Beiträge von Marula

    Bei nem anderen Rüden, der ein oder zwei Mal oder nie gedeckt hat, der genetisch wirklich was bringen könnte für die Rasse weil er nicht mit der kompletten eingetragenen Population engstens verwandt ist, da darf man dann offiziell nicht (oder besser: Nicht ohne Ausnahmegenehmigung), weil hat ja nie natürlich gedeckt.
    Bisschen paradox, oder?

    Ich Schussel... es muss natürlich nur "nie gedeckt heißen", "ein oder zwei Mal" würde ja wieder gehen.


    So, letzter Post vorerst, sorry für die 3 Postings in einer Reihe!

    Aber dann ist es doch keine Zucht im wörtlichen Sinne, Zucht ist doch ein Prozess, ein Wurf je nur eine Teilsequenz auf dem Weg zum Ziel.

    Ich habe auch nix gegen reine Würfe mit "Pet-Plätzen" (ich übernehm das mal so), aber dann steht da für mich kein ZUCHTgedanke hinter.

    Jein... wenn man das immer so schön planen könnte, welcher Wurf einen nun weiterbringt oder nicht...

    Manchmal muss man es auch erstmal machen und gucken was rauskommt. Ich weiß, jetzt zucken einige gleich zusammen, aber jeder, der schon irgendwelches Viehzeugs gezüchtet hat, weiß, dass es auch zu einem gar nicht kleinen Teil einfach Versuch und Irrtum ist. Und deswegen ist es nicht schlecht, wenn man den Spielraum hat, mehr zu versuchen.


    Wenn man nur ganz wenig züchtet und nur mit den aller, aller handverlesensten Hunden und nur dann, wenn man selber was behalten kann, dann werden halt auch ganz, ganz, ganz viele Würfe nie gemacht, die uU auch gut gewesen wären und es fehlt einem ne Menge an Erfahrungswerten, sowohl praktisch was die Zucht und Aufzucht selber angeht als auch was das Kennen der eigenen Linie und was die Hunde so vererben betrifft.

    Den einen oder anderen Wurf mehr zu machen kann man sich halt aber nur verantwortungsvoll leisten, wenn man genug Abnehmer hat. Und wenn man selber die Zeit und das Geld dazu hat, das muss man ja auch mal sehen, die meisten Züchter haben ja gar nicht die Zeit und die Finanzen, mehr als maximal nen Wurf im Jahr, oder eher alle paar Jahre mal einen Wurf zu machen. Da schlägt die Realität auch wieder zu. :D

    Es ist in allen FCI Mitgliedländern laut FCI ZO untersagt, künstliche Befruchtungen vorzunehmen, wenn Rüde und Hündin nicht mindestens einmal natürlich gedeckt, bzw. natürlich geboren haben.
    Das diese Regelung oftmals unterwandert wird, tja, daß ist mir bekannt, erlaubt und von den einzelnen Ländern bzw. RZV geduldet werden, dürfte es eigentlich nicht.

    Aber wie so oft, wo kein Kläger, da kein Richter.

    Tatsächlich, ich hab grad auch nochmal nachgelesen, du hast Recht! Ich dachte irgendwie, das sei nur VDH + einige weitere.

    Aber ich weiß, dass das im Ausland wesentlich lockerer gehandhabt wird, denn ich kenne doch einige solcher Würfe. Ich finde aber auch nicht, dass es da irgendwas zu klagen oder zu richten gibt, ich finde das ist schlicht und einfach Sache des Züchters, ob er ne KB mit TG-Sperma macht oder nicht.


    Ich mein, wenn bekannt ist, dass es in dieser Rasse Probleme mit natürlichen Deckakten gibt, würde ich da drauf achten, als Züchter, als Verein, als Welpenkäufer. Aber sonst ist mir persönlich das herzlich egal, wenn der Züchter mir da andere plausibele Gründe für nennen kann und ehrlich mit dem Thema umgegangen wird.

    Wie viele "natürliche" Deckakte sind so wahnsinnig natürlich nun auch wieder nicht (einer hält die Hündin, einer den Rüden und einer führt das Glied ein...)? Wie viele "natürliche" Deckakte sind in Wirklichkeit side-by-side AI's durch den Züchter selber (ich kenne jedenfalls ne Reihe Züchter, die sich da selber mit Teetasse und Pipette helfen, und das nicht erst seit neuestem, das wird schon seit Jahrzehnten gemacht) oder durch den Haustierarzt des Züchters, der nix von VDH oder FCI weiß und sich dafür auch nicht interessiert?


