Beiträge von Marula

    Ich kann das mit dem "Beschützer" auch gut verstehen.
    Bei der Anschaffung meines Hundes hab ich an sowas überhaupt nicht gedacht, weil ci sehr ländlich aufgewachsen bin. Aber nun in der Stadt, z.B. wenn ich spät abends nochmal öffentliche Verkehrsmittel nutze, bin ich gar nicht so unglücklich, einen großen Hund zu haben.
    Der ist zwar eigentlich recht harmlos, aber für Leute, die mal eben pöbeln und stänkern wollen oder auch was ernsteres vorhaben, sind 75 cm Hund schon ne Hemmschwelle.

    Ansonsten könnt ihr euch ja auch mal verschiedene Windhundrassen angucken:
    (Relativ) groß und dadurch wenigstens etwas abeschreckend, gerade wenns ein dunkeler ist, kurzhaarig, vom Bau her ähnlich sportlich wie Dobi.
    Der Beschäftigungs- und Bewegungsaufwand variiert je nach Alter und individuellem Charakter, aber die meisten Windhunde sind mit normalen Spaziergängen mit freier Tobe- und Rennmöglichkeit absolut ausgelastet und brauchen keinen zusätzlichen Hundesport, auch wenn der ein oder andere Freude dran hat.
    Generell sind Windhunde in der Wohnung extrem ruhig und bellen wenig bis gar nicht, sind daher also auch für Mietwohnungen nicht so verkehrt.
    Man muss sich im klaren sein, das alle Windigen einen saftigen Hetztrieb haben. Nicht umbedingt wirklichen Jagdtrieb, viele fährten oder stöbern gar nicht, aber wenn was aufspringt, wird es gehetzt und bei Erfolg oft auch getötet. Deswegen muss man mit Freilauf bei diesen Rassen sehr verantwortlich sein.
    Ich wohne aber auch ziemlich städtisch und gerade bei jagdtriebigen Hunden ist das wirklich nicht verkehrt. Ich kann meinen Jungen hier ohne Probleme laufen lassen, weil es kein Wild gibt. Auf dem Land ist das schon schwieriger...
    Ansonsten ein sanftes, anhängliches, aber eher katzenartiges Wesen.
    Wenns was vom Züchter sein soll und zur Grundsätzlichen Info:
    http://www.s215052085.online.de/dwzrv/index.aspx
    Für deutsche Windige in Not:
    http://www.s215052085.online.de/dwzrv/index.aspx
    oder
    http://www.windhunde-in-not.org/
    Für spanische Windige:
    http://www.tiervermittlung.org/Suche_Zuhause/suche_zuhause.html

    Ich sag sit und down. Aber ich hab ja auch nen irischen Hund.... :D
    Am Anfang konnte er mit deutschen Kommandos nix anfangen, deswegen haben wir es mal mit englisch versucht und siehe da... :D
    Inzwischen kann er auch deutsch, das hat er sowieso schnell gelernt, das mit dem Englisch war mehr so ein Witz von uns. Aber irgendwie sind die Kommando halt hängen geblieben. :p

    Zitat

    Zu dieser Diskussion: Sie hat das Wort "Abartigkeiten" ja extra in Anführungsstrichen gesetzt, ich bin mir recht sicher, dass sie nicht meinte, dass zu langes Fell oder zu lange Ohren für sie abartig sind.
    Es ging ja darum, dass viele Nackthunde als "abartig" empfinden, vor allem auch deshalb, weil es ihnen unnatürlich vorkommt.
    Die wenigsten hier werden sonderlich viel mit Nackthunden zutun haben.
    Sie sind nicht alltäglich, aber zu lange Ohren, zu langes Fell usw, was die Hunde bei der Kommunikation stört, ist ebenso unnatürlich.
    Und wären wir nicht so an das Bild der Schlappohren und Plüschkugeln gewöhnt, wären diese Merkmale für uns ebenso unnatürlich.
    Ich glaube, das sollte damit ausgedrückt werden.

    *Puh*
    Danke sehr. Ich hatte schon geglaubt, das wär überhaupt nicht rüber gekommen.

