Beiträge von onyxvl

    Hallo Ute,

    Du schreibst, dass sie geröngt wurde und kein Verschluss vorliegt. Wurde nur der Dickdarm geröngt oder der Dünndarm auch?

    Wenn nach Stunden noch unverdautes Futter gebrochen wird, dann spricht viel dafür, dass die Passage nach unten dicht ist, was auch am Dünndarm liegen kann. Verbunden mit dem Blut im abgesetzten Kot... hat sie vielleicht irgendeinen Fremdkörper verschluckt? Stöckchenspiele, Knochen, Spieli, Müll....?

    Mal ehrlich?

    Starte mal eine Umfrage, wessen Hund auf die Distanz, wenn er schon was Leckres im Maul hat, das auslässt und nicht
    - davonrennt, um es behalten zu dürfen oder
    - schnell runterschluckt.

    Ergo, es wundert mich nicht, wenn der Hund so reagiert.

    Rufe ich in dieser Situation, bringt das absolut gar Nichts, außer einen Gesichtsverlust für mich, weil ich das Kommando nicht durchsetzen konnte oder vielleicht sogar eine Gefahr für den Hund, weil er runterschlingt oder davonläuft.

    Deshalb kann ich mich in dieser Situation vielleicht über mich selbst ärgern, aber nicht über den Hund. Strafe wird er nie damit verknüpfen, dass er was aufgenommen hat.

    Für ihn ist das Aufnehmen von solch Leckereien das normalste der Welt. Stell Dir vor, Du sitzt beim Mittagessen, ein Mensch brüllt Dich in einer fremden Sprache an und scheuert Dir eine. Kriegst Du da den Zusammenhang? Das erwartet ihr aber von euren Hunden. Du hättest vielleicht dann eine Chance zu begreifen, wenn er ein Wort verwendet und Dir dann Deinen Teller wegnimmt, den Mund aufmacht und das Essen rausholt. Aha, es hat mit dem essen zu tun! Aber ist er futterneidisch? Will er Dich warnen? Das wüsstest Du noch nicht. Das könntest Du Dir nur aus seinem weiteren Verhalten und aus Erfahrungen erschließen. Wenn er es Dir nach Prüfung wiedergibt, spricht viel dafür, dass er nicht futterneidisch ist. Genauso wenn er anderes Essen mit Dir teilt. Genauso wenn er Dich anbrüllt, Du draufbeisst und es eklig schmeckt... Das meinte ich mit verstehen/verknüpfen.

    Also, in der Situation habe ich keine Chance, dass der Hund etwas lernt dabei. Was ich tun kann, ist das Kommando aus/pfui zu üben, indem ich -wenn ich bei ihm bin an der kurzen Leine- das Kommando auch umsetze und dann auch Alles aus ihm wieder raushole bei dem Kommando. Üben kann ich das, indem ich dort gehe, wo die Verlockung groß ist (z.B. Reitstall in der Nähe...) oder indem ich präpariertes Futter (Senf, Meerrettich und anderes scharfes Zeug) auslege und dann dort Gassi gehe. Es muss nur immer die erfahrung gegeben sein, wenn ich das aufnehme, wird es eklig. Andererseits werde ich dann immer positives verhalten loben, also lässt der Hund aus, bekommt er (wenn ich das mit Futter übe) das was er rauslässt wieder oder ein Leckerchen in besserer Qualität als das, was ich aus ihm rausgeholt habe. wenn ich was scharfes ausgelegt habe, kommt immer der Warnruf "aus/pfui/nein" wenn er rangeht. Nimmt er es auf, selbstbestrafendes Verhalten, wenn nicht, loben und supertolles Leckerli und bester Hund der Welt....

    Klappt das an der kurzen Leine, dann kann ich das an der langen Leine oder auch ohne üben, aber immer nur dann, wenn ich eine Chance habe, also bevor der Hund das Objekt der Begierde im Maul hat und festgestellt hat, dass es superlecker ist. Also schon im Ansatz, wenn er ranwill muss ein nein/aus/pfui kommen, zu Anfang sollte man den Hund dann auch nur soweit weglassen, dass man ihn nach dem nein auch erwischt, wenn er nicht ablässt.

    Letztendlich ist "herkommen" immer positiv. egal was vorher war, ignorieren, runterschlucken, wegrennen... wenn ich rufe und er kommt, dann lob ich. Anders, wenn ich ihn nicht gerufen habe, und ihn im Wegrennen erwisch (dann festhalten egal wo ich ihn erwische und schimpfen) oder ihn an irgendwas schnüffelnd am Wegrand wegpflücke (dann fass ich auch mal am Nackenfell, zieh ihn da weg und es kommt ein pfui weiter in entsprechendem Tonfall und ein Lob, wenn er dann weitergeht). Bleibt die Nase dann weiterhin unten am Boden, kann es auch mal sein, dass ich eine Hand im Nackenfell habe und mit der zweiten die Schnauze habe, die Blickrichtung dann zu mir lenke (Kopf zu mir drehe) und dass dann ein nein/pfui kommt, das dann auch beim hund ankommt, eben weil er aus diesem Schnüffelkanal draußen ist. dann lass ich ihn kurz laufen (paar Meter) bevor er dann wieder die Nase vergräbt, kommt dann ein Abruf, wird toll bestätigt und dann geht es ein Weilchen an die Leine, bis ich den Eindruck habe, der Hund ist wieder ansprechbar.

