Ach so, habe damals ja nichts mehr zum Luposan geschrieben (Thread wurde ja geschlossen ;)). Ne, füttern wir nicht mehr, war das letzte Experiment in diese Richtung, insgesamt muss ich sagen, von dem einem Kaltgepressten wurde mehr oder weniger gesoffen und gekotet als von /bei dem anderen, aber insgesamt im Vergleich zu Extrudern war der Output zu hoch (und ich habe andere Sorten auch über Monate gefüttert, falls das Argument der "Darmgewöhnung" kommt).
Lustigerweise wurde der Output beim Luposan von Tag zu Tag mehr (obwohl wir nur anteilig gefüttert haben, weißte ja) und die Hunde haben jeden Tag mehr gesoffen, so dass sie beim Spaziergang vor sich hinblubberten... das ging mir dann zu weit.
Ich habe nochmal bei diversen Firmen recherchiert und hier hat jemand in einem anderen Forum was dazu geschrieben, was auch meine Ergebnisse wiederspiegelt und insofern auch meine Meinung gut wieder gibt:
ZitatAlles anzeigenIm Vergleich zum Extruder ist die Presse zur Herstellung von Pellets im Grunde genommen ein Kinderspiel. Bei der Herstellung von Pressfutter wird die Futtermischung nach kurzer Zugabe von etwas Dampf durch mit Hilfe eines Kollers durch eine Matrize gedrückt.
Hitze entsteht hier in erster Linie durch Reibung. Die Temperaturen bei der Pressung selbst liegen bei 70-80°C. Allerdings wurden die verwendeten Rohstoffe (Fleischmehle) bereits vorher auf mindestens 90 °C (in der Paxis wohle eher um die 100°C) erhitzt! Bei Erhitzung werden Keime abgetötet. Das ist bei kaltgepressten Futter aber nur teilweise der Fall. Daher sind sie niemals so hygienisch wie extrudierte Futter. Das spielt eine Rolle im Hinblick auf Futtermilben, aber auch auf riskante Keime. Aus diesem Grunde dürfen kaltgepresste Futter da, wo es auf Hygiene ankommt, nicht eingesetzt werden.
Der Vorteil der "Kaltpressung" (Ich würde Wasser mit einer Temparatur von 70-80°C sicher nicht mehr als kalt empfinden) liegen in erster Stelle beim Hersteller, bzw. den Produktionskosten. Da bei der Herstellung der Wasseranteil nicht nennenswert erhöht wird, entfällt die kostenintensive Trocknung. Die Herstellungskosten beim Pressen liegen bei nur ca. 30 % derer vom Extrudieren. Beim Pressen werden Kohlenhydrate natürlich nicht aufgeschlossen, weswegen gepresste Futter eine deutlich geringere Verdaulichkeit aufweisen. Frisst der Hund kaltgepresste Futter, ist sein "Output" entsprechend erhöht, weil eben die Verdaulichkeit der Futter deutlich geringer ist, als bei den extrudierten Varianten. Um das Phänomen nicht zu krass ausfallen zu lassen, werden oft vorextrudierte Kohlenhydraten eingesetzt.
Eine typische alte Rezeptur bei Pelletfutter hat 30% Eiweiß und 5% Fett. Das ist aus heutiger Sicht vollkommen unausgewogen. Die Möglichkeit, Futter für die verschiedenen Ansprüche und Lebensphasen zu gestalten, hat man nur durchs Extrudieren.
Früher hat man "Welpenfutter" gemacht, in dem man den Eiweißgehalt hochgeschraubt hat. 6% Fett bei 28-30% Eiweiß. Das ist aus heutiger Sicht vollkommen unausgewogen. Aber damals ging es anders nicht. Auf diesem Wissenstand sind aber leider auch heute noch viele Tierärzte und auch manche Züchter und andere Hundeleute. Und genau diesem Umstand haben wir auch die Argumentationstechnik zu verdanken, dass heranwachsende Hunde nicht zu viel Eiweiß bekommen sollten. Das bezieht sich nämlich auf die unausgewogenen Rezepturen von damals, wird aber gerne auf moderne Welpen- und Juniorfutter umgemünzt.
Fazit:
Dem Verbraucher wird eine erheblich preisgünstige Herstellungsmethode teuer verkauft.
Es wird geschickt mit dem positiv besetzten Begriff aus der Ölherstellung gearbeitet. Da die Rohstoffe allerdings bereits vor der Verarbeitung erhitzt werden, ist eine Werbung mit geringerer Erhitzung kaum gerechtfertigt (Warum sollte man ein kaltgepresstes Olivenöl kaufen, wenn die Oliven bereits vor der Pressung gekocht wurden?)
Ein geringeres Risiko der Magendrehung bei Fütterung von Pelletfutter ist nicht nachgewiesen. Auch wenn das gerne behauptet wird.
Die Vorteile der Extrusion für Heimtiernahrung sind seit Jahrzehnten unbestritten und haben die gezielte Fütterung nach Leistung und Lebensstadium erst ermöglicht.