Hallo,
du findest als Erzieherin keine andere Möglichkeit, deine Stunden aufzustocken? Jetzt? In Zeiten, in denen es überall an Erzieherungspersonal mangelt? 
Es gibt natürlich die Möglichkeit, tiergestützte Therapie kommerziell anzubieten, doch ob du deinem Träger das verkaufen kannst, steht auf einem anderen Blatt. Insgesamt kommt es sehr auf den Träger an, ob der Hund auch mit in die Arbeit darf oder ob er nur für einzelnen Stunden mitgebracht werden darf - meiner Erfahrung nach haben viele Leute allerdings eine etwas zu romantische Vorstellung davon, wie das eigentlich laufen soll und was das für den Hund bedeutet. Wenn man sich auf Fortbildungen zur tiergestützten Pädagogik mit Kollegen unterhält oder einfach mal abwartet, was die mitunter in der Vorstellungsrunde so von sich geben, stellt es einem (mir jedenfalls!) die Nackenhaare auf.
Bei meinem (großen, kommunalen) Träger sind die Auflagen für die tiergestützte Pädagogik sehr streng und die Möglichkeit mit dieser Arbeit bei uns etwas dazu zu verdienen, könntest du dir in die Haare schmieren. Diejenigen, die das bei uns anbieten, machen das in ihrer ganz normalen Arbeitszeit - das Holen und Zurückbringen des Hundes von daheim allerdings ist Freizeitvergnügen und darf nicht als Arbeitszeit angerechnet werden. Insgesamt gibt es einige Auflagen, die der Hund erfüllen muss (Hundeführerschein oder BH bestanden, regelmäßige Checks beim TA, regelmäßige Impfung, Entwurmung alle drei Monate - fortschrittlicherweise sind bei uns alternativ auch Titerbestimmungen und Kotuntersuchungen möglich) und auch ansonsten geht das bei uns nicht ganz so leicht. Ich finde unsere Auflagen mitunter etwas überzogen, aber so ist es halt.
Die Pädagogische Hochschule Freiburg bietet seit einigen Jahren das Kontaktstudium Tiergestützte Pädagogik an, welches mich schwer interessieren würde. Mal abwarten, was die nächsten paar Jahre bringen, inwieweit ich im Bereich der stationären Kinder- und Jugendhilfe (mein hoffentlich bald neues Arbeitsfeld! :)) mit einer Untersützung durch Heimleiter und Team rechnen kann oder ob ich mich zwischen meinem bevorzugten Arbeitsbereich und dem Studium entscheiden muss.
Auch die Ausbildung zum Therapiebegleithund-Team nach den Standards der ESAAT kann dort absolviert werden.
Zunächst einmal solltest du für dich aber entscheiden, wohin die Reise eigentlich gehen soll, denn Besuchs- und Therapiehund sind letztendlich zwei paar Stiefel.
LG
Shalea