    Es gab in einer Rasse, die mit meiner verwandt ist, vor 2 Jahren oder so einen Wurf aus TG-Sperma, da hatte der Rüde tatsächlich schon natürlich gedeckt... und zwar schon etliche Male, vor 20 Jahren um den Dreh, und seine Nackommen waren auch wieder sehr fleißig, so dass heute fast kein Pedigree mehr frei von diesem Rüden (oder seinem Vollbruder) ist.
    DA ist dann Gefriersperma erlaubt, weil der Rüde hat ja bewiesen, dass er decken kann. Das dieser zigste Wurf nach diesem Rüden genetisch so überflüssig wie ein Kropf ist... egaaaaaaaaal!

    Bei nem anderen Rüden, der ein oder zwei Mal oder nie gedeckt hat, der genetisch wirklich was bringen könnte für die Rasse weil er nicht mit der kompletten eingetragenen Population engstens verwandt ist, da darf man dann offiziell nicht (oder besser: Nicht ohne Ausnahmegenehmigung), weil hat ja nie natürlich gedeckt.
    Bisschen paradox, oder?

    [...]

    Wenn man sich aber nun anschaut, das bei den Zuchten Würfe produziert werden, bei denen die Nachzuchten gar nicht in die Zucht gehen, die Züchter selbst kein Tier behalten, und die Interessenten kein Zuchtinteresse haben, welcher Plan steckt dann dahinter. Dann kann ich mir den Wurf doch auch sparen? Also wieso wird sowas überhaupt angesetzt?

    Meinem Gefühl nach schauen die wenigstens Züchter wirklich weit genug.

    Wenn beim Dackel gut 700 Würfe 2015 angesetzt gewesen sind, müsste es folglich 2015 700 neue Zuchthunde gegegeben haben, wenn nur einer je Wurf in die Zucht geht, was ja diese Verpaarung rechtfertigen würde. Es sei denn irgendwas ist schief gelaufen und keiner im Wurf ist geeignet. Denn es ist ja nicht alles supi, es geht bei Zucht und Weiterentwicklung, Festigung oder das Ausmerzen von aufgetrendene Fehlern,... und das nicht nur in der eigenen Zucht, sondern auch Nachwuchs zu produzieren, der vom genetischen Grundmaterial ein Gewinn für eine andere Verpaarung und für die Rasse an sich zu sein.
    Wenn kein Welpe in die Zucht geht, kann ich es sein lassen, dann habe ich nur niedliche Welpen gehabt und der Mutterhündin eine körperlich stressige Zeit beschert ohne einen Sinn für die Rasse.

    Nee, sehe ich nicht so. Wenn es einen Markt für die Welpen ( = genug gute Plätze) gibt und die Zucht an sich vernünftig geführt wird, dann finde ich es völlig ok, wenn auch Würfe gemacht werden, wo erstmal nur "Pet-Plätze" bedient werden.
    Irgendwo müssen die gut gezüchteten, gut sozialisierten Welpen vom seriösen Züchter ja herkommen, die jeder nehmen sollte, der keinen TS-Hund möchte.

    Zumal es eh Illusion ist, dass man so genau planen kann, welcher Wurf die Rasse weiterbringt und welcher nicht. Bei allem Wissen und aller Kompetenz ist da immer noch ein gutes Stück Unabwägbarkeit drin.

    Kann sein, dass aus dem sorgfältigst geplanten Wurf mit den ganz bestimmten Zuchtziel, wo man selber seine zukünftige Zuchthündin von zurückbehalten wollte, kein einziger Welpe wirklich überragend wird oder auch nur wirklich gut zuchtgeeignet, und kann auch sein, dass sich eine ordentliche, aber auf dem Papier gar nicht so überragend ausehende Verbindung gut macht und einer der Welpenbesitzer dann doch mal an's züchten denkt oder seinen Rüden kören lässt oder man ne Hündin in Zuchtmiete nehmen kann, obwohl es anfangs nicht geplant war.


    Ich kenne es bei meinen Minderrassen mit nur wenigen Welpeninteressenten eher so, dass der Züchter 3 auf dem Papier mehr oder minder gleichwertig aussehende Verbindungen machen könnte, sich aber entscheiden muss welchen Wurf er macht, weil er gar nicht genug potenzielle Käufer hat und sonst am Ende mit 20 unverkauften Junghunden da sitzen würde.

