viele Zuechter, wollen das natuerlich auch).
Zuechter lieben ihre Hunde sicher auch, sehen sie aber manchmal mit anderen Augen.
(ich habe hier ausdruecklich von guten, serioesen Zuechtern gesprochen, die ihre Zuchthunde, wenn sie ausgediehnt haben, behalten. Und die auch eine gewisse Richtung mit ihrer Zucht verfolgen. Vermehrer und Zuechter die einfach nur wild Maenchen und weibchen verpaaren ohne sinn und verstand, ohne sich mit Krankheiten, Genetik und Abstammung beschaeftigt haben, nehme ich hier ganz klar raus)
LG
Gammur