Hi Jenni.
Na wird konkret? 
Dee hab ich ja auch erst mit 7 Monaten geholt und da war sie noch nie vom heimatlichen Grundstück runter gewesen, noch nicht Auto gefahren und kannte noch nicht viele fremde Hunde, nur ein paar regelmäßige hundliche Besucher.
Sie war aber "ansonsten" gut sozialisiert, dh kannte das ganze Rudel mit alten und jungen Hunde beiderlei Geschlechts + Kastraten, die 3 Katzen, jede Menge menschlichen Besuch (auch mit Rollstuhl/Gehwagen, auch Kinder), das tgl Leben im Haus samt Staubsauger, laute Musik...
Sie hat zwar mal ein bisschen große Augen gemacht bei verschiedenen Dingen in der großen Stadt, aber fürchtet sich nicht. Mit anderen Hunde jeder Art geht sie inzwischen (12 Monate) völlig normal um. Die ersten 2, 3 Monate war sie bei Plattnasen und Fellmonster etwas misstrauisch.
Sie ist eher zurückhaltend bei Hundebegegnungen, dh wenn das Gegenüber sich sehr selbstbewusst verhält macht sie eher nen Rückzieher - aber das passt zum Grundcharakter.
Mit fremden Menschen ist sie eher etwas misstrauisch. Es war von Anfang kein Problem durch Menschenmengen zu gehen usw, solange die Leute sie ignorieren sind sie für sie Luft. Aber sie lässt sich halt von Fremden nicht gern anfassen.
Ist jetzt nicht panisch oder so, weicht halt nur zurück. Kommt auch nicht wenn man sie mit Stimme oder Gesten lockt, lässt sich aber mit Futter jederzeit locken.
Bin mir nicht so sicher ob das Sozialisierung oder Charakter ist, ihre Eltern sind beide ähnlich.
Ich denk es kommt drauf an ob der Hund ansonsten einen guten Start hatte.
Wenn er am häuslichen Leben teilgenommen hat, in einem Rudel/Gruppe aufwächst, viel freundlichen Menswchenkontakt hat usw, dann kann man mit 5 Monaten glaub ich noch ne Menge reißen!
Grade in dem Alter entwickeln sie sich rapide und ich bin kein Jünger der "Was sie mit 8 Wochen noch nicht kennen, das wird sie ihr Leben lang traumatisieren"-Theorie (überspitzt ausgedrückt, ist schon klar...
). Ich denke die können da noch viel wieder wettmachen.
Wenn er dagegen nur im Welpenauslauf gehockt hat, 3 mal tgl jemand zum füttern da war, und er außer der Mutter und nem anderen Hund nix kennt, eventuell noch das letzte Geschwisterchen war das überblieb während die anderen mit 8 Wochen umzogen.. nicht so toll.
Die Eltern sollten einen eher stabilen, sicheren Charakter mitbringen, vor allem die Mutterhündin sollte ein Fels in der Brandung sein, von der wird er sich am meisten abgeschaut haben.
Der persönliche Charakter spielt da siche ruach noch mit rein. Dee war z.B in ihrer Welpengruppe das schüchterne Schlusslicht - ihre Brüder hatten alle so eine "mir gehört die Welt, alle Menschen sind geil"-Einstellung.
Wenn es ein Saluki ist, sollte man denk ich extra-vorsichtig sein.
Ich hab ja nun noch nicht so extrem viel Orientalenerfahrung, aber ich würde sagen, dass bei diesen Rassen die Sozialisation tendeziell eher noch wichtiger ist als bei den Westlern.
Meine Greys sind garantiert auch ohne allen TamTam großgeworden, irgendwo in Irland als Arbeits-/Rennhund.
Trotzdem sind sie absolut umweltsicher (fast alle Greys sind das) und sowas von menschenfreundlich... manchem ist es einfach in die Wiege gelegt und da muss man sich schon Mühe geben es zu verderben.
Beim Saluki reichts, so mein bisheriger Eindruck, schon aus bestimmte Dinge zu einfach unterlassen um ein ziemlich suboptimales Endergbiss zu bekommen.
Mal ganz davon ab ob man sowas wieder wettmachen KANN muss man sich ja auch fragen ob man das ok findet.
Für mich war es in dem Fall in Ordnung, weil man was vergleichbares nunmal in Deutschland eher nicht bekommen wird und weil für die Verhältnisse im entsprechenden Land das oben beschriebene schon eine ziemlich gute Sozialisation ist. Andere Länder - andere Sitten. Auch in der Hundelei.
Für die dortigen Verhältnisse reicht das auch, die erwarten in Israel auch nicht so viel von nem Hund wie hier...
Würde ich in Deutschland zu deutschen Preisen einen Rassehund eines dem VDH-angeschlossenen Verbandes kaufen, dann erwarte ich auch ein bisschen mehr, halt das was hier Standart ist und da gehört ne isolierte Aufzucht bis 5 Mon eher nicht dazu.
Bei TS-Hunden ist das für mich nochmal ne andere Kiste, da erwarte ich gar nix außer Ehrlichkeit der vermittelnden Orga.
Aber zum Züchter gehe ich, weil ich was bestimmtes haben will und neben ner ansprechenden Blutlinie, gutem Chara und Gesundheit und Leistung der Eltern usw gehört da halt AUCH ne Sozialisation dazu die so ausieht dass der erwachsene Hund im deutschen Allltag bestehen kann.
Dann muss man sich halt fragen ob alles andere an dem Hund so toll ist, dass man ihn umbedingt haben möchte und dafür auch (event. lebenslange) Nachteile in Kauf nimmt.
EDIT: UND ob man bereit ist jemandem der einen Welpen magelhaft sozialisiert das gleiche Geld auf den Tisch zu legen wioe jemandem der sich richtig Mühe gibt.
Wenn ich wüsste, dass ich einen Welpen aus ner ganz bestimmten Verpaarung umbedingt will, aber auch weiß, dass der Züchter keine gute Sozialisation macht, dann (und nur dann) würde ich einen Welp auch vor der 12 Woche, event sogar schon mit 8 Wochen holen.
Und dafür llieber selbst mehr Aufwand beteiben mit der "Früherziehung".