Beiträge von Iris + Berny

    Aber ein Vorstehhund muss doch im Jagdeinsatz auch sehr viel laufen. Wie machen die das denn? Und warum züchtet man denn solche Vorderhand-winkelungen, wenn der Hund dann nicht ordentlich gehen kann???

    Ist das schon wieder so einen Show- vs. Arbeitslinie Geschichte?

    So, ich muss kurz eine Lobhymne auf Daika singen :D !

    Seitdem ich Daika hinten einspanne, wird die zum wahren Ultra-zughund. Bergauf legt die sich in ihr Geschirr... so was hab ich vorher echt noch nie gesehen. Sie wird immer langsamer, lauft aber immer breitbeiniger. Man hat das Gefühl, sie schrammt bald mit dem Bauch am Boden ab, so versucht sie ihre Pfoten in den Boden zu graben. Ihr Schwanz ist steif und steht gerade seitlich ab. Sogar wenn Jaakko meint er müsse jetzt sein Bein heben, zieht sie einfach weiter und übernimmt kurzzeitig Jaakkos Part (und das obwohl sie 7 kg weniger wiegt als er).

    Kaum wird es flach, oder es geht bergab, versucht sie sofort zu galoppieren.

    Mit Roots hat sie leider kleine Meinungsverschiedenheiten. Obwohl sie hinten ist, versucht sie andauernd Roots auf eine andere Spur zu ziehen. Roots lauft immer dort, wo am meisten Steine und Pfützen sind. Daika mags (wie ich) lieber trocken und eben. Vielleicht sollte ich sie doch wieder nach vorne spannen.

    Heute waren wie wiede 55 Minuten unterwegs. Es ging durch den Wald einen Hügel hinauf (20 Minuten) , oben dann eine kleine Runde und wieder runter.

    Wenn er wirklich so trabt, dann stimmt aber doch was nicht, oder?

    Okay, das ist sicher auch rasseabhängig. Wenn aber ein Husky sich mit den Hinterbeinen beim Traben auf die Vorderbeine tritt, würde ich mir echt Sorgen machen (neurologische Störung??). Es gibt aber sicher auch grobmotorischere Rassen, bei denen das vielleicht schon vorkommen kann :???: ?

    Sind deine Strecken alle flach, oder gibt es auch Steigungen?

    Wenn Bungee trabt, tut sie es mit straffer oder mit lockerer Zugleine? Also trabt sie, weil der Bode zu tief zum Galoppieren ist, oder weil du ihr sagst, dass sie mit dem galoppieren aufhören soll? Was würde sie tun, wenn du dich einfach wortlos auf den Roller stellst, und ohne Bremsen die 4 km Runde fahren würdest? Ab wieviel km würde sie (deiner Meinung nach) von selber in den Trab fallen und warum?

    Was ist genau der Sinn der Pausen? Damit sie dann wieder vollgas mit Galopp losstartet? Oder weil du Angst hast sie zu überfordern?

    Ich glaube im Prinzip sind unsere Trainingsansätze ja die gleichen. Der Hund soll immer die Zugleine unter (ordentlicher) Spannung haben. Bei mir ist halt das Gewicht hinten dran höher, deswegen ziehen sie langsamer. Tu ich aber Gewicht weg (also das Rad nehmen und/oder bergab fahren) galoppieren sie auch sofort wieder.

    Packtaschen tragen ist ja keine Auslastung im gleichen Sinn wie UO, Agility oder co.

    Aber Packtaschen tragen gibt dem Hund während dem Spaziergang/Wanderung was zu tun. Ich finde es vergleichbar mit der Zugarbeit. Das ist ja auch eine vergleichsweise "stupide", monotone Tätigkeit.

    Und trotzdem fahren die Hunde total darauf ab, hauen sich rein in die Geschirre wie blöd.

