Beiträge von blackbetty

    Hallo,

    Antonius und Mudkip, Ihr habt es gut beschrieben. Hier geht es ja nicht um einen hochtriebigen Hund, der das Verhalten schon etabliert/ritualisiert hat. Ich bin der Meinung, daß man bei Sunny (noch) nicht über negativen Impuls und Meideverhalten arbeiten muß. Es geht anders und das kann ich so behaupten, weil ich den Hund kenne und selbst ab und an führe.

    Ich bin nicht generell gegen den Leinenruck. Allerdings mag ich ihn nicht besonders, weil ich immer die Befürchtung habe (und auch täglich präsentiert bekomme), daß der Hund das Ganze dirket mit der Leine an sich verknüpft. Ich sehe Hunde, die Meideverhalten gegenüber dem Halter zeigen. Die gehen zwar neben ihrem Herrchen, sobald sich die Leine spannt haben sie aber eine Seitwärtstendenz vom Halter weg.

    Ich sehe Hunde, die bei einer bestimmten Armbewegung des Halters die Ohren anlegen und sich ducken, weil sie den Ruck befürchten.

    Die Leine bedeutet Sicherheit. Zumindest für meine Ronja. Ich kann sie jederzeit und ohne Probleme anleinen. Sie weicht mir nicht aus, legt keine Ohren an und bleibt brav stehen, wenn ich die Leine zum Anleinen in der Hand habe.

    Ich benutze die Leine nicht als Erziehungshilfsmittel. Geht sie mir durch, verbellt Leute und ich bekomme ihre Aufmerksamkeit nicht, gibt's ein Kkkschsch und einen Stubbser mit der Hand.

    Auch bei Sunny bekomme ich die Aufmerksamkeit, BEVOR sie in die Leine steigt durch Stimme oder Stubbsen. Auch plötzliches Umdrehen und in eine andere Richtung gehen, wenn sie sich anspannt und fixiert, hat die gewünschte Wirkung.

    Warum also soll ich da Rumrucken, wenn sie für andere Dinge empfänglich ist...!?

    Liebe Grüße

    BETTY und Ronja

    Zitat

    Frage mich wo ich geschrieben hab das der Hund weiß wo das Ende der Leine ist . Habe lediglich gesagt das der Hund in die Leine rennt .

    Ist mir zu doof hier ständig das Wort im munde umgedreht zu bekommen .

    Hallo,

    ich drehe Dir nix um Mund um. Habe nur zu hinterfragen versucht, wie Du beurteilst, daß er es freiwillig tut. Das würde nämlich voraussetzen, daß er zumindest weiß, daß er angeleint ist und diese Leine irgendwann zu Ende ist.

    Wenn Du nicht weißt, daß am Boden ein Seil gespannt ist, wirst Du sicher drüber stolpern. Und selbst wenn Dir jemand sagt, daß auf den nächsten 100 Metern irgendwo ein Seil gespannt ist, Du aber mit verbundenen Augen diese Strecke abgehen sollst, wirst Du auch drüber stolpern...ganz freiwillig...!

    Mit dem Unterschied, daß wir Menschen sind und diese Information (gespanntes Seil) anders aufnehmen und verarbeiten.

    Ich kann Dir auch ein Seil am Gürtel festbinden (mit unbestimmter Länge). Du gehst zügig los und irgendwann ist es zu Ende und bremst Dich. Widerum mit dem Unterschied, daß Du evtl. drauf vorbereitet bist, weil Du die Information (Seil am Gürtel) anders verarbeitest.

    Ein triebgesteuertes Tier blendet die Info "bin angeleint" ganz schnell aus, wenn ein anderer Reiz stärker ist.

    Ich komme einfach mit der Aussage, "er rennt ohne Zwang und freiwillig immer wieder in die Leine", nicht so ganz klar.

    Liebe Grüße

    BETTY und Ronja

    Zitat

    Wenn der Hund eigenständig in die Leine rennt , ist das nicht freiwillig ?

    Hallo,

    Du meinst also, der Hund weiß ganz genau, daß er an der Leine ist, weiß auch ganz genau, wie lang die ist und rennt mit voller Lust und Absicht volle Kanne hinein, weil er den Rückstoß so klasse findet...?

    Dieser Hund ignoriert schlicht und ergreifend, DAß er ANGELEINT ist und startet durch. Da ist es auch völlig egal, ob er nach 2, 3 oder 5 Metern unfreiwillig gebremst wird.

    Den "Zwang" übst Du als Hundehalter aus, indem Du seinen Bewegungsradius eingrenzt. Nicht der Hund selbst, weil er das Ende nicht kennt.

    Liebe Grüße

    BETTY und Ronja

    Zitat


    Ich würde zumindest auf meinen Trainer hören , sonst könnte man sich das Geld und die Zeit für einen Trainer sparen .

