Hallo zusammen -
ich hab mich vor Jahren mal intensiver mit dem Thema Veganismus auseinandergesetzt, da ich 2 Menschen in meinem Bekanntenkreis hatte, die Veganer waren.
Der eine ist es nicht mehr, die andere ist wegen Essstörungen in ärztlicher Behandlung. Das nur vorab.
Die Idee des Veganismus ist - meines Erachtens nach - eine reine Theorie und nicht in die Realität umzusetzen, da sie Biologie und Evolution völlig aussen vor lässt.
Beispiel: Speziesismus (siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Speziesismus)
Darüberhinaus wird gerne vom vermeidbaren und unvermeidbaren Tierleid gesprochen. Vermeidbares Tierleid ist das Rind, was ich schlachte, um es zu essen.
Unvermeidbar sind die Millionen von Kleinstlebewesen, die z.B. beim Autofahren an der Windschutzscheibe kleben und sterben, oder die von Flugzeugen oder von Schiffen getötet werden.
Nur: WIE kommt bittschön denn das ganze Soja, Obst, Gemüse, Getreide von seinem Anbaugebiet zu uns? Veganer sind ja schliesslich ziemlich angewiesen auf den Import solcher Produkte, denn auf Grund der hiesigen Klimaverhältnisse, kann man hier nicht das ganze Jahr über produzieren.
Wieviele Tiere sterben denn beim Soja-Anbau? Klar, das betrifft auch Nicht-Veganer, da ein Großteil des Sojas als Futtermittel dient. Aber es betrifft eben AUCH Veganer und macht sie mitnichten zu besseren Menschen, die per se weniger Tierleid hervorrufen.
Der Unterschied ist eher, dass sie das Tierleid, welches sie hervorrufen, eben nicht selber sehen müssen.
Ausserdem haben Insekten nicht so niedliche Kulleraugen wie kleine Kälber.....
Bei der Beschäftigung mit verschiedensten Foren zum Thema Veganismus ist mir vor allem immer wieder die unglaubliche Intoleranz aufgefallen. Teilweise gleicht sie einem religiösen Fanatismus, der keinen Widerspruch duldet, und Dinge, die nicht ins Weltbild passen, total ausblendet.
Und deswegen ist - meiner Meinung nach (!) - Veganismus für mich völlig abstrus und inakzeptabel. Aber so lange das jeder mit sich selber ausmachen möchte - habe ich da kein Problem mit.
Schwierig wird's halt mit carnivoren Tieren, die der Veganer dann in Obhut hat (der Veganer "hat" keine Tiere, er "bietet Tieren Obhut" oder "die Tiere leben bei ihm"). Das ist für mich ein absolutes "NoGo", einem Tier wie einem Hund einfach mal willkürlich und weil ich das so meine, seine artgerechte Ernährung vorzuenthalten. Das sind Tierversuche!
Ausserdem möchte ich dochmal eines anmerken, was mir bei der ganzen "Futterbestandteil-Diskussion" völlig fehlt: ist Essen für euch lediglich Nahrungsaufnahme? Klar könnte ich alles was mein Körper so braucht in Form von Pasten, Pillen oder Pülverchen zu mir nehmen - aber ehrlich: wo bleibt der Genuss??
Glaubt ihr nicht, dass es einem Tier auch so geht? Mein Hund bekommt regelmässig Kauknochen. Die hat er innerhalb von 5 Minuten vertilgt.
Bekommt er aber hin und wieder nen richtigen Knochen mit noch schön Fleisch dran, dann ist der damit (je nach Grösse) 1-2 Stunden beschäftigt.
Hingebungsvoll. Wie in Trance. Und danach ist er glücklich, kaputt und satt.
Nach nem synthetisch hergestelltem Kauknochen ist dem definitiv nicht so.
Und nein, ICH möchte meinem Hund in dieser für Hunde eh schon völlig unnatürlichen Welt, nicht noch das natürliche Futter nehmen.
Gruß
Patti