Beiträge von Marula

    Zitat

    Was man wissen sollte: Der Galgo den man im Tierschutz bekommt, ist nicht der Galgo Español nach dem Standard. Galgo bedeutet im spanischen lediglich "Windhund".


    Ja, das kann man nicht oft genug betonen.
    Man kann im Tierschutz als "Galgo" alles mögliche finden:
    Reine Galgos, reine Greys (ja, ab und an kommen immer noch reine Greys mit irischen oder englischen Tättos aus Spanien rüber), Mischlinge aus beidem die mehr zur einen oder andere Rasse tendieren...
    Bei vielen steckt auch ein guter Schuss Podenco oder andere Jagdhundrassen mit drin. Bei manchen könnt ich mir auch vorstellen, dass ein bisschen Whippet mit drin ist und einige hab ich gesehen, da bin ich mir sicher dass was orientalisches mitgemischt hatte.
    Insofern ist "Galgo aus Spanien" eine recht inhomogene Gruppe.

    Dazu noch die völlig unterschiedlichen Vorgschichten... da gibt es welche, die wurden jahrelang ganz gut gepflegt und gehalten, haben eine Grundausbildung a la Jäger, haben nie wirklich schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht und werden dann halt irgendwann im Alter nach dem Zuchteinatz ins TH gebracht.
    Es gibt welche die werden von ausgesetzen Mutterhündinnen auf der Straße geboren und wachsen ohne Menschenkontakt auf und ernähren sich selber.
    Es gibt welche die wurden schwer misshandelt - und davon stecken manche das ohne ein Problem weg und andere werden völlig panisch gegen Menschen...
    Manche wachsen in völlig überfüllten TH-Zwingern auf und haben ihr Leben lang nen Knacks weg im Umgang mit anderen Hunden... einige kommen trotz (oder grade wegen?) dieser Erfahrung lebenslang super mit jedem Hund zurecht.

    Das ist auch noch ein Punkt in dem sich Grey und Galgo deutlich unterscheiden, die Vorgeschichte: Greys haben ne ganz andere Vorgeschichte. Die meisten werden einigermaßen sorgfältig aufgezogen (Fütterung, Impfungen...) und regelmäßig gehandhabt.
    Sie kennen meist nur das Leben im Zwinger, aber grade Hunde, die ne Zeit auf der Rennbahn gewesen sind, kennen auf jeden Fall Autofahren, Leine gehen, Krallenschneiden, Tierarzt... Scheu gegen Menschen ist ziemlich selten, eher im Gegenteil.
    Dafür muss man bei Greys davon ausgehen, dass sie außerhalb der Zwingeranlagen/Rennbahn nicht viel Umwelt und gar keine anderen Hunde oder überhaupt andere Tiere kennengelernt haben.
    Bei ehemaligen Rennhunden bekommt man oft die Papiere, Impfpass etc vom Vorbesitzer mit, kann den eventuell auch kontaktieren oder recherchiren wann und wie viele Rennen der Hund gelaufen ist, warum er ausgeschieden ist usw.
    Wenn das nicht der Fall ist, so müssen doch alle Greys die in UK oder IE ins Zuchtbuch eingetragen werden tätowiert sein und über die Ohrtättos lässt sich auch oft die Vorgeschichte des Hundes nachvollziehen.

    Zitat


    dann melde ich mal zweifel an und lasse mich überzeugen, wenn ich das nächste Mal in Minden bin :lol:


    Das war durchaus ein ernstgemeintes Angebot! :D
    Vom Denkmal zur "Drachenfliegerburg", an der Kapelle vorbei und weiter auf dem Kammweg bis zum wilden Schmied, gleiche Strecke zurück.
    Sind glaub ich so 6-8 km ein Weg, wenn ich mich nicht irre.
    Bin allerdings mom. studienbedingt nicht so viel in Minden/Hille. Das nächste mal in der Woche nach Pfingsten, unter der Woche.

    Ich freu mich ja immer wenn mal jemand von anfang an auch einen Greyhound in Erwägung zieht :gut: - nicht dass Galgos weniger toll wären, aber irgendwie geraten die Greys bei den Intressenten für TS-Windhunde ganz gern mal etwas ins Hintertreffen, hab ich so das Gefühl.

