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Generell würde mich auch sehr interessieren, weil einer der besten Kumpel meiner Hündin ein entzückender knapp zweijähriger, reinrassiger Ibicenco ist - sind Podencos denn wirklich soooo anders?
Was mich mal intressieren würde: Wie groß ist der? ich meine du hattest schonmal was geschrieben über den und erwähnt, dass er nicht so besonders groß wäre? Kann auch sein dass ich mich täusche und das war jemand anderes ...
Weil, die "richtigen" Ibicencos sind ja nicht grade klein, so ab 60 bis 75 cm Schulter. Aber ich hab in letzter Zeit auch ein paar mal Podencos gesehen, die aussahen wie reinrassige Mini-Ibicncos um 45-50cm.
Wunderschön... naja, da den Spaniern der FCI-Standart nunmal größtenteils egal ist wundert mich das auch nicht, aber intressant ist es schon.
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Insofern: Sind das nicht generell die Grundeigenschaften eines unabhängig arbeiten, noch sehr ursprünglichen Jagd- und Hetzhundes, also eines hochtourigen Arbeitstieres - quer über alle Rassen, Schläge und Nationen?
Ich denke schon.
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[...] nochmal die interessierte Frage: Sind die generell wirklich so anders - oder ist da, wie bei anderen Rassen auch, nicht auch viel stolzes "meiner ist eben was Besonderes, daher kann man...nicht von ihm verlangen" im Spiel ?
Halb-Halb? So ist es zumindest bei meinen Hunden. Im Grunde sind es alles bloß Hunde und das Grundrezept ist immer das gleiche. Aber so ein paar beachtenswerte Eigenschaften gibt es doch, die man mögen muss um glücklich zu sein.
Das gilt für mich allerdings auch wieder für alle Rassen.
Zu dem eigentlichen Problem: Ich denk auch, dass der beste Weg mit sowas umzugehen und dabei froh zu bleiben ist, sich nicht mit anderen zu messen.
Dann gibt es halt Dinge die der Hund nicht kann und nicht mag, na und? Da kann man ja dran bleiben, aber für die Zeit bis dahin muss man sich freimachen von "Das muss!".
Außerdem finde ich es, bei Erziehungsproblemen wo der Hund viel an der Leine gehen muss (jagen, abhauen, pöbeln/Aggressionen usw usf) immer hilfreich, wenn man ne Gelegenheit hat den Druck ein bisschen abzulassen.
Ich weiß nicht wie das bei euch ist, ob ihr nich nen Auslauf nutzt, nen großen Garten habt oä...
Als mein ältester Rüde das erste Jahr strikt nur an der SL war, hatte er schon ganz schön Druck - er wollte sich MEHR (bin damals ca. 2 h große Runde + Gassi gegangen), schneller und vor allem wollte er sich FREI bewegen.
Da kann auch noch so viel Kopfarbeit nix dran ändern, der Hund will auch einfach mal in Ruhe sein Ding machen, laufen, schnuppern, baden, trödeln, buddeln, vorrauslaufen OHNE dass ne Leine dranhängt oder man ihn irgendwie beeinflusst, ständig was von ihm will, ihn ranruft, kontrolliert, überwacht...
Kann ich gut nachvollziehen, würde mir nicht anders gehen. Vielleicht passt das mit mir und den Windhunden deshalb ganz gut.
Fahrradfahren hat etwas geholfen um rein körperlich überschüssige Energie abzubauen (Bei etwas kooperativeren + führerbezogeneren Hunden mag auch Hundesport wie Icephoenix das mkt dem Longieren macht funktionieren). Aber so richtig gut wurde es sowohl mit dem Thema Streunen/Jagen/Rückruf/Radius als auch mit dem Pöbeln erst, als wir regelmäßig nen netten, riesengroßen Auslauf besucht haben, wo er auch mal 2 Stunden ungestört sein Ding machen konnte.
Er hat zwar an der Leine immer nen riesen Aufriss gemacht, aber wie bei vielen Hunden war es dann letztlich im Freilauf gar nicht mehr so weit her mit der großen Klappe, grade als er in die feste Auslaufgruppe mit einkam hat er ganz kleine Brötchen gebacken.
Das zu merken und zu wissen: "Eigentlich ist er gar nicht so wild wie er tut." hat schon ernorm geholfen, dass ich mich mit ihm an der Leine auch mehr entspannt hab.
Entspannung und Selbstbewusstsein ist jetzt nicht dass alleinige Geheimniss, ich hab schon noch ne Menge gemacht, namentlich mit dem Klicker ein "Schau her!" Kommando eingeübt und ebenfalls mit dem Klicker entgegenkommenden Hunde "schönkonditioniert", generell Leinenführigkeit geübt und mehr Konsequenz walten lassen. Aber es hat viel geholfen.
Da würde ich jetzt aber nicht sagen das ist DER Weg, das ist sicher bei anderen Hunden anders, kann ich schwer sagen...
Als es erstmal soweit war, dass er zumindest stellenweise freilaufen konnte (nach ca. nem Jahr), war es als wäre ein Knoten geplatzt. Je mehr der Hund davon haben konnte was er umbedingt wollte (freie Bewegung und auch mal in Ruhe gelassen werden), desto besser funktionierten plötzlich alle Anforderungen die man sonst noch hat. Wenn der kriegt was er will, dann ist er für den Rest deutlich aufnahmebereiter.
Man muss aber dazu sagen, dass Lawrence als Primärproblem nie das jagen oder das pöbeln hatte (obwohl er beidem nicht abgeneigt war), sondern das er eher ein opportunistischer Streuner war, der einfach abhaute um des Abhauens willen.