Beiträge von Marula

    So, Kätzchenalarm die zweite...

    Nachdem ich das schwarze Kätzchen, dass ich vor 2 Wochen bekommen hatte, aufgepäppelt haben, habe ich die kleine erstmal bei meinen Eltern gelassen - mein Vater feiert heute Geburtstag und die Hoffnung war, dass sich unter seinen alten Freunden (und deren Frauen/Freundinnen/LAG's) der einen oder die eine oder andere erweichen lässt, da sind viele (ehemalige) Katzenbesitzer dabei.
    Vielleicht werden meine Eltern aber auch selber weich, mal gucken. Ich musste vor zwei Wochen nämlich ihren letzten verbleibenden Kater einschläfern, jetzt sind sie katzenlos. Eigentlich wollten sie erstmal länger keine Katze mehr, vor allen wegen Verreisen (von uns Kindern ist ja nun auch keiner mehr im Haus oder direkt in der Nähe und sie würden vielleicht gern mehr unterwegs sein, wenn mein Vater in ein paar Jahren in Rente geht). Und dann werden Katzen halt auch so alt, unsere bisher sind 18, irgendwas zwischen 15 und 20 und 12 Jahre alt geworden - der 12-jährige war eigentlich noch fit, hat dann aber eine schreckliche akute Pankreatitis bekommen. Sonst würde der heute noch leben.
    Aber naja, manchmal entscheidet man sich dann ja vielleicht doch um. Mal sehen.


    Jedenfalls, nachdem ich Kätzchen Nummer 1 nun mehr oder minder erstmal untergebracht hatte und ein einzelnes, total zahmes Kätzchen mit Sicherheit vermittelbar wäre, habe ich vorhin grade VIER weitere Findelkinder bekommen.
    Gefunden im Insustriegebiet, sie irrten auf dem Radweg und im Gebüsch auf einer angrenzenden Brache rum, waren kläglich am maunzen und die Mutter war nicht zu finden. Nachdem sie sich immer wieder auf die Straße verirrt hatten und Gefahr liefen, überfahren zu werden, haben Passanten sie eingesammelt.
    Ich denk mal selbst wenn man die Mutter finden könnte, das wird wahrscheinlich eine Streunerkatze sein, da so im Industriegebiet.

    Die müssten so 5-6 Wochen alt sein und sehen so erstmal ganz fit und munter aus. Haben schon zwei Beutel Feuchtfutter verputzt wie die Barbaren. Sind aber noch recht scheu, eine spuckt und faucht und versucht zu kratzen wenn man was von ihr will, zwei sind so mittel, aber auch nicht begeistert und die vierte geht so, die könnte wohl recht schnell zahm werden. Zum Glück sind sie ja noch klein genug, dass man da Hoffnung hat.

    Zwei sind so wildfarbene grau-braun Tiger ohne Abzeichen, eine ist ein silbergrauer "Whiskas-Werbung-Tiger" mit weißem Latz, weißen Zehen und weißer Nase und eine (das scheueste Kätzchen) ist ein sehr dunkler Grautiger mit weißen Pfoten, sie ein bisschen aus wie so ein "smokey black".


    Es ist echt ein Fass ohne Boden mit den Katzenwelpen. Meine Mutter hat schon gesagt, dass sie Spaß dran hätte, ab und zu Babykatzen zu päppel und so, aber die Vermittlung... :???:
    Ich weiß noch, als wir vor Jahren mal bei unserem örtlichen TS-Verein angefragt haben - deren Aussage war halt: Kümmern sie sich wenn's irgend geht selber drum, wir sind voll bis unter's Dach und können auch keine Vermittlungshilfe leisten.

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    Bezüglich Verletzungen.. Ich habe ja ein Auge auf die bunten Windspiele geworfen. Die sind ja tlw aus Amerika und vom Typ her größer und kräftiger.

