ZitatMein "Problem" mit der Jagd ist weniger die Jagd an sich, sondern mehr die Tatsache, dass es ein oft recht elitäres Hobby ist. Die Jagdausübung ist in ihrem ganzen Umfang sehr kostenintensiv. Mir würden staatlich angestellte Jäger eher zusagen, weil dies dem Ganzen eher Seriösität vermittelt, als eine Hobby-Ausübung von Leuten, die es sich leisten können...
Das denk ich manchmal auch.
Wenn das ganze zentralisierter geregelt wäre, könnte man auch Hegemaßnahmen und die notwendige Bestandsregulierung besser und weiträumiger abstimmen, weil persönliche Intressen und Querelen wegfallen.
Und die gibts zu Hauf.
Zumindest bei uns ist die Jägerschaft ein eingeschworener Klüngel, wer sich dem traditionellen Stammtischgebaren mit Jägerlatein und Kleiderkodex verweigert der kommt da nie richtig rein.
Dann kann Bauer Kruse nicht mit Rechtsanwalt Meier und deswegen gibts Theather weil der eine ne Hecke anlegen will wo der nächste sagt da würden ihm zu viel Füchse und Mader drinhocken oder so ein haarsträubender Quatsch.
Ansonsten hab ich nix gegen Jagd an sich und auch grundsätzlich nix gegen das töten von Tieren.
Bei uns in der Gegend (ich bin unrsprünglich ein ziemliches Landei und meine Eltern sind beide im Vogel- und Amphibienschutz involviert) gibt es toll Jäger, die hauptsächlich pflegen und beobachten, die Rückzugsmöglichkeiten fürs Wild schaffen und somit auch für die Tiere, die sie nicht schießen.
Denen gestehe ich gerne ihren Bock und ihre paar Fasane, Hasen und Füchse zu, warum auch nicht?
Selbst wenn es aus Grüünden der Bestandsregulierung nicht nötig ist/wäre (bei Feldhasen z.B. regelt sich das ganz gut von selbst), wenn es genug davon gibt, warum soll dann nicht mal der Mensch als Beutegreifer ein bisschen abschöpfen dürfen, machen andere Tiere auch?
Dann gibt es die Idioten, die wirklich nur zum Spaß schießen und das sind leider nicht so wenige wie es immer dargestellt wird. Ich kenne Jäger, die ganz offen zugeben, dass sie grundsätzlich jede Katze schießen die sie im Revier sehen, "weils Spaß macht!". Und dann ab auf die Straße damit und ein paarmal drüberfahren, selbst wenn sie wissen wohin sie gehört.
Ich kenne 20-jährige, die in ihrem Garten vor dem Küchenfenster eine "Rattenkirrung" anlegen und die dann abknallen, um ihre Zielgenauigkeit zu verbessern - zweifellos effektiv, aber irgendwie krank...
Ein junger Mann aus meinem Semester saß neulich in der Vorlesung mit der "Wild und Hund" vor mir und meinte mit glänzenden Augen beim Foto eines Dachses: "So einen will ich auch nochmal schießen!" Ist jetzt vielleicht nicht so verwerflich, aber der Ausdruck und die Betonong von "ich würd es gern töten" fand ich... naja.
Ich hab also genrell nix dagegen, aber es gibt halt Jäger die sind Idioten, genau wie überall sonst.
Und die ganze "Lodentradition" find ich peinlich und so derartig stockkonservativ... das ist nicht meine Welt.
Ansonsten könnt ich mir nen Jagdschein durchaus vorstellen.