    Zitat

    Super Verträglichkeit für Rudelhaltung, kein Wachhund bzw. Territorialverhalten, ruhiges ausgeglichenes Wesen, sollte eben nicht aufdringlich bei Besuch bzw. Fremden sein.
    Ich möchte auch keinen Hund der bei jeder Kleinigkeit das Haus zusammenbellt.


    Ja, ich denke du suchst einen Greyhound. ;)
    Allerdings, meine freuen sich den Hintern ab über jeden Besuch und jeden freundlichen Passanten und lassen sich von jedem (wirklich jedem...) knuddeln und füttern. In der Hinsicht können sie es locker mit jedem Labbi aufnehmen.
    Es gibt auch reservierte, unaufdringlche Greys, aber solche treulosen Tomaten wie meine sind echt NICHT selten.

    Zitat

    Ja ich habe 3000qm Grundstück mit 2m Zaun nach innen gesichert. Ich hoffe das reicht?
    Da ich öfter Kangal zur Pflege habe und die gehen gerne mal über die Zäune gehen muss schon alles sicher sein.

    Das reicht, und zwar dicke.
    Zaunhöhe: Bei meinen würde auch weniger reichen, der eine springt gar nicht über 50 cm wenn es sich irgendwie vermeiden lässt und der andere so bis max. 1,50, aber eigentlich auch nicht (er kann auf 1,50 m hohe Hochbetten, also irgendwo DRAUF springen, ist aber noch nie über einen ähnliche Höhe DRÜBER gegangen).


    Bezüglich Auslastung:
    Jaaaaaaa, Greyhounds sind Sprinter.
    Das heißt aber NICHT, dass sie nicht wie jeder andere Hund auch gern und ausgiebig spazierengehen. Meine latschen jedenfalls mit Begeisterung auch stundenlang durch Wald und Wiesen, ob mit oder ohne Leine!

    Die Möglichkeit für explosives Sprinten muss aber trotzdem gegeben sein, das brauchen die einfach und das kann man durch Leinenspaziergänge nicht ersetzten. Vielen älteren Greys reicht es, wenn sie sich alle paar Tage so richtig ausrennen können, jüngere sollten schon täglich mindestens (!) einmal Gas geben dürfen.

    Meinen Robin hab ich mit 4 1/2 Jahren bekommen, er war ca. ein halbes Jahr vom Track runter, ein bisschen Arthrose durch Überlastung auf der Rennbahn in den Karpalgelenken (er ist recht viel gelaufen), sonst gesund.
    Ich hab ihn über Bulli in Not Süd ev. direkt aus Irland bekommen.
    Er war und ist seeeeeeeehr ruhig - wenn er wollte, könnte er jeden Tag toben was das Zeug hält, er hat nämlich jeden Tag 1-2 Stunden Freilauf. So richtig spektakulär loslegen tut er allerdings zur Zeit (er wird im August 8) nur mehr alle paar Wochen, ein kleiner Sprint ein- oder zwei mal die Woche und das wars dann. Für ältere Greyhounds ist das auch nicht so ungewöhnlich.

    Als Junghunde können sie aber schon ziemliche Turbogeschosse sein, im wahrsten Sinnes des Wortes - ein Grey braucht ordentliches Gelände für den Freilauf, mögliche Verletzungsquellen sollte man immer im Auge haben und grade Hunde die direkt von der Rennbahn kommen müssen unter Umständen an normales Gelände erst langsam gewöhnt werden, sonst kann das bei dem Tempo + Temprament in schweren bis tödlichen Verletzungen enden.

    Mein älteren Rüde, Lawrence (der wohl kein ganz lupenreiner Grey, aber ein lupenreiner Ire ist), ist bis vor ca. 1 1/2 Jahren gern und in durchaus strammem Tempo am Rad gelaufen (je nach Gelände mit oder ohne Leine), mehrstündige Touren waren kein Problem. Auch sowas gibt es - ich würd halt nur nicht mit der Erwartung an den Hund rangehen, dass er das zu mögen hat...


