Danke für eure Antworten. Schön zu lesen, dass fast jeder versuchen würde, den Hund zu übernehmen oder ihm zumindest ein schönes Zuhause zu suchen, das seinen Bedürfnissen entspricht.
Für mich ist sowas eigentlich auch selbstverständlich. Ich würde mir so schäbig vorkommen, wenn ich das Haustier einfach abschieben würde, obwohl die Umstände anderes zuließen.
Erben ja, Haustier nein :/ :zensur:
Seitdem wir einen Hund für meine Schwiegereltern gesucht haben, beschäftigt mich diese Frage. Damals sahen uns unter anderem eine geerbte Hündin an, die aber letztendlich doch zu jung für uns war. Sie hatte dem Stiefvater der Frau gehört, in dessen Haus die Familie in absehbarer Zeit umziehen wollte. Bis dahin sollte die Hündin ein neues Heim finden, denn im Haus wollten sie dann ihren Traum von einem Bernhardiner verwirklichen.
Ich fand das so grausam. Vielleicht tu ich ihnen Unrecht, vielleicht war das Verhältnis zwischen ihnen und dem Stifvater nicht das beste und die Hündin erinnerte sie zu sehr an ihn, aber dazu passt nicht, dass sie in sein Haus einziehen wollten. Das würde man in solch einem Fall doch eher versuchen zu verkaufen? Wie kann man in diesem Haus leben mit dem Wissen, dass man den Hund des eigenen Vaters, ein Tier, dass ihm lieb und wert war, an Fremde verkauft hat und ihn durch einen Welpen einer anderen Rasse ersetzt hat?
Ich bin noch immer etwas unschlüssig, wie ich dazu stehen soll.
Wenn der Bernhardiner schon immer der Traum der Familie gewesen ist, kann ich verstehen, dass sie ihn sich nun allmählich erfüllen müssen. Die Frau war um die 50 ... mit 60 sollte man sich nicht unbedingt einen ersten Hund holen, der mal ein Riese wird ... aber wieso dann nicht zwei Hunde?
Wie ich's drehe und wende, ich hätte die Situation anders zu lösen versucht ... mich zum Beispiel ein Jahr später auf die Suche nach einem erwachsenen Bernhardiner gemacht, der schon halbwegs erzogen ist, so dass ich auch mit zwei Hunden klarkommen würde.
Ganz aktuell wurde das Thema jetzt wieder am letzten Wochenende. Mein Mann hatte einem Kollegen angeboten, beim Entrümpeln einer Wohnung zu helfen, und als ich ihn dort vorbeibrachte, stand mitten im durchwühlten Wohnzimmer ein Käfig mit Ziervögeln (ich schreib mal nicht welche Art, aber die Vögel sind klein und eher anspruchslos in ihrer Haltung), die niemand haben wollte.
Den Kollegen, dessen Tante ins Pflegeheim gekommen war, hatte ich immer als netten Menschen wahrgenommen. Häufig hatte ich ihn nicht gesehen, eigentlich nur bei Treffen auf dem Weihnachtsmarkt, aber er kam mir immer sehr verantwortungsbewusst, nett, zuverlässig, gebildet ... vor, ich hatte einen sehr positiven Eindruck von ihm. Das mit den Vögeln schockierte mich dann doch. Die Wohnung war seit mehreren Wochen unbewohnt, der Käfig sah aus, als sei er in der Zeit nie saubergemacht worden. Futter hatten die Pieper reichlich, aber die Wohnung war eiskalt und sie waren völlig sich selbst überlassen 