Der völlig willkürliche Standard eines anderen Landes wäre für mich nun - unabhängig von Spezies und Rasse - der unbedeutendste Grund um keine Veränderungen an der Zucht vorzunehmen. Zum Schutz der Tiere begrüsse ich es zum Beispiel sehr, wenn eine Nation sich dazu entschliesst, ihr Tierschutzgesetz zu verschärfen und Qualzuchten zu verbieten und zu ahnden.
'Der muss so, weil das Ursprungsland (bzw. eher jenes Land, welches das Patronat übernommen hat...) das so will' halte ich für keinen guten Beweggrund, nicht doch selbst das Hirn einzuschalten und notfalls zu beschliessen, gegen gewisse Extreme vorzugehen. Notfalls eben mit Verboten, wenn weder Züchter noch Halter genug Verstand an den Tag legen und irgendwelche Standards über die körperliche und psychische Unversehrtheit des Tieres stellen. Da sollte es doch völlig egal sein, ob derartige Beschlüsse im 'Ursprungsland' nun erwünscht und akzeptiert sind oder nicht. Das ist so eine Obrigkeitsgläubigkeit, die ich nur schwer verstehen kann und häufig nicht im Sinne des Tierwohls ist.
Jetzt unanbhängig vom Chi, die gleiche Debatte könnte man problemlos auch für andere Rassen führen:
Das sehe ich ebenso wie Anette V.
Es ist bloß Hundezucht. Es handelt sich um ein Hobby, es geht nicht um lebensrettende internationale Diplomatie.
Sowas müsste auch den internationalen Austausch nicht behindern, man könnte durchaus auch Hunde kreuzen, die vom Äußeren her nicht ganz komplett miteinander übereinstimmen, dann sucht man sich halt die Zuchttiere gründlicher aus und muss einige Generationen lang eine größere Variation im Typ und schlechteres Abschneiden auf Shows hinnehmen, so what... solange die Hunde gesund und munter sind und alles dran ist was dran gehört, ist das doch nicht schlimm? Das Tierwohl sollte bei dem ganzen Hobby immer an erster Stelle stehen, Standard hin oder her.
Dann mach mal.
Aber gibt ja immer drölftausend Gründe, warum Kritiker leider, leider nicht selbst tätig werden können.... ist ja schon ungeheuer innovativ und anstrengend, andere zu kritisieren.
Ist nicht persönlich gemeint, aber mir hängt diese völlig folgen- und somit wertlose Herummäkelei zum Hals raus.
Naja, man kann nur auf einer Baustelle arbeiten. Soll ich jetzt anfangen, eine Qualzuchtrasse zu züchten und umzuzüchten, mit der ich persönlich vom Typ her auch ohne Qualzucht nix anfangen kann? Wäre sicher eine interessante und lohnende Aufgabe, aber einen gewissen Draht muss man ja zu den Hunden schon haben.
Ich arbeite drauf hin, in ein paar Jahren mal meine Rasse zu züchten, die zum Glück von Qualzucht meilenweit entfernt ist, aber natürlich auch Baustellen hat. Das ist mir persönlich genug.
Weiterhin freue ich mich immer, wenn mich mal Leute beim TA-Besuch zu meiner Meinung fragen bevor sie sich eine bestimmte Hunderasse anschaffen wollen. Leider passiert das selten, die meisten Hundebesitzer schaffen sich den Hund erst an nach dem Motto "Gefällt mir, her damit!" und Tierärzte (und in Verhaltensfragen Hundetrainer) werden erst konsultiert, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist, wenn die röchelnde, faltige, knickrutige Bulldogge oder der hochgradig allergische und von chronischer Demodikose und chronischer Otitis geplagte Shar Pei dann da ist.
Tierärzte, auch von ganze oben (z.B. Pressemitteilungen der Bundestierärztekammer ), kritisieren schon seit Jahren bestimmte Hunderassen wegen Qualzuchtmerkmalen.
Wenn das "folgenlose Nörgelei" ist, dann ja wohl nur, weil Hundezüchter und leider zu einem großen Teil auch Käufer bestimmter Rassen sich Augen und Ohren zuhalten und "lalala" singen. Wollen Hundezüchter wirklich solange warten, bis sie mal was davon umsetzen, bis es ihnen von Gesetzgeber vorgeschrieben und irgendwann auch durchgesetzt wird? Das ist ein Armutszeugnis für angebliche Hundeliebhaber.
Ich finde auch das diskutieren im Forum nicht sinnfrei. Selbst wenn niemand hier jemals eine entsprechende Rasse züchtet, vielleicht liest ja mal ein Interessent einen Teil dieses Threads und überlegt es sicht nochmal, ob er sich eine Englische Bulldogge oder einen "Micro-Tea Cup Yorkie" aus 1kg schweren Eltern anschafft.