    Weiterhin sind Greys viel, viel wetterfester als z.B. Galgos oder Podencos. Meine haben Mäntel, tragen sie aber so gut wie nie - die paar Tage jeden Winter kann man eigentlich an einer Hand abzählen. Regen und Wind macht ihnen auch nix, meine gehen (im genesatz zu der Salukihündin) auch bei Regen und "Kälte" ( das, was man als Mensch halt so als kalt emfindet) gern raus.
    Dafür sind sie sehr hitzempfindlich und bei mehr als 20 °C sinkt die Bewegungsunlust in bodenlose Tiefen ab. m Winter gehen sie vielleicht mal mit den Pfoten ins Wasser, m Sommer nehmen sie auch gern mal nen Vollbad. Der jüngere schwimmt auch (aber nur wenn ich mitschwimme), der ältere mag es nicht wenn der Boden unter den Füßen weggeht, aber geht gern so weit rein wie er noch irgendwie stehen kann und hat sich auf seine alten Tage doch letzen Herbst tatsächlich dazu hinreißen lassen ohne mch ein paar Meter richtig zu schwimmen.


    Nachteile... ich hab in dem Bilderthread zu meinen Hunden viel über die (inzwischen zum Glück völlig überwundene) Kleinhunde-Unverträglichkeit meines Robin geschrieben. Hunde mit extremem Hetztrieb, die NULL KOMMA GAR NICHT auf andere Hunderassen sozialiesiert sidn, können ziemlich gefährlich sein für kleine, plüschige Flitzehunde sein, die eine gewisse Ähnlichkeit mit der Hasenattrappe auf der Bahn haben.
    Auch mit der verträgichkeit mit Katzen und Kleintieren sieht es oft mau aus. Es gibt Ausnahmen, aber aus irgendeinem Grund bei den Greys weniger als bei den Galgos.

    Ex-Rennhunde sind oft (nicht immer...) gesundheitlich auf die eine oder andere Weise im Eimer. Darauf sollte man eingestellt sein, selbst wenn man einen vermeintlich gesunden Hund adoptiert kann da leicht noch was nachkommen.

    Greyhounds brauchen (grade im Vergleich zu Salukis) enorm viel Platz auf dem Sofa oder im Bett.

    Sonst fällt mir nix ein.

    Kannst mir auch gern ne PN schreiben wenn du weiteres wissen magst.

    Ach ja...
    http://www.windhundhilfe.de/de/vermittlung/index.htm
    http://www.bulli-in-not.de/cms/front_content.php?idcat=8
    http://www.tieroase-birkenschold.de/zuhausegesucht…/windhunde.html
    ...das wären die Vereine, an die ich mich in Sachen Greyhound aus dem TS wenden würde, wenn ich momentan noch ein wollte/könnte. Vor allem die Tieroase und die Initiative Windhundhilfe beraten und vermitteln extrem gut.

    Zitat


    Wieviele Galgobesitzer gibts denn, die kein Problem mit Hasen haben, die den Hund draussen frei laufen lassen, deren Hunde täglich rennen können ? Ich kenne sehr wenige ... und dann ist genau dieses rassetypische das Problem, was ein entspanntes, harmonisches Spazieren gehen mit freilaufendem Hund verhindert - was doch Sinn einer Hundehaltung sein sollte.


    Nunja, wenn man unter "kein Problem mit Hasen" versteht, dass die Hunde sich tadellos abrufen lassen - ich kennen keinen einzigen auf den das zutrifft!
    Trotzdem kenne ich ne Menge (und ich kenne inzwischen doch einige Windhunde samt Menschen...), die täglich freilaufen dürfen. In meinem direkte Bekanntenkreis ALLE. Komisch, oder?

    Meine Hunde sind auch nicht von Wild abrufbar, schon mal gar nicht aus der begonnenen Hetze. Trotzdem haben sie jeden Tag freilauf OHNE unkontrolliert durch die Gegend zu wildern.
    Es gibt halt nicht nur schwarz und weiß. Nicht jeder und der in einer bestimmten Situation nicht abrufbar ist hängt deswegen sein ganzes Leben an der Leine. Man kann die Spaziergebiete passend aussuchen, man kann man sonstigen Gehorsam feilen, die Hunde beschäftigt halten und Augen und Ohren offen halten. Alles im Breich des Möglichen.

    Jeder der bezweifelt dass harmonisches Spazierengehen mit freilaufenden Windhunden möglich ist, den lade ich herzlich ein zu einem Spaziergang mit mir und meinen 3en. Treffpunkt am Kaiser Willhelm Denkmal in Porta Westfalica, NRW (Grenze Niedersachsen).
    3-4 Stunden durch den Wald mit Einkehr. Wer Lust hat melde sich per PN, über Termine kann man reden.

    Klar, überall würd ich das nicht machen :D - aber muss ich das? Ich empfinde es echt nicht als Einschränkung das meine Hunde sind wie sie sind.