    Ich habe mit Roots die Packtaschen recht viel verwendet, zum Einkaufen vor allem. Er ist nicht wirklich darauf abgefahren wie er es beim Zuggeschirr tut. Aber erledigt seinen Job, das wars. Mir hat es enorm geholfen, weil ich so zu Fuss einkaufen gehen konnte (hab kein Auto), und nicht wie vorher immer 6 kg Einkäufen in Säcken heimschleppen musste.

    Ich tu den Hunden die Packtaschen um, damit sie uns beim Tragen helfen. Nicht damit sie "sich auslasten". Und anstatt mich an der Leine durch die Gegend zu ziehen und Jagdbares zu suchen, gehen sie in meinem Tempo und helfen mir beim Tragen.

    Wie gesagt, ich würde nie meinem Hund zum Spass ein Viertel seines Körpergewichts tragen lassen. Aber wenn ich selber auch so viel trage, kann mein Hund das auch.

    Hab ein kurzes Kommentar zu deiner Frage an Uwe:

    Ich meine gelesen zu haben, dass man im Sprint maximal 20% unter der Renndistanz trainiert. Wenn die Renndistanz also 5 km ist, trainiert der Hund nie mehr als 4. Denn je längere Distanz ich trainiere, desto mehr stellt der Hund sich auch darauf ein, dass man "lang" unterwegs ist und teilt sich so seine Kräfte ein und lauft eine Spur langsamer.

    Ich meine das im Speed Mushing Manual gelesen zu haben.

    Mich erinnert das an das "Voran" in der BGH. Im Training lasst man den Hund immer am Ende eine Belohnung finden, und nur in der Prüfung legt man ihn dann Platz, ohne dass er was findet.

    Hatten wir das hier nicht schon mal?

    Ich hab mich da ein bisschen eingelesen, weil Roots ja ein recht arger Schrägläufer ist.

    Ein Hund lauft schräg:

    - weil sein Geschirr nicht passt. Manche Hunde laufen mit einem anderen Geschirr (anderer Schnitt) auf einmal nicht mehr schräg

    - er sehr, sehr stark zieht. Roots zieht vor allem dann schräg, wenn er sich so richtig in sein Geschirr legt, also wenn es sehr steil bergauf geht.

    Solange er halbwegs abwechselnd auf beiden Seiten schräg lauft, würde ich mir nicht allzuviel Sorgen machen.

    Wenn ich einen ganz argen Schrägläufer hätte, also einen, der IMMER schräg läuft, und immer auf der gleichen Seite, würde ich ihm definitiv so ein Geschirr kaufen:

    http://www.huskyfarm-racingteam.org/Hybridgross.jpg

    Damit KANN ein Hund einfach nicht schräg laufen.

    Ich finde das Geschirr einfach genial und anatomisch sicher das Beste, was man einem Hund so anziehen kann. Das Problem ist halt, dass man bei einem ganzen Gespann dann auch die Zugleinen wechseln muss, was aber eh egal ist, wenn der Hund nur alleine zieht.

    Ja mein Gott Leute, streitet euch doch nicht :D !!!

    Ich nehme bungees Kommentare in keinster Weise böse, im Gegenteil, ich denke darüber nach, ziehe meine eigenen Schlüsse und handle dann dem entsprechend! Neuer input ist immer interessant.

    Michael Tetzner hat meiner Meinung nach recht. Wenn man konkurenzfähig MD fahren will, sollte man es wie einen langen Sprint trainieren (also im Galopp) und nicht wie einen kurzen LD (also fast ausschliesslich Trab).

    Nur: M.T. fahrt open, ich habe drei Hunde. Ich kann von einem Hund im Open-team verlangen, dass er eine Stunde durchgaloppiert. Weil sie die Zugleistung untereinander aufteilen und jeder einzelne eingentlich kaum was zum Ziehen hat, solange es nicht steil bergauf geht und die Piste gut präpariert ist.

    Jaakko und Roots sind darauf trainiert möglichst zu traben, und wenig zu galoppieren, da hast du komplett recht Bungee. Sie waren ja auch 4-6 Stunden am Tag mit Touristen in alpinem Gelände unterwegs, so was packt man im Galopp einfach nicht. Ich KÖNNTE ihnen jetzt beibringen vollgas zu sprinten, und dann einfach Schritt für Schritt die Distanz erhöhen. Wie du sagst bungee, reine Trainingssache.

