Also, schlaue Ratschlage hab ich bisher noch nie bekommen, obwohl ich mitten in Hannover City wohne und andauernd andere Hundebesitzer treffe.
Weiß auch nicht, vielleicht seh ich einfach nicht danach aus oder so?
Nur eine Dame gibt es, die ich aber eigentlich eher amüsant finde:
Sie ist ihrer Meinung nach irgendwie so eine Mischung aus Geistheilerin, Fußpflegerin und Tierheilpraktikerin und jedesmal, wenn sie meinen Hund abtastet, meint sie ein "Kribbeln" in ihrer Hand zu spüren, das ihr sagt, dass mein Hund Schmerzen hat.
Das sein mal dahingestellt, ich glaubs jedenfalls nicht. Der Brüller ist dann aber, dass sie diese Schmerzen dann wegstreichen will und dann von ihrer Hand "abschüttelt" wie Wasser.
Naja, die Hunde finden es nett, im Park auf diese Streichelfrau zu treffen, Lawrence windet sich bei ihr immer wie ein Aal - aber vor Genuss, nicht vor Schmerz...
Sie erzählt mir auch jedes Mal, dass das Fell von meinem einen Hund soooooooooo schön geworden wär, dabei hat es sich seit unserer ersten Begegnung keinen Deut verändert. Bei dem Hund, bei dem es tatsächlich massiver Veränderungen gab, da sieht sie keinen Unterschied.
Und sie will mir ständig energetisiertes Wasser, mikro-osteopathische Behandlungen, Honing von NASA-getesteten Feldern und Aloe-Vera-Extrakte schenken.
Aber naja, sie ist ein bisschen schrullig, aber lieb zu den Hunden und ihre eigener Hund hört nicht besonders, ist aber ein sehr nettes Wesen, insofern bin ich bei diesen Begegnungen der 3. Art immer innerlich am grinsen.
Was ich aber immer sehr peinlich finde ist eine Bekannte von mir, mit der ich ab und an gemeinsam Spazieren gehe, weil unsere Hunde sich super verstehen und wir in vielen Punkten (außerhalb der Hundewelt) auf einer Wellenlänge sind.
Aber wo wir überhaupt nicht übereinstimmen sind so Dinge wie: Rücksichtnahme auf andere, sei es wegmachen von Kot, sei es ranrufen des eigenen Hundes bei Joggern, Radlern, angeleinten Hunden...
Sie ist sowas von schmerzfrei, lässt ihre eigenen Hunde zu jemandem hinrennen, der sich extra mit seinen beiden Hunden ins Gebüsch neben dem Weg verkrümelt hat und die da absitzen lässt und OFFENSICHTLICH keinen Kontakt möchte, lässt ihre Hunde zu Leuten rennen, die auf der Parkbank sitzen und essen um sie dann mit hochroter Birne wegzuziehen, wenn sie den Kopf schon in der Brotdose haben usw (also wäre das nicht vorhersehbar gewesen...)
Da könnt ich jedesmal vor Scham versinken und mir bleibt dann immer nur, meine beiden möglichst demonstrativ bei mir zu halten oder ähnliches und zu hoffen, dass die Leute nicht denken, dass die anderen 2 auch mir gehören.
Ich versteh nicht, wie man so dickfellig sein kann.
Ich hab sie mal drauf angesprochen, aber sie meinte, es wär ihr zu stressig, die Hunde dauernd zu rufen und auf sie aufzupassen, dann wollte sie lieber gar keine Hunde haben. Dabei merkt sie ab und an noch an, dass meine ja super erzogen wären, sie weiß durchaus, dass das nicht so ganz okay ist was sie macht.... aber es ist ihr egal - nach mir die Sintflut.
Aber der Gipfel ist dann, dass sie anderen Hundebesitzern Ratschläge erteilen will, was z.B. Freilauf und Rückruf angeht, obwohl es bei ihren reiner Zufall ist wenn sie hören.
Aber nein, halt, das liegt alles an der Bindung, die sie zu ihren Hunden hat und die die meisten anderen Besitzer ja nicht haben.
Irgandwann hat sie sogar mal angedeutet, wenn man nicht so eine natürliche Bindung zu seinen Hunden hätte wie sie, dann müsste man sie halt so erziehen wie ich, aber bei ihren wär das nicht nötig, die würden schon merken wenn es ihr wichtig ist....
Ich darf daraus also ableiten, dass es ihr meistens wirklich nicht wichtig ist, wenn die sich benehmen wie Rotz am Ärmel...
Also mir wär das peinlich.