    Ob nun der Plan, den er letztlich umsetzt, der tollste war, oder einer der beiden anderen, die ein Hirngespinst geblieben sind?

    Wenn es mehr Pet-Plätze gäbe, dann hätte er alle drei machen können und nachher hätte man gesehen, ob da irgendwo was überragendes dabei war. Und wenn dann 2 von 3 Würfen nur durchschnittlich waren, so what, solange die Hunde auf Lebenszeit gut untergebracht sind ist doch alles in Butter.

    Insofern, bei Rassen wo es einen guten Markt gibt, finde ich es völlig ok, ein bisschen mehr zu züchten, auch wenn man selber nix behalten kann.

    @Marula Du hast ja das mit dem Gefriersperma angesprochen, man könne ja frühzeitig einfrieren, so lang die Qualität noch gegeben ist und wenn er dann älter ist dieses nutzen.

    Egt dachte ich, dass man eine künstliche Befruchtung unterm FCI nur machen darf, wenn beide Zuchtpartner bereits auf natürlichem Weg für Nachwuchs gesorgt haben? Das wäre ja dann nicht gegeben, wenn er zB. mit 12 noch nie gedeckt hat und dann die Qualität zu schlecht ist.
    [...]

    Ist von Land zu Land unterschiedlich, das mit dem "zuerst ein natürlicher Deckakt" ist lange nicht in allen FCI-Ländern Pflicht. Insofern kann man dann auch recht einfach ins Ausland ausweichen, notfalls indem man die Hündin pro forma "verkauft" und dann tragend "zurückkauft" oder Hündin und Wurf samt ausländischen Papieren "zurückkauft". Alles schon dagewesen.

    Außerdem gibt es für sowas auch Sondergenehmigungen, wie großzügig damit umgegangen wird, ist von Verein zu Verein unterschiedlich.
    Ich persönlich finde, wenn es eine genetisch sinnvolle Verpaarung ist, zum Beispiel eben von nicht ganz solchen Allerweltslinien und aus langlebigen, fitten Eltern mit ebensolcher Verwandschaft, dann sollte man da ruhig mal die eine oder andere Ausnahme machen, solange ein natürlicher Deckakt die Regel in dieser Rasse ist.

    @Marula kann scheinbar schon sein, zumindest wenn man die aktuellen gefallenen und geplanten Würfe in der Database anschaut sind in Deutschland von 16 Einträgen 3 der Rüden älter als 4 Jahre.[...]

    Naja, das heißt ja nur, dass es so gemacht wird, nicht, dass es keine Alternative zum jungen Rüden gäbe, wenn man gezielt nach nem etwas älteren/reiferen Rüden suchen würde, der noch keine oder noch nicht so viele Nachkommen hat.


    Und dann gibt es Rassen, wo Rüden nicht mehr so zuverlässig decken und wo es sogar unter Züchtern ein "Höchstalter" gibt, wo man sagt, wenn der Rüde bis dahin nicht gedeckt hat, dann schafft er es sowieso nie. Würde man denen jetzt erklären, die sollen warten bis der Rüde 8 Jahre alt ist, würden die dich wahrscheinlich für schwachsinnig erklären.
    [...]

    Naja, da muss man halt auch Realität von Wunschdenken unterscheiden. Wär schön, wenn alle Hunde noch bis ins Seniorenalter topfit wären und weder Libido noch Spermaqualität je nachlassen würden, aber so ist ja ja nicht und das ist bis zu nem gewissen Grad auch normal.

    Salukis kommen idR erst etwas später in den Zuchteinsatz, Hündinnen selten vor 4 Jahren und gar nicht so selten auch das erste und einzige Mal mit 6-7 Jahren, besonders wenn sie vorher im Sport waren. Rüden decken meistens auch erst ab 4 Jahre aufwärts und ich kenne diverse gute, normalgroße Würfe von über 10 jährigen Rüden.

    ABER auf meiner Welpensuche die letzten zwei Jahre habe ich halt auch die andere Seite erlebt, wo dann so ewig lange gewartet wird, dass die Hunde dann am Ende schlicht zu alt sind.

    In dem einen Fall hatte die knapp 7-jährige Hündin ausgerechnet dieses Mal, wo sie gedeckt werden sollte, das erste und bisher einzige Mal in ihrem Leben eine irreguläre Hitze, es gab keinen Deckakt weil sie nicht richtig stand und bei der nächsten Hitze (wird nur ca. 1x im Jahr heiß) war sie dann über die Altergrenze.

