Caron hatte bis vor einigen Monaten echt mega Schiss vor Schüssen jeglicher Art.
Ich hab dann angefangen, täglich mit ihm in unseren Stall zu fahren da es da gleich daneben einen Militärschiessplatz hat wo sie täglich in der Früh üben.
Wieso genau da? Caron findet es toll im Stall - solange es nicht knallt.
1. Phase im Gebäude, geschlossene Tür: Ich sitze einfach nur da, Caron zittert wie Espenlaub, fiept, kneift den Schwanz ein, schleicht geduckt den Wänden entlang und sucht unter meinen Beinen Schutz, nicht wirklich ansprechbar. Er durfte sich "unter mir" vergraben und zitterte dort fleissig weiter.
2. Phase im Gebäude, geschlossene Tür: Nach ca. 1 Woche hab ich ihm nicht mehr erlaubt sich zu verstecken. Ich war noch da, er durfte neben mir sein, sich an mich drücken, aber er musste das Ganze ohne "Schutzhöhle" aushalten.
3. Phase im Gebäude, geschlossene Tür: Nach einer weiteren Woche wurde Caron ansprechbar, hat sich zwar noch bei mir "angedockt", zitterte auch noch war aber im Ganzen nicht mehr so "verschreckt". Also begann ich ihn mit Würstchen am Boden zu beschäftigen. Das Würstchen-Suchen hat ihn zeitweise wieder ins hier und jetzt geholt.
4. Phase im Gebäude, offene Tür: Ca. 2 Wochen später hab ich die Würstchen abgesetzt, sass auch nicht mehr für ihn auf dem Hocker sondern hab mich beschäftigt. Es war interessant zu sehen, wie Caron sich veränderte. Nicht mehr verschreckt sondern eher unsicher. Er reagierte auf Kommandos, ging zu anderen Leuten hin, holte sich Streicheleinheiten, spielte mit dem Hofhund.
5. Phase: weiss ich nicht mehr genau, ca. 1 Monat später - Caron zuckte zwar noch wenn es dar erste Mal knallte (der Schiessstand ist 20m neben dem Stall!! wohlgemerkt!!) aber er legte sich hin, zitterte nicht mehr.
Aktuell: es ist völlig egal ob ich mit Caron draussen oder im Gebäude bin, er schaut noch kurz auf wenn es das erste Mal knallt, es ist egal ob Pistole oder Sturmgewehr (meinen Ohren ist es nicht egal ) und er spielt und tobt, er liegt und entspannt sich, er wartet alleine etc.
Wir haben also den gesamten Weg durchs ganze Hirn hinter uns von grosser Angst über Unsicherheit bis fast egal. War sehr interessant die ganze Entwicklung! Jetzt bleibt uns aber noch, das Erreichte in andere Situationen zu "transportieren".