    Hallo Shenja,

    ich denke einfach, dass das Problem ist, dass jeder hier andere Maßstäbe hat. Sowohl was "gehorchen" angeht, als auch wo "Gewalt" anfängt.

    Letzendlich findet die Methode 1 ihre Grenze bei
    - selbstbelohnendem Verhalten (z.B. jagen, scheiss fressen, abhauen)
    und wenn
    - die Motivation des "Fehlverhaltens" höher ist, als die Motivation bei Dir (z.B. weglaufen zu fremden Hund: Spiel mit anderem Hund ist toller als Spiel mit Dir)
    - Du nicht in der Lage bist, den Hund positiv zu bestärken (z.B. Leckerli sind aus, Hund hat nicht den will-to-please, um Dir zuliebe zu folgen).

    Ich würde immer einen Mix aus beidem anwenden. Beim Lernen neuer Lektionen (Sitz, Platz, Bleib usw.) immer Methode 1, da der Hund das recht aht, Fehler zu machen und engagiert mitarbeiten soll. Bei Alltagsdingen (z.B. Leute anbellen, anspringen, jagen, nicht herankommen, andere Hunde anranzen), da würde ich die Methode 2 anwenden.
    Dabei ist dann aber die Frage, wo Gewalt anfängt und welchen Einsatz von Strafe jeder bringen will und musst. Wenn der Hund wegrennen will, ich sag halt/steh, er horcht nicht und ich ihn am Fell noch packen kann, ist das dann Gewalt? Schlimmer als am Nackenfell halten (nicht schütteln!), schlimmer als Anbrüllen, schlimmer als was nachwerfen/erschrecken.....? Ich denk, jeder weiss, was sein Hund verbindet und versteht. Wenn Andrea HB in der Autosituation den Hund stundenlang ignoriert, glaubst Du der versteht das? Ich wag zu behaupten, er versteht nicht einmal, dass er dann "den Arsch voll bekommen hat". Verstanden hätte er wohl, wenn der Mann von Andrea HB reflexartig innerhalb weniger Hundertstelsekunden mit der Hand, nach der Geschnappt wurde, ihm eine auf die Schnauze gegeben hätte.... Politisch unkorrekt (zerreisst mich), aber ich denke für den Hund wäre dann verständlich, dass das Schnappen ein no go war. Und Hunde sind Alles, aber nciht nachtragend. Der Hund lebt im und für den Augenblick. da mit Ignorieren und eingeschnappt sein erziehen zu wollen, halte ich für daneben. Genauso mit "Erschrecken" zu arbeiten, sei es mit Discscheiben werfen, Rasseldose klappern, Leine werfen, Wasserpistole abschießen,... das finde ich grausam, da der Hund nie weiss, wann das Geräusch kommt und eventuell bei Geräuschempfindlichkeit gar nicht mehr entspannen und runterkommen kann.
    Ich strafe sehr sehr sehr sehr selten, aber wenn, dann situationsbedingt und dann darf der Hund auch wissen, dass das von mir kommt. Meist kommt dann der Blick ala "ok, einen Versuch war es wert" und dann ist wieder gut. Dadurch bekommt weder das Vertrauen einen Knacks noch trägt einer dem anderen was nach.
    Heuchlerisch finde ich dann eher die Fraktion, die angeblich nur mit Methode 1 arbeite, zur Absicherung dann die Schlepp dranhat und dann auf die Schlepp tritt... nein, ich würde nie einen Leinenruck geben, aber drauftreten, wenn der Hund losrennt, das ist ok. Daß das vorne als Leinenruck ankommt, kann ich doch Nichts für.... und Zwang, igittibäh vor solchen Leuten, politisch unkorrekt und unnötig, aber wenn er nicht herkommt, wird er hergezuppelt, hergeruckelt, die Leine wird eingeholt, die Leine wird aufgewickelt...ach ja, bleibt die Frage, warum wird an der Schleppleine gezuppelt, wenn der Hund das nicht spürt?

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    Siehst Du und genau das ist mein Problem. Die meisten haben einen Partner, Familie und einen mehr oder weniger großen Freundeskreis. Ich stehe mit allem alleine da und bin vor ein paar Monaten in eine neue Stadt gezogen.