    Zitat

    Das wollte ich damit auch nicht ausdrücken. Vielmehr, daß über den Tierschutz nicht "der" Podenco kommt, sondern eine enorme Verhaltensvielfalt zu finden ist. Vom couchpotatoe der offline gemütlich mitwandert bis zum Extremjäger ...


    Joa.
    Zumal irgendwie so ziemlich alles was Stehohren und/oder ne schlanke Tallie hat und aus Spanien kommt als "Podenco" oder Mix davon vermittelt wird. Und wenn die Orga selber das nicht sagt, dann phantasieren sich die Leute das halt selber zusammen.
    Ich hab jetzt echt schon massenweise Hunde gesehen wo der Besitzer drauf bestand wegen des Jagdtriebs und aus den oben genannten Gründen MÜSSTE da zwingend Podi drin sein - ich sehs oft nicht... muss nicht heißen das keiner drin ist, aber man kann auch einfach mal auf dem Teppich bleiben und "spanischer Mischling" sagen.
    Und dann noch zig Hunde, wo der Besitzer stolz sagt: "Das ist ein Podenco!" und der Podieinschlag auch nicht zu verkennen ist - aber ein reinen Podenco egal welcher Rasse sieht dann doch noch deutlich anderes aus. Das macht die Hunde nicht schlechter, aber es sind halt keine Podecos.

    Und jedes Problem was diese Hunde machen ist dann natürlich "podencotypsich". :roll:

    Selber hab ich nicht so unglaublich viel Podi-erfahrung, kenne ein paar von der Rennbahn und ein paar vom Windhundspaziergang, Ibicenco, Canario, Andaluz, Podengo Pequeno und Mixe. Bei den verschiedenen Versionen gibt es ja wohl auch nochmal deutliche Charakterunterschiede, ist ja auch logisch.

    Ich würd wirklich mal im "Podencoclub" Forum nachfragen, ich glaub da findest du die geballte Ladung Podenco-Kompetenz.

    Das mit der Ableinbarkeit ist bei mir sehr gebietsabhängig.
    In Hannover bin ich jetzt im Wald usw jahrelang wunderbar sehr viel ohne Leine mit meinen gelaufen, stundenlang "nackig" durch den Wald, alles Bingo.
    Auch im Hannoveraner Umland geht das zumindest Streckenweise mit etwas Aufmerksamkeit. Bei meinen Eltern im Mindener Umland ist das schon schwieriger, aber auch da hab ich meine Strecken wo man mal ne 2-3 stündige Runde ohne Leine oder nur mit kurzem anleinen machen kann und kenne diverse Stellen, wo ich die Hunde mal eben zum rennen von der Leine machen kann.

    Mom. mache ich grade ein Praktikum im Emsland.
    Hier brodeln die Felder vor Wild, auf jedem Feld hockt mindestens ein Hase oder Fasan (neulich hab ich abends auf einem einizgen Acker 12 Feldhasen, 3 Rehe, 4 Kaninchen und diverse Fasanen gezählt), in jedem Wäldchen stehen Rehe, in jeder Hecke stecken Kaninchen, abends schnürt der Fuchs über die Wiese, auf den Wiesen am Dorfrand (die auch nicht grade wildfrei sind) hat man zusätzlich noch die Katzen, die meine ebenfalls mit Freude jagen würden.
    Auf den abendlichen Spaziergängen (ohne Hunde) hatte ich ungefähr alle 150m eine Wildsichtung in weniger als 100m Entfernung.
    Ableinen definitv absolut völlig unmöglich und Leinenspaziergänge dürften anfangs der Horror sein. Würde ich hier wohnen wäre ich definitiv zumindest teilweise auf einen eingezäunten Auslauf angewiesen - irgendwann findet man sicher auch hier ein paar Wege, aber garantiert nicht mal eben so hinterm Haus, da tanzen die Hasen nämlich Chacha.

