Aus meiner Erfahrung heraus, genießen Labradore auch den Ruf sehr verfressen zu sein. Bei einem 1 jährigen Kind im Haus sehe ich hier große Probleme.
Für uns ist es einfach, den Hund nicht vom Tisch zu füttern, ein Kind, gerade in diesem Alter, lässt gern mal etwas fallen. Ebenso haben Kinder oft mal etwas zu Essen, Knabbern in der Hand und schwups hat der Hund sich bedient.
In unserer Nachbarschaft hat mal eine Familie gewohnt, drei Kinder, zwei davon so um 2,5 - 3 Jahre und ein Kind ca. 10 Jahre alt. Sie haben sich einen Labradorwelpen angeschafft. Das ganz hat ca. 5 Monate gedauert, dann war der Welpe zuviel arbeit und wurde abgegeben.
Der Welpe musste morgens sehr früh raus, der Mann war schon zur Arbeit, die ganz kleinen schliefen noch, also was tun. Mal eben schnell mit dem Welpen aufs Sträßchen, denn Garten ist auch nicht so prickelnd, denn da krabbeln ja die Kinder tagsüber rum und in so ein Häufchen zu fassen ist sicher nicht sehr angenehm. Natürlich hat der Welpe nicht unbedingt sofort gemacht, deshalb passierte das Unglück oft auch in der Wohnung.
Da die Kinder es nicht verstanden, den Welpen nicht zu füttern und nichts vom Tisch fallen zu lassen, musste der Welpe in einen anderen Raum gesperrt werden, wenn die Kinder gegessen haben. Problematisch war es dann, wenn mal ein Kind einen Keks oder so in der Hand hatte und der Hund war im Raum. Nur Aufpassen. Nicht gerade die Ideale Lösung.
Dann brauchen auch Welpen soziale Kontakte, das heißt regelmäßigen Kontakt mit anderen Hunden, die treffen sich aber nicht auf einem Spielplatz. Grundsätzlich auf einen Spielplatz dürfen Hunde nicht mit. Auch in Schwimmbädern, Zoos und sonstigen für Kinder interessanten Bereiche, dürfen Hunde nicht mit. Ein Hund muss bei Wind und Wetter Auslauf haben und das mindestens dreimal Täglich und nicht nur für ein paar Minuten, da muss schon richtig Bewegung und am Besten noch Hundefreunde dazu. Was tut man, wenn draußen 30 ° sind, die Kinder wollen ins Freibad und der Hund ist aber auch noch da und kann ja gar nicht mit. Das heißt, der Hund muss dann alleine zu hause bleiben. Einen Tagesausflug ins Freibad - ach ne, geht ja nicht, da ist ja der Hund. Einen Tagesausflug in den Zoo, ist doch so schön - ach ne, geht ja nicht, da darf der Hund ja auch nicht rein.
Kleine Kinder wollen meist nicht laufen und können auch noch nicht so lange Strecken laufen. Außerdem will der Hund bei Wind und Wetter raus. Auch hier ist wieder das Problem, ein Kind, die Kinder sind Krank, der Mann ist Arbeiten, was ist mit dem Hund? Seine Bedürfnisse müssen auch befriedigt werden und wenn er zu wenig Auslauf und Beschäftigung bekommt, wird er unleidlich und stellt ggf. etwas an.
Auch wenn ich vielleicht gesteinigt werde, weil ich hier nur die negativen Dinge aufzähle, ich halte es immer für sinnvoller erst die ganzen negativen Dinge zu erzählen, dann kann man hinterher nicht sagen, das hab ich nicht gewußt. Man stellt sich die Haltung eines Hundes immer so leicht vor aber nach meinen Maßstäben sind da ganz schön viele Bedürfnisse, die gedeckt werden müssen und ich halte es mit vier Kindern (noch sehr junge Kinder / keine Teenager) für sehr schwierig zusätzlich einen Welpen zu erziehen und seinen Anforderungen gerecht zu werden.
LG
agil