    Sicherlich wußte ich das vorher, aber ich habe die Realität einfach unterschätzt !! Jetzt ist die Angst vor der Zukunft größer als vorher.............

    Also bei den täglichen Verrichtungen wie Gassigehen, Füttern und Fellpflege, kann Dir keiner Helfen, das musst Du selber auf die Reihe bringen. Aber glaub mir, bei der Gewissenhaftigkeit, die Du laut deinem Post an den Tag legst (z.B. 2 Stundentakt auch Nachts durchhalten...), wird Welpi innerhalb kürzester Zeit stubenrein sein und Du wirst wieder zum Schlafen kommen. Dann sieht die Welt auch wieder anders aus.

    Die Selbstzweifel, ob Du Alles richtig machst, die hat glaube ich jeder unerfahrene Ersthundehalter. Zumindest, wenn er Gewissenhaft ist. das legt sich aber mit der Erfahrung, die zunimmt.

    Die Zukunftsangst, mit allein in einer neuen Stadt.... Das ist einerseits ein Berg, den Du vor Dir siehst, weil Du eben erkennst, was ist wenn ich krank bin oder einen Termin habe und keiner ist für den Hund da... andererseits eine Chance viele nette neue Bekanntschaften zu schließen. Ich würde Dir raten, in einen Hundeverein zu gehen und dort an der Welpengruppe teilzunehmen. Dort kannst Du, wann immer Du unsicher bist, nachfragen (fast jede Welpenstunde beginnt bei mir mit Fragen, wie zu dünn, zu dick, ist das schlimm wenn er dasunddas macht...). Das ist normal. Außerdem hast DU einen gewissen Vergleich zu den anderen Welpen und erkennst, dass alle anderen auch nur mit Wasser kochen (sich nur Nichts dabei denken). Dort lernst Du auch nette Menschen kennen und zumeist finden sich so Freundschaften, die Halter gehen auch außerhalb der Stunden ab und zu Gassi zusammen, nehmen die Hunde gegenseitig mit, dass diese es gewöhnt sind, auch im Notfall mal "abgegeben" zu werden. Nimmst Du meinen, nehm ich Deinen, lautet da das Prinzip. Also bei uns im Verein musste noch kein Hund in eine Tierpension wegen Termin, Urlaub, Krankheit usw., wir haben immer eine Lösung auf gegenseitigkeitsbasis gefunden. Deshalb würde ich mir für diesen Fall auch keinen Kopf machen.

    Nur dann, wenn Du im täglichen Leben (ohne Training der Stubenreinheit) überfordert bist, dann solltest Du über eine Abgabe nachdenken. Dann aber bitte schnellstmöglich, je jünger der Hund umso besser seine Chancen auf eine ordentliche Vermittlung.

    Zitat

    Ich hab nicht beschlossen DAS men Rüde in die Welt setzen soll.
    Er ist ein Mischling und einer (das wird wohl jeder von seinem sagen) der schönsten Hunde die ich je gesehen hab.
    Die Überlegung war WENN wir mal eine Hündin gleicher ART finden es in Erwägung zu ziehen.

    Tja, hübscher Hund und hübscher Hund gibt? :???: ....viele bunte Hunde, die nicht den Eltern nachkommen.... Lies Dich mal ein bischen in die Genetik ein, dann wirst Du feststellen, dass Du es besser bleiben lässt.

    Zu Deiner Frage: es bleibt Nichts anderes als Trennen übrig. Auch nach einer Kastration hätte Dein Hund noch mindestens einen Schuss frei, der bis zu den Stehtagen überlebt... Also ist Kastration zumindest für diese Läufigkeit keine Lösung.

    Hallo,

    schiss ist normal. Gegen das böse Gras: vorher schon den Bauch und Hintern des Hundes nass machen, dann ist es ihm auch vollends egal... (probiers mal morgen früh aus).

    Ansonsten kannst Du noch üben, dass Du längere Strecken gehst ohne nach dem Hund zu sehen/loben/sprechen und dann ganz doll lobst. Viele Hunde werden nämlich unsicher, wenn ewig von oben Nichts kommt und fangen dann an zu beschwichtigen, weil sie denken Herrchen/Frauchen ist sauer... Das kann der Hund aber lernen, dass es nciht an ihm liegt.

    setzt Euch nicht unter Druck, gib die Hilfen, die der Hund braucht, dann wird das schon.

    Ich kenne das als "Mundwinkelstossen" bzw. "Futterbetteln", was für unterwürfiges Verhalten spricht.

    Wird von Wölfen wohl gemacht, wenn Elterntiere heim kommen von der Jagd durch die jüngeren rangniedrigeren Familienmitglieder. Die Erwachsenen würgen dann wohl Futter hervor.

    Deshalb wird das wohl auch bei den meisten von Euch im Zusammenhang mit Begrüßen oder Stress (beschwichtigen durch welpisches Verhalten) geschildert.