Ich freu mich ja immer wenn mal jemand von anfang an auch einen Greyhound in Erwägung zieht
- nicht dass Galgos weniger toll wären, aber irgendwie geraten die Greys bei den Intressenten für TS-Windhunde ganz gern mal etwas ins Hintertreffen, hab ich so das Gefühl.
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Super Verträglichkeit für Rudelhaltung, kein Wachhund bzw. Territorialverhalten, ruhiges ausgeglichenes Wesen, sollte eben nicht aufdringlich bei Besuch bzw. Fremden sein.
Ich möchte auch keinen Hund der bei jeder Kleinigkeit das Haus zusammenbellt.
Ja, ich denke du suchst einen Greyhound.
Allerdings, meine freuen sich den Hintern ab über jeden Besuch und jeden freundlichen Passanten und lassen sich von jedem (wirklich jedem...) knuddeln und füttern. In der Hinsicht können sie es locker mit jedem Labbi aufnehmen.
Es gibt auch reservierte, unaufdringlche Greys, aber solche treulosen Tomaten wie meine sind echt NICHT selten.
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Ja ich habe 3000qm Grundstück mit 2m Zaun nach innen gesichert. Ich hoffe das reicht?
Da ich öfter Kangal zur Pflege habe und die gehen gerne mal über die Zäune gehen muss schon alles sicher sein.
Das reicht, und zwar dicke.
Zaunhöhe: Bei meinen würde auch weniger reichen, der eine springt gar nicht über 50 cm wenn es sich irgendwie vermeiden lässt und der andere so bis max. 1,50, aber eigentlich auch nicht (er kann auf 1,50 m hohe Hochbetten, also irgendwo DRAUF springen, ist aber noch nie über einen ähnliche Höhe DRÜBER gegangen).
Bezüglich Auslastung:
Jaaaaaaa, Greyhounds sind Sprinter.
Das heißt aber NICHT, dass sie nicht wie jeder andere Hund auch gern und ausgiebig spazierengehen. Meine latschen jedenfalls mit Begeisterung auch stundenlang durch Wald und Wiesen, ob mit oder ohne Leine!
Die Möglichkeit für explosives Sprinten muss aber trotzdem gegeben sein, das brauchen die einfach und das kann man durch Leinenspaziergänge nicht ersetzten. Vielen älteren Greys reicht es, wenn sie sich alle paar Tage so richtig ausrennen können, jüngere sollten schon täglich mindestens (!) einmal Gas geben dürfen.
Meinen Robin hab ich mit 4 1/2 Jahren bekommen, er war ca. ein halbes Jahr vom Track runter, ein bisschen Arthrose durch Überlastung auf der Rennbahn in den Karpalgelenken (er ist recht viel gelaufen), sonst gesund.
Ich hab ihn über Bulli in Not Süd ev. direkt aus Irland bekommen.
Er war und ist seeeeeeeehr ruhig - wenn er wollte, könnte er jeden Tag toben was das Zeug hält, er hat nämlich jeden Tag 1-2 Stunden Freilauf. So richtig spektakulär loslegen tut er allerdings zur Zeit (er wird im August 8) nur mehr alle paar Wochen, ein kleiner Sprint ein- oder zwei mal die Woche und das wars dann. Für ältere Greyhounds ist das auch nicht so ungewöhnlich.
Als Junghunde können sie aber schon ziemliche Turbogeschosse sein, im wahrsten Sinnes des Wortes - ein Grey braucht ordentliches Gelände für den Freilauf, mögliche Verletzungsquellen sollte man immer im Auge haben und grade Hunde die direkt von der Rennbahn kommen müssen unter Umständen an normales Gelände erst langsam gewöhnt werden, sonst kann das bei dem Tempo + Temprament in schweren bis tödlichen Verletzungen enden.
Mein älteren Rüde, Lawrence (der wohl kein ganz lupenreiner Grey, aber ein lupenreiner Ire ist), ist bis vor ca. 1 1/2 Jahren gern und in durchaus strammem Tempo am Rad gelaufen (je nach Gelände mit oder ohne Leine), mehrstündige Touren waren kein Problem. Auch sowas gibt es - ich würd halt nur nicht mit der Erwartung an den Hund rangehen, dass er das zu mögen hat...
Weiterhin sind Greys viel, viel wetterfester als z.B. Galgos oder Podencos. Meine haben Mäntel, tragen sie aber so gut wie nie - die paar Tage jeden Winter kann man eigentlich an einer Hand abzählen. Regen und Wind macht ihnen auch nix, meine gehen (im genesatz zu der Salukihündin) auch bei Regen und "Kälte" ( das, was man als Mensch halt so als kalt emfindet) gern raus.
