@Marula kann scheinbar schon sein, zumindest wenn man die aktuellen gefallenen und geplanten Würfe in der Database anschaut sind in Deutschland von 16 Einträgen 3 der Rüden älter als 4 Jahre.[...]
Naja, das heißt ja nur, dass es so gemacht wird, nicht, dass es keine Alternative zum jungen Rüden gäbe, wenn man gezielt nach nem etwas älteren/reiferen Rüden suchen würde, der noch keine oder noch nicht so viele Nachkommen hat.
Und dann gibt es Rassen, wo Rüden nicht mehr so zuverlässig decken und wo es sogar unter Züchtern ein "Höchstalter" gibt, wo man sagt, wenn der Rüde bis dahin nicht gedeckt hat, dann schafft er es sowieso nie. Würde man denen jetzt erklären, die sollen warten bis der Rüde 8 Jahre alt ist, würden die dich wahrscheinlich für schwachsinnig erklären.
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Naja, da muss man halt auch Realität von Wunschdenken unterscheiden. Wär schön, wenn alle Hunde noch bis ins Seniorenalter topfit wären und weder Libido noch Spermaqualität je nachlassen würden, aber so ist ja ja nicht und das ist bis zu nem gewissen Grad auch normal.
Salukis kommen idR erst etwas später in den Zuchteinsatz, Hündinnen selten vor 4 Jahren und gar nicht so selten auch das erste und einzige Mal mit 6-7 Jahren, besonders wenn sie vorher im Sport waren. Rüden decken meistens auch erst ab 4 Jahre aufwärts und ich kenne diverse gute, normalgroße Würfe von über 10 jährigen Rüden.
ABER auf meiner Welpensuche die letzten zwei Jahre habe ich halt auch die andere Seite erlebt, wo dann so ewig lange gewartet wird, dass die Hunde dann am Ende schlicht zu alt sind.
In dem einen Fall hatte die knapp 7-jährige Hündin ausgerechnet dieses Mal, wo sie gedeckt werden sollte, das erste und bisher einzige Mal in ihrem Leben eine irreguläre Hitze, es gab keinen Deckakt weil sie nicht richtig stand und bei der nächsten Hitze (wird nur ca. 1x im Jahr heiß) war sie dann über die Altergrenze.
In nem anderen Fall hat die 4-jährige Hündin gut gestanden, aber der fast 12-jährige Rüde ohne Deckerfahrung hat eben nicht gedeckt - naja. Der war zwar so noch topfit, die 12 Jahre hat man dem wirklich nichtmal ansatzweise angesehen, ist ein paar Monate vor dem Deckakt auch noch wirklich gute Zeiten auf der Rennbahn gelaufen, die manche jüngeren Hunde nicht schaffen. Aber es ist halt trotzdem ein Hundesenior... selbst wenn er gedeckt hätte, man weiß nicht, wie die Spermaqualität gewesen wäre... schade drum, leistungsstarker Hund mit seltenem Pedigree, der nur einfach nicht besonders "schön" war und daher in jüngeren Jahren nie angefragt wurde.
In nem anderen Fall hat der Rüde zwar gedeckt (9 Jahre alt, auf 4-jährige Hündin), auch das erste Mal, aber die Hündin blieb leer. Ne Spermaprobe ergab dann: Fast keine vitalen Schwimmer. Ob's am Alter lag oder andere Ursachen hatte, wird man im Nachhinein nicht mehr erfahren, er ist in jungen Jahren nie getestet worden.
Andere Bekannte hatten es, dass die Hündin mit 6 Jahren den ersten ihr zugedachten Rüden und mit 7 Jahren den zweiten abgebissen hat und dann war sie halt auch über die Altersgrenze.
Kann vorkommen, dass die Hündin den Rüden einfach nicht mag, manchmal muss man ihr ein paar Herren vorstellen bis sie einen findet der ihrem Geschmack entspricht. Wenn man bei ner jungen Hündin auf die Art und Weise zwei Hitzen "verschwendet", kein Problem, man hat ja noch Zeit. Wenn sie schon so alt ist, dass es die letzte Chance ist - schade!
Eine andere Bekannte wollte immer gern mit ihrem Rüden züchten, hatte aber keine passende eigene Hündin und keine Anfragen für ihn. Sie hat es immer rausgeschoben und am Ende, als sie sich entschloss, wenigstens Sperma einzufrieren, hatte der dann 10-jährige Rüde zwar noch ne einwandfreie Libido, aber keine gute Ejakulatqualität mehr und man konnte nix mehr tiefkühlen - als junger Rüde hatte er ne super Samenqualität, das war damals mal für einen geplanten und dann doch nicht zustande gkommenen Deckakt schonmal getestet worden.
Also, so ganz bis Ultima Ratio würde ich auch nicht warte, ich persönlich finde bei meiner Rasse für Hündinnen so 4 Jahre ein gutes Alter und Rüden so 4-6... gern dann später nochmal so mit 6-7 Jahren den Zweitwurf aus einer Hündin und Rüden halt ein bisschen warten, bis der erste Wurf ein paar Jahre alt ist, und dann vielleicht nochmal.
Ist toll, wenn ein 12-jähriger Rüden noch gut und erfolgreich decken kann und eine 7-jährige Erstlingshündin willig und fruchtbar ist und mühelos nen normalgroßen Wurf aufzieht. Aber ein 12 jähriger Rüde ist halt nach menschlichem Standard ein 70-80 Jahre alter Opi und ne 7-jährige Hündin ist wie eine 40-jährige erstgebärende Frau und da hat die Natur dann einfach Grenzen gesetzt.
mich würde an der Stelle mal interessieren warum es scheinbar ok ist, dass ein Rüde teilweise das Doppelte an Nachkommen und mehr als die durchschnittliche Hündin hat? Sollte es nicht idealer Weise möglichst gleich wenig sein? Damit so viel verschiedene Rüden wie möglich zum Zug kommen? Klar fällt das in der größeren Population nicht so sehr ins Gewicht aber da fängt das Problem doch an. Welchen Vorteil hat es denn, nach 5-6 noch weiter zu machen und warum geht man da als Züchter noch hin? 
Ja, ich finde auch Rüden sollten nicht so oft ran. Ist zwar schön wenn man weiß was ein Rüde so bringt, aber dem gegenüber steht halt der Nachteil für die gesamte Population. Es ist in so vielen Rassen so, wie yane für ihre Pudelhündin etwas weiter vorn schrieb: Es ist fast unmöglich, Pedigrees zu finden, die frei sind von bestimmten Rüden und ein paar Generationen später doppelt man unweigerlich von allen Seiten auf die zurück.
Für mich persönlich Gesundheit... nen gesunder Hund kann wenigstens noch ein netter Begleithund sein, sein Leben genießen und Freude machen, ein kranker kann weder das noch kann er arbeiten.
Wenn man genug Hunde hat, das man wählen kann, dann kann man natürlich beides berücksichtigen...