    Ich hab nix gegen fellige oder schlappohrige Hunde, ich wollte damit nur ausdrücken, dass viele andere züchterische Manipulationen (und damit mein ich nicht nur Extremformen im Qualzuchtbereich wie bodenlange Ohren, gar nicht mehr vorhandene Nase usw, sondern halt auch einfache Dinge wie wirklich viel Fell, kurze Läufe, Zwerg- oder Riesenwuchs) als NORM angesehen werden, weil man sie schon ewig lange kennt. Aber wenn man sie mal mit einem Wolf oder sehr ursprünglichen Hunderassen vergleicht, sind die auch nicht gerad natürlich....
    Vergleicht mal Wolf/Dackel mit Falbkatze/Munchkin (Dackelkatze, Googel hilft weiter...).
    Es ist die gleiche Mutation mit dem gleichen Effekt, aber wo erscheint sie "natürlich" und wo unnatürlich? Hat das *eventuell* was mit der Gewöhnung an bestimmte Normen zu tun? :???:
    Ich hab es etwas deutlicher ausgedrückt, weil ich wollte, dass man sich vielleicht mal Gedanken macht, was normal und was unnormal ist.
    Allerdings hätte ich nicht gedacht, dass man das Posting auch so lesen könnte.
    So ist das halt mit dem geschriebenen Wort und dem gesprochenen.
    Das nächte Mal setz ich zur Vorsicht ein paar mehr Smilies...
    Den Anstoß dazu gab übrigens dieses Posting:

    Zitat


    Nackthunde sind nicht eklig, sondern nur ein Bild des Jammers.
    So etwas zu unterstützen ist für mich mehr als nur fragwürdig, und in keinster Weise als Angriff gegen dich zu deuten,
    sondern vielmehr ein massiver Eingriff in die Natur....wie so viele Qualzuchten auch.


    Da könnte man jetzt ne Menge Rassen einsetzen, die normalerweise NICHT zu den Qualzuchten gerechnet werden, denen aber ihre rassetypischen Attribute uU ebenso viel (oder halt wenig.... :roll: ) Unannehmlichkeiten bereiten, wie den Nackthunden ihr fehlendes Fell.
    Muss man aber nicht... ;)

    Wie gesagt, ich möchte niemandem einreden, dass er das hübsch finden muss, ich lass mir ja auch nicht jede Optik schönreden. Aber deswegen behaupte ich auch nicht, dass dinge, die mir fremd sind, wiedernatürlicher wären, als die, die mir vertraut sind...

    So, danke fürs "zuhören".
    Ich möcht niemand den Spaß an dem Thread verderben, aber ich find auch, wenn man was diskussionswürdig findet, dann kann man es auch mal anbringen...;)
    Alle Unklarheiten beseitigt?

    Ganz schön schwer, sich auf 3 festzulegen, deswegen sinds bei mir ein paar mehr:
    1. Greyhound: Die "Königsklasse" unter den Windhunden, ein Klassiker, eine tolle Mischung aus Expolsivität und Entspannung.
    2. Kurzhaar-Saluki, Azawakh, Podenco Ibizenco, Galgo Espaniol, Magyar Agar: Alles tolle Rassen, von denen mit Sicherheit mal die eine oder andere bei mir einziehen wird.
    3. Chinese Chrested: Liebes, intelligentes, aufgeschlossenes Wesen, tolles Gangwerk, elegantes Gebäude und ich find sie einfach hübsch, sie sehen mit ihren "Rockermähnen" aus wie kleine Fabeltiere. Wenn ein kleiner Hund, dann so einer.

    Was ich noch schön oder beeindruckend finde, aber wahrscheinlich nie selbst haben werde (und auch nicht umbedingt möchte):
    Diverse asiatische und nordische spitzartige Hunde, also z.B. die ganzen "Japaner", Huskys, Laikis, Elchunde, sowie kurzhaarige, athletische, reletiv große Jagdhundrassen wie Deutsch Kurzhaar, Magyar Viszla, Pointer, Weimaraner und Foxhound. Und Wolfskreuzungen wie Saarloos oder Tschecheslowakischer Wolfshund.

    Ich steh generell hauptsächlich auf "groß, schlank, athletisch" und ich liebe Hunde mit einem gewissen Eigenwillen. An den Windhunden mag ich ihre "Katzenhaftigkeit": Im Haus ruhig bis schläfrig, extrem komfortbewusst, zarte "Seelchen" - draußen hellwache, robuste Jäger, zwar durchaus anhänglich (und entgegen aller Gerüchte trainierbar....), aber immer mit eigenen Plänen.
    Und Windhunde sind für mich einfach pure Ästhetik, besonders in Bewegung. :ops:

    Was mir nicht so liegt:
    1. Alle Retriver
    2. Alle collieartigen Hütehunde
    3. Deutsche Schäferhunde und (optische) "Verwandschaft" wie Malinois und Weißer Schweizer Schäferhund.
    4. Terrier
    5. Große Sennehunde (also Berner und GSS), Bernhardiner, Leonberger, Neufundländer, Landseer, Deutsche Dogge, Irish Wolfhound (der einzige Windhund, den ich nicht so mag, wegen extremer gesundheitlicher Probleme ua. durch Übergröße, tranigem, büffeligem Charakter und mangender Bewegungsfähigkeit und -freude. Und ich kenn ne Menge von denen...).