    In nem anderen Fall hat die 4-jährige Hündin gut gestanden, aber der fast 12-jährige Rüde ohne Deckerfahrung hat eben nicht gedeckt - naja. Der war zwar so noch topfit, die 12 Jahre hat man dem wirklich nichtmal ansatzweise angesehen, ist ein paar Monate vor dem Deckakt auch noch wirklich gute Zeiten auf der Rennbahn gelaufen, die manche jüngeren Hunde nicht schaffen. Aber es ist halt trotzdem ein Hundesenior... selbst wenn er gedeckt hätte, man weiß nicht, wie die Spermaqualität gewesen wäre... schade drum, leistungsstarker Hund mit seltenem Pedigree, der nur einfach nicht besonders "schön" war und daher in jüngeren Jahren nie angefragt wurde.

    In nem anderen Fall hat der Rüde zwar gedeckt (9 Jahre alt, auf 4-jährige Hündin), auch das erste Mal, aber die Hündin blieb leer. Ne Spermaprobe ergab dann: Fast keine vitalen Schwimmer. Ob's am Alter lag oder andere Ursachen hatte, wird man im Nachhinein nicht mehr erfahren, er ist in jungen Jahren nie getestet worden.

    Andere Bekannte hatten es, dass die Hündin mit 6 Jahren den ersten ihr zugedachten Rüden und mit 7 Jahren den zweiten abgebissen hat und dann war sie halt auch über die Altersgrenze.
    Kann vorkommen, dass die Hündin den Rüden einfach nicht mag, manchmal muss man ihr ein paar Herren vorstellen bis sie einen findet der ihrem Geschmack entspricht. Wenn man bei ner jungen Hündin auf die Art und Weise zwei Hitzen "verschwendet", kein Problem, man hat ja noch Zeit. Wenn sie schon so alt ist, dass es die letzte Chance ist - schade!

    Eine andere Bekannte wollte immer gern mit ihrem Rüden züchten, hatte aber keine passende eigene Hündin und keine Anfragen für ihn. Sie hat es immer rausgeschoben und am Ende, als sie sich entschloss, wenigstens Sperma einzufrieren, hatte der dann 10-jährige Rüde zwar noch ne einwandfreie Libido, aber keine gute Ejakulatqualität mehr und man konnte nix mehr tiefkühlen - als junger Rüde hatte er ne super Samenqualität, das war damals mal für einen geplanten und dann doch nicht zustande gkommenen Deckakt schonmal getestet worden.


    Also, so ganz bis Ultima Ratio würde ich auch nicht warte, ich persönlich finde bei meiner Rasse für Hündinnen so 4 Jahre ein gutes Alter und Rüden so 4-6... gern dann später nochmal so mit 6-7 Jahren den Zweitwurf aus einer Hündin und Rüden halt ein bisschen warten, bis der erste Wurf ein paar Jahre alt ist, und dann vielleicht nochmal.

    Ist toll, wenn ein 12-jähriger Rüden noch gut und erfolgreich decken kann und eine 7-jährige Erstlingshündin willig und fruchtbar ist und mühelos nen normalgroßen Wurf aufzieht. Aber ein 12 jähriger Rüde ist halt nach menschlichem Standard ein 70-80 Jahre alter Opi und ne 7-jährige Hündin ist wie eine 40-jährige erstgebärende Frau und da hat die Natur dann einfach Grenzen gesetzt.


    mich würde an der Stelle mal interessieren warum es scheinbar ok ist, dass ein Rüde teilweise das Doppelte an Nachkommen und mehr als die durchschnittliche Hündin hat? Sollte es nicht idealer Weise möglichst gleich wenig sein? Damit so viel verschiedene Rüden wie möglich zum Zug kommen? Klar fällt das in der größeren Population nicht so sehr ins Gewicht aber da fängt das Problem doch an. Welchen Vorteil hat es denn, nach 5-6 noch weiter zu machen und warum geht man da als Züchter noch hin? :omg:

    Ja, ich finde auch Rüden sollten nicht so oft ran. Ist zwar schön wenn man weiß was ein Rüde so bringt, aber dem gegenüber steht halt der Nachteil für die gesamte Population. Es ist in so vielen Rassen so, wie yane für ihre Pudelhündin etwas weiter vorn schrieb: Es ist fast unmöglich, Pedigrees zu finden, die frei sind von bestimmten Rüden und ein paar Generationen später doppelt man unweigerlich von allen Seiten auf die zurück.