    Meine 3 haben ansonsten einen guten Grundgehorsam, solange kein sichtiges Wild da ist hören sie wie jeder andere Fiffi auch. Sie gehen nicht stöbern und nicht fährten und entfernen sich beim normalen spazierengehen kaum je weiter als 10 m von mir, ausgenommen wenn sie mal ne Rennrunde einlegen, dann vielleicht mal 100m.
    Aber wenn es sie so derartig anspringt, vor allem auch noch so gehäuft, in direkter Nähe (man tritt ja praktisch drauf), in voller Sicht und zu jeder Tageszeit - nö keinen Chance. Da ist auch mit noch so viel Training nix zu reißen was den Abruf angeht.
    Mein ältester (jetzt so ca. 11/12) wird langsam was ruhiger, der hat tatsächlich schonmal andere Windhunde machen lassen als sie ein Reh in ca. 200 m Entfernung an uns vorbeigehetzt haben - ist zu weit weg, schaff ich nicht, ist mir zu anstrengend.
    Aber in so einer verlockenden Situation würde selbst er abgehen wie Luzie.

    Zitat

    Hat zu meiner Kurzfelligen denn noch jemand ne Meinung? :p


    Ich find sie gut so, weniger eher nicht, etwas mehr dürfte vielleicht (bei der Größe und Statur allerdings eher nen halbes als nen ganzes kg), aber nicht dringend...
    Bemuskelung finde ich soweit man das vom Foto sagen kann auch ok.

    Zitat


    So gesehen bin ich ein Befürworter der Leistungszucht, damit die jeweiligen Rassen für den jeweiligen Zweck auch wirklich erhalten werden können und man arbeitswillige und leistungsstarke Hunde bekommen kann.


    Tja, und was macht man, wenn die ursprüngliche Augabe der Hunde nicht mehr gebraucht/gewünscht/gesellschaftsfähig ist? Die Rasse hierzulande als Arbeitshund also so überflüssig ist wie ein Kropf?

    Bei den Dienst- und den in Deutschland hauptsächlich verwendeten Jagdgebrauchshunden stellt sich für mich die Frage gar nicht ob Leistungszucht obsolet ist oder nicht.
    Es gibt einen realen Bedarf an realen Arbeitshunden, vielleicht nicht gewaltig, aber Nachfrage besteht. Und wenn die Hunde diese Arbeiten nicht verrichten können, dann sind diese Rassen noch verhätnissmäßig leicht mit Ersatzbeschäftigungen zufrieden zu stellen. Dem Schäferhund ist es wohl egal, ob er Drogen aufspürt oder... was weiß ich... Teebeutel mit Kamillentee. Oder ob er auf dem Platz in den Beißarm packt oder auf ner Demo zulangt.
    Bei Jagdgebrauchshunden ist das je nach Rasse sicher schwieriger, aber es ist machbar UND es besteht ja prinzipiell die Möglichkeit, den Jagdschein zu machen und seinen Hund rassergerecht einzusetzen.

    Aber es gibt jede Menge Hunderassen, für die es hier bei besten Willen keine Einsatzmöglichkeit gibt. Was macht man mit denen?
    Auf hübsch und gesellschaftsfähig züchten, weil sie so wie sie sind gern mal anecken?
    Versuchen so nah wie möglich am "Orginal" zu bleiben, auch wenn`s eigentlich nicht in dieses Land und diese Zeit passt und man eh Abstriche machen muss, weil man die Zuchttiere ja nicht auf Arbeitsleistung prüfen sondern bestenfalls Vermutungen anstellen kann?
    Es ganz sein lassen? Da gäbe es einige Rassen, die dann heute schon gar nicht mehr existieren würden...

    Klar kann man überall Lösungen finden, aber ich find es schon echt großmütig einen Hund von jemandem den man nichtmal kennt mal eben für ein paar Monate in Pflege zu nehmen. Wenn man ein Ende vor Augen hat und das ganze als Übergangslösung sieht, dann geht so einiges, aber ob man das als Dauerzustand über Jahre möchte und deichseln kann ist ne andere Sache.

    Ein älterer Hund verursacht früher oder später mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit hohe Kosten, wer weiß wie lange der Sohn der alten Frau sich da noch dran beteiligt? Wenn man dann schon 2 Hunde hat die man korrekt versorgen will, dann ist noch einer halt schnell einer zu viel.
    Und ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es ein ganz schöner Spagat sein kann, einem alten und einem jungen Hund oder anderen Konstellationen mit sehr unterschiedlichen Bedürfnissen und unterschiedlicher Leistungsfähigkeit gerecht zu werden.
    Da würden für mich dann irgendwie meine eigenen Hunde vorgehen, nicht weil die was besseres sind oder so, sondern weil ich die ganz bewusst zu mir geholt und mich mit dieser Entscheidung dazu verpflichtet habe mich ordentlich um sie zu kümmern.


