Meinen Ersthund habe ich direkt von seiner Vorbesitzerin übernommen, er kam aber ursprünglich aus dem Auslands-TS.
Seine erste Vermitlung war ein absolutes Negativbeispiel, vom Foto rein nach Äußerlichkeiten ausgesucht und dann nach Deutschland verschifft auf Basis eines Telefongesprächs, ohne Vorkontrolle oder auch nur ein Gespräch von Angesicht zu Angesicht zwischen Intressent und Vermittler.
Nach einem Jahr (!) kam ne Nachkontrolle vom lokalen TH, die ziemlich ahnungslos war.
Bei auftretenden Problemen konnte der Besitzerin nur telefonisch Rat erteilt werden, ohne dass jemand von den Orga-Leuten den Hund kannte.
Man muss aber gerechterweise sagen, das auch die Besitzerin alles falsch gemacht hatte was ging, dass sie aber gleichzeitig sehr gut darin ist Leuten das Blaue vom Himmel zu erzählen...
Das TH, über das die Vermittlung damals zustande gekommen war, arbeitet heute nicht mehr mit der Orga zusammen, da es wohl mehrere solcher missglückter Direktvermittlungen gab, was nicht der Philosophie der TH-Leitung entsprach.
In diesem TH, das inzwischen mit anderen Auslandstierschutzorgas zusammenarbeitet, würde ich mir heute jederzeit einen Hund holen (und auch bekommen, das hab ich bereits zugesichert bekommen...
).
Das ist jedenfalls ein Grund, warum ich gegenüber Direktvermittlungen und aussuchen nach Foto/Aussehen gegenüber eher skeptisch eingestellt bin.
Meinen Zweithund habe ich von einer Auslandstierschutz-Orga geholt, die mir von einer lieben Forenbekanntschaft empfohlen wurde.
Ich kannte die Internetpräsenz schon länger, hatte über Foren Kontakt mit Pflegestellen die Hunde für diese Orga vermitteln und auch zu zufriedenen Hundebesitzern.
Wollte auf jeden Fall eine Orga, die bei der entsprechende Rasse auch kompetent ist (Fragen auch nach Vermittlung beantworten kann...) und wohin ich den Hund im Notfall auch mit einem guten Gefühl zurückgeben kann.
Also Kontakt aufgenommen per mail (Kontaktformular mit Fragebogen, die üblichen Fragen über zeit, vorhandene Tiere, Erfahrung, Vermierteerlaubnis, keine Fragen über Einkommen oder so
), hab zusätzlich meine Situation beschrieben (Studentin, in WG, wohnend, Alter von damals 21 Jahren, ein Ersthund vorhanden usw...), auch schon eventuelle Ansprüche/Vorstellungen für den Hund beschrieben.
Zurück kam die unverbindliche Einladung doch mal zu einen Treffen vorbeizukommen, damit man sich persönlich kennenlernen könne. Muss dazu sagen, dass die Anschaffung des Zweithundes da noch ca. ein halbes Jahr in der Zukunft lag und ich mich nicht für einen konkreten Hund beworben hatte, das wussten sie auch.
Bin also zu den Treffen gefahren (450 km einfacher Weg...), hab die "Chefin" der Orga, die auch die Vermittlungen koordiniert, kennengelernt, mit ihrem Rudel geschmust, diverse Pflegehunde kennengelernt, sie hat sich meinen Hund und meinen Umgang mit ihm angeguckt um schonmal grob zu sehen ob ich a) überhaupt in Frage kommen und b) welche Art von Hund dann charakterlich zu uns passen könnte wenns soweit ist.
Als es etwa ein halbes Jahr später soweit war, hab ich mich da gemeldet. Leider war grad nix passendes da, also auf den nächsten Transport gewartet.
In der Zeit war dann die Vorkontrolle, die eine Frau gemacht hat, die in meiner Nähe wohnte und die schon einen Hund von der Orga hat. Die VK war ein Witz, die gute Frau hat nur ne Viertelstunde reingeschaut, hat gefragt "Sie haben ja alles schon mit Frau xy abgesprochen, oder?", hat ein bisschen mit meinem Hund geschmust, geguckt wo der Liegeplatz hin soll und das wars.
4 Hunde kamen ein paar Wochen später rüber, von denen 2 eventuell für mich geeignet gewesen wären.
Hab mir einen davon angeguckt (hat mit dem Ersthund nicht gepasst) - und dann doch kurzentschlossen einen der eigentlich "unpassenden" mitgenommen, der auf der selben PS war.
Hatte mit diesem Hund einen etwas schwierigen Start.
Kurz nach der vermittlung stellte sich herraus, dass er Arthrose hatte (er war erst einen Tag vor der Übernahme durch mich aus dem Ausland gekommen, normalerweise werden sonst alle Hunde dieser Orga recht bald dem TA vorgestellt).
