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Ja aber woher weiß man welche Art von Training die besten Leistungen zeigt? Vielleicht führt diese Art von Training bei dem einem zum Erfolg, der andere verkümmert aber dadurch?
Das ist definitiv so.
Aber irgendwo muss man ja, wenn man Vergleichbarkeit schaffen möchte, einen Maßstab anlegen. Und ohne Vergleichbarkeit sind die Zuchtentscheidungen ganz wesentlich erschwert.
Es ist irgendwo ne Verfälschung wenn du z.B bei nem Wesenstest 2 Hunde hast - beide mit nem zufriedenstellenden Ergebniss, aber der eine brauchte dafür ein halbes Jahr harte Arbeit, der andere ist einfach morgens aufgestanden und hat es gemacht.
Wollte man besonders nervenstarke Hunde züchten sollte man tunlichst den nehmen der den Test ohne Training bestanden hat und nicht den der erst üben musste.
Als Individuen sind es zu dem Zeitpunkt des Testes beides tolle, umweltsichere Tiere, aber die "besseren" Gene in Bezug auf das gewünschte Kriterium hat nur einer vo beiden.
Die Frage ist halt auch: Was will man? Hunde die funktionieren oder in die man erst viel Arbeit stecken muss damit das alles so klappt wie ich mir das vorstelle?
(Mir ist schon bewusst das jeder Hund Arbeit braucht, auch mit super Anlagen... aber mit mehr Talent muss man für ein bestimmtes Ziel weniger tun, das hat wohl jeder schonmal selbst erlebt).
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Im Prinzip ist es doch dann so, dass ich mir damit die Hunde züchte, die am besten mit meiner Trainingsart zurechtkommen, und nicht die, die die besten Leistungen bringen, oder?
Das läuft doch auf selbe hinaus... der, mit dem ich am besten zurechtkomme, der wird bei mir wahrscheinlich auch bessere Leistung bringen.
Aber man züchtet ja nicht im Vaakum, ein einziger Züchter kann keine Population aufrecht erhalten.
Das ist aber in Ordnung, da meist schon alle Halter/Züchter/Nutzer einer bestimmten Arbeitsrasse bedingt durch ihre Umstände im groben ähnliche Ansprüche haben, auch was die Ausbildung angeht.
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Wenn man einen Hund in die Zucht nimmt der mit viel, viel mehr Aufwand
Bedeutet denn eine andere Art, ein individuelles, auf den Hund abgestimmtes Training gleich Mehraufwand?[/quote]
Das kommt drauf an...
Wenn nur die Methode ne andere ist und in keiner Art und Weise komplizierter (also zeitlich, finanziell, personell...), nur halt anders - dann ist sie auch kein Mehraufwand.
Wenn sie aber länger dauert, mehr kostet usw, nun, dann würd ich schon sagen dass sie aufwendiger ist.
Was dabei besser für den Hund ist kann ja auch immer nochmal verschieden sein. 
Ich denke es ist unbestritten dass man sich als Ausbilder und Trainer auf alles mögliche einstellen können muss.
Als Züchter sollte man aber je eben nicht das erlernte beurteilen (es sein denn man nimmt die Lernfähigkeit als Kriterium, was ja nicht dumm ist), sondern das was der Hund von sich aus mitbringt, denn nur das gibt er weiter.
Und da gibt es nunmal Unterschiede.
Sonst hätte und bräuchte man ja keine Rassen - denn so sind die schließlich entstanden, indem man immer die verpaart hat, die für eine bestimmte Aufgabe am besten geeignet waren.
Wenn das nicht so wäre könnte man ja auch einfach ne amorphe Hundesuppe züchten und wenn man nur genug Aufwand treibt, funktioniert alles mit jedem.
Aber das ist ja nicht so.
Ich find das schon ganz vernünftig die Hunde grundsätzlich gleich zu behandeln (halt so, wie man das "Zuchtendprodukt" dann später auch behandeln möchte) und zu sehen wer sich unter den Bedingungen am besten macht.
So sind sämtliche Arbeitsrassen der Welt entstanden, nur halt mit leicht unterschiedlichen Schwerpunkten von Linie zu Linie und jeder sucht sich das was ungefähr passt zum eigenen Stil.