    Hallo,

    ich habe gerade eben fast 2 Stunden mit der Halterin "gequatscht" und ich glaube sie überzeugt zu haben, daß nicht jeder "Trainer" auch gleich ein guter ist.

    Ich habe hinterfragt, was die Trainerin GENAU geraten und erklärt hat. Ergebnis...: Nahezu NIX...! Rucken und Nein sagen, mehr nicht. Ganz prima...keine Erklärung, warum sie so handeln soll, kein Hinweis auf Alternativverhalten, keine Aussage zur Motivation des Hundes, zur Ursache des Verhaltens.

    Vor dem Hintergrund konnte ICH ihr klar machen, daß das so Mist ist. Eine Trainerin muß mir auch erklären, warum ich gewisse Dinge mit meinem Hund machen soll.

    Und Sunny ruckt von sich aus tausend Mal am Tag an der Leine, weil SIE die Richtung wechselt, wie sie grade lustig ist.

    Nen Ruck im Sinne von Impuls zur Aufmerksamkeit bringt bei ihr gar nix.

    Und ja, meine Nachbarin nimmt sehr wohl meine Hilfe an (tut sie seit Sunny bei ihr ist). Es tat ihr auch sichtlich gut, sich mal mitzuteilen. Es geht ihr nämlich mittlerweile gar nicht so gut dabei. Sunny rennt über 100e von Metern auf nen anderen Hund zu und pöbelt den an. Die Halterin kann nicht mehr auf sie einwirken und es ist ihr peinlich (logisch).

    Sie läßt sie kaum noch von der Leine und muß sich im Gegenzug von anderen anhören, daß sie sie doch bitte losmachen soll. Wenn sie erklärt, warum sie es nicht tut, bekommt sie noch blöde Sprüche.

    Ich kann sie gut verstehen und sie sucht einfach nach Lösungen. Mir ist klar, daß es ein grundlegenes Problem ist. Sunny ist eigenständig, die meint, sie braucht Frauchen nicht. Hat man ein Lecker in der geschlossenen Hand, versucht sie alles Mögliche, dran zu kommen. Blickkontakt aufzubauen hat sie noch nicht als Lösung begriffen.

    Ich habe ihr heute mehrere Alternativen aufgezeigt. Und ich habe ihr eine Hundepsychologin empfohlen, die nicht mit Meideverhalten arbeitet, sondern das Problem an der Basis angeht.

    Zitat

    Mal ganz davon abgesehen bringt eine Leinenruck diskusion den TS kein Stück weiter denke ich

    Doch, das bringt mich weiter. Macht mir nämlich deutlich, daß die meisten Argumente PRO entkräftet werden können. Vielen Dank für diese Diskussion.

    Liebe Grüße

    BETTY und Ronja

    Hallo,

    "ohne Zwang und ganz freiwillig"

    DAS bezweifele ich ganz stark. Damit unterstellst Du, daß der Hund ganz genau weiß, wann und wo die Leine zu Ende ist und daß er es in Kauf nimmt, volle Kanne gebremst zu werden.

    Genaugenommen ist die Leine an sich bereits ein Zwang. Der Hund ist gezwungen, den durch die Leine vorgegebenen Radius einzuhalten. Ein Hund, der durchstartet und in die Leine knallt, akzeptiert diesen Radius nicht. Und er tut das bestimmt nicht freiwillig.

    Liebe Grüße

    BETTY und Ronja

    Hallo,

    muß da mal eben die Vorgeschichte erzählen, damit das hier deutlicher wird. Ich mische mich nicht in die Erziehung eines jeden Hundes hier in der Nachbarschaft ein, auf keinen Fall.

    Sunny kam im März zu meiner Nachbarin. Bis dahin habe ich gemeinsam mit ihr fast ein Jahr lang nach "DEM" Hund für sie gesucht.

    Sie hat mich mit Fragen gelöchert, wir haben gemeinsam Not-Orgas durchforstet, ich habe mehrere Vorkontrollen bei ihr gemacht über Tierschutzvereine.

    Sunny habe ich mit ausgesucht, habe den Einzug und die anfänglichen Probleme begleitet, sie zum Gassi mitgenommen, wenn meine Nachbarin arbeiten ging. Das ist heute auch noch so. Die Nachbarin nennt mich liebevoll "Ersatz-Frauchen". Sie hat immer großen Wert auf meine Meinung gelegt und das tut sie auch heute noch. Ich kenne Sunny wirklich sehr gut.

    Da sie Ersthundehalterin ist, hab ich ihr logischer Weise zu einer HuSchu geraten, auch wegen Sozialkontakten für Sunny und den Austausch mit anderen Hundehaltern. Daraus ergaben sich dann aufgrund der Leinen-Aggro auch private Stunden.