    Was ist denn wichtiger? Arbeit oder Gesundheit?

    Rassespezifische Zuchtstrategien | Irene Sommerfeld-Stur

    Für mich persönlich Gesundheit... nen gesunder Hund kann wenigstens noch ein netter Begleithund sein, sein Leben genießen und Freude machen, ein kranker kann weder das noch kann er arbeiten.

    Wenn man genug Hunde hat, das man wählen kann, dann kann man natürlich beides berücksichtigen...

    Bei uns sind 5 Würfe nach einem Rüden auch schon viel, das kann man halt je nach der Größe der Rasse nicht vergleichen. Bei zahlenmäßig kleinen Rassen müsste die Deckaktbegrenzung pro Rüde niedriger sein, bei großen Rassen höher.

    Aber ich weiß auch nicht, was so gut daran sein soll, einen Rüden mit 2 Jahren oder irgendwo um den Dreh schon einzusetzen? Ich mein, viele Hunde sind in dem Alter noch nichtmal mit der geistigen Entwicklung ganz fertig (meiner ist jetzt 2 1/2 und noch der reinste Kindskopf) und es gibt so, so, so viele gesundheitliche Probleme, die sich erst im mittleren bis höheren Alter zeigen.

    Da kann man noch so lange Pedigrees studieren, ob dieser Hund gesund bleibt, weiß man erst, wenn dieser Hund gesund geblieben ist. Ein Rüde, wo mit 8 noch alle Geschwister fit und gesund sind und die Eltern und deren Geschwister bereits gesund ein gutes zweistelliges Alter erreicht haben und der selber auch noch fit ist... da ist die Wahrscheinlichkeit einfach kleiner, dass da noch böse Überraschungen kommen als bei nem zweijährigen, dessen Eltern auch grade mal erst 4 oder 6 Jahre alt sind.
    Ich mein, man kann auch nicht bis zum St. Nimmerleins Tag warten, bei älteren Rüden sinkt dann irgendwann die Spermaqualität und manchmal lässt auch die Libido deutlich nach. Aber so bis 8 Jahre oder so ist ja idR noch alles im grünen Bereich.


    Es kann mal Ausnahmen geben, wenn man zum Beispiel grade diese eine, bestimmte Vaterlinie mit einer bestimmten Hündin kombinieren will, dafür nen Rüden importiert hat und die Hündin, die man einsetzen will, nunmal schon nicht mehr die jüngste ist, man also von der Mutterseite aus nicht mehr ewig warten kann... in solchen oder ähnlichen Fällen mag es in Einzelfällen gerechtfertigt sein, einen jungen Rüden einzusetzen.

    Heute gibt es außerdem die Möglichkeit, TG-Sperma einzulagern und erstmal abzuwarten, wie sich der Rüde und seine Verwandschaft machen. Da hat man dann, gute Ejakulatqualität vorausgesetzt, ordentliches Sperma von einem vitalen, jungen Hund und kann trotzdem erstmal ein paar Jahre warten was da so passiert.

    Und die Rüden sind doch noch da, auch wenn man ein bisschen länger wartet, ist ja nicht so, dass sie für die Zucht verloren wären. Dann nimmt man halt erstmal nen Bruder des Vaters des Jungrüden den man sonst vielleicht nehmen würde, oder so, und in ein paar Jahren dann den vielversprechenden Newcomer. Kann doch nicht sein, dass so ein 2-jähriges Küken der absolut einzige passende Kandidat ist und es keinen ordentlichen Hund in gestandenem Alter gibt, der noch keine zig Würfe hatte?

    Ich find die Diskussion auf den letzten Seiten wirklich interessant, aber es gab ja schon einige Thread über Outcrossprogramme, genetische Vielfalt etc pp. Vielleicht würde es mehr Sinn machen die aktuelle Diskussion dahin zu verlagern?


    Ich meine Inzucht, genetische Verarmung und deren Folgen tragen sicher das ihrige zum Enstehen von Qualzuchtmerkmalen bei, aber letztlich handelt es sich da überwiegend um unabsichtliche und unbewusst geförderte und eigentlich von niemandem gewünschte Prozesse, während es ja bei Qualzucht eher um bewusst selektierte Merkmale geht, die irgendjemand will oder die man zumindest willig und sehenden Auges in Kauf nimmt.

