Da hast Du völlig Recht. Hier in Niedersachsen gibt es zum Glück noch "Kann-Kinder", die je nach Entwicklungsstand eingeschult werden können oder halt ein Jahr später.
In Bayern gibt es Kann-Kinder, Muss-Kinder und es gibt nach wie vor Rückstellungen vom Schulbesuch.
Schulbegleiter haben aber in der Regel keine Ausbildung in diesem Berufsfeld, sind Quereinsteiger. Fortbildung für die Behinderung ihres zu betreuenden Kindes gibt's nicht, dh sie wissen in der Regel nichts über die Behinderung und wie man damit umgeht. Sie bekommen keine Anleitung, keine Strategie und Unterstützung was es zu beachten gibt.
Das kommt auf verschiedene Faktoren an.
Eventuell gibt es nach dem Sommer eine Klasse, an einer Schule für Geistige Entwicklung, die nicht IQ gebunden sein wird. Jedes Kind lernt Individuell und sie sind Teil einer kleinen Klassengemeinschaft.
Ich drücke euch die Daumen dafür. Die Veränderung wird bestimmt nicht einfach, aber haltet durch. Es lohnt sich.
In Bayern sind viele Kinder mit Behinderung gar nicht beschult. Da es ja kein "Ruhen der Schulpflicht" gibt, sind die in den Statistiken alle Inklusiv beschult an ihrer Sprengelschule angemeldet. Bayern schafft das Niveau der Inklusion noch weiter zu senken im Deutschland weiten Vergleich
, zu "Inklusion auf dem Papier". Da sind Bundesländer mit Rollstuhl Rampen schon mindestens 1 Schritt weiter
.
Ja, und es werden immer mehr, weil wir ja jetzt ganz toll inklusiv sind und die Eltern zwingen, ihre Kinder im Regelschulen einzuschulen, die die Kinder weder wollen, noch handhaben können - und schlichtweg auch nicht darauf eingestellt sind.
Ich will nicht wissen, wie viele Kinder ihr Schulleben mit der Schulbegleitung auf dem Flur verbringen oder nach der Einschulung nie wieder eine Schule von innen sehen.
Bayern wird für die Mehrung der Schülerzahlen in den Förderzentren ja regelmäßig, auch in den Medien, stark kritisiert. Das ist dann halt das Ergebnis. Jetzt werden wir halt "inklusiver". 😞
Auch Bayern: die Schule sieht sich nicht in der Lage, unser Kind mittags daran zu erinnern ihr Herzmedikament zu nehmen.
Ist das irre. Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll.
Eine Bekannte von mir ist Schulbegleiterin. Ihr Mann ebenso. Sie sind beide ausgebildete Heilerziehungspfleger und insbesondere was Autismus und ADHS angeht sehr gut geschult. Ich hatte bisher den Eindruck, dass das bei ihren Kolleg*innen auch so ist. Gibt's da vielleicht, je nach Bundesland oder auch Anbieter, Unterschiede?
Es kommt auf viele Faktoren an.
In Oberbayern werden in der Regel nur Hilfskräfte bezahlt. Das sind Menschen ohne einen (anerkannten) pädagogischen Abschluss, die angelernt werden (anbieterabhängig). Schon bei päd. Ergänzungskräften müssen die Kinder schon extrem herausfordernd sein und dass eine Fachkraft bewilligt wird, kommt wirklich extrem selten vor und das hat dann schon entsprechende Gründe. Wir haben aber schlichtweg auch Fachkraftmangel. Aus meiner Sicht ist es in den meisten Fällen nicht sinnvoll, eine Fachkraft einzusetzen, weil wir diese dringend an anderen Stellen brauchen.
Ich weiß nicht mal mehr, ob sie ne Art Crashkurs zu Beginn des Jobs hatte, aber auf jeden Fall hat sie keinerlei beruflichen Hintergrund. Ich seh das auch sehr skeptisch, aber da man froh ist, überhaupt Schulbegleiter zu haben, nehmen sie halt quasi jeden, der sich das zutraut.
Ich bin schon viele Jahre im Schwerpunkt geistige Entwicklung tätig. Wie in jedem anderen Arbeitsfeld gibt es tolle Hilfskräfte, es gibt welche, die ihren Job 'nach Vorschrift' machen und es gibt gruselige Gestalten, von denen man sich dann wieder verabschiedet.
Für mich ist das wichtigste, das ❤️ für diese Tätigkeit, das die Leute mitbringen müssen. Wissen kann man nachholen. Die Leidenschaft für die Arbeit mit unseren Kindern hat man - oder nicht.
In Bayern darf auch jede gelangweilte Hausfrau/Hausmann Schulbegleiter werden.
Ich habe über die Jahre hunderte Schulbegleitungen kennengelernt. Ich kann nachvollziehen, dass du vom System insgesamt frustriert bist, aber ich finde, solche Sätze sind unfair für die Menschen, die diese Tätigkeit gut machen - und das ist die Mehrheit.
Viele meiner heutigen Fachkräfte haben ihre Laufbahn als Schulbegleitung begonnen. Andere bleiben Schulbegleitung oder Hilfskraft und arbeiten mit viel Herz und Engagement.
Gibt es in Bayern keine "Förderschulen"?
Doch, es gibt Förderzentren mit verschiedenen Schwerpunkten.