Dafür sind sie sehr hitzempfindlich und bei mehr als 20 °C sinkt die Bewegungsunlust in bodenlose Tiefen ab. m Winter gehen sie vielleicht mal mit den Pfoten ins Wasser, m Sommer nehmen sie auch gern mal nen Vollbad. Der jüngere schwimmt auch (aber nur wenn ich mitschwimme), der ältere mag es nicht wenn der Boden unter den Füßen weggeht, aber geht gern so weit rein wie er noch irgendwie stehen kann und hat sich auf seine alten Tage doch letzen Herbst tatsächlich dazu hinreißen lassen ohne mch ein paar Meter richtig zu schwimmen.
Nachteile... ich hab in dem Bilderthread zu meinen Hunden viel über die (inzwischen zum Glück völlig überwundene) Kleinhunde-Unverträglichkeit meines Robin geschrieben. Hunde mit extremem Hetztrieb, die NULL KOMMA GAR NICHT auf andere Hunderassen sozialiesiert sidn, können ziemlich gefährlich sein für kleine, plüschige Flitzehunde sein, die eine gewisse Ähnlichkeit mit der Hasenattrappe auf der Bahn haben.
Auch mit der verträgichkeit mit Katzen und Kleintieren sieht es oft mau aus. Es gibt Ausnahmen, aber aus irgendeinem Grund bei den Greys weniger als bei den Galgos.
Ex-Rennhunde sind oft (nicht immer...) gesundheitlich auf die eine oder andere Weise im Eimer. Darauf sollte man eingestellt sein, selbst wenn man einen vermeintlich gesunden Hund adoptiert kann da leicht noch was nachkommen.
Greyhounds brauchen (grade im Vergleich zu Salukis) enorm viel Platz auf dem Sofa oder im Bett.
Sonst fällt mir nix ein.
Kannst mir auch gern ne PN schreiben wenn du weiteres wissen magst.
Ach ja...
http://www.windhundhilfe.de/de/vermittlung/index.htm
http://www.bulli-in-not.de/cms/front_content.php?idcat=8
http://www.tieroase-birkenschold.de/zuhausegesucht…/windhunde.html
...das wären die Vereine, an die ich mich in Sachen Greyhound aus dem TS wenden würde, wenn ich momentan noch ein wollte/könnte. Vor allem die Tieroase und die Initiative Windhundhilfe beraten und vermitteln extrem gut.
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Wieviele Galgobesitzer gibts denn, die kein Problem mit Hasen haben, die den Hund draussen frei laufen lassen, deren Hunde täglich rennen können ? Ich kenne sehr wenige ... und dann ist genau dieses rassetypische das Problem, was ein entspanntes, harmonisches Spazieren gehen mit freilaufendem Hund verhindert - was doch Sinn einer Hundehaltung sein sollte.
Nunja, wenn man unter "kein Problem mit Hasen" versteht, dass die Hunde sich tadellos abrufen lassen - ich kennen keinen einzigen auf den das zutrifft!
Trotzdem kenne ich ne Menge (und ich kenne inzwischen doch einige Windhunde samt Menschen...), die täglich freilaufen dürfen. In meinem direkte Bekanntenkreis ALLE. Komisch, oder?
Meine Hunde sind auch nicht von Wild abrufbar, schon mal gar nicht aus der begonnenen Hetze. Trotzdem haben sie jeden Tag freilauf OHNE unkontrolliert durch die Gegend zu wildern.
Es gibt halt nicht nur schwarz und weiß. Nicht jeder und der in einer bestimmten Situation nicht abrufbar ist hängt deswegen sein ganzes Leben an der Leine. Man kann die Spaziergebiete passend aussuchen, man kann man sonstigen Gehorsam feilen, die Hunde beschäftigt halten und Augen und Ohren offen halten. Alles im Breich des Möglichen.
Jeder der bezweifelt dass harmonisches Spazierengehen mit freilaufenden Windhunden möglich ist, den lade ich herzlich ein zu einem Spaziergang mit mir und meinen 3en. Treffpunkt am Kaiser Willhelm Denkmal in Porta Westfalica, NRW (Grenze Niedersachsen).
3-4 Stunden durch den Wald mit Einkehr. Wer Lust hat melde sich per PN, über Termine kann man reden.
Klar, überall würd ich das nicht machen
- aber muss ich das? Ich empfinde es echt nicht als Einschränkung das meine Hunde sind wie sie sind.