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    Also, wenn man sich mal auf US-amerikanischen Züchterhomepages, in Foren, Facebookgruppen und auf Rescue-Seiten umguckt, dann haben auch die größeren Windspiele nach US-Standard damit noch Probleme, ob in kleinerem oder in ähnlichem Ausmaß wie die FCI-Spielchen vermag ich nicht zu sagen.

    Aber wahrscheinlich mehr als Whippets, denn da hört man erstmal nicht häufiger von Beinbrüchen als bei den großen Windhunden und als bei allen anderen Hunden auch.

    Außerdem sehe ich bei den Amis das Risiko, dass die halt hier in Deutschland nicht kontrolliert gezüchtet werden, da sie ja nunmal laut FCI-Standard nicht zur Zucht zugelassen werden. Ich hab da jetzt nicht so den Überblick, wer da zur Zeit alles züchtet, aber zumindest vor ein paar Jahren, als eine Bekannte sich da mal umgeguckt hatte, war das sehr durchwachsen und eher so grenz-seriös.

    Insgesamt würde ich wohl (wenn ich überhaupt ein Windspiel wollte, was ich nicht will, das ist einfach nicht meine Hundegröße ;) ) eher nach einem FCI-Züchter in Deutschland oder benachbartem Ausland schauen, der eher etwas substanzvollere Hunde züchtet.
    Da kann man sich wenigstens schonmal Verwandschaft anschauen und besser Infos einholen als in den USA (wo ja die meiste Verwandtschaft der hier gezüchteten Ami-Spielchen stehen dürfte, so viele gibts ja davon hier nicht, dementsprechend mager dürfte die Informationslage sein) und hat halt minimale Garantien was Ahnentafelsicherheit, Aufzucht usw angeht, wie das halt im VDH/FCI so ist. Und falls man doch mal was mit dem Hund machen will (ausstellen, Sport), dann hat er auch gleich passende Papiere.

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    Beim Whippet merkt man schon (mehr oder weniger), dass in ihren Adern auch Terrierblut fließt.
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    Genau. Whippets können ganz schön kernig sein, besonders halt was den Jagdtrieb angeht. Man sieht es schön auf der Rennbahn, wenn ein 6er-Feld Whippets in den Startkasten gesetzt wird, ist oft irres, schrilles Gekreische angesagt bis der letzte zappelnde Hund in die Box gestopft ist und die Klappe aufgeht. Und nachher kriegt man die von der Hasenattrappe oft kaum losgeeist.
    Wenn die richtig im Trieb sind, hören und sehen die gar nix mehr, da kann neben der Bahn bald ne Bombe hochgehen.

    Gibt auch Windspiele die so drauf sind, aber die meisten erlebe ich doch als weniger fokussiert/beuteverrückt und leichter durch Umwelteindrücke zu beeindrucken, vielleicht auch, weil sie sich nicht so irre reinsteigern.


    Aber es gibt natürlich auch weniger Leute, die mit Spielchen Rennsport betreiben, vielleicht ist das auch eine Sache der Frühförderung.
    Vielleicht aber auch nicht... Whippets laufen irgendwie fast immer (ob sie immer schnell sind oder immer in Gesellschaft gut laufen usw ist die andere Frage, aber einfach so alleine auf der Bahn ne Runde drehen klappt fast immer, auch bei Hunden aus überwiegenden Showlinien die nur mal so zum Spaß ein bisschen im Training laufen und die als Junghunde nie ne Bahn oder den Kunsthasen gesehen haben), während Spielchen irgendwie meistens erstmal den Mut aufbauen müssen, sich überhaupt vom Besitzer wegzutrauen - der Trieb ist scheinbar bei vielen nicht so stark, dass sie das automatisch machen.

    Dass nicht alle Geschwister gleicher Eltern gleich sind, weiß doch jeder, der Geschwister hat, oder? :???:

    Na klar, Geschwister sind schon alle unterschiedlich und es gibt auch sehr inhomogene Würfe, sowohl vom Verhalten als auch vom Aussehen.

