Hallo Hermine,
ich hab hier zu Hause zwei ganz gegensätzliche Kandidaten. Die eine mag lieber keinen Kontakt zu anderen, fremden Hunden. Der andere liebt diese Kontakte so sehr, dass er als Welpe noch auf seiner Pflegestelle sämtliche Warnungen eines erwachsenen Hundes ignorierte und das ganze mit einem ziemlich unschönen Schnauzenbiss endete, der unserem Hund beide Kiefer brach. Und was macht unser Flaffy, nachdem er nach drei Tagen aus der Klinik kam? Er läuft geradewegs zu eben besagtem, alten Hund hin und fordert ihn zum spielen auf. Nix draus gelernt und das ist bis heute so geblieben. Er mag einfach nicht verstehen, dass andere Hunde vielleicht ihre Ruhe haben wollen. Durch seinen Kieferbruch schnauft er nun ziemlich laut und hat eine schiefe Schnauze. Das macht ihn für manche anderen Hunde in seinen Aussagen mißverständlich und so haben wir ein paar Mal andere Hunde von ihm pflücken müssen, die eigentlich als lieb galten.
Damit sein grundsätzlich freundliches Auftreten fremden Hunden gegenüber durch solche Vorfälle keinen Schaden nimmt, machen wir es seit dem so, dass wir draußen keinen Kontakt zu fremden Hunden zulassen, sondern ihn durch Spiel, Übungen, Mantrailing usw. auslasten und ruhig an anderen vorbei gehen. Als Ausgleich gehen wir zur Spielstunde unserer Hundeschule, wo er ganz viel Kontakt unter Aufsicht mit allen möglichen Hunden haben kann. Innerhalb dieser Gruppe, die selten immer aus den gleichen Hunden besteht, hat er gelernt, nicht so penetrant zu sein, wenn ein Hund nicht spielen möchte, sondern sich dann einen anderen zu suchen, mit dem er das tun kann.
Hinzu kommt, dass er so lernt, seinen Platz in der Hundewelt zu finden und sich unterschiedlich auf kleine, große, ältere, jüngere, kastrierte, intakte, männliche und weibliche Artgenossen einzustellen.
Für uns die ideale Lösung, da beide Hunde so bekommen was sie brauchen. Der eine Kontakt, die andere ihre Ruhe.
Wenn dein Bauch dir sagt, so ein Freilaufgebiet ist nicht das richtige für ihn, dann ist es sicherlich besser dieses erstmal zu meiden. Dein Bauchgefühl (sprich Unsicherheit) merkt ja auch dein Hund. Und durch die gemeinsamen Spaziergänge mit den anderen Hunden hat er ja Kontakt zu Artgenossen. Vielleicht lernst du ja im Laufe der Zeit noch mehr solcher Hunde kennen oder du suchst vielleicht in deiner Nähe nach einer Hundeschule, die auch solche Spielstunden anbietet?
LG,
SaFla