Beiträge von Askoo

    Zitat

    Was mich an der Beschreibung so erschreckt ist die Tatsache, daß sie auch immer wieder Hunde bekommen!! Und scheinbar ja auch Rassehunde vom Züchter, bei diesen "Vermehrern" könnte ich mir das ja noch vorstellen.


    Das finde ich auch schlimm. Aber wahrscheinlich kann man den Züchtern keinen Vorwurf machen. Zwischen der Abgabe von Hund drei und dem Einzug von Hund vier lagen einige Wochen oder Monate, sie waren in jedem Fall längere Zeit ohne Hund. Und ja, ich geh auch davon aus, dass sie einem Züchter nicht auf die Nase binden, dass sie schon mehrere Hunde "durch" haben.
    Und die Familie macht einen guten Eindruck: nette Kinder, beruflich erfolgreich, gepflegt, schöner Garten, relativ großes Haus usw. Sie verbringen viel Zeit mit ihren Kindern. Fast eine Bilderbuchfamilie :/

    Gestern Abend hat der Sohn mit einem Knüppel aus zwei Körbchen Kleinholz gemacht. Offenbar ist der "Terrier" jetzt weg :|
    Der Sohn ist acht oder neun. Das macht mich echt traurig.
    Ich weiß gar nicht, was ich trauriger finde: dass der Hund am Wochenende vor Weihnachten abgeschoben wird, damit Platz da ist für einen Neuen, oder dass ein Neunjähriger mit viel Geschrei auf die Körbchen des Ex-Familienhundes eindrischt. Und die Eltern nichts dabei finden.

    Hi Hercuda,

    deine Antworten interessieren mich noch immer.

    Es würde mich freuen, wenn du sie beantwortest.

    Zitat


    Darum geht es den meisten Hundeinteressenten nicht.

    Sie wollen nicht primär etwas Gutes tun, sie wollen erstmal einen Hund - was ich auch nicht verwerflich finde.
    Einen, der gesund, klein, jung, kinderlieb, unproblematisch und nicht zu teuer in der Haltung ist.
    Solche Hunde finden sich in deutschen Tierheimen nicht in der Anzahl, in der sie nachgefragt werden. Folge: Die Leute gehen zu Züchtern und Vermehrern.
    Hilft das irgendeinem Langzeititierheiminsassen?

    Deine Aussage untermauerst du damit, dass du die Sinnhaftigkeit des Imports von Straßenhunden anzweifelst. Da bin ich bei dir, wie wohl die meisten hier.
    Wie aber stehst du zu gewöhnlichen Abgabetieren?

    Zitat

    Wer wirklich meint etwas gutes tun zu wollen,soll sich einen SoKa aus dem Tierheim holen,denn die sitzen häufig lebenslang!


    Darum geht es den meisten Hundeinteressenten nicht.

    Sie wollen nicht primär etwas Gutes tun, sie wollen erstmal einen Hund - was ich auch nicht verwerflich finde.
    Einen, der gesund, klein, jung, kinderlieb, unproblematisch und nicht zu teuer in der Haltung ist.
    Solche Hunde finden sich in deutschen Tierheimen nicht in der Anzahl, in der sie nachgefragt werden. Folge: Die Leute gehen zu Züchtern und Vermehrern.
    Hilft das irgendeinem Langzeititierheiminsassen?

    Deine Aussage untermauerst du damit, dass du die Sinnhaftigkeit des Imports von Straßenhunden anzweifelst. Da bin ich bei dir, wie wohl die meisten hier.
    Wie aber stehst du zu gewöhnlichen Abgabetieren?

    Zitat

    Nun Allergie hin oder her.
    Selbst wenn es nicht bekannt war, das eine Allergie besteht, dann hätten die ersten Symptome bereits bei dem Züchter auftreten müssen.


    Nicht unbedingt.
    Schlafmangel und Stress begünstigen allergische Reaktionen.

    Zitat

    Da die Hunde in diesen Ländern unvermindert weiterproduziert und durch die immer reichlicher fließenden Vermittlungsgebühren immer mehr "freigekauft", bzw. gerettet werden können, werden die Vermittlungsbemühungen immer mehr intensiviert und ständig ausgebaut.

    Die Hunde werden gewöhnlich nicht freigekauft. Seriöse Orgas, die mit den Tierheimen vor Ort zusammenarbeiten, bekommen sie (fast?) immer umsonst.
    Woher stammt deine Info?

    Zitat

    Eine jährlich anwachsende Hundeschwemme drängt zusätzlich zu den bereits hier in überquellenden Tierheimen einsitzenden heimatlosen Hunden ins vermeintlich bessere Leben.
    Das bezeichne ich als Industrie. Ich wüsste nicht, wo es das sonst noch gibt, außer derzeit in Europa. (Lasse mich da aber gern eines besseren belehren.)


    Das gros der Insassen deutscher Tierheime besteht aus SoKas, alten/kranken/großen Hunden und Hunden, die verhaltensauffällig wurden; allesamt Hunde, für die sich kaum ein Interessent begeistern mag.
    Wer einen jungen, gesunden, familientauglichen Hund sucht und nicht im Eigenheim mit großem Garten lebt, hat kaum Chancen, unter den "deutschen" Hunden im TH fündig zu werden.
    Der Ausweg aus diesem Dilemma führt sie dann gewöhnlich zum Züchter, oder Vermehrer mit dem Resultat, dass damit keinem Hund geholfen ist. Die Anzahl derer, die stattdessen auf einen alten/kranken/verhaltensauffälligen/hochbesteuerten Hund umschwenkt, ist und war auch in der Vergangenheit nahezu nichtexistent.

    Da ist es mir zumindest lieber, dass sie sich einen passenden Hund mit griechischer, spanischer, ungarischer ... Herkunft holen, der ansonsten unter unmenschlichen Bedingungen im Tierheim zugrunde gegangen wäre und an dem niemand Profit macht, als dass sie zum Züchter, Vermehrer oder Kofferraumverkäufer gehen.

    Die meisten gehen eben nicht mit der Absicht in ein TH, dort einen Hund rauszuholen, sondern mit dem Wunsch, dort ihren Traumhund zu finden. Und wenn der dort nicht ist, schauen sie eben anderswo.

    Zitat


    Im Ausland wird gezielt für den Deutschen Tiermarkt produziert, hier findet man willige Abnehmer.


    Da verwechselst du etwas.

    Hier geht es nicht um Kofferraumwelpen. Die werden tatsächlich für ahnungslose deutsche Schnäppchenjäger produziert und dieser Handel darf nicht unterstützt werden.

    Wir reden hier über Hunde in ausländischen Tierheimen: ehemalige Streuner, Abgabetiere, ungewollte Würfe etc. Nach denen kräht dort leider kein Hahn. Die wurden nicht gezüchtet, um sie an Deutsche zu verramschen sondern waren einfach überflüssig und landeten deshalb im Tierheim. An denen vierdient (wenige Schwarze Schafe ausgenommen) niemand etwas und somit fördert man mit diesen Importen auch keine Welpenproduktion.