    Aber Hunde werden ja nunmal im Gegensatz zu Menschen selektiv auf ua bestimmtes Verhalten gezüchtet, Rassehunde in geschlossenen Zuchtpopulationen (die meisten) sind auch alle untereinander verwandt, teilwese sogar ziemlich eng verwandt, und sehr viele Verhaltensweisen sind bei ihnen daher in hohem Maße genetisch vorbestimmt - man denke nur an die ganzen rassetypischen Verhaltensunterschiede.

    Ich mein, wenn man Sachen wie Bringfreude oder Vorstehen oder das ausgeprägte "anschleichen/lauern/treiben" der Hütehunde oder den Drang zur Fährtenarbeit genetisch so festlegen kann, dass die Hunde es schon im Welpenalter zeigen und die Anlagen dann nur noch durch Ausbilung in Form gebracht werden müssen und man sie kaum "wegerzogen" bekommt, auch wenn man sie eigentlich gar nicht haben will, dann erscheint es mir auch logisch, dass auch andere Verhaltensweisen eine vergleichbar starke genetische Basis haben könnten bzw dass man sie besser beeinflussen könnte, wenn man darauf Wert legen würde.

    Das ist ja einiges zusammengekommen über den Tag! Ich find auch, die meisten Definitionen gleichen sich ja so ungefähr.

    Das Problem ist, dass man es nicht wirklich auseinander dröseln kann. Jeder Hund greift zu 100% auf seine Veranlagung (ich will das gar nicht auf die Gene reduzieren, denn nach neuesten Erkenntnissen der Epigenetik gibt es ja auch eine Vererbung jenseits der Gene) zurück und zu 100% auf seine Erfahrungen - also Erlerntes.

    Ich habe ja schon einige Pflegehunde und Urlaubshunde bei mir gehabt. Unter anderem auch welche, die ich samt ihrer ganzen Probleme vorher kannte. Bei mir waren sie sofort anders.

    Die meisten Hunde reagieren sehr stark auf das Äußere, auf die Umstände, in denen sie leben, auf ihre Besitzer, das Umfeld. Und sie zeigen sich auch entsprechend. In vielen Fällen auch rasstypische und daher (in der Arbeitssituation) erwünschtes Verhalten! Ich habe ja immer wieder auch mit verzweifelten Hundebesitzern zu tun, deren Hunde sich in irgendeiner Weise Extrem verhalten. Es ist faszinierend wie sich das verändert, wenn man deren Verhalten ändert und sie ihre Trainingstechniken bei der Erziehung ändern.

    Nichtsdestotrotz sehe ich ja bei meinen eigenen Würfen, dass die Zwerge mit den selben Situationen unterschiedlich umgehen. Wie sich das entwickelt, hängt aber wirklich ganz maßgeblich auch vom neuen Zuhause und Besitzer ab.

    Du hast natürlich Recht, dass man es nie ganz genau sagen kann was Wesen und was Aufzucht und Erziehung ist.

    Aber es ist schon bezeichnend, wenn zum Beispiel aus einem Wurf manche Welpen mit 8 Wochen ins neue Zuhause ziehen, manche mit 12 Wochen und manche erst mit nem halben Jahr und trotzdem haben sie als Erwachsene alle ähnliche Tendenzen vom Wesen her (aufgeschlossen/reserviert zu Fremden, verträglich/unverträglich mit gleichgeschlechtlichen Hunden, Geräuschangst/keine Geräuschangst...).


    [...]

    Die Widerstandskraft von Hunden gegenüber widrigen Lebensbedingungen kann sich sehr unterschiedlich zeigen. Ein "wesensfester" Hund schafft es, entweder eine Möglichkeit zu finden, ungünstige Lebensbedingungen zu kompensieren, oder er kann bei Beendigung dieser schnell wieder zu (seinem) angeborenen Normalzustand zurückkehren. Das läßt sich häufig bei Hunden aus schlechter Haltung beobachten: miese Sozialisierung sollte sie fürs Leben verdorben haben, aber manche schaffen es in erstaunlich kurzer Zeit, diese negativen Erfahrungen hinter sich zu lassen und sich ganz anders zu zeigen. Wenn es ein Rassehund ist, bei dem bestimmte Charakterzüge familiär oder rassebezogen erwartet werden können, ist das natürlich besonders auffällig.

