Hallo Basti,
ich finde die Beschreibung klingt erst mal sehr gut.
Sowohl die von Dir als auch die vom Hund ![]()
Und die Mischung Dobi/RR stelle ich mir sehr interessant vor, nicht nur vom äußeren sonders auch vom Wesen.
Gedanken machen würde ich mir über folgendes.
Sowohl der Ridgeback als auch der Dobermann sind eher sensibel.
Es ist also nicht ganz unwarscheinlich das Dein Wunschhund es auch ist.
In der Praxis heißt das es könnte möglich sein das er nicht der unkomplizierteste Begleiter sein wird, Du sehr viel konsequente, ruhige Sicherheit geben musst und von Anfang an möglichst wenige Fehler machen solltest.
Erst recht wenns eine nicht sehr positive Vorgeschichte geben sollte.
(Ist die bekannt?)
Ruhige Konsequenz auszustrahlen und den Hund gradlinig und verlässlich anzuleiten ist für einen Ersthundbesitzer nicht so ganz einfach.
Besonders dann nicht wenn der sensible Hund gleichzeitig ein wirbeliges Kraftpaket ist, noch dazu in einem Alter in dem ausgetestet wird.
Würde ich mich mit dem Gedanken tragen ihn zu nehmen wäre meine Vorgabe an mich selbst mich und meinen Umgang mit ihm sehr stark zu kontrollieren und dem Hund rund um die Uhr zu vermitteln wo die Linie ist die ich von ihm möchte.
Und das mit einer Mischung aus Konsequenz, Einfühlungsvermögen und viel Bindungsarbeit.
Denn das ist der zweite Punkt der die beiden Rassen verbindet, sie sind sehr halterbezogen.
Wenn die Bindung stimmt ist das genial.
Bis es soweit ist kann es anstrengend werden.
Ich habe meine RR Hündin von Welpe an.
Ihre Bindung zu mir ist sehr gut und ich habe darauf auch sehr viel Wert gelegt.
Dadurch habe ich zB keine Probleme im Freilauf.
Sie ist sehr auf mich fixiert, entfernt sich nie weit von mir, achtet immer darauf wo ich bin und dadurch habe ich auch (toitoitoi) ihren Jagdtrieb gut unter Kontrolle.
Die Kehrseite der Medaille ist aber das ein solch halterbezogener Hund oft Probleme beim alleiene bleiben hat.
Je mehr die Bindung wächst, was man ja will und fördert, desto schlechter kommt der Hund zunächst mit Trennung von seiner Bezugsperson klar.
Wenn ich das was Du geschrieben hast richtig verstanden habe wäre Dein Hund nach der Anfangszeit täglich 2x 4 Stunden alleine.
Ich würde, gerade bei einem solchen Mix, nicht davon ausgehen das dies am Anfang problemlos funktioniert.
Alles in allem würde ich durchaus dazu tendieren diesen Hund zu nehmen.
Aber mit dem Bewusstsein das vor einem entspannten und tollen Miteinander (von dem ich überzeugt wäre das es irgendwann kommt) eine anstrengende Zeit liegen wird die auch eine lange Weile dauern kann.
Ob schon Grunderziehung besteht hast Du nicht geschrieben.
Falls nicht fängst Du mit einem (vermutlich) nicht ganz einfachen Hund in einem nicht ganz einfachen Alter bei Null an.
Das IST machbar!
Vorausgesetzt Du bist willens in den nächsten Monaten den Hund zur absoluten Priorität Deines Lebens zu machen und sehr viel Zeit und Geduld zu investieren.
Ich glaube nicht (ist natürlich reine Spekulation da ich den Hund nicht kenne, vielleicht ist auch alles ganz anders - aber lieber mit dem "schlimmeren" rechnen als zu blauäugig rangehen) das in den ersten gemeinsamen Wochen bei euch Friede, Freude, Eierkuchen herrschen wird sondern das Dich der Hund durchaus an Deine Grenzen bringen oder sogar überfordern wird.
Das ist nicht schlimm.
Im Gegenteil, es lässt euch nach und nach noch enger zusammenwachsen.
Aber man muss es in aller Konsequenz WOLLEN.
Sonst kann es zur riesengroßen Belastung werden.
Das wichtigste ist, so finde ich, das Du weißt worauf Du dich unter Umständen einlässt und das Deine Motivation, die ich sehr stark aus dem was Du schreibst herauslesen kann und die mir gut gefällt, nicht nur momentan da ist sondern das Du sie über Wochen, Monate und vielleicht sogar Jahre so beibehalten kannst.
Wenn Du an Dir zweifelst dann tu Dir und dem Hund den Gefallen und lass es lieber sein.
Wenn Du Dich ganz realistisch einschätzt und glaubst das das Du der Typ dafür bist und das alles schaffen willst und kannst, dann wird es auch klappen.
Dann sollte Dein nächster Weg ins TH sein um ihn kennenzulernen.
Schau ob der Funke überhaupt überspringt, lass Dir haarklein über ihn berichten, beschäftige Dich mit ihm, geh mit ihm spazieren, finde heraus wie es sich mit ihm "anfühlt", wie er drauf ist, wie Du auf ihn reagierst.
Danach wirst Du auch viel besser einschätzen können ob Du ihn Dir zutraust.
LG und viel Glück
Tina