    Wenn ich an einem Sprintrennen teilnehmen wollen würde, würde ich das definitiv machen. Und sogar Jaakko packt 4 km flachen Sprint, da bin ich mir sicher.

    Aber was mache ich dann? Die 4 km haben wir in maximal 10 Minuten durchgesprintet. Ich will aber nicht nur 10 Minuten unterwegs sein, sondern länger. Auch funktionniert das nur in flacher Gegend. Was mache ich, wenn es dann bergauf geht? Eine kurze bergaufstrecke können die Hunde natürlich galoppieren. Aber wenn es mal 1 km bergauf geht (wie hier bei uns immer wieder mal), dann schaffen sie das nie im Galopp. Und das wissen sie auch (das galoppieren sie ein mal, und dann nie wieder, weil sie wissen dass die Steigung zu lange dafür ist).

    Wenn ich also jetzt sage, dass mein Ziel ist mit 3 Hunden in alpinem Gelände (also viel auf und ab) Schlitten zu fahren, und das wenn geht zumindest eine Stunde lang, dann ist das mit Dauergalopp nicht kompatibel.

    Im Schlittenhundeparadis (40km gespurte Pisten) um die Ecke geht es vom Start weg fast 1 km bergauf. Einmal bin ich da mit einem Schlitten und 4 Hunden von Roots+Daikas Züchterin hoch. Die hatten ganz schön Mühe mich da hoch zu kriegen, wir sind im Schneckentempo hoch, aber ich musste nicht absteigen. Eines meiner geheimen Trainingsziele wäre, diese Steigung mit unseren 3en zu schaffen, ohne total zu verrecken (also ohne dass ich neben dem Schlitten herlaufen muss, ich würde nur mittreten). Und auch das ist mit Dauergalopp nicht kompatibel.

    Letztes Jahr habe ich auch reinen Sprint gemacht. Weil ich einfach nur das kannte, und dort wo wir waren es gut rollte und brettl-eben war. Da haben Roots und Daika auch mal 10 km in 30 Minuten gemacht. Dafür sind wir dann aber am Schlitten total krepiert. In den (sehr steilen) Steigungen sind die Hunde einfach mit einem grossen Fragezeichen im Gesicht stehengeblieben *bitte Frauli steig endlich vom Schlitten ab!*. Es ist halt nicht das Gleiche, auf hartem, flachem Weg vollgas zu laufen, oder sich mit einer Person auf dem Schlitten bei leicht angetautem Schnee einen steilen Hang hochzuarbeiten.

    So was nennt man halt lerning-by-doing :roll: . Dieses Jahr setze ich voll auf Kraft- und Ausdauertraining und wir werden sehen, was das bringt.

    @ bungee

    Ich weiss ja, dass MD wie ein sehr langer Sprint trainiert wird. ABER: Die Hunde ziehen da zu 8-12t einen Musher auf seinem leicht beladenen Schlitten. Bei uns müssen die DREI Hunde die gleiche Last ziehen. Also haben wir ganz automatisch ein anderes Grundtempo.

    Mit frisch nach Hause kommen, meine ich dass sie nicht komplett KO sind. Sie also noch fähig sind am Schluss 100m Berg hochzuackern (wenn auch deutlich langsamer als am Anfang) und mit einem Galopp zum Auto zu laufen.

    Ich mag nicht wenn sie als demoralisierter Haufen sich zum Auto schleppen (langsamer trab, obwohl ich nicht auf der Bremse stehe und es flach ist) und dann in ihren Wassernapf plumpsen und einfach nur fertig sind. Ist für mich ein Zeichen, dass ich zu viel von ihnen verlangt habe.

    Trainingseffekt haben wir trotzdem, denn sobald ich merke, dass sie 50 Minuten locker schaffen, erhöhe ich.