    Bei Hunden in optimaler Haltung finde ich es schwieriger, Wesensfestigkeit festzustellen. Erst bei der Bewältigung von Konfliktsituationen zeigt sich, ob diese Resilienz da ist, oder ob bisher die geschützte "Treibhaushaltung" nur den Anschein von Wesensfestigkeit erzeugt hat.
    [...]

    Da kann ich nur zustimmen - manche Hunde erleben schlechtes oder haben eine weniger als optimale Aufzucht und trotzdem werden sie zu unauffälligen, verhaltensnormalen Erwachsenen oder lassen sich mit wenig Aufwand wieder gradebiegen.

    Andere wachsen unter eigentlich optimalen Bedingungen auf und sind unauffällig und stabil - vielleicht wirklich und wahrhaftig, vielleicht auch nur so lange, bis es richtig stressig wird, wissen tut man es erst, wenn man den Hund mal einer Konfliktsituation ausgesetzt hat.

    Und wieder andere wachsen normal bis sehr gut auf und haben trotzdem nen Lattenschuss, mal ganz platt gesagt.


    Genau das (und sonst nichts) fällt für mich unter "wesensfest".

    Alles andere, was hier so beschrieben wird "ansprechbar für den Halter", "Apportieren", "lässt sich vom Halter was sagen", "Bindungsverhalten" sind für mich rassespezifische Eigenheiten oder Erziehungsangelegenheiten.

    Wesensfest ist nach meiner Definition angeboren.

    "Ansprechbar für den Halter/lässt sich was sagen" ist was, was für mich persönlich da doch zugehört.

    Damit meine ich nicht, dass der Hund stets auf Kommandos zu hören hat, um Gottes Willen.
    Schon eher, dass er auch in stressigen Situationen nicht total abdreht und dann nicht mehr erreichbar ist. Wenn er sich so in Stress reinsteigert, dass er nicht mehr aufnahmebereit ist für alle anderen Umweltreize einschließlich dem Halter, das ist für mich nicht wesensfest.

    Also eigentlich genau das, was Hummel auch sagte - er soll trotz Stress noch denken können.
    Dann ist er ja idR auch ansprechbar.

    Mit Gino habe ich gemacht, mit Tim geübt. [...]

    Das bringt es finde ich ganz wunderbar auf den Punkt. Mit einem wesensfesten Hund kann man fast alles was der Alltag so bringt und auch manche nicht alltäglichen Sachen einfach so machen, ohne sich nen Kopf machen zu müssen ob das, wie du schon gesagt hast, "zu viel, zu laut, zu eng..." für ihn ist und ohne es vorher geübt zu haben.

    Den Unterschied merkt man sehr deutlich, wenn man mal beides hatte.


    Objektiv überprüfbar ist das natürlich wirklich schwer, da man ja in Wesenstests eben meistens bekannte und daher trainierbare Aufgaben hat und da man nunmal kein unbeschriebenes Blatt testet, sondern einen Hund in den uU schon eine intensive Sozialisation und viel Training gesteckt wurde bis er genauso souverän reagiert wie ein anderer, der nur minimal sozialisiert wurde und vorher nicht geübt hat.

    @Marula

    Und ich dachte schon an eine ganz spezielle Krankheit oder so! :lol:

    Nee, ganz so schlimm dann doch nicht. :lol:


    Deswegen frage ich ja auch, was ihr ok findet und was nicht. ;)

    Zusatz weil ich nicht mehr editieren konnte:

    Wobei ich es wirklich so sehe: EINE wirkliche, echte Panikbaustelle - raus damit, sofern es eine irrationale, grundlose Panik ist.

