Bei Stanley ist das kein Problem. Der rennt sich den Stress weg (oder senkt zumindest den Stresspegel) und ist dann sofort wieder ansprechbar.
Beiträge von mused
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Ich kann das gar nicht richtig beschreiben, aber das war mein absolutes Horrorerlebnis und seitdem verzichte ich auf lange (neue) Strecken, auf denen sie an der Leine gehen muss. Im Freilauf kompensiert sie ihren Stress gut durch Bewegung und Rennerei, aber an der Leine sind neue Eindrücke jedes Mal aufs Neue wieder eine Vollkatastrophe (Ausnahme sind komischerweise überfüllte Innenstädte, da ist sie top).
Das kann ich so gut nachvollziehen. Wir sind Anfangs öfters am Wochenende irgendwohin gefahren, das schöne Wetter und die tolle Gegend genießen, paar Stunden mit dem Hund wandern. Was man sich eben so vorstellt ...
Das ist auch nur eine gute Idee, wenn man mit blank liegenden Nerven wieder heimkommen möchte.Hund ist gestresst wie blöd, kann deshalb und wegen der unbekannten Gegend nicht abgeleint werden, Hund muss sich aber den Stress weglaufen, wird durch die Leine gestoppt, der Stresspegel steigt höher und höher und höher.
Als Halter ist man mittlerweile auch nicht mehr ganz so gelassen, vor allem, wenn der Hund an einer 15 Meter-Schleppleine hängt, in die er alle paar Sekunden mit vollem Tempo reinrennt.Mittlerweile gibt es solche Spaziergänge nur noch zeitlich sehr begrenzt und höchstens an der 3 Meter-Leine.
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Bei meinem Hund helfen Rennen, Schnüffeln, Graben und Kauen bei Stress.
Er ist aber einer, der da scheinbar nicht das richtige Maß findet.
Wenn man ihn machen lässt, wird das Verhalten recht schnell stereotyp.Festhalten, damit er runterkommt oder ihn abliegen lassen, hilft gar nicht. Das haben wir bei ihm schon als Welpe versucht, wenn er nicht zur Ruhe kommen konnte. Da hält man dann eine tickende Zeitbombe in den Armen, die sofort hochgeht, wenn man sie loslässt.
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Ich hab mir aus dem Buch von Maria Hense ein paar Anregungen mitgenommen, wie ich einige Situationen besser managen kann, um Stress zu vermeiden. Die übersprudelnde Energie meines Hundes stört mich ja nicht sonderlich, ich finde nur den Stress bedenklich, den er hat.
Ansonsten hat mich das Buch etwas enttäuscht zurückgelassen. Ich hätte gerne mehr zur Thematik an sich gelesen. -
Wir haben auch einiges an Futter durch. Ich habe bis jetzt aber noch keinen Unterschied in seinem Verhalten feststellen können.
Auffällig ist nur, dass wir immer deutlich über der Fütterungsempfehlung liegen und zusätzlich Haferflocken und Schmalz zufüttern müssen, damit er sein Gewicht hält.
Andererseits bei seinem Wesen kein WunderZitatBei Balou ist das anders, der reagiert auf (fast) jeden Reiz und neigt dann zu Überreaktion und Übersprungshandlungen. Er kann nicht so gut sortieren und es einfach dabei belassen, er muß alles genau wissen. Dabei ist er dann schnell überfordert und verfällt dann in Unsicherheit und würde in solchen Momenten alles und jeden angehen. Wie stark das ausgeprägt ist, hängt widerrum von der Tagesform, des Stresslevels usw. ab
Das ist bei Stanley ähnlich. Er springt draußen auf so gut wie jeden Reiz an. Ausblenden kann er das nur, wenn er arbeitet. Da kann dann auch gern ein Schwarm Vögel über ihn hinwegfliegen solang er seinen Dummy sucht. Legt er mir den Dummy in die Hände, taucht er aus seinem Tunnelblick wieder auf und man hat das Gefühl, als würde wieder alles über ihn hereinbrechen.
ZitatIch habe selbst eine Hündin mit hohen Aktivitätslevel, niedriger Reizschwelle, hoher Reizempfänglichkeit, etc. pp. Ein Hund der das Ausblenden der Reize Schrittweise lernen muss und der auch das Ruhe halten lernen musste.
Die Hündin ist nicht hyperaktiv, sondern entspricht schlicht dem Rassebild.Interessanterweise findet die Schäferhundzüchterin, bei der Stanley ab und an mal in der Hundepension ist, ihn auch noch vergleichsweise “normal”.
Wenn ich sehe, wie dieser Hund draußen in keiner Sekunde zur Ruhe kommen kann - und das ist etwas, das wir von Anfang an üben - und zu was für Übersprungs- und stereotypen Handlungen er in Stresssituationen neigt, seh ich einen kranken Hund vor mir.
Dieses Verhalten ist bei seinen Eltern und Geschwistern auch so nicht vorhanden. Klar sind die sehr lebhaft, aber eben alles im normalen Rahmen.Ich lieb den Kerl ja und glücklicherweise stellen sich auch Besserungen ein, aber es geht halt nur in Minischritten vorwärts.