    Ich mag erstmal kein Wuschelfell (zum mal knuddeln - immer gern, aber nicht zum selbst haben, ich streichel lieber glatte Muskeln :D ).
    Dann mag ich gerade den typischen Arbeitseifer (Arbeitswahn) und will to please der Hütehunde, Retriver und Schäferhundartigen nicht so, das würde mich nerven und ich find es irgendwie albern - aber das heißt nicht, dass ich meinen "Charakterhund" nicht ab und an gern an die Wand nageln würde, gelegentlich ist ein leicht erziehbarer Hund auch reizvoll. ;)
    Dann kann ich mit lauten, wuseligen, kleinen Hunden nix anfangen und die meisten Terrier sind midestens eins davon. :D
    Große Hunde an sich mag ich zwar, aber sie müssen kurzhaarig, schlank und lebhaft sein und nicht sabbern.

    Mich wundert, dass so viel die Nackthunde verdammen.
    Habt ihr überhaupt schonmal einen gesehen, geschweige denn ihn angefasst, mit ihm gespielt und ihn draußen erlebt?
    Die fühlen sich toll an, sind ganz warm und weich, sehr ferundlich, verspielt, lebhaft, intelligent, keine Kläffer... ich persönlich find sie auch hübsch, besonders die Chinesen, aber auch die Südamerikaner. Und mal ganz ehrlich, der einzige "Nachteil", das fehlende Fell, ist leicht kompensierbar, ein Mantel wird nur bei Minusgraden benötigt und nur hellhäutige Hunde brauchen Sonnencreme oder ein dünnes T-shirt im Sommer. Das sieht vielleicht albern aus, tut aber werde Mensch noch Tier weh.
    Dafür können Nackideis im gegensatz zu den Flokatis, die allgemein akzeptiert sind, normal gucken, normal kommunizieren (bis auf Bürste stellen, aber das können sehr langhaarige, bes. lockige Hunde auch nicht), sich selbt sauberhalten ohne frisiert, gekämmt, gezupft, getrimmt... werden zu müssen.
    Sie haben einen völlig normalen Körperbau und nicht solche "Stummel" wie viel niederlüfige Rassen, keine Gelenkserkrankungen aufgrund seltsamer Winkelungen, können normal atmen etc...... so könnte man jetzt noch weitermachen.
    Ich kann und will ja niemandem vorschreiben, was er mögen und schön finden soll, aber ich glaube, manch einer sollte mal überlegen, ob man Nackis vielleicht nur als abartig einstuft, weil man die ganzen anderen angezüchteten "Abartigkeiten" (langes Fell, lange Hängeohren, kurze Beine, kurze Nasen) schon immer so kennt.

    [/quote]

    Ich hatte Lawrence dieses Jahr schon 2 Mal mit zum Erdbeeren pflücken.

    Bevor ich erschossen werde:
    Nicht IM Feld, AM Feld.
    Neben dem Feld ist ein ca. 5 m breiter, von hohen Bäumen begrenzter Grasstreifen, da hab ich ihn angeleint, er konnte ne 3/4 Stunde auf seiner Decke im Schatten pennen und war in Sichtweite und wir haben in Ruhe gepflückt.
    Warum ich ihn mit hatte?
    Ganz einfach, wir haben erst ne große Runde im Wald gemacht und sind dann auf dem Feld vorbeigefahren, der Erdbeerhof liegt etwas außerhalb und es wäre ziemlich dämliche Sprit- und Zeitverschwendung, extra den Hund nach hause zu bringen und dann nochmal los zu gurken.
    Zumal es meinem Hund absolut nix ausmacht, sich mal für 1, 2 Stündchen irgendwo "parken" zu lassen, wenn er seine Decke hat, muss ich ihn nichtmal anleinen (mach ich aber trotzdem, damit niemand sich über den großen, nicht angeleinten Hund in der Nähe der pflückenden Kinder beschwert). Hauptsache dabei sein...

    Auf dem Feld fänd ich es jetzt auch nict so doll, aus den schon angesprochenen Gründen.