    Wenn es begründet ist, z.B. durch schlechte Erfahrungen (ich kenne einen Hund, wo die ganze Familie keine Schussangst hat, aber dieser Hündin wurde im Alter von 7 Monaten ein dicker Böller direkt unter die Füße geworfen von so ein paar Ghettokindern und seitdem hat sie schrecklich Angst vor Knallgeräuschen), dann soll's mir recht sein.

    Aber wenn ein Hund blinde Panik (von der Sorte wo sie vom Balkon springen oder sich durch 3 cm dicke solide Holztüren arbeiten oder die Amaturen aus der Wand reißen... hab ich alles schon gesehen und das ist weder für den Hund noch für den Halter ein tragbarer Zustand) vor irgendwas hat ohne jemals schlechte Erfahrungen gemacht zu haben, dann ist das für mich ein Wesensfehler der mindestens ebenso schwerwiegend ist wie ne D-Hüfte und damit absolut zuchtausschließend.

    Bei milderen Formen von grundloser Furcht (leicht Nervosität bei Geräuschen, Angst vor fliegenden Insekten...) würde ich es mir von Fall zu Fall überlegen, aber ich persönlich würde, wenn ich wählen müsste, eher nen Welpen von Eltern mit unkorrektem Gebäude kaufen als einen mit flattrigen Nerven.

    Naja, das klingt son bisschen nach dem perfekten Hund...
    Laut der Auflistung ist ein Hund, der vor 1 Sache richtig Angst hat ja schon ungeeignet für die Zucht.

    Deswegen frage ich ja auch, was ihr ok findet und was nicht. ;)


    Zitat

    Und grad das Hunde durchaus schlechte Laune kriegen und die auch zeigen wenn was nicht nach ihrer Schnauze geht ist in meinen Augen auch kein Wesensmangel, halt je nach Rasse.
    Käme doch etwas doof wenn der Hund mit Schutztrieb die Backen hält wenn da vorne der komische Mann rumtorkelt und grölt... Klar muss es händelbar sein und er darf nicht einfach reinhacken, aber Bürste, Lefzen kräuseln und sowas gehört für mich zum normalen Verhalten.

    Finde ich auch. "Nicht gut finden" ist ok, "unkontrollierbar rumspacken" nicht. Ordentliche Erziehung und Führung natürlich vorausgesetzt, der beste Hund kann von nem unfähigen Hundeführer verdorben werden.

    Hab ich das überlesen, oder bin ich einfach zu blöd... Aber was ist mit "Schatten" gemeint? :hilfe:

    Ist in meinem Bekanntenkreis ein anderer Ausdruck für "Hat nen Vogel" oder "Hat ne Schraube locker".

    Nimm mal die Russell.Die sind vom Charakter her nicht wesensfest (In Deinem Sinn), zu hibbelig, zu wenig Will to please, zu triebig.

    Ob es da "saubere" Zuchtlinien gibt?

    Um das, was Du unter "wesensfest" beschreibst, beim Russell durchzusetzen, braucht es Erziehung. Und nicht zu knapp.
    Frag mal @Theobroma. Und ich kann davon auch ein Lied singen.

    Inwiefern? Papierlose JRT sind mit die häufigesten Kleinhunde die ich behandele und auch wenn es da echte Arschgeigen gibt, die beißen wie die Zecken, sind die meisten total unauffällig.
    Als Terrier halt recht willensstark, wenn man ihen den kleinen Finger gibt, dann nehmen sie gern die ganze Hand, aber wenn sie einen Besitzer haben der ihnen Bescheid sagt was geht und was nicht meistens ziemlich robust vom Nervenkostum her und können ne Menge ab.

    Das finde ich wiederum nicht.Ich habe meine Hündin auch mit 10 Wochen bekommen und die ersten paar Wochen mussten wir an fast allem arbeiten was sie nicht kannte.
    Sie konnte sich zwar schon immer irsinnig schnell selbst beruhigen, verängstigt und kopflos war sie trotzdem in vielen Situationen.
    Heute mit 6 Monaten kann sich zwar noch viel tun, jedoch geht sie bei, für sie komische und fremde Situationen, ruhig und bedacht hin, bzw bleibt bei mir und wartet ab was ich mache.