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Ich schließe mich Aoleon und naijra an. Es klingt als würde sich enorm viel Anspannung in deinem Hund aufbauen bis du ihn endlich ableinst (du schreibst, dass teilweise Minuten zwischen den Ableinversuchen vergehen, in denen du von ihm verlangst, dass er sich beruhigt).
Durch das Rennen kann er dann den ganzen Stress abbauen.Mein Hund ist am Anfang des Spaziergangs genauso, der rennt gern erstmal 200m in einem Affenzahn, um dann wieder zurückzukommen. Ich finds ja ehrlich gesagt schön ihn so in seinem Element zu sehen.
Sein Radius ist settertypisch ziemlich groß, das gesteh ich ihm aber einfach zu. Wir würden beide wahnsinnig werden, wenn ich ihn die ganze Zeit in einem Radius von 10 Metern halten müsste.
Vor uneinsehbaren Stellen muss er abliegen oder wird rangerufen und ins Fuß genommen. Wenn alle paar Meter eine Kurve kommt, nehm ich ihn einfach an die lange Leine.
Das kann schon mal nerven, man muss halt immer vorrausschauend unterwegs sein.Vielleicht kannst du das ganze etwas lockerer sehen und ihm in überschaubaren Gebieten einfach seine Wohlfühldistanz lassen? Der Abruf klappt ja bei euch.
Wenn er dann bei dir bleiben muss, kannst du ja mal etwas Spannendes mit einbauen. Ein kurzes Suchspiel am Wegrand oder etwas ähnliches an dem ihr beide Spaß habt.
Mein Hund liebt es zum Beispiel, wenn ich einen Dummy oder Spielzeug auf einer Wiese auslege, mit ihm noch einige hundert Meter weiterlaufe und ihn dann zurückschicke, um den Dummy zu apportieren. -
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Wenn er einen Gegenstand tragen darf, fährt er auch leichter wieder runter, oder pusht sich erst gar nicht so extrem. Aber ob das der Weisheit letzter Schluß ist.... bin ich mir noch nicht sicher.
Das klappt bei Stanley auch. Mit einem Gegenstand im Maul, auf dem er rumkauen kann, kommt er in stressigen Situationen besser klar. Andererseits fixiert er sich dann auch ganz schnell auf den Gegenstand. Ich bin da etwas zwiegespalten.
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Stanley hat das auch, bei ihm ist die Ursache Stress. Als wir eine Weile zum Dummytraining in der Hundeschule waren, hat er jedesmal sofort nach Verlassen des Platzes Durchfall gehabt.
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Mich würde interessieren wie bei euch die Leinenführigkeit klappt? Tun sich eure Hunde damit schwer?
Wir unterscheiden mittlerweile zwischen Geschirr und Halsband. Am Halsband klappt es in der Wohnung, Garten und Einfahrt mittlerweile gut, da scheint mir mein Hund aber auch eher im Arbeitsmodus zu sein. Halsband und Clicker in der Hand? Okay, jetzt ist Arbeiten angesagt.
Sobald wir aus der Einfahrt raus sind, ist das für ihn nicht mehr möglich.
Je nachdem wie gestresst er ist, zeigt er dann alles von aufgeregt an der leicht gespannten Leine vorantrippeln bis zu im Sekundentakt jaulend in die Leine springen.Jedes Stehenbleiben steigert den Stress und Frust. Man sieht, wie er verzweifelt versucht, ein zwei Schritte an lockerer Leine zu laufen, um dann wieder erneut in die Leine zu springen, weil er kurz davor ist zu explodieren.
Wir haben mittlerweile einiges ausprobiert. Stehenbleiben (solang er nicht allzu aufgeregt ist nimmt er jetzt von alleine die Spannung von der Leine, läuft aber sofort wieder rein), angekündigter Richtungswechsel (er umrundet mich einfach und rennt sofort wieder in die Leine), hinter mir laufen (das hat ihn teilweise so sehr gefrustet, dass er abgeschnappt hat).
Ob kurze, lange oder Schleppleine macht keinen Unterschied (anfangs ging ich ja noch davon aus, dass er doch von selbst merken muss, dass es nicht hilft, wenn er wieder und wieder in die Schleppleine brettert, aber es gibt nicht den geringsten Lerneffekt).
Das ist ein Thema, das mich manchmal wirklich zur Verzweiflung bringt.
Wie Falbala schreibt, ich muss da meine Ansprüche meinem Hund anpassen.
Am Wochenende stundenlang mit dem Hund durch fremde Gebiete streifen ist bei uns momentan einfach nicht realistisch. Der Hund ist dabei ein reizüberflutetes Nervenbündel während man am anderen Ende der Leine manchmal am liebsten seinen Frust rausschreien möchte. -
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Schreib das doch gleich so und niemand hätte sich aufgeregt oder dir gleich abgeraten...
Ich verstehe völlig, warum du gerade genervt bist, aber wir wurde aufgrund der vorhanden Informationen diskutiert und wenn diese eher spärlich sind kommt es regelmäßig zu MissverständnissenEs schreibt nun mal nicht jeder von Anfang an DF-konform. Kann ja ein neuer User nicht ahnen, dass hier sofort wild drauflos spekuliert wird. Aber so kann man sich den Feierabend vorm PC natürlich auch interessanter gestalten