    Ich kann diesen Part im Rahmen von Nachbarschaftshilfe nicht leisten, bin auch kein privater Trainer. Aber in diesem Fall stehen mir Hund und Halter schon nahe (näher als die flüchtige Hundebegegnung 3 Straßen weiter). Und da möchte ich eben nicht einfach zusehen, wie Sunny "versaut" wird. Daß die Trainerin der HuSchu zu Wasserpistole und Leinenruck rät, konnte ich ja vorher nicht wissen.

    Ganz ehrlich...!? Hier möchte ich meine Nachbarin nicht mal eben ihre Erfahrungen machen lassen und dann später evtl. den Karren aus dem Dreck ziehen.

    Und ja, ich kann mit ihr offen reden. Sie vertraut mir und nimmt meinen Rat gerne an. Und ich werde das Gespräch mit ihr suchen, selbstverständlich.

    Liebe Grüße

    BETTY und Ronja

    Hallo,

    gegen einen kurzen Ruck hab ich absolut gar nix, ehrlich.

    Bei Sunny und ihrem Frauchen sieht das aber ungefähr so aus...:

    Wau, Ruck, Nein, Wau Wau, Ruck, Nein, Wau, Ruck Ruck, Nein, Wau...

    bis der andere Hund vorbeigegangen ist...wobei das Ganze mit "Wau" endet.

    DAS ist nicht Sinn der Sache, oder? Ob die Trainerin das richtig beigebracht hat oder ob meine Nachbarin es nicht umsetzen kann, werd ich noch rausfinden. Das oben beschriebene hab ich gestern aus der Ferne beobachtet. Heute sagte sie mir, das sei Tip der Trainerin.

    Hab einfach Schiß, daß es in dieser Konstellation "falsch" gemacht wird.

    Liebe Grüße

    BETTY und Ronja

    Hallo,

    ich muß unbedingt versuchen, meine Nachbarin vom Leinenruck abzubringen. Da ihre Trainerin ihr das rät, hab ich es als "nur" Nachbarin natürlich schwerer und brauche Argumente oder Links zu Texten zu dem Thema. Es geht nicht um ein leichtes Zuppeln, um die Aufmerksamkeit zu bekommen, es geht schon um ne klare Ansage, daß da was unerwünscht ist.

    Die Hündin ist etwas unsicher draußen, hat ne leichte Leinenaggression entwickelt (während der ersten Läufigkeit) und pubertiert zudem noch dolle. Sie ist sehr sensibel. Möchte echt nicht, daß an ihr rumgeruckt wird.

    Liebe Grüße

    BETTY und Ronja

    Hallo,

    japp, das tu ich auf jeden Fall...!

    Liebe Grüße

    BETTY und Ronja

    PS.: Die HHin hat mir grade gesagt, daß ihre Trainerin ihr geraten hat, an der Leine zu rucken und "Nein" zu sagen, wenn Sunny an der Leine zickt... :gott: ...oh mann, ich werd da nochmal in Ruhe mit ihr drüber reden. War grade so zwischen Tür und Angel beim Abholen.

    Hallo,

    mensch Leute, heute hatte ich die Maus wieder bei mir, also noch ist sie da, wird gleich abgeholt.

    Die ist ein Traum, ehrlich.

    Okay, sie zickt an der Leine andere Hunde an (den Fall gab's heute gar nicht, zumindest bei mir nicht). Sie pubertiert halt, ist grade nen Jahr alt geworden. Hab ihr erstmal ein neues Halsband geschenkt... :D

    Die ist einfach toll. Wenn wir spazieren gegangen sind, konnte ich sie recht einfach auf mich aufmerksam machen. Was ich richtig klasse finde, die geht 1A neben mir an der Leine, wenn ich freundlich mit ihr spreche.

    Beim Frauchen macht sie, was sie will.

    Ich hab mal den Clicker rausgekramt. Wow, nach 3x clicken hatte sie kapiert, was das Teil bedeutet und hat versucht, das Teil durch Hypnose zum Clicken zu kriegen... :lachtot: ...hat voll Spaß gemacht.

    Sie vermeidet Blickkontakt. Hab ich nen Lecker in der Hand, macht sie alles Mögliche, um dran zu kommen. Schlecken, Stuppsen, Knabbern, Pföteln...mit dem Clicker hatte sie schnell raus, daß es drauf ankommt, MICH ANZUGUCKEN. Auf die Idee ist sie bisher nie gekommen.

    Die lernt so schnell...!

    Mann, bin grad wieder bissel depri, weil sie wieder nach Hause geht. Mit Ronja versteht sie sich prima. Die harmonieren echt toll zusammen.

    Hach je, das Leben ist halt kein Ponyhof und man kenn nicht immer haben, was man gerne möchte.

    Liebe Grüße

    BETTY und Ronja