Hm, in ner WG (wohne selbst in einer) würde ich es nur machen, wenn alle wirklich einverstanden sind und sich nicht nur so la la mit viel betteln überreden lassen haben.
Ich bin mit einem Hund in die WG eingezogen, der zweite kam im Alter von 4 1/2 Jahren dazu, kannte das Leben im Haus noch gar nicht und hat dementsprechend auch reingepisst und hatte die ersten 3 Wochen kräftig Durchfall - den er nicht immer einhalten konnte bis ich die Schuhe an hatte...
Die dritte ist vor kurzem mit 7 Monaten gekommen und war zwar schon "so gut wie" stubenrein, macht aber gelegentlich auch noch mal das eine oder andere Pfützchen wenn es aufregend ist oder man nicht schnell genug rauskommt oder, oder, oder...
Und diese Missgeschicke bleiben nunmal zwangsläufig nicht nur auf mein Zimmer beschränkt, zumindest den Flur hab ich auch schon des öfteren geputz in den letzten Wochen und auch das Zimmer einer Mitbewohnerin wurde schon einige Male in Miteidenschaft gezogen.
Sie nimmt es mit Humor, hat selbst immer Hunde gehabt und weiß wie das ist und dass das ein bissel Zeit braucht - und darauf muss man sich einfach verlassen können, sonst wird es schnell ein sehr ungemütliches Zusammenleben.
Also versuch nicht sie zu überreden sondern bleib realistisch, da tust du dir den größten Gefallen mit!
Die Größe ist solange kein Hinderungsgrund, wie der Hund nicht regelmäßig viel Treppen steigen muss.
Ich persönlich würde mit nem Hund im Setterformat (Gordons werden so 30 - 35 kg, zumindest die die ich kenne...) im Welpen und Junghundalter max. in den ersten Stock, so lange wie möglich tragen.
Und später auch nicht viel höher. Natürlich kann auch ein großer Hund mal in den 4 Stock kraxeln, aber nicht täglich 4 mal rauf und runter.
Für einen erwachsenen Hund find ich deine Zeiten okay, obwohl da sicher viele andere Meinung sind.
Ein bisschen organisieren müsstest du aber auch mit nem erwachsenen, denn zu den 8 Stunden Arbeit kommt ja noch Hin- und Rückweg, so dass du insgesamt mehr als 8 h weg bist und das ist etwas lange zum einhalten, da sollte der Hund zwischendrin nochmal raus können, denn 9 Stunden nicht pillern ist fies.
Und da müsstest du jemand zuverläsiges für finden!
Von einem Welpen würde ich unter den Bedingungen komplett absehen.
Bei deiner Zeitplanung wird er dir anfangs zwangsläufig alles vollp... und k..., es sein denn du hast jemanden, der wirklich permanent ein Auge drauf hat und alle 2 Stunden (und wenn es zwischendurch nötig ist) rausgeht.
Manche Hunde sind in einer Woche stubenrein, andere brauchen bis sie nen dreiviertel Jahr alt sind (meine ist jetzt wie gesagt 8 Monate und ab und an geht noch was daneben...).
Da bräuchtst du schon sehr engagierte Mitbewohner, denn de facto würden die den Löwenanteil der Arbeit mit dem Welpen machen. Und dann hast du auch nicht mehr viel von dem Hund, denn der wird sich dann höchstwahrscheinlich an die Person(en) anschließen, die sich am meisten kümmert.
Alleinbeiben wäre vielleicht gar nicht mal so das Problem, wenn wirklich meist jemand da ist.
Aber auch da ist es so, dass man auf Mitbewohner da nicht zu sehr zählen darf.
Ich mein, die Mädels mit denen ich wohne sind super nett, ich kann ihnen meine Hunde problemlos anvertrauen und wenns mal wirklich ultradringend brennt (z.B. neulich musste ich schnell mit einem der Jungs zum TA und die anderen mussten noch raus) dann sagen sie auch MAL was ab... aber es sind meine Hunde und ich würde niemals nicht verlangen dass sie sich Termine so legen, dass es mit meinen Kötern passt.
Und das wäre dann nötig, denn mancher Hund lernt das allein sein innerhalb von Wochen und andere brauchen Monate - man weiß es nicht im Vorraus.
Und wenn man das zu früh macht, hat man eventuell ein Problem, weil der Hund sich dann das jaulen, Randale machen, Dinge zerstören oder was auch immer schon angewöhnt hat... besser man investiert die Zeit anfangs.
Ein Wort zum Gordon selbst:
Ich hab einen Gassi-Gordonhündin, die ich ein paar mal die Woche mitnehme. Auch jetzt grade liegt sie bei mir, ihre Leute sind beruflich unterwegs.
Gordons sind Arbeitshunde mit viel Potential. Sie haben einen hohen Bewegungsbedarf, die Hündin die ich hier hab ist mit körperlicher Arbeit kaum müde zu kriegen.
Sie wollen zusätzlich auf jeden Fall noch was machen, was ihrer ursprünglichen jagdlichen Verwendung nahekommt, wenn man nix mit ihnen tut als "einfach nur spazieren", ein bisschen Stöckchenwerfen, ein bisschen Hundeeschule, dann sind das Dampfdruckkessel. Fährtenarbeit, Apportieren oä wären angebracht.
Überhaupt, ich weiß nicht ob sie alle so sind, aber "mein" Mäuschen ist ein echter Dampfhammer. Obwohl der Gordo ja schon als ruhig gilt im Gegensatz zu IRS.
Jagdtrieb ist mehr als genug da, man kann das zwar in Bahnen lenken, aber da muss man schon ganz schon auf Zack sein. Und Setter haben bedingt durch ihre angezüchtete Arbeitsweise einen GROßEN Radius und ein enormes Grundtempo, auch da muss man frühzeitig dran arbeiten, dass der Hund sich nicht zu weit entfernt.
Da sie willig ist und gern gefallen will könnt ich sie mir als Anfängerhund gut vorstellen, von Charakter ist sie jetzt kein vielschichtiges Wunderwerk, sondern eher etwas simple gestrickt.
Allerdings sollte man dann beriet sein, sich da reinzuhängen. Meine Windigen amchen erheblich weniger Arbeit. 3 Windhunde sind kein Ding, 3 Setter möcht ich garantiert nicht (...ICH persönlich möchte nicht mal einen, mir liegt der treudoofe Blick nicht... Setterleute nenn das glaub ich "seelenvoll"
).