ZitatDann ergibt das Wort "Rasse" meiner Meinung keinen Sinn mehr.
Dann paare ich eben gleichaussehenden Hund mit gleichausehenden Hund....Ergebniss nach ein paar Generationen: Zb. Schäferhundaussehendes Tier mit nicht typischen Wesenseigenschaften, die sich von Generation zu Generation manifestiert bzw. auflöst...und die HH fragen sich dann: "Wo ist der SCHÄFERHUND den ich mir eigentlich vom Wesen her ausgesucht habe?".
Genau das passiert aber gewollt oder ungewollt durchaus auch bei Hunden unter dem FCI-Siegel. Grade bei Gebrauchshunderassen, die nicht mehr ihrem ursprüglichen Zweck entsprechend eingesetzt werden (können) hat man das häufig.
Zum Beispiel bei fast allem Windhunderassen, bei den meisten Terrierrassen, bei vielen Showlinien der Hütehunde, der Nordischen, der Herdenschutzhunde...
Wie viele Greyhounds aus FCI-Zucht können noch Hasen fangen? Wie viele Scotch Terrier sind noch jagdlich zu was zu gebrauchen, wie viele Kuvasz und Pyrenäenberghunde an der Herde als Beschützer einsetzbar?
Ich kenn mich mit DSH nicht besonders gut aus, deswegen mal ein Beispiel von einer "meiner" Rassen:
Greyhounds gibt es in einer Showlinie und einer Rennlinie. Beide sind vom Gebäude her SEHR unterschiedlich, werden auch eigentlich schon seit gut 50 Jahren gar nicht mehr gekreuzt, (seit 100 Jahren kaum noch) bis auf ganz wenige Ausnahmen.
In vielen Nicht-FCI-Ländern werden sie in verschiedenen Zuchtbüchern geführt, aber unter demselben Rassenamen, in FCI-Ländern in ein und dem selben Zuchtbuch.
Theoretisch wäre ein Outcross möglich, macht aber fast niemand, weil sich die Showleute das Gebäude nicht versauen wollen, die Rennleute nicht die Leistung.
Und, welcher ist der echte?
Sie stammen alle von denselben Hand voll Vorfahren ab. Ürigens eins der ältesten Zuchtbücher der Welt, meinen Dicken kann ich in der direkten Mutterlinie bis 1819, in der Vaterline bis 1820 zurückverfolgen.
Nun haben die Papiere, ja... aber in Prinzip ist es das gleiche Beispiel wie du oben genannt hast:
Über ein paar Generationen Zucht verändert sich die Rasse. Ob das nun mit oder ohne Papier passiert macht für die Gene keinen Unterschied, nur für die Rückverfolgbarkeit und die Seriosität des Züchtenden (wo wir dann wieder bei den VORTEILEN von Zuchtbüchern usw wären).
Übrigens, das Prinzip: Verpaare gleich aussehend mit gleichaussehend um möglichst homogenen aussehend Nachwuchs zu bekommen war der ursprüngliche Ansatz der modernen Rassehundezucht.
Das war und ist eine der besten Methoden phänotypisch einheitlichen Nachwuchs zu bekommen...
Nicht umsonst hat man meist in reinen Gebrauchshundepopulationen eine wesentlich größere Typvielfalt.
Ein Grundtyp ist da, der durch die Funktion vorgegeben wird, bestimmte notwendige Wesens- und Arbeitseigenschaften sind da, der Rest ist egal. Siehe Altdeutsche Hütehunde, siehe diverse Herdenschutzhunde, siehe die ursprünglichen afrikanischen und asiatischen Windhundrassen, siehe die mordenen Schlittenhundkreuzungen...
Aber ich schweif ab...
Den Vorteil der Zucht im Verein seh ich in der Rückverfolgbarkeit über mehrere Generationen und in der Kontrolle der Zuchtstätten auf einen gewissen Mindeststandart in der Aufzucht.
Zitat...also worüber regt man sich auf?
Ich reg mich nicht auf, ich finds nur intressant. ![]()
ZitatGanz ehrlich, wenn das alles so ist, warum sollen die Welpen dann keine Papiere bekommen? Warum züchtet man dann nicht in dem Verein, um auch Seriosität nach außen hin zu zeigen?
Naja, würde ICH ja auch so machen. ![]()
Ander meinen vielleicht, weil ihr Hund Einhoder ist oder ein Stehohr hat wo er ein Kippohr haben sollte wäre er trotzdem ein guter Hund und züchten dann halt ohne Papiere.
Oder sie sind der Meinung das wär doch alles Quatsch mit den ganzen Auflagen, sie könnten ihre Welpen auch in der Etagenwohnung aufziehen...
Das sind für mich garantiert keine guten Vertreter ihrer Rasse bzw keine ordentlich aufgezogenen Hunde aus Eltern mit Zuchtqualitäten.
Aber halt auch keine Mixe.
ZitatMan MUSS in keinem Verein der Welt an irgendwelchen Vereinsmeiereien oder Streitigkeite oder Wasauchimmer teilnehmen. Ich mache mein Ding und halte mich an die Auflagen, Ende.
Kennst du alle Vereine der (Hunde)welt?
Sowas hängt mit Sicherheit sehr stark von der Rasse ab in der man "drinsteckt". Ich kenn mich nur bei meinen Rassen ansatzweise aus...
Für mich wäre Zucht ohne Papiere da trotzdem kein Ausweg, das ist ne züchterische Sackgasse, irgendwann gehts nicht mehr weiter wenn man es gut machen will. Aber die zwischenmenschliche Komponente kann es einem ganz schön erschweren.