    Allerdings wär ich nie auf den Gedanken gekommen KEINE Erdbeeren auf dem Feld zu naschen - das ist doch das tolle dran, Erdbeeren futtern bis zum abwinken und nur das bezahlen, was im Korb ist. :D Gut, dass sie mich nicht vorher und nachher wiegen, dann müsste ich bestimmt nochmal nen Kilo bezahlen. :lachtot:

    Zitat


    Natürlich kann es passieren, dass sich ein Hund mit irgendwas infiziert hat und die Inkubationszeit hier dafür sorgt, dass Bakterien oder Infekte nicht entdeckt werden. Aber wenn ein Strassenhund aufgenommen wird, dann dürfte dieser doch erst dann abgegeben werden, wenn man sicher sein kann, dass der Hund nicht doch irgendwas "ausbrütet".


    Schön wär das, ist aber leider so nicht möglich.
    Und wenn der Verein noch so seriös arbeitet und noch so schön kontrolliert und noch so gut informiert, MMKs lassen sich leider nicht immer so einfach ausschließen. Schon die Diagnose ist nicht immer ganz einfach, was ein Labor noch als negativ wertet, ist im nächsten dann doch poitiv, die Schnelltests, die aus Zeit- und Kostengründen im Süden oft gemacht werden, sind leider nicht komplett aussagekräftig, es gibt falsch negative und falsch positive Befunde durch Kreuzreaktionen verschidener Krankheitserreger unterinander und mit dem Immunsystem und durch den Stress von Reise und Umstellung...
    Auch ein getesteter Hund kann kurz vor Ausreise noch gebissen/gestochen werden, direkt nach der Ankunft ist dann uU noch gar kein Titer da, später dann schon.
    Ist direkt nach Ankunft ein Titer da, heißt das nicht immer, das der Hund wirklich eine MMK hat, das kann auch heißen, dass der Hund mit dem Erreger Kontakt hatte, Antikörper gebildet hat und sich erfolgreich mit der Krankheit auseinandergesetzt hat, also nicht erkrankt ist.

    Deswegen sagt man auch immer, dass man, außer bei akutem Verdacht, den ersten (Nach)test auch erst ein halbes bis ein Jahr nach Ankunft machen soll, damit die Ergebnisse aussagekräftig sind. So lange müssten die Südhunde dann also noch in deutschen Pflegestellen oder Auffangstationen warten, wenn der "Endverbraucher" wirklich einigermaßen sichergehen möchte, einen Hund zu bekommen, der frei von MMks ist (und einen Hund, der einmal in De ist, den schickt man dann ja nicht wieder nach Spanie, das nur nebenbei...).
    Und selbst dann ist man nicht 100% sicher: Eine Freundin von mir hat ihren Podenco seit 4 Jahren, hat ihn jährlich nachtesten lassen, immer negativ.
    Dieses Jahr: Positiv Leishmaniose, wenn auch nur ein Mini-Titer. Auch sowas gibts...
    Es lässt sich einfach nicht 100% ausschließen.

    Dieses Risiko sollte man ganz bewusst eingehen wollen, wenn man einen Hund aus den Endemiegebieten dieser Krankheiten aufnehmen will, egal von welcher Orga er kommt.
    Damit muss man leben, wenn man einen Südi möchte, das ist Tatsache und jeder, der was anderes glaubt, hat sich vorher nicht gründlich informiert.

    Ich hab mich eben deswegen gegen einen Hund aus dem Süden entschieden. Es gibt genug unkalkulierbare Risiken, da muss ich mir nix vermeidbares aufhalsen.
    Das soll aber nicht heißen, dass ich gegen die Vermittlung von Südhunden bin. Ich bewundere Leute, die einen Hund im vollen Bewusstsein nehmen, dass MMKs sein können (ja, ich weiß, auch andere Sachen, die jeder Hund bekommen kann, sind schlimm).
    Es muss ja nix passieren, die meisten Südhunde sind gesund, aber ich möchte dieses Risiko nicht.
    Aber das muss jeder selbst entscheiden, ich bin froh um jeden Hund, der ein gutes Zuhause hat und freu mich für jeden, der einen tollen Hund bekommen hat, egal von wo.

    Das Vorgehen der betreffende Organisation hört sich nicht besonders seriös an.
    Dass sie die Ehrlichose (behandelt oder nicht) verschwiegen haben, ist ne Sauerei, zumal sich ja mit den einblutungen schon Symptome gezeigt haben, die ihnen gut vertraut sein sollten, wenn sie regelmäßig Hunde von Malta holen.
    Altersverschätzung und Zecken trotz Parasitenmittel können mal passieren, sollten nicht (schon gar nicht regelmäßig), aber können halt mal... Alles zusammen macht aber ein sehr schlechtes Bild.

