Hi Ihr!
Ich denk es ist nicht ganz so wichtig wie oft und wieviel ein Hund einer Aufgabe nachgeht, sondern dass diese Aufgabe regelmäßig mit auslastenden und gesunden Maßen erfolgt.
Bei einem Neufundländern, der träge im Haus rumliegt wird nur ein geringeres Arbeitspensum möglich sein als bei einem kleinen Terrier-Mischling vielleicht, der 2 Stunden neben dem Fahrrad läuft, wenn er daheim ist aber vor Herrchen mit dem Ball rumhüpft und beschäftigt werden will.
Das verschiedene Hunde zu verschiedenen Aufgaben da sind, haben andere ja schon geschrieben... Ich denke, dass es in diesem Bereich allerdings auch noch mal sehr individuell ist. Wenn man seinen Hund kennt und erst mal angefangen hat mit ihm etwas zu erarbeiten merkt man sehr schnell, wieviel er braucht.
Ein Hütehund braucht eine Hütebeschäftigung, ein Jagdhund eine Arbeit, bei der seine Triebe leicht umgelenkt werden können. Stöbern und Auffinden - Flächensuche. Hunde mit Nasenveranlagung (deiner z.B.) brauchen etwas, wo sie die Nase einsetzen können.
Auch Dinge, für die eine bestimmte Rasse nicht unbedingt prädestiniert ist können dem Hund Spaß machen.
Ronja und ich machen Rettungshundearbeit und seit kurzem auch Fährten, die mal zu einem richtigen Ergebnis kommen sollen...
Da Ronja gern Apportiert, Dinge herumträgt und bringt, hab ich solche Dinge in den Alltag eingebaut. Ronja bringt mir zum Spaziergang erst ihr Geschirr, dann die Schuhe. Sie hebt Dinge auf, wenn sie runtergefallen sind, trägt Sachen vom Einkaufen nach Hause. Die Brötchen am Sonntag z.B. Das sind Dinge, die täglich vorkommen. Nichts weltbewegendes, aber ich denke, dass sie dadurch ein "Wir-Gefühl" bekommt.
Auf Spaziergängen lass ich oft meinen Schlüssel fallen und schick Ronja zurück. Mittlerweile geht das auch schon über recht große Distanzen.
Rettungshundearbeit machen wir einmal oft auch zweimal die Woche. Seit ein paar Wochen auch Fährte. Unter der Woche gehen Ronja und ich 1-2 mal für ca. 45min suchen. Ich nehm einen kleinen Gegenstand mit auf einen Spaziergang, versteck ihn und such diesen dann zwei, drei Tage später, wenn ich wieder dort spazieren gehe. Ich leg Ronja in letzter Zeit alle 2 Tage eine kleine Fährte.
Wenn für Ronja mal weniger Zeit ist, wie diesen Monat beim Umzug, dann wird sie ziemlich unleidlich, macht lauter Blödsinn und renn wie von der Tarantel gestochen in Kreisen über die Wiese um diese ganze überschüssige Kraft los zu werden.
Wenn ich den Hund einer Freundin als Gegenbeispiel nehm... Der soll angeblich wie meine Hündin auch ein Setter-Mix sein. Der ist einfach nur glücklich, wenn er mit seinem Hasen kuscheln darf und bei Frauchen ist. Dem ist das alles zu blöd! Apportieren: Wenn du das wegschmeisst, dann brauchst du's wahrscheinlich nicht mehr." Futter suchen: "Ja, da hunger ich lieber, muss eh auf meine Figur achten und notfalls knusper ich am Heu vom Hasen" Fährte: "Ihh, das stinkt" Spaziergang im Regen: "Wäh, bist du bescheurt, was glaubst du wie meine Frisur danach aussieht!?" Spielen mit großen, groben Hunden: "Hey ja, bist du doof, du hast mich angerempelt und ich wär beinahe hingefallen!" Zurückschicken zu Gegenständen: "Pff, pass halt auf deine Sachen auf, selbst schuld!"
Wenn man mal angefangen hat den Hund zu beschäftigen, dann merkt man in der Regel recht schnell, wann er ausgelastet ist, welche Aufgaben ihm lieben, was er gern macht und wann er genug hat!
Ich würde mal mit den Rassetypischen Dingen anfangen. Meist haben die Hunde daran ziemlich großen Spaß!
LG murmel