    Ihr Schwester blieb bei der Mutter.
    War von anfang an die "stärkste", sprich selbstbewusst und bestimmt. Bis jetzt hat sie wenig kennengelernt und es wird nix mit ihr gemacht, was sich auch deutlich zeigt! Extrem unsicher, nervös ggü Situationen die sie nicht kennt und kopfloses Verhalten wenn sie sich nicht sicher ist!


    Bei der Beschreibung nach einem "guten Wesen", stimme ich @Marula übrigens zu! :bindafür:

    Was ich da immer wieder interessant finde:

    Meine beiden Salukis sind beide nicht grade nach Dogforum-Maßstäben aufgezogen und sozialisiert worden, aber beide sehr ähnlich von den Bedingungen her.

    Ich hab beide mit 7 Monaten direkt vom Züchter übernommen.
    Beide sind im Familenrudel aufgewachsen mit Mutter, Vater (bzw Altrüde als Vaterersatz), Tanten, Geschwistern (bei beiden waren noch ein bzw mehrere Geschwister zuhause) und je einem andersrassigem Hund im Rudel (in einem Fall DSH-Mix, im anderen Kaninchenteckel).
    Beide waren nie groß vom Grundstück runter, nur mal zum TA zum impfen, aber nicht groß zum spazierengehen.
    Beide hatten kaum jemals ein Halsband umgehabt, geschweige denn, dass sie mal spaziergangen wären oder Auto gefahren oder so.
    Die Züchterin der Hündin lebte zwar in der Vorstadt, aber hatte eine hohe Mauer um den Garten, so dass die Welpen/Junghunde von der Außenwelt nicht viel mitkriegten.
    Die Züchterin des Rüden lebt mitten im Wald in Finnland, absolute Alleinlage, die einzigen Nachbarn die sie hat sind Elche und Eichhörnchen.

    Die Züchterin der Hündin hatte ab und an mal Besuch, allerdings nicht so schrecklich viel Hundebesuch.
    Die Züchterin des Rüden hatte viel Besuch zum Welpenknuddeln und auch Kinderbesuch (hatte ihre Nichten und Neffen über die Sommerferien da) und viel Hundebesuch verschiedenster Rassen. Das ist der größte Unterschied in der Aufzucht.

    Die Hündin hat wie gesagt nen Schatten. Weil ich das weiß und sie entsprechend führe, ist sie im Alltag unauffällig, aber das braucht eine gewisse Aufmerksamkeit.
    Der Rüde ist absolut wesensfest, für den ist das Leben ein einziger roter Teppich, der nur für ihn ausgrollt ist. Ok, er findet große Landmaschienen (Mähdrescher, Treckergespanne) ein bisschen unheimlich, aber eben auch nur ein bisschen - er geht ein paar Schritte rückwärts, legt die Ohren an und beschwichtigt, aber er wird nicht kopflos. Das ist ok, finde ich. Ansonsten ist er bombensicher mit Menschen, einschließlich Kinder und Behinderte (untypische Bewegungsmuster, plötzliche unvoprhergesehene Reaktionen) und freundlich + selbstsicher mit anderen Hunden, ohne dabei auf dem Bauch rumzukriechen.


    Die Geschwister der Hündin sind ähnlich diffiziel wie sie, die Geschwister vom Rüden sind alle so "Hansdampf in allen Gassen" wie er. Das setzt sich auch im Rest der Familien so fort, auch wenn ich das bei der Hündin in dem Umfang leider erst lange nach dem Kauf erfahrne habe. Beides überrascht mich nicht mehr.


    Also, lange Rede kurzer Sinn:
    Ich denke, bei nem mangelhaften Wesen kann man manches durch gute Sozialisation und früher Erziehung überdecken, aber ein von Haus aus schon wesensfester Hund braucht nicht viel Aufwand, damit er ein unauffälliger, unkomplizierter Erwachsener wird.