    Maltahund, kennst du das Leishmanioseforum und den Verein Parasitus ex? Wenn nicht, dann googel mal etwas, da kann man ne Menge nützliche Infos finden.

    Zum wirklich vertiefenden lesen find ich ein Buch sehr toll, hatte ich schon diverse Male aus der Bibo und werd es mir jetzt auch selber kaufen:
    "Hundepsychologie" von Dr. Dorit Feddersen-Petersen.
    Ist sehr umfangreich, ein richtiger, großformatiger "Schinken", mit sehr vielen Abbildungen (sowohl Fotos als auch Federzeichnungen). Hat auch seinen Preis, irgendwas Richtung 50 €. Lohnt sich aber, mMn.
    Teilweise ist recht wissenschaftlich geschrieben, aber auch für Otto-Normalverbraucher gut zu machen. Es werden so ziemlich alle Kreise des Hundenormal und- Problemverhaltens angesprochen, einige ausführlicher als andere.
    Weniger ein klassisches Erziehungsbuch, sondern halt, ganz wie der Titel sagt, Hundeverhaltenswissenschaft.

    Zitat


    Aber um es hart zu sagen, ändere ich mit dem das ich Tiere aus dem Ausland importiere etwas an der Mentalität der Menschen vor Ort? Eher im negativen Sinne für die Tierschützer, das Produkt Hund wird im Ausland bewusst Produziert um es an Tierschützer zu verkaufen. Dies ist doch ein Widerspruch an sich.


    Ich kenn mich ja nicht auf dem ganze Tierschutzparkett aus, sondern halt hauptsächlich in der Wind- und Jagdhundecke Südeuropas und IE und UK - das ist halt mein "Interessenschwerpunkt". Deswegen möcht ich gleci schon mal sagen, dass meine Aussagen sicher auch nur einen Teil des Themas beleuchten. ;)

    Aber eben gerade die Aussage, die Leute im Ausland würden bewusst zum Verkauf an Tierschützer produziert stimmt eben nicht, bzw nur in sehr kleinem Ausmaß. Es ist halt so, dass in den entsprechenden Ländern, Spanien als Paradebeispiel, aber auch anderswo, Hunde nach einem ganz anderen Prinzip als hier gezüchtet werden: Quantität vor Qualität.
    Hat ein spanischer Jäger drei gute Hündinnen, so lässt er sie selbstverständlich alle belegen, bekommt eventuell über 20 Welpen. Diese werden dann genadenlos selektiert, zum Beginn der Jagdsaison bleiben dann vielleicht noch ca. 10 Hunde über, am Ende sinds noch 2 oder 3, die die älteren Zuchttiere ersetzen.
    Eine Bekannte von mir, die Jägerin ist, hat mal ne Einladung zur Federwildjagd in Spanien bekommen und über genau diese Praxis war sie ziemlich entsetzt.
    Sie fragte die Jäger da, die mit 5 Hunden (in dem Fall Pointern) im Auto ins Gelände fuhren und mit 3 wiederkamen, wo die anderen wären: Zu dumm rechtzeitig am Auto zu sein = schlechter Hund = braucht niemand, kann sehen wo er bleibt. Hab ja noch 3 und zuhause liegt noch nen Wurf und nächstes Jahr gibts eh neue...
    Nicht viel anders machen es Züchter von irischen Rennhunden: Da die Zucht staatlich subventioniert wird, lohnt es sich, jede halbwegs fähige Hündin belegen zu lassen, es wird Masse produziert und irgendwann ist vielleicht auch ein halbwegs guter Hund dabei. Der Rest? Wer braucht langsame Hunde oder Raufer oder "Non-chaser" (Hunde, die die Hasen-Atrappe nicht annehmen)...
    Wenn nette Leute sie nehmen - schön.
    Es gibt einige spanische Galgo-Auffangstationen (ich nehm nur die als Beispiel, weil ich mich halt nur da etwas auskenne) wo die Jäger dann am ende der saison mit nem ganzen Kleinlaster voll Hunde stehen, für die sie nicht einen Pfennig kassieren.
    Aber, und das ist der Fehler, den man von deutscher Seite aus oft macht: Diese Leute haben gar nix dabei, die Hunde anderweitig zu entsorgen, wenn halt kein nettes TH sie nimmt.
    Dann werden sie halt ausgesetzt, erschossen, zum verhungern in irgend nem Schuppe vergessen, in Irland und England auch oft eingeschläfert (immerhin etwas...) - von irgendwelchen anderen Greultaten nicht zu reden.
    Auf jeden Fall wird deswegen nicht weniger gezüchtet. Hunde sind dort Nutztiere, die wenigsten produzieren weniger, weil sie sie nicht unterbringen können, denn sie loszuwerden ist moralisch kein Problem.