    Zum einen arbeitet die Emmi Pet mit Ultraschall. Zum anderen kostet die auch mal eben gute 180 Öcken mehr als eine stinknormale elektrische ZB. Aus meiner Sicht reine Geldmacherei. Die Ultraschall ZB für Menschen sind nämlich deutlich günstiger.

    Vibration ist bei meiner Hündin auch eh nicht so ein Problem, das nimmt die recht gelassen. Die kennt ja auch schon Krallen dremeln und lässt sich sowieso überall begrapschen und alles mit sich machen.

    Ist die Emmi Pet denn sonst irgendwie anders als ne US-Zahnbüste für Menschen, weiß das einer?
    Ich dachte mir so, ich könnte ja sonst auch einfach ein paar Aufsätze mehr nehmen und das Dings mit jeweils eigenen Aufsätzen für den einen kaputten Zahn bei meiner Hündin und halt ansonsten für mich selber nehmen...

    Weil es schon mal angedeutet wurde... Ja ich benutze für meinen Hund Zahnseide und nein das ist nicht übertrieben weil sie sonst wahrscheinlich keinen einzigen Incisivi mehr hätte...

    Stella neigt, rassebedingt, zu schlechten Zähnen... einen musste ich schon ziehen lassen... an ihren oberen Incisivi hat sie MASSIV Zahnfleischschwund und ohne der regelmäßigen Pflege wären die sicher schon alle weggefault...

    Ich reibe die Zähne übrigens nur mit trockenem Küchenpapier ab und entferne damit Beläge. Muss ich aber mind. 1x die Woche machen. Danach säuber ich die Zahnzwischenräume mit Zahnseidesticks und am Ende reibe ich mit Chlorhexamedgel alles ein...
    Sie wird jetzt 7, Zahnstein mussten wir erst 1x entfernen und auch nur weil ein Incisivi weg musste... die Zahnseide Reinigung mach ich erst seitdem... vorher hab ich mein Augenmerk nämlich gar nicht so auf die gerichtet und immer nur va die hintersten Molare beobachtet. Sonst hätte sie vll noch alle Zähne...

    Zum kauen gebe ich 8in1 gedrehte Kauröllchen. Die wirken hier Bombe!!!! Seit ich die gebe setzt sie kaum mehr Zahnstein an den hintersten M's an!

    Das klingt schon echt super, ich wünschte mehr Leute würden sich solche Mühe machen (auch wie die anderen hier im Thread...). Leider ist die Einstellung ja noch sehr verbreitet, dass Hunde ab dem mittleren Alter und alte Hunde sowieso halt Zahnstein haben und das Hunde immer aus dem Maul stinken, das gehört so.


    Meine haben zum Glück super gute Zahnsubstanz und kauen auch total gern, so dass ich es leicht hab. Die Salukihündin noch hat noch bessere Gene als der Salukirüde, glaube ich. Beide haben kein Zahnstein, keine Parodontose, kein Mundgeruch. Nur ab und an mal etwas schmieriger Belag an den Fangzähnen (da ist's auch mit Kausachen schlecht), den ich mit kleinen Mulltupfern und Wasserstoffperoxid wegrubbel.

    Allerdings hat die Hündin sich vor einigen Monaten an einem harten Stück Sandknochen (war wohl doch ein Stück Kortikalis drin), nachdem sie jahrelang verschiedenste normal hundegeeignete Knochen gefressen hat, eine Slabfraktur am P4, dem großen Prämolaren im Oberkiefer, zugezogen. Pulpahöhle eröffnet (war am bluten + Nerv liegt dann frei), die Wahl war nur zwischen Zahn ziehen oder Füllung. Jetzt hat sie halt ne Füllung. Bisher hält sie auch, weiche Knochen wie z.B. Hühnerbeine mit Rückenstück oder aber harte Kausachen (Rinderkopfhaut, - leftzen, -nasen) gehen gut.

    Die Bruchfläche wo das Stück Zahn "abgeplatzt" ist, war rauh. Ist zwar im Zuge der Füllung gegelättet und poliert worden, aber da setzt sich doch verstärkt was ab. Dafür werde ich mir demnächst wohl mal so eine Ultraschallzahnbürste kaufen, bin noch am überlegen, ob es wirklich das Modell für Tiere sein muss oder ob man auch eine für Menschen nehmen kann?