    Andereseits... find ma nen Platz für nen 11jährigen Dackel... da wüsch ich langen Atem...
    Ich würd mal ganz tief in mich gehen und überlegen, was geht und was nicht.
    Für das Dackelchen wäre es sicher toll wenn er bleiben kann, aber wenn seinen TA-Rechnungen irgendwann mal die Rücklagen für die anderen beiden auffressen ist auch nix gewonnen, genausowenig wie wenn man einem oder mehreren Hunden auf Dauer zeitlich und von der Auslastung/Erziehung her nicht gerecht werden kann.

    Wenn du entscheidest dass es nicht geht (und das kannst du nur selber und allein), dann hast du mehrere Optionen:
    - Selber nach einem Rentnerplätzchen suchen. Dabei kann man oft auch die Hilfe von örtlichen oder rassespezifischen Tierschutzvereinen in Anspruch nehmen, z.B. in der Form, dass man Aushänge im TH machen darf oder dass die TS-Orgas ihn mit Foto + Beschreibng auf ihre Website stellen.
    - Gucken ob es einen rassespezifische Notorga gibt, die mit privaten Pflegestellen arbeitet. Mit Dackeln kenn ich mich da leider so gar nicht aus. Von meinen Rassen kenn ich es so, dass über solche Orgas manchmal auch Patenschaften vermittelt werden können, so dass man, wenn man bereit ist einen älteren Hund zu übernehmen, mit den Finanzen nicht ganz allein dasteht. Aber so schrecklich häufig ist das nicht und ich weiß auch nicht wie das bei Dackeln ist.
    - Ihn ins lokale TH bringen. Keine schöne Lösung, bedeutet ja meist Zwingerhaltung und für ältere Hunde sind die Vermittlungschancen da auch eher noch geringer as bei rassespazifischen "in Not" Organisationen, so zumindest meine Erfahrung. Es gibt aber auch TH die ebenfalls mit Pflegestellen zusammenarbeiten, das wär für so einen alten Mann sicher besser... so oder so lohnt es vielleicht mal sich mit dem TH in Verbindung zu setzen, vielleicht haben die ja noch irgendwelche Tipps die spaziell für deinen Gegend gelten.

    Joa... mehr fällt mir erstmal nicht ein.

    Zitat


    Huch - das hat ja tatsächlich Marula geschrieben, da hab ich wohl einen Knick in der Optik gehabt. :pfeif: ..also nochmals vielen Dank dafür Marula!


    Kei Ding, da musst ich nicht lange rumsuchen, hab meine Bookmarks ja gut in Ordnung... :D

    Zitat

    .. ein etwas anderes Kaliber Hund ... und eher aus Landschlägen entstanden, als gezielt gezüchtet.


    Stimmt für Azis absolut, gilt aber für Salukis/Tazis ganz genauso. ;)

    Zitat

    Frisst ein Windhund von sich aus nur so viel wie er/sie braucht? Weil Du sagst, Du hast ihn immer so viel fressen lassen wie er wollte.


    Lawrence war nie ein guter Fresser, hat immer grade nur so viel gefressen wie zum Leben nötig war ohne völlig vom Fleisch zu fallen.
    Meine junge Hündin ist ein guter Fresser, aber setzt so gut wie nix an. Da denke ich aber, dass das eher alters-/ bewegungsbedingt ist, ihre Eltern sind beide keinen spargeligen Typen (für die Rasse). Die wird später bestimmt noch ein bisschen auslegen.
    Mein anderer Rüde (Greyhound) würde fressen bis zum Exitus und ist außerdem ein guter Futterverwerter. Wenn er nicht akut an Magenüberladung und den Flogen eingehen würde, dann würde er längerfristig aufgehen wie ein Hefeklops.
    Grade der muss aber wirklich schlank bleiben, den halte ich also absichtlich eher an der für ihn unteren Gewichtsgrenze, da er Arthrose hat. Absurderweise ist er trotzdem der Hund, den von meinen 3en immer alle noch am ehesten in Ordnung finden, weil er als Renngrey einfach ein kräftigerer Typ und nicht ganz so sehnig und trocken wie die Salukihndin und der Greymix ist.
    Also, "der Windhund" ist da ganz unterschiedlich. :D

    Zitat

    Gibt es überhaupt "dicke" Windhunde? Habe noch nie einen gesehen.


    Jup, gibt es auch. Sieht echt scheiße aus, wie Sofarolle auf Zahnstochern.