Man bot mir an die Kosten für die Erstuntersuchung, ca. 200 €, zu übernehmen (hab ich aber abgelehnt, ich wusste ja, das ich mich mit nem second-hand Hund aus dem Ausland gesundheitlich uU auf was einlasse und außerdem ist es mein Hund, dann bezahl ich ihn auch...).
Außerdem konnte ich mich kostenlos von der Tierhomöopathin der Orga beraten lassen.
Er war auch Verhaltenstechnisch nicht ganz einfach, was sie aber nicht vorraussehn konnten, da er ja auch erst einen Tag auf der PS war (zu kurz um ihn wirklich zu beurteilen und noch völlig fertig vom Transport...).
Das kam erst so richtig durch als er ausgeschlafen, relaxed und sattgegessen war... auch da bin ich am Telefon ausführlich beraten worden.
Sie haben in den ersten Wochen regelmäßig angerufen wenn ich mich nicht gemeldet hab.... ich glaub ich hab ne Weile fast täglich mit seiner Vermittlerin telefoniert.
Eine Nachkontrolle gab es nicht, ich hab mich gelegentlich gemeldet, nach nem Jahr hat nochmal jemand angerufen und sich erkundigt. Der Kontakt ist aber aufgrund der Entfernung etwas abgerissen, da man sich halt nicht mal spontan treffen kann.
Ich würd da jederzeit wieder nen Hund holen, würde aber heute aus Eigenintresse wahrscheinlich drauf achten, das es ein gesunder und vom Verhalten her unkomplizierter Hund ist bzw einer mit bekannten Problemen.
Also eher einen der wirklich schon ein paar Tage bis Wochen/Monate auf PS ist so dass man schon was über ihn sagen kann.
Aber wenns klick macht... wie gesagt, ich hab mich da ganz gut aufgehoben gefühlt.
Wüsste auch durch Freunde/Bekannte noch ein paar Orgas wo ich mich vertrauensvoll hinwenden könnte und auch nen Hund bekommen würde "trotz" meinen Vorraussetzungen (immer noch Studentin, WG, und so weiter...).
Mit meinem Freund waren wir dann grade heute im lokalen TH um nach Frettchen zu gucken, sein jetziges ist seit 2 Wochen allein, die älteren sind alle verstorben.
Völlig unkompliziert.
Mein Freund hat schon seit Jahren Fretts, kennt sich aus, hat auch selber schon Notfrettchen genommen und hält sie gut. Das alles merkt man ja im Gespräch.
Die Pflegerin war nett und kompetent, konnte die Tiere gut händeln und uns zu jedem einzelnen ausführlich was erzählen.
Alles kam mir ausgesprochen seriös vor, die Fretts werden nur kastriert, geimpft und gechipt abgegeben und werden direkt vorher nochmal vom TA abgecheckt. Sie sahen auch alle gut aus.
Da wir gut 1 1/2 Stunden mit der Pflegerin im Auslauf gesessen haben und verschiedene Fretts mit unserer ausprobiert haben, war dann die TÄ schon weg (sie ist nur währen der Besuchszeiten da).
Da eins der Fretts noch gechipt werden muss und das dann ja dieses WE nix mehr wird, können wir die beiden Auserwählten dann Dienstag abholen, sie sind fest reserviert. Eventuell nimmt mein Freund noch nen drittes, etwas schwieriges (damit schwer vermittelbares...) Frett... mal sehen.
Hab also bisher hauptsächlich positive Erfahrungen.
Ich weiß, dass es auch miese TH und TS-Orgas gibt, aber ich denke, es ist für jeden was dabei der wirklich möchte.
Es gibt soooooo viele TH und Orgas, alle mit unterschiedlichen Schwerpunkten.
Man sollte ein Ablehnung nicht so persönlich nehmen. Und wenn einem die Kontrollen und Fragbögen bei der einen zu dolle sind - nu, dann "kauft" man da halt nicht, auch andere Eltern haben schöne Kinder.
Dann sucht man sich halt ne andere Orga, die das nicht so eng sieht! Irgendwo wirds schon eine geben die zu einem passt. Das ha oft auch mit persönlicher Sympathie zu tun. Klingt doof, aber ist in der Realität halt so.
Ich kenne jedenfalls auch welche, die auch an Arbeitslose, Studenten und Beruftstätige vermitteln, die die Gesamtsituation beurteilen...
Ich hab jetzt 2 Hunde erwachsen aus dem Auslandstierschutz (einmal noch zusätzlich mit dem Umweg über deutsche Vorbesitzerin) und einen von (ausländischen) FCI Züchter.
Ich würd beides jederzeit gerne wieder machen.
Bei beidem würde ich aber nicht "irgendwo" kaufen, sondern mich vorher gründlich umgucken!
So, habe fertig...