    Zumindest ist das so bei den Windhunden und anderen Jagdhunden. Wie es bei anderen Rassen aussieht weiß ich nicht, aber bei sonstigen "Gebrauchshunden" wirds wohl ähnlich sein. Bei Gesellschaftshunden könnt ich mir die Masche mit dem aufkaufen schon eher vorstellen. Und richtige verwilderte Streuner-Straßenhunde sind nochmal was anderes. Aber die meisten streunenden Hunde aus Südeuropa sind nicht auf der Straße geboren, sondern hatten mal nen Besitzer...
    Es git natürlich auch in solchen Ländern Leute, denen ihre Tiere am Herzen liegen. Meine Freundin hat z.B. auch einen spanischen Setter-Züchter kennen gelernt, der seine Hunde auch nicht anders züchtet und behandelt alss in Deutschland und auch in Irland gibts durchaus Grey-Leute, die dafür sorgen, dass ihre Hunde ne Zukunft nach der Rennbahn haben.

    Das einzige, womit man sowas verhindern kann, ist ein langsamer Wandel der Mentalität (und gute "Orgas" bemühen sich um sowas, z.B. ist der Leiter des großen spanischen TH Scooby Lehrerer und tut viel an Schulen für eine bessere Einstellung zu Tieren und auch in Irland und England gibt es viele Vereine, die regelmäßig auf Heimtiermessen etc. verteten sind) und Schmerzen im Portmonee - da wär eine hohe Hundesteuer und die Kontrolle davon keine schlechte Sache.

    Zitat von Floydie+Duran


    Einen Hund adoptiert man schliesslich, weil er einem gefällt und weil man
    denkt, er passt zu einem. Nicht weil er ein armes Tier ist.
    Leider ist es nunmal so, dass die 'Auswahl' hier in den Südlichen Ländern
    wesentlich grösser ist als in Deutschland.


    Eben das find ich halt auch einen nicht zu vernachlässigenden Punkt bei der Debatte.
    Ich will einen Hund, der mir gefällt und zu mir passt.
    Wenn ich den im deutschen TS nicht finde oder ewig suchen müsste oder dann doch Abstrichen machen muss, aber im Ausland tolle Hunde sitzen, die meinen Vorstellungen etsprechen und für die es einen großen Unterschied bedeuten, wo sie leben (de facto oft OB sie leben) - dann seh ich das als Eigennutz mit nettem Nebeneffekt einen "Ausländer" zu adpotieren.

    Mein Hund bekommt die "bösen" roten Ringe als Leckerchen und ich kauf sie ua beim Fressnapf: Sie riechen stark und schmecken dem Hund und ich bekomm sie in jedem Discounter. Ein kleiner Sack der Mini-Sorte (die ich dann nochmal viertele) reicht ein halbes Jahr, er bekommt es also in homöopathischen Dosen.

    Neulich hat mich aber tatsächlich mal so eine *tschuldigung* Tussi an der Kasse zu belehren versucht, wie schlecht und böse dieses Futter sein und dass es ganz, ganz schrecklich wäre, sowas zu verfüttern.
    Das fand ich extrem lästig und unverschämt und ich hab dann auch nur entgegnet, dass das es sie ja wohl nix angeht, wie ich meinen Hund füttere.

    Mein Hund bekommt fast komplett sorgfältig selbst zubereitete Mahlzeiten, er ist gut in Schuss und leistungsfähig.
    Ich brauch mir wirklich nix von irgendwelchen Welterbesserern ausreden oder aufschwatzen lassen und habe überhaupt kein schlechtes Gewissen, meinem Hund getreidelastige, zuckerhaltige, farbstoffverseuchte Leckerchen zu geben.
    Es ist praktisch und es wird ihn genauso wenig umbringen wie es mich umbringt, mir ab und an ne Pommes hinter die Binde zu hauen oder immer ein Sahnebonbon in der Tasche zu haben (und nein, ich bin alles andere als Übergewichtig!).