Hallo Baghira,
zunächst tut es mir Leid um den Hund; dann aber auch um Dich. Du willst gegenüber dem Hund loyal sein und um ihn kämpfen, andererseits hast Du einen Mann, der nicht aus seiner Haut kann. Klar, das ist ein Konfilkt und den wirst Du nicht so einfach lösen können.
Den Hund wirst Du nur zu Dir nehmen können, wenn Dein Mann seine Angst überwindet. Das ist aber etwas, was nicht einfach ist und nicht von heute auf Morgen geht.
Daher folgende konstruktive Hinweise meinerseits: Schau Dir den Hund zusammen mit einem Trainer an und provozier so einen "Beißunfall" mit Maulkorb, damit Du siehts, wie es dazu kommt. Nach der Beschreibung der beiden Situationen, tippe ich auf eine Übersprungshandlung.
Einmal ausgelöst durch das Ballspiel, Hund in hoher Trieblage, Ballspiel wurde unterbrochen, indem der Ball hinter den Rücken versteckt wurde. Beim zweiten Mal ging der dog`n walker auf die Tür zu => der Hund wusste, Freizeit ist um, es geht zurück in den Zwinger.
Ich denke in beiden Situationen war der Hund überdreht, wollte noch länger spielen und war dazu "respektlos" in seiner Spielaufforderung. Er scheint keine Individualdistanz zu kennen, was Du als mangelnde Sozialisation beschreibst.
Ich denke der Spaniel und auch der Labrador sind durchaus lebhafte Rassen, die sicherlich im Tierheim nicht ausgelastet sind. Dazu kommt, dass der Spaniel eigenständig und auch mal respektlos bis unverschämt sein kann. Nach Deiner Beschreibung der Vorfälle glaube ich auch nicht, dass es wirklich böse gemeint war.
Wie gesagt, provozier einen solchen Vorfall im Beisein eines Profis, und werte danach aus, was es für Verhalten war.
Wenn es nur wildes Spiel, schnappen, Übersprungshandlung war, kann man sicher daran arbeiten. Dann nimm den Hund kurzfristig auf und such ein gutes Zuhause (aber sei ehrlich mit seinen Problemen). Behalten kannst Du ihn sicherlich nicht, wenn Dein Mann die Entscheidung nicht mitträgt. Außerdem wird er den Hund nicht in den Griff bekommen, wenn er so Angst hat und diese für den Hund so offensichtlich ist. Er wird von dem Hund sicherlich nie respektiert werden, womit jedes Training scheitern muss, vor allem, wenn er Bezugsperson sein soll, weil der HUnd kräftig ist und daher er mit ihm Gassi gehen soll.
Sollte es allerdings aggressives Verhalten sein, solltest Du den Hund dort lassen, wo er ist. Zum einen wirst Du ihn schwierig vermittelt bekommen, zum anderen: kannst Du damit leben, dass Menschen gefährdet werden? Wenn er im Test auffällig war, zwei Vorfälle waren und Du mit dem Trainer zum Ergebnis kommst, dass es aggressiv war, dann wäre alles andere unverantwortlich.
Ich hoffe, ich konnte helfen, oder zumindest Dir den Glauben ans Forum wiedergeben. Lass Dich nicht von Schuldgefühlen leiten, sondern von vernünftigen Überlegungen.